Vorarlberger Suizidbericht 2005

Verteilung nach Geschlecht
Im Jahr 2005 wurden in Vorarlberg 51 Suizide von Männern und 18 von Frauen registriert.
Die Suizidzahlen der Männer liegen damit auf einem ähnlichen Niveau wie
in den Jahren 1990, 1992,1995, 2003 und 2005. Dem gegenüber wurden Ende des
letzten Jahrzehnts mit 32 Fällen im Jahr 1998 und 34 im Jahr 1999 absolute Tiefwerte
erreicht. Zwischen 2004 und 2005 ist nun bei den Männern ein drastischer Anstieg
festzustellen, der näher analysiert werden muss. Die sich in der psychosozialen
Betreuung und Beratung immer als wichtiger herauskristallisierende Notwendigkeit
von eigenen „Männerprojekten“ wird wohl auch in der Suizidprävention zu übernehmen
sein. Die in den letzten Monaten in den Mittelpunkt geratene Diskussion um
Gewalttätigkeit und (Männer-)Gewaltausübung, muss aus unserer Sicht ganz besonders
auch den bei Männern offensichtlich viel stärker ausgeprägten selbstaggressiven
Aspekt mit einbeziehen.
Bei den Frauen ist dieser Trend günstiger, mit je 18 Fällen wurde im Berichtsjahr der
gleiche Wert wie 2004 erreicht. Die starke Betroffenheit des männlichen Geschlechts,
die nahezu weltweit registriert wird, deutet einerseits wohl auf die stärkeren
Auswirkungen von Konkurrenzdruck und Leistungsversagen, auf männlicher Seite,
aber auch auf die höhere Bereitschaft des weiblichen Geschlechts psychotherapeutische
und psychiatrische Hilfe in Anspruch zu nehmen, hin. Während das Verhältnis
von Männer zu Frauen bei den Suizidtoten zu Beginn der 90er Jahre und auch
im Jahr 2004 bei etwa 2 : 1 lag, ist nun eine Relation von 2,83 erreicht, was zusammenfassend
auf die besondere Notwendigkeit der vermehrten Befassung mit männlicher
(Selbst-)Aggression hindeutet.
Vorarlberger Suizidbericht 2005
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