Sommer 2012 - VJS Vereinigung der Jäger im Saarland
Sommer 2012 - VJS Vereinigung der Jäger im Saarland
Sommer 2012 - VJS Vereinigung der Jäger im Saarland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Inhalt<br />
3<br />
Vorwort<br />
5<br />
Saarländischen <strong>Jäger</strong>tag <strong>2012</strong><br />
8<br />
Tag des Jagdhundes und<br />
Tag des Schießstandes<br />
am 06.05.<strong>2012</strong><br />
10<br />
DJV-Nachrichten<br />
IN DIESER ASUGABE<br />
11<br />
<strong>VJS</strong>-Informationen<br />
Termine <strong>2012</strong>,<br />
Mitteilungen <strong>der</strong> Geschäftsstelle,<br />
Abgabe Trichinenproben<br />
13<br />
Weiterbildungsseminare<br />
16<br />
Kreisgruppeninformationen<br />
Merzig-Wa<strong>der</strong>n, Saarlouis,<br />
St. Wendel, Saarbrücken,<br />
Neunkirchen, Saar-Pfalz<br />
37<br />
Lernort Natur<br />
Picobello <strong>im</strong> Schwarzstorchenland,<br />
Hegering 6 Eppelborn –<br />
Klassenraum Natur,<br />
Den Frühlingswald mit<br />
allen Sinnen erfasst,<br />
Wenn Reh, Hirsch, Fuchs und<br />
Dachs in die Schule kommen<br />
43<br />
Schießwesen<br />
48<br />
Waffengesetz<br />
49<br />
Jagen in Frankreich<br />
50<br />
Jagdgebrauchshundewesen<br />
57<br />
Rezepte · Ehrungen<br />
Geburtstagsgrüße<br />
Zum Gedenken<br />
Ehrentafel<br />
59<br />
Neue Bücher<br />
62<br />
Privatanzeigen<br />
Titelfoto: Alois Kühn<br />
Vorwort<br />
Liebe <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong>,<br />
seit wenigen Wochen darf ich dank Ihrer breiten<br />
Zu st<strong>im</strong>mung das Amt des Landesjägermeisters unserer<br />
<strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Jäger</strong> des <strong>Saarland</strong>es ausüben. Für<br />
mich persönlich nehme ich diese Aufgabe sehr ernst<br />
und werde versuchen, diese Herausfor<strong>der</strong>ung mit<br />
Inhalten zu füllen. Agieren ist oftmals vorteilhafter<br />
als reagieren – reagieren bedeutet meist nur noch den<br />
Versuch, Korrekturen anzubringen, während <strong>im</strong><br />
Agieren das Potenzial zum Mitbest<strong>im</strong>men liegt.<br />
In <strong>der</strong> jüngeren Vergangenheit sah sich die <strong>VJS</strong> oft<br />
in <strong>der</strong> Bedrängnis, dass an fremdbest<strong>im</strong>mten Wegen<br />
die Richtung leicht geän<strong>der</strong>t werden konnte, die Ziele<br />
jedoch klar und doktrinen gleich vordefiniert waren.<br />
Nach <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> beiden saarländischen Regierungsparteien, das<br />
bewährte und mo<strong>der</strong>ne saarländische Jagdgesetz in den Grundsätzen bestehen<br />
zu lassen, bleiben dem Präsidium, dem Vorstand sowie jedem <strong>Jäger</strong> vor<br />
Ort die Freiheiten, sich um tatsächlich wichtige Aufgaben zu bemühen und<br />
zu kümmern. Die gute Ausgangsituation für das jagdpolitische Tun darf sich<br />
nun jedoch nicht in Lethargie nie<strong>der</strong>schlagen, son<strong>der</strong>n muss den verantwortungsbewussten<br />
<strong>Jäger</strong> motivieren, die Jagd und die <strong>Jäger</strong>schaft <strong>im</strong> Revier, <strong>im</strong><br />
Verband und in <strong>der</strong> Öffentlichkeit positiv zu positionieren. Es gibt viele Baustellen,<br />
die wir zu bearbeiten haben und wo wir alle auch stets die Bereitschaft<br />
zeigen müssen, dass geän<strong>der</strong>te Rahmenbedingungen auch geän<strong>der</strong>te<br />
Handlungsstrategien erfor<strong>der</strong>n. Betrachten wir kurz das Schwarzwild als<br />
eindrucksvolles Beispiel: Mit wenigen Ausnahmen haben sich die <strong>Jäger</strong> vor<br />
nur dreißig Jahren noch gar nicht o<strong>der</strong> nur sporadisch mit dieser Wildart<br />
