training + coaching R wesentlich besser geht. Frau B wird häufiger als zuvor in Gespräche einbezogen und es wird auch zusammen gelacht. Mit einigen klappt es besser, mit an<strong>de</strong>ren ist es weiterhin schwierig. Aber die Situa tion ist jetzt gut und es ist auch nicht wichtig, sich mit allen gleich gut zu verstehen. Frau B. fühlt sich befreit von <strong>de</strong>n täglichen Demütigungen und kommt wesentlich entspannter zur Arbeit. Die einzelnen Gespräche mit <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Responstibility Group bestätigen die Berichte von Frau B. Im Weiteren wird von <strong>de</strong>n Kollegen positiv erwähnt, dass sich das Arbeitsklima insgesamt verbessert hat. Der Vorgesetzte bedankt sich für die Unterstützung <strong>de</strong>r Kollegen. Ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Aspekt dieses Interventionsansatzes ist die Einbindung <strong>de</strong>r Mobbing-Akteure in <strong>de</strong>n Lösungsfindungsprozess. „Täter“ und „Mitläufer“ wer<strong>de</strong>n dabei nicht in ihren (negativen) Rollen angesprochen, son<strong>de</strong>rn neutral als Experten für die vorliegen<strong>de</strong> Situation mit einbezogen und um Mithilfe gebeten. Da es im Prozess we<strong>de</strong>r zu Schuldzuweisungen kommt noch Sanktionen angedroht wer<strong>de</strong>n, ist eine Verteidigung o<strong>de</strong>r das Rechtfertigen von Handlungsweisen nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Die Betroffenen können sich öffnen und aus einer „neutralen“ Position an Lösungsvorschlägen mitarbeiten. Häufig führt dies zu einer spürbaren Befreiung, die bereits eine erste positive Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Situation herbeiführt. Grund hierfür ist, dass nicht nur die Mobbing-Betroffenen unter <strong>de</strong>r Situation lei<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch eine Reihe von Mitarbeitern, die die Situation beobachten und mitbekommen. Kennzeichnend für <strong>de</strong>n Ansatz ist weiter, dass die von Mobbing betroffene Person nur in <strong>de</strong>n ersten Schritt <strong>de</strong>r Intervention eingebun<strong>de</strong>n wird und dabei keinerlei beson<strong>de</strong>re Aktivitäten von ihr gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. In dieser Phase nicht selbst aktiv wer<strong>de</strong>n zu müssen und auch nicht direkt mit <strong>de</strong>n Mobbing-Akteuren konfrontiert zu wer<strong>de</strong>n, sind ein stark entlasten<strong>de</strong>r Faktor für <strong>de</strong>n Mobbing-Betroffenen. Durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann <strong>de</strong>r „Shared Responsibility Approach“ von Führungskräften, Personen mit einer Vertrauensstellung im Unternehmen (Betriebsräte, Konfliktlot- 50 wirtschaft + weiterbildung 02_2009 AUTOREN Dieter Leitzgen ist Personalleiter <strong>de</strong>r blueCarat AG. Neben seinen Aufgaben im Personalmanagement coacht er Führungskräfte und schult in <strong>de</strong>n Bereichen Mitarbeiterführung, Kommunikation und Konfliktmanagement. Im Rahmen eines Zertifizierungslehrgangs bil<strong>de</strong>t er Wirtschaftsmediatoren aus. In eintägigen Workshops vermitteln Heike Blum, Detlef Beck und Dieter Leitzgen die praxisrelevanten Grundlagen für die Anwendung <strong>de</strong>s „Shared Responsibility Approach“. sen, …) und von Personen, die mit <strong>de</strong>r Personalbetreuung beauftragt sind, wie zum Beispiel Personaler o<strong>de</strong>r Betriebspsychologen. Der „Shared Responsibility Approach“ ist geeignet, akutes Mobbing schnell zu stoppen. Man hat es häufig erlebt, dass nach <strong>de</strong>m Gruppengespräch sofortige Verbesserungen <strong>de</strong>r Situation spürbar wur<strong>de</strong>n. Dadurch war es möglich, eine konstruktive Zusammenarbeit wie<strong>de</strong>r herzustellen und auf Versetzungen o<strong>de</strong>r Kündigungen zu verzichten. Der Ansatz braucht keine umfangreichen Ressourcen. Er lässt sich mit geringem Aufwand zeitnah umsetzen. Für Führungskräfte ist <strong>de</strong>r Ansatz leicht zu erlernen. Es wer<strong>de</strong>n keine beson<strong>de</strong>ren psychologischen Kenntnisse vorausgesetzt. Die vorhan<strong>de</strong>nen Fähigkeiten aus <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>r Gesprächführung, Motivation und Zielvereinbarungen reichen aus, <strong>de</strong>n Interventionsansatz anzuwen<strong>de</strong>n. Grenzen <strong>de</strong>s „Shared Responsibility Approach“ Da Mobbing durchaus ein Symptom für tieferliegen<strong>de</strong> Probleme sein kann, müssen diese Probleme nachrangig bearbeitet wer<strong>de</strong>n. Der „Shared Responsibility Approach“ stoppt das Mobbing und schafft so ein günstigeres Klima, zur Lösung Heike Blum und Detlef Beck arbeiten seit mehr als 15 Jahren im Bereich konstruktiver Konfliktlösungsansätze und <strong>de</strong>r Gewaltprävention. Gemeinsam leiten sie das Institut „fairaend“ (www.fairaend.<strong>de</strong>). In ihrer Arbeit unterstützen sie Streitparteien bei <strong>de</strong>r Beilegung ihrer Konflikte. Sie arbeiten nach <strong>de</strong>m „lösungsorientierten“ Ansatz. Fairend – Konfliktberatung, Mediation, Supervision und Weiterbildung Müller-Armack-Str. 12, 50999 Köln, Telefon 02236 379179, www.fairaend.<strong>de</strong> möglicher tieferliegen<strong>de</strong>r Konflikte. Die Ursache für Mobbing liegt schließlich oft nicht allein in <strong>de</strong>n beteiltigten Personen, son<strong>de</strong>rn können auch systemische und organisatorische Ursachen umfassen. So können bestimmte Arbeitsprozesse ein Klima im Unternehmen schaffen, das Mobbing för<strong>de</strong>rt. Der „Shared Responsibility Approach“ ist kein präventiver Ansatz. Er kommt zur Anwendung, wenn Mobbing auftritt. Für die Mobbing-Prävention muss auf an<strong>de</strong>re Maßnahmen zurückgegriffen wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s „Shared Responsibility Approach“ sind bestimmte Rahmenbedingungen erfor<strong>de</strong>rlich. So braucht es ein klares Engagement <strong>de</strong>s anwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorgesetzten. Er muss <strong>de</strong>utlich machen, dass er sich die Unterstützung <strong>de</strong>r Gruppe wünscht und sie braucht, damit sich eine Situation verän<strong>de</strong>rt, die er als untragbar empfin<strong>de</strong>t. Dazu bedarf es einer Vertrauensbasis zwischen ihm und allen Beteiligten. Die Intervention muss von außen kommen. Der Initiator darf nicht Teil <strong>de</strong>s Problems sein o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n. Es muss genügend Mitarbeiter in <strong>de</strong>r näheren Arbeitsumgebung <strong>de</strong>s Betroffenen geben, sodass sich eine „Responsibility Group“ bil<strong>de</strong>n lässt. Heike Blum, Detlef Beck, Dieter Leitzgen
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