Hl. Bruder Konrad - Bruder Konrad von Parzham
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Kapuzinerkloster St. <strong>Konrad</strong> 29<br />
brachte Kreuzdarstellung wies nur mehr<br />
Reste originaler Malerei auf und selbst diese<br />
Reste waren weitgehend übermalt und<br />
puderten sehr leicht ab. Insgesamt zeigte<br />
sich die Malerei in einem sehr desolaten<br />
Zustand, wies zahlreiche Abplatzungen der<br />
Trägerschicht, viele HohlstelIen und neu<br />
verputzte Bereiche auf, was eine Freilegung<br />
bzw. Abnahme der Übermalungen <strong>von</strong><br />
vornherein ausscheiden ließ. So einigte<br />
man sich auf die Konservierung des derzeitigen<br />
Zustandes. Aufstehende Farb- und<br />
Putzschichten wurden gefestigt, Hohlstel -<br />
Ien im Putzsystem mit Spezialmörtel hinterfüllt,<br />
Fehlstellen mit Kalkmörtel gekittet und<br />
an die vorhandene Oberflächenstruktur angepasst,<br />
pudernde Pigmente und Farblasuren<br />
vorfixiert. Anschließend erfolgte eine<br />
Reinigung der Oberfläche in Kombination<br />
<strong>von</strong> Trocken- und Feuchtreinigung. Kittungen<br />
und Fehlstellen wurden nun mit Fixativ<br />
und geeigneten Pigmenten punktgenau retuschiert,<br />
größere Fehlstellen, wie z. B. die<br />
Figur der MagdaIena, malerisch passend<br />
rekonstruiert. Um einen dauerhaften Schutz<br />
im bewitterten Außenbereich zu erhalten,<br />
bildete eine leichte Schlussfixierung den<br />
Abschluss.<br />
Türen<br />
UneinheitIich stellte sich die Situation noch<br />
vorhandener historischer Türen dar. Waren<br />
sie im <strong>Konrad</strong>- bzw. im Papsttrakt holzsichtig,<br />
d h. bei einer früheren Renovierung bis<br />
aufs Holz abgelaugt worden, so zeigten sich<br />
die Türen im kirchenparallelen Gang (beginnend<br />
bei den beiden Oratorien) in einer hellen<br />
ockerbraunen Lackierung, die eine stark<br />
verschmutzte und <strong>von</strong> Rissen überzogene<br />
Oberfläche aufwies. Da eine Neufassung<br />
der holzsichtigen Türen nicht beabsichtigt<br />
war blieb die Frage, wie mit den lackierten<br />
Türen vorgegangen werden sollte, um ein<br />
einheitliches Bild zu bekommen. Eine Freilegung<br />
bis auf die Holzoberfläche dieser Türen<br />
schied in der Diskussion bald aus, da<br />
Maserierte Türe im Papsttrakt<br />
sie zum einen sehr zeitaufwendig gewesen<br />
wäre und vor allem wären die darunter liegenden<br />
Fassungen für immer verloren gewesen.<br />
Da sich die vorhandene Lackierung<br />
zudem als relativ stabil erwies, konnte man<br />
darauf einen Fassungsneuaufbau aufbringen,<br />
um mithilfe einer Maserierung, also einer<br />
Holzimitation, die Türen anzugleichen.<br />
Zunächst wurden die holzsichtigen Türen<br />
gereinigt, optisch störende Fassungsreste<br />
entfernt, größere Fehlstellen vom Schreiner<br />
ergänzt und störende Ausbrüche verkittet.<br />
Nach Tränkung mit Warmleim wurden diese<br />
Ergänzungen und Kittungen mit Holzbeizen<br />
und Pigmenten einretuschiert. Zum Schutz<br />
und um die natürliche Holzfarbe der ausgebleichten<br />
Türen wieder herzustellen, wurden<br />
sie abschließend mit leicht pigmentiertem<br />
Öl überzogen.<br />
Die fertige Holzoberfläche diente nun als<br />
Vorbild für die Maserierung an den lackierten<br />
Türen, die mit Bierlasuren ausgeführt<br />
wurde.