Diplomarbeit - Laura Steiner – Design and Concept

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Um die Menschen in Niue davon zu überzeugen, ihre Kör-
per zu bedecken, lernten samoanische Missionare den Völ-
kern ihre Methoden zur Tapaherstellung und führten auch
dort den so genannten tiputa ein, eine Art Poncho, der von
Samoa bis Tahiti bereits verbreitet war. Hier und da kann
man auf den Stoffen naive, naturalistische Zeichnungen
von Frauen und Männern in westlicher Kleidung erkennen.
Kleine Sterne, Blätter und Fische dienten als Lückenfüller
und manchmal wurden sogar Namen von Personen und
Ortsbezeichnungen an den Rand geschrieben. Die Ein-
heitlichkeit des Stils, die Wiederholung der Motive und die
Häufigkeit ihrer Verwendung deuten darauf hin, dass viele
Stoffe gemeinschaftlich hergestellt wurden. Ohne Zweifel
gab es in diesen Gruppen einen starken, kreativen Anfüh-
rer, der die Muster zuvor geplant und deren Herstellung be-
aufsichtigt hat. Im Gegensatz zu samoanischem Tapa ist
die Textur des Stoffes aus Niue viel dicker und steifer und
wurde zusammengefilzt und nicht, wie in Polynesien, ge-
klebt. (Vgl. Neich/Pendergrast, Tapa, 69f)
Links:
Abb. 50: Dieses Hüftband wird bei
einem Mann mehrmals um die
Taille gewickelt. Es ist naturfarben
und hat ein vom Schlagen
eingekerbtes Muster, Aneityum,
Vanuatu.
Rechts:
Abb. 51−53: Tapa-Textur von den
Cook Inseln, die durch einen eingekerbten
Schlegel erzeugt wurde.
Drei verschiedene Arten sind
typisch: Die Kerben von Schlegel
und Fasern stehen willkürlich
zueinander (oben), die Fasern und
Kerben stehen quer zueinander
(mitte), die Fasern stehen quer zu
den parallelen Kerben des Schlegels
(unten).