Diplomarbeit - Laura Steiner – Design and Concept
Diplomarbeit - Laura Steiner – Design and Concept
Diplomarbeit - Laura Steiner – Design and Concept
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
29<br />
Oben:<br />
Abb. 30: Karte der pazifischen<br />
Inseln.<br />
Unten links:<br />
Abb. 31: Das eingedrückte Muster<br />
wird mit der H<strong>and</strong> nachgemalt.<br />
Ihre Farbe steht in einer Metallschüssel<br />
neben ihr, zum Bemalen<br />
dient ihr ein P<strong>and</strong>usblatt als<br />
Pinsel.<br />
Unten rechts:<br />
Abb. 32 und 33: Zwei siapo vala<br />
von Toto und ihren Helfern<br />
gefertigt.<br />
Wie schon im 2. Kapitel erwähnt, findet man bereits bei den Vorläufern des Papiers einen<br />
ganz speziellen Stoff, der ein weiterer Beweis dafür ist, wie sehr sich Papier und Textil in ih-<br />
rer Materialität ähneln. „Im Gegensatz zum relativ steifen und leicht brüchigen Papyrus, der<br />
auf ähnliche Weise hergestellt wird, sind die Rindenbaststoffe flexibel und elastisch. Wie<br />
Gewebe werden die bemalt oder bedruckt, sodass sich insgesamt ein sehr textiler Charak-<br />
ter ergibt.“ (Leitner, Papiertextilien, 12)<br />
Tapa sind Faservliese, die aus dem inneren Rindenbast von bestimmten Bäumen gewon-<br />
nen werden. Wie Papier entsteht Tapa „… durch Verfilzen von Zellulosefasern, nur daß diese<br />
Verfilzung durch Hämmern erzielt wird und nicht wie bei echtem Papier durch ein vorhe-<br />
riges Auffasern der Zellulose in feinste Best<strong>and</strong>teile, die dann aus einer wässrigen Lösung<br />
geschöpft werden.“ (Berger, Textilforum, 15)<br />
Tapa bedeutet das ‚Geklopfte’, ‚Gehämmerte’. Es wird in Südamerika als Amatl bezeichnet,<br />
in Polynesien kapa und auf Samoa siapo genannt. Tapa wurde „über Jahrtausende in un-<br />
terschiedlichsten Ländern entlang des Äquators für Kleidung und Wohnraumtextilien, als<br />
Beschreibstoff oder für zeremonielle Zwecke verwendet.“ (Leitner, Papiertextilien, 12) Zur<br />
höchsten Verfeinerung und Vielfalt kam es vor allem unter den Völkern der pazifischen In-<br />
seln.<br />
„Even the name ‚tapa’, which is now used worldwide for barkcloth, had its origins in Polyne-<br />
sia during the early nineteenth-century years of European contact. The word is derived from<br />
the Samoan word tapa for the uncoloured border of a barkcloth sheet <strong>and</strong> the Hawaiian<br />
kapa for a variety of barkcloth. In several parts of Melanesia, from New Guinea to Vanuatu,<br />
in Fiji, <strong>and</strong> on the most the high isl<strong>and</strong>s of Polynesia from Hawaii in the north of Tahiti, the<br />
Marquesas, Tonga, Samoa, Niue, the Cook Isl<strong>and</strong>s <strong>and</strong> even New Zeal<strong>and</strong>, the manufacture<br />
of barkcloth is an ancient craft which has been practiced for thous<strong>and</strong>s of years.“ (Neich/<br />
Pendergrast, Tapa, 9)<br />
2.2 Tapa und Amatl −<br />
Die Rindenbaststoffe<br />
rund um die Erde<br />
2.2.1 Tapa in den<br />
verschiedenen Kulturen