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FOTO: PHOTOS.COM<br />

Raus an die frische Luft! Ausgedehnte Spaziergänge tun nicht nur<br />

dem Alzheimerkranken gut, sondern bieten auch dem Angehörigen<br />

die Möglichkeiten den Kopf mal „auszulüften”.<br />

Eine Zurücknahme der eigenen Gefühle<br />

und Bedürfnisse bewirkt schnell einen zusätzlichen<br />

Druck und das Empfinden des<br />

Verzichts. Die eigenen Belastungsgrenzen<br />

sollten deshalb wahr- und auch ernst genommen<br />

werden! Vor allem der Austausch<br />

mit anderen Betroffenen ist hier sehr hilfreich,<br />

um das täglich Erlebte verarbeiten<br />

zu können. Empfehlenswert ist der Besuch<br />

einer Selbsthilfegruppe, in der ein regelmäßiger<br />

Austausch unter Personen stattfindet,<br />

die sich in der gleichen Lage befinden.<br />

Hier können Tipps weitergereicht und<br />

angenommen werden. Vielleicht entstehen<br />

sogar neue Freundschaften mit Personen,<br />

die die gleiche Aufgabe bewältigen<br />

müssen. Gemeinsame Unternehmungen,<br />

wie zum Beispiel Spaziergänge mit den<br />

Alzheimerkranken, können eine schöne<br />

Ablenkung vom Alltag sein.<br />

Genauso wichtig ist es aber auch, dass die<br />

Person, die tagtäglich mit dem Kranken<br />

zusammen ist und ihn rund um die<br />

Uhr betreut, auch Zeit für sich selbst hat.<br />

Ein Besuch im Theater, Zeit für Entspannungsübungen,<br />

ein Abendessen mit<br />

Freunden, Kontakt mit Natur und frischer<br />

Luft – all dies kann helfen, um nicht von<br />

der schwierigen Aufgabe überrannt zu<br />

werden. Ein pflegender Angehöriger muss<br />

darauf achten, für seine verantwortungsvolle<br />

Aufgabe fit zu bleiben! Freie Stun-<br />

14 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />

den oder auch Tage sind deshalb dringend<br />

notwendig. Das A und O ist dabei, die<br />

„Auszeit“ gut zu planen, sodass sie auch<br />

genossen werden kann. Muss man sich<br />

Sorgen machen, ob zu Hause auch alles<br />

reibungslos klappt oder ob einen später<br />

ein heilloses Chaos erwartet, so kann man<br />

sich nicht entspannen. Ein verlässlicher<br />

Ersatz muss deshalb gut ausgewählt und<br />

frühzeitig organisiert werden. Wer nicht<br />

ruhigen Gewissens aus dem Haus geht,<br />

für den bedeutet die gewollte Entlastung<br />

am Ende eine zusätzliche Belastung.<br />

2<br />

FOTO: PHOTODISC<br />

Öffentliche Einrichtungen nutzen<br />

Um mehr Lebensqualität zu erlangen,<br />

können auch staatlich organisierte<br />

Einrichtungen (Wohlfahrtsverbände wie<br />

AWO oder Rotes Kreuz) genutzt werden.<br />

Sie bieten zum Beispiel Tagesbetreuung<br />

oder Tagespflege für pflegebedürftige<br />

ältere Menschen an. In vielen Städten gibt<br />

es mittlerweile spezielle Tagesgruppen für<br />

Demenzkranke. So bietet sich die Möglichkeit,<br />

sich mal einen freien Tag zu gönnen.<br />

Da besonders Pflegende, die rund um<br />

die Uhr für den Pflegebedürftigen da sind,<br />

einen Urlaub zwischendurch nötig haben,<br />

ist der betreute Urlaub eine gute Einrichtung:<br />

Hier kann man mit dem Alzheimer-<br />

Besonders wichtig ist es, dem Pflegebedürftigen Interesse zu<br />

zeigen. Auch wenn eine Geschichte zum x-ten Mal erzählt wird,<br />

sollte signalisiert werden, dass man aufmerksam zuhört.<br />

kranken Urlaub machen. Während die<br />

Kranken ihrem Krankheitsstand entsprechend<br />

betreut werden, haben Angehörige<br />

die Möglichkeit, an Gesprächsgruppen<br />

teilzunehmen, in denen ihnen der Rücken<br />

gestärkt wird. Die eigenen vier Wände<br />

werden zurückgelassen und neue Eindrücke<br />

können gewonnen werden. Auch<br />

von Alzheimercafés können sowohl die<br />

Kranken als auch die Angehörigen profitieren.<br />

Die Idee der Alzheimercafés stammt<br />

aus den Niederlanden. Die Demenzkranken<br />

werden von Fachkräften betreut,<br />

während die Pflegenden ihre Verpflichtungen<br />

für ein paar Stunden abgeben<br />

können und die Möglichkeit bekommen,<br />

sich mit anderen auszutauschen.<br />

3<br />

Sich informieren und<br />

entsprechend vorbereiten<br />

Wer ausreichend über die Alzheimerkrankheit<br />

informiert ist, weiß besser, was<br />

auf den Betroffenen und seine Angehörigen<br />

zukommen kann. Böse Überraschungen<br />

bleiben aus, wenn man genau weiß,<br />

welchen Verlauf die Krankheit in Zukunft<br />

nimmt und was dies bedeuten kann.<br />

So kann vor allem das Haus dementsprechend<br />

vorbereitet werden. Da ein an Alzheimererkrankter<br />

oft auch nachts aufsteht

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