Bericht des Preisgerichts - Hochbauamt Kanton St.Gallen
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Die prämierten Projekte<br />
1. Rang / 1. Preis<br />
Projekt Nr. 13<br />
Kennwort turn around<br />
Verfasser<br />
Hartmann Architektur + Design AG<br />
Hansjörg Hartmann<br />
Heiligkreuz 20<br />
FL-9490 Vaduz<br />
Mitarbeit<br />
Miteigentümer<br />
Planwerk AG<br />
Bendererstrasse 33<br />
FL-9494 Schaan<br />
Kennzahlen approximativ<br />
Kubatur 26‘711 m3<br />
Bruttogeschossfläche 3‘394 m2<br />
Energie / Gebäudetechnik / Ökologie<br />
Bewertung: 320 Punkte von 500<br />
20<br />
Aus der bewegten Abwicklung <strong>des</strong> förderschen<br />
Gebäu<strong>des</strong>ockels heraus entwickeln<br />
die Projektverfasser einen subtil,<br />
der Gesamtanlage untergeordneten, aber<br />
eigenständig ausgebildeten neuen Gebäudeflügel.<br />
Mit einem raffinierten konzeptionellen<br />
Befreiungsschlag wird eine<br />
grundlegende Neuinterpretation der vorgefundenen<br />
Unterbauten erwirkt: Durch<br />
seine vertikale Aufgliederung in ein geschossweise<br />
rotieren<strong>des</strong>, dreilagiges System,<br />
erspielt sich der neue Bauteil eine<br />
ausserordentliche Körperhaftigkeit und<br />
Plastizität. Die erzeugten Ausstülpungen<br />
und Einzüge können in eindrücklicher<br />
Weise auf die unterschiedlichen Bedingungen<br />
der Umgebung reagieren und<br />
räumliche Verzahnungen und Zuordnungen<br />
vornehmen. Versteht man den Eingriff<br />
als klare Bezugnahme nicht auf die<br />
Hauptbauten, sondern auf die - begehbaren<br />
- Unterbauten, so stellt sich allerdings<br />
die Frage nach der Nutzbarkeit der freigespielten<br />
Dachflächen: Die Art der Anbindung<br />
der – nicht begehbaren - obersten<br />
Dachfläche an die bestehende<br />
Plattform bleibt eine klare Schwachstelle<br />
<strong>des</strong> Vorschlages. Die Möglichkeit einer<br />
Nutzung der durch die Ausdrehung der<br />
Geschosslagen erlangten Aussenflächen<br />
steht im nicht gelösten Widerstreit mit der<br />
Scheu der Verfasser, diese Terrassen<br />
mit dem nötigen Fallschutz zu versehen<br />
und dadurch den architektonischen Ausdruck<br />
zu “beeinträchtigen”.<br />
Der bewusst bescheidene Auftritt <strong>des</strong><br />
neuen Einganges wird im Hinblick auf<br />
den campus-artigen Charakter der Gesamtanlage<br />
zwar geschätzt, allerdings<br />
wird er durch die ungünstig gelegene<br />
Tiefgarageneinfahrt kompromittiert und<br />
durch die etwas monumental geratene<br />
Aussentreppe auf die südöstliche Plattform<br />
empfindlich konkurrenziert. Die Anbindung<br />
dieser Ebene an die bestehende<br />
Treppenanlage wird aber grundsätzlich<br />
begrüsst.<br />
Räumlich und organisatorisch ist der<br />
Neubau klar strukturiert. Die Geschosse<br />
werden in zwei Kompartimente unterschiedlicher<br />
räumlicher Prägung gegliedert:<br />
einen grosszügigen Vertikalerschliessungsbereich<br />
und eine zentral um<br />
das Atrium angelegte, spangenartige Erschliessungstruktur,<br />
welche die sinnvoll<br />
angeordneten Nutzschichten bedient.<br />
Fraglich bleibt aber die Besetzung <strong>des</strong>