Vorarlberger Suizidbericht 2005
Vorarlberger Suizidbericht 2005
Vorarlberger Suizidbericht 2005
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5. Exkurs – Suizidprävention<br />
Im Rahmen der jährlichen <strong>Suizidbericht</strong>e wollen wir uns hinkünftig mit einem<br />
Schwerpunktthema befassen, aktuelle Aktivitäten vorstellen und zusammenfassende<br />
Überlegungen dartun. Im <strong>Suizidbericht</strong> <strong>2005</strong> werden allgemeine und spezifische Aspekte<br />
der Prävention behandelt.<br />
Die WHO hat 2003 erstmals den 10. September als „Welt-Suizid-Präventionstag˝<br />
ausgerufen und begründet dies damit, dass Suizid eines der größten Gesundheitsprobleme<br />
der Welt darstelle.<br />
5.1 Europäische Suizidpräventionsaktivitäten<br />
Suizidprävention ist einer der Schwerpunkte der Europäischen-WHO-<br />
Gesundheitspolitik. Bereits zu Anfang der 80er Jahre wurde eine internationale<br />
Kampagne durchgeführt, deren Ergebnisse in der Broschüre „Changeing betters in<br />
suicide behavior“ publiziert wurden (WHO 1982). In der Folge wurde die Suizidprävention<br />
in die Vorbeugung psychischer Erkrankungen integriert. Zudem wurden zwei<br />
große Studien durchgeführt, und zwar die „WHO-Multi-Centre-Study on Parasuicide“,<br />
die auf europäischer Ebene epidemiologische Daten zu suizidalem Verhalten erfassen<br />
sollte und die „Repetition Studie (EPSIS)“, durch welche Personen nach einem<br />
Suizidversuch in verschiedenen europäischen Ländern längsschnittlich erfasst wurden,<br />
um Risikofaktoren, Prädiktoren für Rezidive und die Nutzung von Hilfsangeboten<br />
ermittelt wurden.<br />
1999 wurde von der WHO eine Bestandsaufnahme zur Suizidalität in der Welt herausgegeben,<br />
2002 wurde im „World Report on Violence and Health“ auch der Suizid<br />
in einem Kapitel behandelt. Zuletzt wurden zahlreiche Planungen für nationale<br />
Suizidpräventionsprogramme veröffentlicht, von denen das erste in Finnland, in weiterer<br />
Folge in Deutschland umgesetzt wurde.<br />
Auch die EU hat „Workinggroups“, die sich mit der Prävention psychischer Erkrankungen<br />
und Suizid beschäftigen, eingerichtet. Seit 2004 wird das Projekt „European<br />
Alliance Against Depression“ (EAAD), welches auf den Erfahrungen der „Nürnberger<br />
Bündnisses“ beruht, über 15 europäische Zentren gefördert. In einem weiteren Pro-<br />
<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Suizidbericht</strong> <strong>2005</strong><br />
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