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Hl. Bruder Konrad - Bruder Konrad von Parzham

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Kapuzinerkloster St. <strong>Konrad</strong> 9<br />

Als es deshalb zum Konflikt mit seinem<br />

Vater kam, gab Franz dem Vater seine<br />

Kleider zurück und verzichtete auf das väterliche<br />

Erbe und jeglichen Besitz. Von nun<br />

an trug er einen Umhang aus Sackleinen<br />

und gürtete sich mit einem Strick. Als er zu<br />

predigen begann, sammelten sich Brüder<br />

um ihn. Franziskus und seine Gefährten<br />

wollten die Kirche erneuern und auf das<br />

Evangelium zurückführen. Die Botschaft<br />

Christi hatte er nun verstanden: Franz sollte<br />

die Kirche Gottes in der Welt wiederherstellen,<br />

nicht einzelne Kapellenruinen.<br />

1209 schrieb er eine kurze Regel. Er zog<br />

nach Rom, um sich seine Lebensweise<br />

bestätigen zu lassen. Die franziskanische<br />

Bewegung kann 2009 das 800 jährige Regeljubiläum<br />

feiern. Die Brüder nahmen in<br />

Portiunkula ihren Wohnsitz. 1212 kleidete<br />

Franziskus Klara ein, die aus einer adeligen<br />

Familie in Assisi stammte. Sie und ihre<br />

Gefährtinnen wollten seine Lebensweise<br />

teilen und bezogen das Kloster bei<br />

San Damiano. Daraus entstand der zweite<br />

Franziskanerorden, die Klarissen.<br />

1217 wurde die Aussendung <strong>von</strong> Brüdern<br />

nach Palästina und ins Land nördlich der<br />

Alpen beschlossen. Zwei Jahre vor seinem<br />

Tod empfing er die Wundmale Christi. Am<br />

3. Oktober 1226 starb Franziskus im Alter<br />

<strong>von</strong> 45 Jahren. Sein Freund, Papst Gregor<br />

IX., sprach ihn 1228 heilig.<br />

Schnell wurde der Orden in mehreren Ländern<br />

heimisch, so auch in Deutschland,<br />

respektive in Bayern. Die ersten Niederlassungen<br />

entstanden in Augsburg, Würzburg,<br />

Salzburg, Regensburg, Bamberg,<br />

Nürnberg und München. Überall wurden<br />

die Brüder freundlich aufgenommen, vor<br />

allem auch bei angesehenen Familien.<br />

Herzog Ludwig der Kelheimer errichtete<br />

ihnen in München ein Kloster neben seiner<br />

Residenz. Auch die franziskanischen Frauengemeinschaften<br />

verbreiteten sich rasch.<br />

Mit Recht wird das 13. und 14. Jahrhundert<br />

als franziskanische Epoche bezeich-<br />

Sonnenuhr an der St. <strong>Konrad</strong>kirche<br />

net. Die Minderbrüder und ihre Schwestern<br />

waren populär wegen ihrer Nähe zum<br />

Evangelium und zum schlichten Volk.<br />

Die Entstehung des Kapuzinerordens<br />

Im Franziskanerorden war es im Laufe der<br />

Zeit zu Auseinandersetzungen über das<br />

rechte Ordensleben gekommen. Johannes<br />

della Valle hatte 1334 die Erlaubnis erhalten,<br />

mit Gefährten in der Einsamkeit zu leben<br />

und die Ordensregel in ihrer ursprünglichen<br />

Strenge zu beobachten (lat. observare).<br />

Die Anhänger dieser Bewegung wurden<br />

deshalb Observanten genannt. Die<br />

Klöster, die sich dieser Reform nicht anschlossen,<br />

wurden Konventualen genannt,<br />

weil sie in größeren Konventen wohnten.<br />

Papst Leo X. erklärte schließlich beide<br />

Richtungen 1517 zu selbständigen Orden.<br />

Bereits wenige Jahre später, 1525, gab<br />

Matthäus <strong>von</strong> Bascio, ein Franziskaner-<br />

Observant aus der italienischen Mark Ancona,<br />

den Anstoß zur Gründung des Kapuzinerordens.<br />

Er erlangte vom Papst die<br />

Erlaubnis, einen Habit mit spitzer Kapuze

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