Vorarlberger Suizidbericht 2005

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Abb. 11: Suizidfälle in Vorarlberg 2005 (N = 44): Art/Durchführung 2% 2% 20% 2% Vorarlberger Suizidbericht 2005 des Suizidtodes (Quelle: aks) 7% 2% 10% 5% Strangulation Autoabgase Medikamente Schiene / Eisenbahn Schusswaffe Wasser Ersticken Schnitt/Stichverletzungen Sprung in die Tiefe Infusion selbst gelegt andere 5% 2% 43% 16
4. Diskussion Suizide stellen in unserem Land eine bedeutungsvolle Todesursache, vor allem bei jüngeren Menschen, dar. Im europäischen Vergleich liegen die Suizidziffern in Vorarlberg im Mittelbereich, innerhalb Österreichs hat unser Bundesland im vergangenen Jahr eine Spitzenposition eingenommen. Für die einzelnen Arbeitsgruppen ist festzustellen, dass Suizide bei Kindern nicht vorgekommen sind, dass sie bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen nach Unfällen die häufigste Todesursache darstellen, dass die Suizidziffern im Alter in unserem Bundesland aber nicht dem „Ungarischen Muster“ folgen, nach welchem für die alten Altersgruppen ein wesentlich höheres Suizidrisiko als für jüngere festzustellen ist, auch wenn der prozentuale Anteil an den Gesamttodesursachen zurückgeht. Vorarlberg mit seiner ländlichen Struktur, mit funktionierenden Pflege- und Alterskonzepten, mit dem hohen Prozentsatz an alten Menschen, die im häuslichen Umfeld gepflegt werden und mit dem Fehlen von großen zentralen und damit nicht überschaubaren Altersheimen, liegt hier günstig. Allerdings werden durch die Veränderung der Alterspyramide und des dadurch zu erwartenden weiteren Ansteigens des Anteiles älterer Menschen die Absolutzahlen von Suiziden hier wahrscheinlich zunehmen, weshalb entsprechende Suizidpräventionsprogramme für diese spezielle Gruppe gefördert werden sollten. Von den allgemeinen sozialen Faktoren sind Instabilität, berufliche und gesundheitliche Probleme als bedeutende Risiken für suizidales Verhalten zu sehen. Suizide sind bei ledigen und geschiedenen Personen deutlich höher als bei verheirateten. Unsere Befunde deuten auch darauf hin, dass Personen mit niedriger Schul- und Berufsausbildung eher gefährdet sind. Von den individuellen Faktoren ist wohl der bedeutendste Risikofaktor für die Durchführung suizidaler Handlungen eine psychische Erkrankung, am häufigsten sind Depressionen zu finden. Vorarlberger Suizidbericht 2005 17
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