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Hl. Bruder Konrad - Bruder Konrad von Parzham

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Kapuzinerkloster St. <strong>Konrad</strong> 11<br />

die Gräber der Heiligen und die Aufbewahrungsorte<br />

<strong>von</strong> Reliquien Ziel der Pilger. Danach<br />

herrschte die Marienverehrung vor.<br />

Seit der Gegenreformation und auch nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg wuchs Altötting<br />

zum Nationalkultort heran. Der äußeren<br />

Form nach entspricht die Wallfahrt der<br />

Prozession, oft verbunden mit Bußleistungen,<br />

Gottesdienst, Predigt, und Sakramentenempfang.<br />

Die Franziskaner boten<br />

sich als Betreuer der Altöttinger Wallfahrt<br />

dadurch an, weil sie sich um das einfache<br />

Volk, vor allem um die Armen und Schwachen,<br />

kümmerten. Ihre schlichte Predigt<br />

und ihr zupackendes Handeln machten sie<br />

beliebt.<br />

Die Ankunft der Franziskaner<br />

in Altötting und der Bau des Klosters<br />

und der Kirche<br />

Zwei Jahre nach Beendigung des 30-jährigen<br />

Krieges kamen die ersten Franziskaner<br />

nach Altötting. In dieser Zeit religiöser<br />

und sittlicher Verwahrlosung sollten sie<br />

neben den Jesuiten in der Seelsorge der<br />

wiederaufblühenden Wallfahrt wirken.<br />

Am 21. August stellte der Provinzialminister<br />

der reformierten Franziskaner in München,<br />

Pater Ambrosius Kirchmayr, beim<br />

erzbischöflichen Ordinariat in Salzburg die<br />

Bitte, in Altötting ein Kloster errichten zu<br />

dürfen. Den Stuhl des hl. Rupert hatte damals<br />

ein besonderer Freund des Wall-<br />

Kapellplatz zur Zeit Kurfürst Ferdinand<br />

Marias (1651 - 1679)<br />

fahrtsortes, Paris <strong>von</strong> Lodron, inne. Nach<br />

damaligem Kirchenrecht wurden folgende<br />

Orte und geistliche bzw. weltliche Behörden<br />

um ihre Meinung befragt: der Dekan<br />

und die Kapuziner, der Pfleger und der<br />

Magistrat in Mühldorf; der Markgraf <strong>von</strong><br />

Tüßling; das Pfleggericht Mörmosen; die<br />

Pfarrer und Pfarrvikare <strong>von</strong> Flossing, Burgkirchen,<br />

Holzhausen, Alzgern, Neuötting,<br />

Winhöring, Stammham, Marktl, Reischach<br />

und Pleiskirchen; das Pfleggericht und der<br />

Stadtmagistrat Neuötting; der Stiftsdekan<br />

und die Jesuiten in Altötting.<br />

Am ungünstigsten fiel das Gutachten der<br />

Kanoniker <strong>von</strong> Altötting aus. Sie bestritten<br />

die Notwendigkeit, aus seelsorgerischen<br />

Gründen einen neuen Orden nach Altötting<br />

zu berufen. Die heilige Kapelle, <strong>von</strong><br />

der die Patres der Gesellschaft Jesu und<br />

die gesamte Priesterschaft etc. ihre Besoldung<br />

beziehen, sei völlig erschöpft. Der<br />

Provinzial der Kapuziner hielt dagegen,<br />

dass die Kapuzinerklöster <strong>von</strong> Mühldorf,<br />

Braunau, Wasserburg und Laufen Altötting<br />

allzu nahe lägen. Die umwohnenden Pfarrer<br />

und Pfarrvikare waren dagegen nicht<br />

abgeneigt, nur wollten sie keine Einbuße<br />

ihres kärglichen Einkommens erleiden. Die<br />

Gemeindevertreter des Propsteigerichtes<br />

Altötting wollten nicht umsonst Scharwerk<br />

leisten und ihre Holzrechte im Öttinger<br />

Forst ungeschmälert wissen. Vom Mühldorfer<br />

Magistrat wurde die Notwendigkeit<br />

eines neuen Klosters völlig bestritten.<br />

Der Wittelsbacher Fürstbischof Franz Wilhelm<br />

<strong>von</strong> Wartenberg dagegen war uneingeschränkter<br />

Befürworter des geplanten<br />

Klosterbaues. Bruno Struif zufolge wurde<br />

er am 1. März 1593 als ältester Sohn <strong>von</strong><br />

Herzog Ferdinand <strong>von</strong> Bayern und der<br />

bürgerlichen Maria Pettenbeck geboren.<br />

Letztere war die Tochter <strong>von</strong> Georg Pettenbeck,<br />

einem Landrichter, Kastner, und<br />

Landeshauptmann aus Haag am Inn. Aus<br />

dieser morganatischen Ehe gingen 16 Kin-

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