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Vorarlberger Suizidbericht 2005

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1. Einleitung<br />

Nach Schätzungen der WHO ereignen sich weltweit pro Jahr etwa eine Million Suizide<br />

und 10- bis 20mal so viele Suizidversuche. Dies bedeutet, dass dabei jährlich mehr<br />

Menschen ums Leben kommen, als durch alle Kriege der Welt zusammen. Bei Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen sind Suizide sogar die zweithäufigste Todesursache<br />

nach Unfällen.<br />

In der westlichen Welt sterben jeden Tag 1.000 Menschen durch Suizid. In der Europäischen<br />

Union suizidieren sich nach einer Meldung der EU-Kommission aus dem<br />

Jahr <strong>2005</strong> jährlich etwa 58.000 Menschen. In Relation dazu sind 50.700 Verkehrstote<br />

und 5.350 Opfer von Gewaltverbrechen zu beklagen. In der Bundesrepublik<br />

Deutschland nimmt sich alle 45 Minuten ein Mensch das Leben. In Österreich, wo<br />

der Suizidtod jährlich knapp 1.500 Menschenleben fordert, werden pro Jahr rund<br />

25.000 Personen wegen einer Suizidhandlung in Krankenhäuser eingeliefert.<br />

International gelten Russland, Ukraine, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen, Sri<br />

Lanka, Japan und Finnland als Länder mit den höchsten Suizidraten. Somit verstirbt<br />

in unserer Gesellschaft jeder 71. Mann und jede 149. Frau verstirbt durch Selbsttötung.<br />

16% aller PatientInnen mit überlebtem Suizidversuch begehen im Folgejahr eine<br />

erneute selbstaggressive Handlung. Während Suizidversuche eine Domäne der<br />

Jugend und der jungen Erwachsenen sind, häufigen sich im höheren Alter die vollendeten<br />

Selbsttötungen. Bei den über 70Jährigen liegt die Suizidrate bei fast 50 (bei<br />

den unter 20Jährigen weniger als 5).<br />

Diese eindrucksvollen Zahlen rufen bei uns Verwunderung und Erstaunen, allenfalls<br />

Beunruhigung und Entsetzen aus. Es muss uns aber bewusst sein, dass hinter dem<br />

statistischen Zahlenmaterial auch individuelle Schicksale aus unserem Land stehen.<br />

Betroffen machen nur Einzelschicksale, also Suizide oder Suizidversuche von Personen<br />

aus unserem näheren Umfeld oder unserem Bekanntenkreis. Genau an dieser<br />

Stelle setzt der vom aks jährlich veröffentlichte <strong>Vorarlberger</strong> <strong>Suizidbericht</strong> an. Dieser<br />

versucht, die in unserem Land zu beklagenden Suizidfälle statistisch zu erfassen, daraus<br />

für die Prävention und Behandlung wichtige Schlüsse zu ziehen, die jährlichen<br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Suizidbericht</strong> <strong>2005</strong><br />

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