Bericht des Preisgerichts - Hochbauamt Kanton St.Gallen
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Die prämierten Projekte<br />
erodieren scheint, mag zusätzlicher Finderlohn<br />
sein.<br />
Die Disposition der Geschosse zeigt eine<br />
verblüffend simple Organisation von einleuchtender<br />
Durchschlagskraft: An der<br />
Spitze, im Obergeschoss, natürlich die<br />
Schulleitung – nach dem Prinzip <strong>des</strong><br />
Grossraumbüros mit freier Raumteilung.<br />
Darunter das „Erdgeschoss“ mit dem<br />
Eingang ab der bestehenden Terrasse<br />
vor dem Zentralbau der Universität. Das<br />
mittig geteilte Geschoss lässt zwei grössere,<br />
bei weiterer Querteilung eben vier<br />
kleinere Seminarräume, entstehen. Das<br />
wiederholt sich in den zwei folgenden<br />
Geschossen, die jeweils separat mit dem<br />
Hauptbau verbunden sind, bevor man<br />
das letzte Geschoss über der Einstellhalle<br />
erreicht. Hier entfällt eine Raumschicht<br />
zugunsten einer geräumigen Eingangshalle<br />
am Zugang von der Curtisstrasse.<br />
Im Hintergrund, in einem unprätentiösen<br />
Anschlussbau, befinden sich<br />
Gruppenräume mit Oberlicht.<br />
Von hier an konzentriert sich der Autor/die<br />
Autorin vor allem auf die energetischen<br />
Vorteile der Mantelschicht, die tatsächlich<br />
als Klimapuffer wirksam sein<br />
kann, und verkennt dabei das entscheidende<br />
Potential <strong>des</strong> Konzepts. Um Ort<br />
<strong>des</strong> Informationsaustausches sein zu<br />
können, muss die Mantelschicht min<strong>des</strong>tens<br />
doppelt so breit sein wie vorgeschlagen.<br />
Zudem müssen alle offenen<br />
Treppen aus Gründen <strong>des</strong> Brandschutzes<br />
(Fluchtwege, Brandabschnitte) entfernt<br />
werden – dann aber läge ein überraschend<br />
neuer Bautypus vor, eine Art<br />
„vertikale Agora“. Die Verbreiterung der<br />
inneren Technikschicht könnte für die<br />
Gebäudeerschliessung ungeahnte Möglichkeiten<br />
eröffnen, die der Umstülpung<br />
der Disposition von Seminarraum und<br />
Wandelhalle endgültig zum Durchbruch<br />
verhelfen würde.<br />
Im Parking wird das Terraingefälle durch<br />
split-level-Anordnung geschickt ausgenützt.<br />
Aus betrieblicher Sicht erscheint die vorgeschlagene<br />
Situierung <strong>des</strong> Verwaltungstraktes<br />
im obersten Geschoss <strong>des</strong><br />
neuen Gebäu<strong>des</strong> in der Nähe der<br />
Hauptterrasse richtig. Der untere Platz<br />
zwischen dem bestehenden Instituts- und<br />
dem neuen Seminargebäude ist ausreichend<br />
dimensioniert mit einer guten Zufahrt<br />
ausgestattet und lässt sich für An-<br />
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lässe und Veranstaltungen der Universität<br />
gut nutzen.<br />
Bezüglich Gebäudetechnik, Energie und<br />
Ökologie schneidet das Projekt vor allem<br />
infolge seiner kompakten Gebäudeform<br />
und der energetischen Vorteile wie auch<br />
<strong>des</strong> gewählten Installationskonzeptes<br />
sehr gut ab. Es weist die niedrigste Kubatur<br />
der Projekte in der engeren Wahl<br />
auf; die Bruttogeschossfläche ist unterdurchschnittlich,<br />
wodurch hinsichtlich Erstellung<br />
auf ein günstiges und wirtschaftliches<br />
Projekt zu schliessen ist.