30.12.2012 Aufrufe

Schweitenkirchen 3 08 - Gemeinde Schweitenkirchen

Schweitenkirchen 3 08 - Gemeinde Schweitenkirchen

Schweitenkirchen 3 08 - Gemeinde Schweitenkirchen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 28 <strong>Schweitenkirchen</strong>er Rundschau September 20<strong>08</strong><br />

schiedenen Varianten der Balkonbepflanzung. Diese waren heuer<br />

farblich „Ton in Ton“ gehalten. Für viele Vereinsmitglieder war<br />

dies Anlass zum Fotoapparat zu greifen. Während der weiteren<br />

Führung wurde uns das reichhaltige Sortiment in den Gartenanlagen<br />

der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau vorgeführt<br />

und erläutert. Abgerundet wurde die Führung durch die überraschend<br />

große Varietät von Sommerbalkonblumen aller Arten und<br />

Farben. Sicherlich war für jeden etwas für den künftigen Eigengebrauch<br />

dabei. Hervorzuheben ist besonders die Online-Information<br />

zu vielen interessanten Themen zu Pflanzen im Haus und<br />

Garten im Internet unter www.lwg.bayern.de/gartenakademie bzw.<br />

die Beantwortung von E-Mail-Anfragen unter bay.gartenakademie@lwg.bayern.de,<br />

sofern man nicht bereits bei der Online-Information<br />

fündig geworden ist.<br />

Anschließend ging es in den nahe gelegenen Rokokogarten in<br />

Veitshöchheim. Der Hof-Garten von Veitshöchheim wurde<br />

1680/82 unter Fürstbischof von Dernbach errichtet und 1749/53<br />

durch Balthasar Neumann erweitert. Er gilt noch heute als einer<br />

der schönsten seiner Art in Deutschland. Zwischen Alleen und<br />

heckenumsäumten Wegen eröffnen sich immer wieder neue Ausblicke<br />

auf Heckensäle, Lauben, Pavillons, Rondells und nicht zuletzt<br />

auf den Großen See mit der Parnassgruppe - einem Höhepunkt<br />

des Parks. Etwa 300 Skulpturen der Würzburger Hofbildhauer<br />

Johann Wolfgang van der Auvera, Ferdinand Tietz und Johann<br />

Peter Wagner zieren die Anlage.<br />

Bis zur Weiterfahrt mit dem Schiff von Veitshöchheim nach Würzburg<br />

gab es reichlich Gelegenheit, die fränkische Küche einschließlich<br />

Mainblick zu genießen. Die anschließende Schifffahrt<br />

flussaufwärts nach Würzburg war ein echtes Erlebnis, mit<br />

wundervollem Blick auf die abwechslungsreiche Uferlandschaft.<br />

Der erste, sehr eindrucksstarke Tag endete in unserem Übernachtungshotel<br />

bei gutem Essen, Geselligkeit und Gesang mit<br />

Instrumentenbegleitung durch ein Vereinsmitglied. Einige unserer<br />

Mitglieder nahmen die Gelegenheit für einen kurzen abendlichen<br />

Stadtrundgang war.<br />

Der folgende Tag brachte einen weiteren Höhepunkt von europäischem<br />

Rang anlässlich der Besichtigung der fürstbischöflichen<br />

Stadtresidenz. Schon der erste Schritt in das Gebäude, dem sog.<br />

Vestibül (Treppenhalle) sollte die damaligen Besucher beeindrucken.<br />

Erlaubte doch die Größe des Vestibüls das Einfahren, Wenden<br />

und Anhalten einer 6-spännigen Kutsche vor der großartigen<br />

Treppe. Der erste Bauherr, Fürstbischof Johann Philipp Franz von<br />

Schönborn beauftragte zu diesem Zweck einen jungen, damals<br />

noch unbekannten Architekten, nämlich Balthasar Neumann zum<br />

Bau dieser Residenz. Dieser folgte den Wünschen des Bauherren<br />

und schuf neben der Gesamtkonzeption der Residenz (Westfront<br />

mit einer Gesamtbreite von 168 m !!) das größte Muldengewölbe<br />

der damaligen Zeit, welche das fünfschiffige Treppenhaus<br />

überdecken sollte. Neben einer Reihe von namhaften europäischen<br />

Künstlern erhielt der geniale Freskomaler Giovanni<br />

Battista Tiepolo den Auftrag, mit den Allegorien der vier Erdteile<br />

und den Porträts der bedeutendsten teilnehmenden Künstler am<br />

Residenzbau die Gestaltung des Muldengewölbes über dem Treppenhaus<br />

zu übernehmen. Es entstand das größte Deckengemälde,<br />

das jemals gemalt wurde.<br />

Bis zur Weiterfahrt blieb noch etwas Zeit, nach freiem Ermessen<br />

den Garten der Residenz zu besichtigen. Leider war die Zeit für<br />

eine eingehende Besichtigung viel zu kurz. Anschließend ging es<br />

per Bus hinauf zum „Käppele“, einem im fränkischen Raum sehr<br />

bedeutenden Wallfahrtsort. Diese Wallfahrtskirche liegt oberhalb<br />

von Würzburg. Die sakrale Ausstattung der Kirche war sehr eindrucksvoll.<br />

Das Käppele wurde 1748 – 1750 nach Plänen von<br />

Balthasar Neumann erbaut. Es ist von weither als Silhouette sichtbar.<br />

Erreicht werden kann diese Wallfahrtskapelle über eine steil<br />

hinauf führende Prozessionstreppe. Die Aussicht von oben erstreckt<br />

sich auf den Main, die lang gestreckte Festungsanlage<br />

und die Stadt Würzburg mit ihren vielen Kirchtürmen. Die Innenausstattung<br />

ist in barockem Stil. Von dort hatte man einen wundervollen<br />

Blick auf die Festung Marienberg, die inmitten großer<br />

Weingärten liegt. Unterhalb breitete sich das in einem Talkessel<br />

gelegene Weichbild der Stadt Würzburg aus.<br />

Zum Ausklang des Tages stand die Weiterfahrt nach Volkach auf<br />

dem Programm. Der großen Hitze des Tages geschuldet, haben<br />

wohl die meisten der Teilnehmer der Lehrfahrt neben der Einnahme<br />

der Mittagsmahlzeit nur die schöne fränkische Stadt Volkach<br />

selbst besichtigt. Die Mühsal einer Besichtigung der ebenfalls<br />

weltberühmten Schnitzerei Maria im Rosenkranz (von Tilmann<br />

Riemenschneider) in der Kapelle im Weinberg haben sicherlich<br />

nur einige wenige auf sich genommen.<br />

Auch ohne diese Sehenswürdigkeit war die Lehrfahrt für die Beteiligten<br />

ein besonderes Erlebnis, dessen Eindrücke hoffentlich<br />

bis zur nächsten Lehrfahrt andauern werden.<br />

Artikelverfasser und Fotos: Norbert Dotterweich

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!