Vorarlberger Suizidbericht 2005
Vorarlberger Suizidbericht 2005
Vorarlberger Suizidbericht 2005
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Familienstand<br />
59% der Suizidopfer lebten zum Zeitpunkt des Todes in keiner Partnerschaft. Der<br />
früher geringere Anteil an geschiedenen bzw. verwitweten SuizidentInnen gleicht<br />
sich allmählich an den traditionell hohen, von ledigen Suizidopfern an. Daran spiegelt<br />
sich eine gesellschaftliche Entwicklung. Der nach wie vor unterrepräsentierte Anteil<br />
von verheirateten Suizidenten bestätigt nicht nur eine in der Suizidologie bekannte<br />
Erfahrungstatsache, wonach die „Institution Ehe ein guter Schutz vor Selbstmord“<br />
ist, sondern stimmt mit den kürzlich veröffentlichten Erkenntnissen, dass eheliche<br />
Partnerschaften auch gegenüber Depressionen, der wichtigsten psychischen Erkrankung<br />
bei Suizidenten, eine präventive Wirkung haben.<br />
Abb. 7: Suizidfälle in Vorarlberg <strong>2005</strong> (N = 44): Familienstand (Quelle: aks)<br />
Berufsstand<br />
geschieden/verwitwet<br />
n = 23%<br />
verheiratet<br />
n = 41%<br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Suizidbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
ledig<br />
n = 36%<br />
Der hohe Anteil von 45% an nicht berufstätigen SuizidentInnen spiegelt einige<br />
Hauptwurzeln des „Nichtmehrlebenwollens“ wider, den Verlust von beruflicher Integration,<br />
das Fehlen einer sinnvollen Aufgabe, eine gewisse gesellschaftliche Isolation,<br />
manchmal sogar eine negative Stigmatisierung. Der im Beobachtungsjahr hohe<br />
Stand an Arbeitslosen findet hier ebenso seinen Niederschlag wie die bekannten psychischen<br />
Belastungsfaktoren beim vorübergehenden oder dauernden Ausscheiden<br />
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