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Wörterbuch der Wiener Mundart - Österreichische Akademie der ...

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schwas(s)n S<br />

älterer Mann, <strong>der</strong> gerne trinkt: a $ida Schwassa;<br />

Pl. -. – Etym.: vgl. Schwas, zu Bed. 2 viell.<br />

schriftdt. Schweißhund, <strong>der</strong> die Fährte zum<br />

angeschossenen Wild aufnimmt, so zu verstehen<br />

wahrscheinl. in dem <strong>Wiener</strong>lied: „I riach<br />

an Wein scho khilom§taweid“ (SWOSSIL).<br />

schwas(s)n „schweißen“ 1) (intrans.) Flüssigkeit<br />

abgeben; des Bittl schwasd die Butte<br />

rinnt (ähnl. von Tonkrügen); 2) (trans.) durch<br />

Erhitzen Metallteile aneinan<strong>der</strong> binden,<br />

schmelzen; 3) übertr.: prügeln, schlagen (Syn.<br />

s. bleschschn); 4) übertr.: trinken, saufen (vgl.<br />

Schwassa) (Syn. s. sauffm); P. P. gschwasd. –<br />

Etym.: mhd. sweiRen Schweiß vergießen,<br />

schweißen und sweiRen schwitzen (zwei sw.<br />

Vb., die etym. zu verbinden sind).<br />

schwatln „schwarteln“ 1) prügeln (Syn. s.<br />

bleschschn); 2) eilig unterwegs sein (Syn. s.<br />

ren[n]a[n]); 3) onanieren (Syn. s. wikssn[a])<br />

P. P. gschwatld. – Etym.: Abl. von Schwatn<br />

Haut.<br />

Schwatn, die, Schwarte 1) Haut von<br />

Mensch o<strong>der</strong> Tier; an haun, dass §am<br />

d-Schwatn gr$chchn jem. schlagen, dass ihm<br />

die Schwarten krachen (fest); 2) Bratenschwarte,<br />

Schinkenschwarte; 3) flaches Holzscheit;<br />

4) dickes Buch; Pl. -; Dem. Schwatl,<br />

Pl. -n. – Etym.: mhd. swart(e).<br />

schwatssn1 Exkremente abson<strong>der</strong>n (von<br />

Vögeln); P. P. gschwatsd. – Etym.: bair.-österr.<br />

schwatzen Durchfall haben (SCHMELLER 2,<br />

652). Syn.: schmatssn.<br />

-schwatssn2 „schwatzen“, z. B. in aufschwatssn<br />

aufschwätzen, z. B. durch Reden zu<br />

einem Kauf veranlassen; P. P. gschwatsd. –<br />

Etym.: bair.-österr. schwatssen schwätzen<br />

(SCHMELLER 2, 652); vgl. schw§tssn.<br />

Schwäuwal, das, Schwälbchen; Pl. -n. –<br />

Etym.: Dem. zu Schw$ibm.<br />

schwawarn schwabbern, zittern und verspritzen,<br />

überlaufen (von einer Flüssigkeit in<br />

<strong>der</strong> Bewegung); P. P. gschwawad. – Etym.: zu<br />

726<br />

bair.-österr. schwaben neben schwappen;<br />

vgl. schwappm, schwawarn, s. auch dsidarn.<br />

schwawatssn schwabbern, übergehen (von<br />

Flüssigkeiten); P. P. gschwawatsd. – Etym.:<br />

Intensivbildg. zu schwawarn; vgl. schwappm,<br />

schwewatssn.<br />

schwaweln, s. schwafeln.<br />

Schw§arak, s. Schw§rak.<br />

schw§arn1 schwören; i schw§a das ich<br />

schwöre es dir; P. P. i h$bs gschwuarn ich<br />

habe es geschworen. – Etym.: mhd. swern.<br />

schw§arn2 schwären, wund sein, eitern;<br />

P. P. gschw§ad. – Etym.: mhd. swërn (früher<br />

st., dann sw. Vb.); vgl. schwiarn, Gschwia.<br />

Schw§atfega, <strong>der</strong>, „Schwertfeger“, Fechtwaffenerzeuger;<br />

Pl. -; vgl. schriftdt. Schwert<br />

und fegen.<br />

Schw§atssa, <strong>der</strong>, „Schwärzer“, Schmuggler;<br />

Pl. -; vgl. schw§atssn.<br />

Schw§atssn, die, Schwärze, schwarze Färbung.<br />

– Etym.: mhd. swerze.<br />

schw§atssn „schwärzen“ 1) schwarz<br />

machen; 2) schmuggeln (Syn.: b$schschn,<br />

schmugln); P. P. gschw§atsd. – Etym.: mhd.<br />

swerzen.<br />

Schwechchn, die, Schwäche, Fehler; aber<br />

auch Vorliebe; fia des h$w-i a Schwechchn<br />

dafür habe ich eine Vorliebe. – Etym.: mhd.<br />

sweche (allerdings in differenzierter Bed.).<br />

Schw§d, <strong>der</strong>, Schwede; a $ida Schw§d ein<br />

erfahrener alter Mann; a damischa Schw§d ein<br />

närrischer alter Mann. – Etym.: wohl auf die<br />

Schwedenkriege zurückgehende Bedeutungsübertragung.<br />

Schw§fe, <strong>der</strong>, Schwefel 1) chemisches Element;<br />

2) Ra.: Bech und Schw§fe Pech und<br />

Schwefel (z. B. in <strong>der</strong> Hölle); 3) Unsinn, Geschwätz<br />

(Mischung mit <strong>der</strong> Wortfamilie von<br />

schwafeln1) (Syn. s. Gwadsch). – Etym.: mhd.<br />

swëbel, swëvel.<br />

Schw§febanda, die, „Schwefelbande“,<br />

Schelmenbande (scherzh.) aw. (JAKOB);<br />

vgl. Schw§fe und Banda.

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