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Bericht zur Waffentauglichkeit von Reaktorplutonium - IANUS ...

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technisches Problem”, es gäbe keinen Brennstoffkreislauf, welcher absolut resistent gegen<br />

Mißbrauch sei, Safeguards seien weiterzuentwickeln und ebenfalls die Aspekte Versorgungssicherheit,<br />

Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit mit zu betrachten. Und als ganz<br />

besonders wichtiges Ergebnis, daß ”in der Tat die Kernenergie weltweit verfügbar gemacht<br />

werden kann”. Für ”auf dem Hintergrund der Geschichte <strong>von</strong> INFCE sehr bedeutsam”<br />

galt auch die Aussage, ” daß auch große Brüter oder Wiederaufarbeitungsanlagen durchaus<br />

’safeguardable’ sind”.<br />

1981 beschäftigte sich der stellvertretende Generaldirektor der IAEA, H. Grümm, inder<br />

atw mit möglicher Proliferation [GRUE81]: Auch bei ihm kein Wort über Möglichkeiten<br />

des Bombenbaus mit <strong>Reaktorplutonium</strong>. Stattdessen behauptete Grümm, die ”eingebildete<br />

Gefahr der Kernkraftwerke” hätte die Aufmerksamkeit <strong>von</strong> der ”millionenfach größeren<br />

wirklichen Gefahr der Atomwaffen abgelenkt ... In diesem Sinne trägt die Kernkraftwerks-<br />

Hysterie zum Fortbestehen eines unermeßlichen Gefahrenpotentials <strong>von</strong> 40000 bis 50000<br />

Kernsprengkörpern in den Arsenlen der Großmächte bei.” (Diese Quelle war der Abdruck<br />

eines Vortrags, den Grümm anläßlich der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft in der Kerntechnischen<br />

Gesellschaft an ihn am 23. Oktober 1980 in Bonn hielt.)<br />

Der Angriff israelischer Flugzeuge auf den Forschungsreaktor Osirak im Irak am 7. Juni<br />

1981 war der atw noch einmal eine Erwähnung des Proliferationsproblems wert [ATW81].<br />

Zitat:<br />

”Bedarf an Spaltstoffen für eine Kernwaffe ... Die kritischen Massen für eine<br />

Kernwaffe in der Form <strong>von</strong> unreflektierten Kugeln aus Metall der jeweils<br />

höchsten Dichte für schnelle Neutronen betragen für U-235 44 kg und für Pu-<br />

239 10 kg. Man muß dabei da<strong>von</strong> ausgehen, daß einerseits die benötigten Mengen<br />

wegen der Verluste und der nicht idealen Bedingungen bei der Zündung<br />

der Waffe größer sind, andererseits aber die notwendigen Mengen mit Reflektoren<br />

und extremen Drücken bei der Zündung etwa halbiert werden können.<br />

Gerade diese letztere Technologie setzt jedoch nukleare Waffentests und eine<br />

in diesem spezifischen Bereich extrem hoch entwickelte Technik voraus, über<br />

deren Verbreitung außerhalb der USA bisher nichts bekannt ist.”<br />

Dem steht entgegen, daß die erste Plutoniumbombe (Trinity-Test) bereits besser funktionierte<br />

als die überwiegende Mehrheit ihrer Erbauer dies angenommen hatte. Außerdem<br />

muß wohl die Technologie des Atomwaffenbaus heute auch außerhalb der USA verbreitet<br />

sein, da es neben den USA mindestens fünf weitere Atomwaffenmächte gibt, welche ebenfalls<br />

Plutonium in ihren Waffen einsetzen.<br />

Soweit <strong>zur</strong> <strong>Bericht</strong>erstattung in der atw. Wir wollen an dieser Stelle noch festhalten:<br />

Es erfolgte keine das Gesamtbild verfälschende Auswahl der Zitate aus der atw. Die atw<br />

berichtete zu keiner Zeit über die Waffenfähigkeits-Diskussion <strong>von</strong> <strong>Reaktorplutonium</strong> in<br />

einer an die Zitate in Kapitel 1.1 herannahenden Qualität. Dagegen drängt sich der Eindruck<br />

auf, daß die Waffenfähigkeits-Diskussion in den beruhigenden und verdrängenden<br />

Artikeln der atw bewußt vernachlässigt wurde. Die in der atw veröffentlichten Aufsätze<br />

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