beschäftigt bzw. beschäftigen müssen. Heute sind die Schwarzkittel <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong><br />
in den meisten Revieren und teilweise schon in den Städten zu einem<br />
wichtigen Thema geworden. Wie sich die Populationssituation des Schwarzwildes<br />
geän<strong>der</strong>t hat, hat sich auch die Jagdpraxis geän<strong>der</strong>t und wenn heute<br />
<strong>der</strong> Frischlingsabschuss zum „Alltagsgeschäft“ <strong>der</strong> Schwarzwildjäger zählt,<br />
wurde man vor dreißig Jahren noch verachtend als „Herodes“ tituliert.<br />
Verän<strong>der</strong>ungen sind auch auf <strong>der</strong> Jagd das Normale, aber sie müssen<br />
wissen schaftlich belegt, auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst sein und<br />
auf Augenhöhe an die Akteure herangetragen werden.<br />
Nichts in unseren Ökosystemen ist starr, alles ist <strong>im</strong> Wandel und <strong>der</strong> Wandel<br />
wird durch das menschliche Tun noch beschleunigt. Gerade daraus ergibt<br />
sich für uns <strong>Jäger</strong> die Erfor<strong>der</strong>lichkeit, dass wir unser fachliches und handwerkliches<br />
Können ständig erweitern und den neuen Gegebenheiten anpassen<br />
müssen. Es bedeutet jedoch nicht, dass wir wi<strong>der</strong>standslos menschengemachte<br />
Verän<strong>der</strong>ungen hinnehmen werden! Wenn unsere Kulturlandschaft<br />
in eine hochintensivierte, artenverarmte Wirtschaftsfläche ausschließlich für<br />
Nahrungsmittel- und Energieproduktion ohne jeden Rückzugsraum für Wildtiere<br />
gewandelt werden soll, wenn generalistische Beutegreifer und Neozoen<br />
unreguliert die Biodiversität gefährden sollen, wenn Forstwirtschaft auf die<br />
Weise intensiviert werden soll, dass Huftiere hier keine Existenzberechtigung<br />
mehr haben und Naturschutz nur noch in kleinen Inseln mit ideologischen<br />
Konzepten stattfinden soll, stellt das nicht das wissenschaftlich begründete<br />
Verständnis <strong>der</strong> <strong>Jäger</strong> von <strong>der</strong> Erhaltung unserer regionaltypischen Biodiversität<br />
dar. Artenschutz muss auf <strong>der</strong> gesamten Fläche stattfinden können<br />
und das ist letztlich die Aufgabe <strong>der</strong> Hege. Die Hege mag ein alter Begriff<br />
sein, sie ist in ihrer tatsächlichen Bedeutung jedoch zeitgemäßer als die<br />
meisten Pseudonaturschutzphrasen mancher Verbände und Vereine.<br />
Am besten kann Hege mit dem englischen Ausdruck „Conservation“ gleichgesetzt<br />
werden, denn sie bedeutet den Schutz, das Management und die<br />
Regulation von Wildtieren und <strong>der</strong>en Habitaten. Damit ist sie weit mehr als<br />
Bestandteil deutscher Jagdgesetze, son<strong>der</strong>n ist Inhalt nahezu aller internationalen<br />
Schutzabkommen.<br />
Es gibt folglich viel zu tun und wir <strong>Jäger</strong> leisten uns nicht den Luxus des<br />
Verschnaufens. Die <strong>VJS</strong> versteht sich ausdrücklich als Hüter unserer saarländischen<br />
Landschaften. Im Sinne <strong>der</strong> nachhaltigen Nutzung natürlicher<br />
Ressourcen und dem Erhalt unserer saarländischen Biodiversität stehen<br />
die Kräfte <strong>der</strong> <strong>VJS</strong> für eine konstruktive Zusammenarbeit auf Augenhöhe<br />
mit <strong>der</strong> Regierung und den Verbänden, die ihre Aufgaben <strong>im</strong> ideologiefreien<br />
Naturschutz sowie <strong>der</strong> nachhaltigen Bewirtschaftung sehen, bereit.<br />
Mit besten Grüßen und Waidmannsheil<br />
Ihr<br />
Dr. Daniel Hoffmann<br />
Landesjägermeister<br />
3 SAARJÄGER · <strong>Sommer</strong> <strong>2012</strong>