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Bericht zur Waffentauglichkeit von Reaktorplutonium - IANUS ...

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plutonium zeigt, daß eine Schädigung des Sprengstoffs durch die Strahlung des Plutoniums<br />

auch binnen Jahren nicht zu erwarten ist. (Zu beachten ist die abschirmende Wirkung<br />

eines Uranreflektors.)<br />

2.5.2 Einflüsse der Wärmeleistung<br />

Angaben über die Wärmeleistung <strong>von</strong> <strong>Reaktorplutonium</strong> wurden bereits in Kapitel 2.4.2.<br />

gemacht. Hier soll untersucht werden, welche Temperaturen sich dadurch in der Sprengstoffbeladung<br />

einer Kernwaffe einstellen. Dazu müssen Annahmen bezüglich der Plutoniummenge,<br />

der Dicken <strong>von</strong> Reflektor, Sprengstoffschicht und äußerer Hülle, sowie Annahmen<br />

<strong>zur</strong> Wärmeleitfähigkeit der einzelnen Komponenten getroffen werden. Ausgehend<br />

vom Fourierschen Gesetz läßt sich die durch eine Hohlkugelschale fließende Wärmemenge<br />

berechnen [MICH64]. Bei Übertragung auf ein System konzentrischer Hohlkugelschalen<br />

ist dann im stationären Fall die durch die einzelnen Schichten fließende Wärmemenge<br />

gleichzusetzen. Für Massen <strong>von</strong> 10 kg <strong>Reaktorplutonium</strong> fanden wir unter Zugrundelegung<br />

zweier verschiedener Geometrien (siehe auch Abb. 6 Temperaturprofile):<br />

äußerer Radius der Plutoniumkugel 5,6 cm 8cm<br />

äußerer Radius des Uranreflektors 7cm 15 cm<br />

äußerer Radius der Sprengstoffschicht 66 cm 66 cm<br />

äußerer Radius des Gehäuses (hat nur<br />

marginalen Einfluß) 70 cm 70 cm<br />

maximale Temperaturerhöhung des Sprengstoffs<br />

gegen Umgebungstemperatur 280 K 115 K<br />

Dies zeigt, daß auch ohne aktive Kühlung die maximale Temperatur des Sprengstoffs in<br />

unkritischen Bereichen gehalten werden kann. Es ist lediglich erforderlich, beim Design<br />

den Aspekt der Wärmeentwicklung zu berücksichtigen. Als Wärmeleitfähigkeit haben wir<br />

für den Sprengstoff den Wert 0,4 W/mK gewählt, welcher dem brisanten Sprengstoff<br />

HMX entspricht. HMX hat neben einer hohen Detonationsgeschwindigkeit und einer hohen<br />

spezifischen Energie den Vorteil eines relativ hohen Schmelzpunktes (285 - 287 o C)<br />

[DOBR74]. Bei der Wahl der angenommenen Sprengstoffmenge orientierten wir uns an<br />

der Angabe <strong>von</strong> Cochran et al. [COCH84], die Masse des Sprengstoffs im Trinity-Test habe<br />

etwa 5000 lb betragen, was in Einklang mit den veröffentlichten äußeren Abmessungen<br />

der ersten beiden Plutonium-Bomben steht. Für moderne, kompakte Konstruktionen ist<br />

eine wesentlich geringere Temperaturüberhöhung zu erwarten.<br />

Ein weiteres Beispiel zeigt das Zeitverhalten der Erwärmung einer Anordnug aus <strong>Reaktorplutonium</strong>.<br />

Geht man bei einem Abbrand <strong>von</strong> 33 GWd/t <strong>von</strong> einer spezifischen Leistung<br />

<strong>von</strong> 11 Watt/kg Pu aus, so wird sich eine thermisch isolierte Masse der Hiroshima Bombe<br />

<strong>von</strong> 6.1 kg Pu pro Sekunde bei einer spezifischen Wärme <strong>von</strong> 134 J/(kg K) anfänglich etwa<br />

5 Grad pro Minute erwärmen. Diese Kugel <strong>von</strong> 9 cm Durchmesser würde in Luft etwa 300<br />

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