Hl. Bruder Konrad - Bruder Konrad von Parzham
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16 Kapuzinerkloster St. <strong>Konrad</strong><br />
Restaurationsschreiben König Ludwigs I.<br />
gen durften sie annehmen. Am 16. September<br />
1826 befahl der König den Altöttinger<br />
Kapuzinern die Vereinigung der Konvente<br />
I und II und sicherte ihnen die Fortexistenz<br />
ihres Konventes zu.<br />
Am 9. November 1826 erging das für die<br />
ganze Provinz wichtige königliche Restaurationsschreiben,<br />
indem Ludwig die Aufnahme<br />
neuer Novizen bewilligte. Ein Jahr<br />
später (am 15. April 1827) erlaubte er die<br />
Abhaltung eines Provinzkapitels zur Wahl<br />
eines Provinzials. Er bestimmte, dass dieser<br />
seinen Aufenthalt in Altötting zu nehmen<br />
hat. Die Novizen wurden in Burghausen<br />
ausgebildet.<br />
König Ludwig I. war der große Förderer<br />
der Restauration der Kapuziner. Aber die<br />
Ordensprovinz erforderte eine tatkräftige,<br />
feste Hand. Deshalb berief er den Tiroler<br />
Provinzial, Pater Gabriel Engl, nach Bayern.<br />
Letzterer wurde 1834 als Provinzial<br />
der Bayerischen Kapuziner installiert. Unter<br />
Engl entstand die Ordensprovinz aufs<br />
Neue und erlebte einen glänzenden Aufschwung.<br />
Höhepunkte dieser Entwicklung<br />
waren im 19. Jahrhundert die Übernahme<br />
der Altöttinger Wallfahrtskustodie und die<br />
Übernahme der Großstadtseelsorge in<br />
München St. Joseph. Am Ende des Jahrhunderts<br />
ersuchte die Missionskongregation<br />
des Vatikan den damaligen Provinzial,<br />
Pater Viktrizius Weiß, bayerische Kapuziner<br />
zur Missionierung der Mapuche-Indianer<br />
in der chilenischen Araukanie zu entsenden.<br />
1895 wurden die ersten Missionare<br />
geschickt, 1901 die Mission offiziell der<br />
bayerischen Ordensprovinz übertragen.<br />
Bahnbrechend wirkte dort der erste Apostolische<br />
Vikar <strong>von</strong> Araukanien, Bischof<br />
Guido Beck. Er drückte das Indianerschutzgesetz<br />
bei der Regierung Chiles<br />
durch und schuf Konsum- und Produktionsgenossenschaften<br />
für die Indianer.<br />
Vor allem baute er das Schulwesen auf<br />
und machte aus den Analphabeten Bauern,<br />
Handwerker, Lehrer und Priester. 2002<br />
erhob der Vatikan die apostolische Präfektur<br />
Villarica zur selbständigen Diözese und<br />
gliederte sie der chilenischen Kirche ein.<br />
Damit gilt die Mission als erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die Marianische Männerkongregation<br />
Im Jahre 1874 übernahm die Kapuzinerprovinz<br />
die Wallfahrtskustodie und damit<br />
auch das einstige Jesuitenkloster St. Magdalena.<br />
Ein Jahrhundert zuvor waren die<br />
Jesuiten aus Bayern vertrieben worden.<br />
Vorübergehend hatten die Malteser, das<br />
Forstamt und die Redemptoristen das<br />
Kloster bewohnt.<br />
1599 hatten die Jesuiten eine Marianische<br />
Männerkongregation in Altötting gegründet.<br />
Sie bezweckt, die Männer zu einer<br />
christlichen Lebensführung anzuhalten<br />
und die Gottesmutter zu verehren. Die Kapuziner<br />
<strong>von</strong> St. Magdalena übernahmen<br />
1875 die geistliche Betreuung der Kongregation.<br />
Sie stellen seitdem den Präses. Die<br />
Gemeinschaft ist Hauptherausgeberin des<br />
Altöttinger Liebfrauenboten. Der Kongregationssaal<br />
wird heute noch benutzt.