Diplomarbeit - Laura Steiner – Design and Concept
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59<br />
Ann Schmidt-Christensen wurde 1964 in Frederiksberg in Kopenhangen geboren und war<br />
ab 1984 im Atelier MAHU in Frankreich tätig. 1987 arbeitete sie in der Kostümabteilung des<br />
‚Folketeatret‘ in Kopenhagen mit und machte 1993 ihren Abschluss an The Danish School<br />
of Art & <strong>Design</strong>, im selben Jahr startete sie das „Project Papermoon“ mit Grethe Wittrock.<br />
(Vgl. Schmitt/Strate, Art, 34)<br />
Grethe Wittrock wurde 1964 in Kalundborg in Dänemark geboren und absolvierte 1986 eine<br />
Weberlehre bei Anette Juel in Kopenhagen. 1992 schloss sie ihr Studium an The Danish<br />
School of Art & <strong>Design</strong> ab und führte 1990 Textilstudien an der Seika University, am Col-<br />
lege of Fine Art in Kyoto durch. 1993 begab sie sich auf Studienreise nach Japan, die auch<br />
den Beginn des „Project Papermoon“ mit Ann Schmidt-Christensen markierte. Seit 1994 ist<br />
die <strong>Design</strong>erin für Raumtextilien bei Creation Baumann in der Schweiz. (Vgl. Schmitt/Strate,<br />
Art, ebd.)<br />
„Das Project Papermoon ist ein experimentelles Forschungsvorhaben im Bereich des Bekleidungsdesigns.<br />
Es erprobt neue Wege sowohl in Form und Funktion als auch in ästhetischer<br />
und technischer Hinsicht. Die Ergebnisse sind interessant sowohl im Hinblick auf industrielle<br />
Anwendung als auch in Beziehung auf eine innovative Ästhetik und deren Sprache. Als<br />
Material dienen Japanpapiere verschiedener Qualität, Papiergarne <strong>–</strong> gewebt, gestrickt und<br />
geflochten-, Papierbogen <strong>–</strong> speziell beh<strong>and</strong>elt und vorbereitet: gefärbt, bedruckt und mit<br />
neu strukturierter Oberfläche. Dann kommt die räumliche Umsetzung in ein sowohl funktionales<br />
als auch plastisches Kleidungsstück, in dem Material und Form sich zu einem Ganzen<br />
verbinden.“ (Schmitt/Strate, Art, 34)<br />
3.2.4 Ann Schmidt-<br />
Christensen und<br />
Grethe Wittrock − Das<br />
„Project Papermoon“<br />
Unten links:<br />
Abb. 77: The Polar Bear.<br />
Unten rechts:<br />
Abb. 78: The Bird.<br />
Gegenüber oben:<br />
Abb. 79 und 80: Shifu Kleidung<br />
von Gisela Progin.<br />
Gegenüber unten links:<br />
Abb. 81: Kamikoartige Kleidung.<br />
Gegenüber unten rechts:<br />
Abb. 82: Kimono aus dem „Project<br />
Papermoon“. 1995. Gewebe aus<br />
Shifu. Fotografische Inszenierung<br />
für den Scheufelen Kalender 1997.<br />
„So wird zum Beispiel zum schlichten, glatten Papier flauschiges Mohair, Wol-<br />
le oder Baumwollb<strong>and</strong> in Kontrast gesetzt. Die Gewebe sind technisch perfekt<br />
gearbeitet und werden vor dem Zuschnitt gewaschen, sodass sie weicher und<br />
saugfähiger sind.“ (Leitner, Papiertextilien, 165) „Die Schnitte sind sehr schlicht,<br />
bestehend oft nur aus strengen geometrischen Formen oder einzelnen Elemen-<br />
ten, die sich in raffinierten Faltungen zu dreidimensionalen Körperhüllen ver-<br />
w<strong>and</strong>eln.“ (Leitner, Papiertextilien, ebd.) „Trotz dieses künstlerischen Konzepts<br />
ist die Mode von Project Papermoon durchaus tragbar. Die Formen sind falt- oder<br />
schnitttechnisch perfekt an den menschlichen Körper angepasst, und auch das<br />
Material selbst hat angenehme Trageeigenschaften <strong>–</strong> von steifen, formstabilen<br />
Geweben bis hin zu flexiblen, fließenden, fast transparenten Wirkwaren. Diese<br />
Mode ist leicht, wärmeisolierend, schmutzabweisend, waschbar und erzeugt bei<br />
Bewegungen ein sympathisches Rascheln.“ (Leitner, Papiertextilien, ebd.)