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Erziehung zur Moderne - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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den Großbetrieben schon vor der Jahrhundertwende begann - auch 1907 wurden<br />

nur noch 705 Metallspielwarenfabriken gezählt. Betrachtet man die Durchschnittsgröße<br />

der Betriebe so zeigt sich die Transformation von handwerklicher<br />

zu industrieller, von klein- zu großbetrieblicher Produktion am deutlichsten: beschäftigte<br />

ein Metallspielwarenbetrieb 1875 durchschnittlich nur 2,77 Personen<br />

60 , so waren es 1907 bereits 12,60 und schließlich - 1925 - 21,02 Perso-<br />

nen. 61<br />

Dies bedeutet eine deutliche Abnahme der Selbständigkeit und Zunahme<br />

der Zahl der Angestellten und Arbeiter, wie sie insgesamt für alle Bereiche des<br />

Wirtschaftslebens im Kaiserreich gilt, denn die meisten Betriebe waren in den<br />

1870er Jahren noch Alleinbetriebe oder Betriebe mit zwei, höchstens drei Beschäftigten.<br />

62 Noch deutlicher wird dieser Schritt zum Großbetrieb in der Metallbranche,<br />

vergleicht man die Durchschnittsgröße der Betriebe der Spielwarenindustrie<br />

insgesamt. Hier waren 1907 im Durchschnitt 4,06 und 1925 5,22 Personen<br />

pro Betrieb beschäftigt.<br />

Die Spielwarenindustrie im Deutschen Reich 1907-1925 63<br />

Jahr Betriebe Personen Ø-Größe<br />

1907 8537 34660 4,06<br />

1925 11151 58251 5,22<br />

Zunahme in % 1907-<br />

1925<br />

+ 30,6 + 68,1<br />

60<br />

Eine Unterscheidung zwischen Betriebsleiter und Arbeitern oder Angestellten wird hier<br />

nicht getroffen; gezählt wurden die beschäftigten Personen insgesamt ohne Rücksicht<br />

darauf, ob es sich um einen „Alleinbetrieb“ oder um einen Betrieb mit mehreren Angestellten<br />

handelte. Statistik des Deutschen Reichs XXXIV, 1 (1879) [Zählung vom 1. Dezember<br />

1875].<br />

61<br />

Verglichen mit den USA ist dies immer noch eine geringe Betriebsgröße. Dort wurden<br />

1925 lediglich 363 Betriebe für die gesamten Vereinigten Staaten gezählt, mit 16202 Beschäftigten,<br />

was eine Durchschnittsgröße von rund 45 Personen pro Spielzeughersteller<br />

ergibt. Vgl. Sy, Thüringer Spielwarenindustrie (1929), S. 2-4 und Helmut Wiederholz, Die<br />

Wandlungen in den Absatz- und Erzeugungsbedingungen der deutschen Spielwarenindustrie<br />

gegenüber der Vorkriegszeit, Diss. Brandenburg 1930, S. 45.<br />

62<br />

Zahlen zu anderen Branchen finden sich bei Hohorst/Kocka/Ritter, Sozialgeschichtliches<br />

Arbeitsbuch II (1978), S. 69 und 75.<br />

63<br />

Ausschuß Spielwarenindustrie (1930), S. 6 und 8.<br />

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