Pdf laden - Medicom
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TITELFOTO: DPNY<br />
NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG<br />
GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: € 3,00 . 44. Ausgabe, März 2007<br />
Freie Radikale<br />
Wo kommen sie her?<br />
Wie werden wir sie los?
Editorial<br />
Haben Sie sich auch den Winter<br />
über mit der einen oder anderen<br />
Erkältung herumgeplagt? In Zeiten, in<br />
denen das Gesundheitsbewusstsein in<br />
der Bevölkerung zunimmt, muss das<br />
nicht mehr sein. Wer verantwortungsvoll<br />
mit seiner Gesundheit umgeht, kann<br />
entsprechend Vorsorge treffen und das<br />
natürliche Abwehrsystem des Körpers<br />
auf Vordermann bringen. Die nächste<br />
Erkältung wird es dann schwerer haben!<br />
Heutzutage ist es nicht immer einfach<br />
zu sagen, ob eine Krankheit durch<br />
äußere Einflüsse hervorgerufen wird<br />
oder aufgrund eines Vitalstoffmangels.<br />
Fakt ist: Ist unser<br />
Vitalstoffbedarf gedeckt,<br />
FOTO: DPNY<br />
haben wir eine größere Chance, gesund<br />
und leistungsfähig zu bleiben. Da unser<br />
Körper die meisten Vitalstoffe nicht<br />
selbst herstellen kann, müssen sie ihm<br />
in ausreichender Menge von außen zugeführt<br />
werden. In unserem Titelthema<br />
„Elemente des Lebens“ möchten wir<br />
Ihnen die bedeutendsten Vitalstoffe<br />
vorstellen: Ab Seite 22 erfahren Sie<br />
alles über Omega-3-Fettsäuren, Coenzym<br />
Q10 und Co.<br />
In der Rubrik „Neues aus der Forschung“<br />
haben wir das Thema noch für Sie<br />
vertieft: Im Artikel „Freie Radikale und<br />
schützende Antioxidantien“ erfahren Sie,<br />
wie Freie Radikale entstehen, welchen<br />
Einfluss sie auf unseren Körper haben<br />
und wie Antioxidantien helfen können,<br />
gegen die aggressiven Freien Radikale<br />
zu kämpfen. Lesen Sie außerdem, wie<br />
oxidativer Stress entsteht und was wir<br />
tun können, um ihn zu reduzieren.<br />
Gegen eine bestimmte Krankheit ist<br />
leider noch keine wirksame Medizin<br />
gefunden worden, um sie vollends zu<br />
bekämpfen: Morbus Alzheimer. Wer<br />
mit der Diagnose Alzheimerkrankheit<br />
konfrontiert wird, muss sich mit dem<br />
Gedanken auseinandersetzen, dass diese<br />
Ihre<br />
Petra Wons<br />
Vorstand der MEDICOM<br />
Krankheit mit dem Tod enden wird. Besonders<br />
schlimm ist diese Erkenntnis für<br />
die Angehörigen! Wer sich zudem dazu<br />
entschließt, einen Alzheimerkranken zu<br />
pflegen, nimmt eine nicht zu unterschätzende<br />
Bürde auf sich. Was Pflegende tun<br />
können, um in Sachen eigene Bedürfnisse<br />
und Entspannung selbst nicht zu<br />
kurz zu kommen, wie sie sich dann und<br />
wann einen Freiraum schaffen können<br />
und wie das Zusammenleben mit dem<br />
Alzheimerkranken einfacher gestaltet<br />
werden kann, erfahren Sie in der Rubrik<br />
„Körper & Seele“.<br />
Eine gute Möglichkeit der Entspannung<br />
ist zum Beispiel die Sportart Bogenschießen.<br />
Die Japaner zelebrieren das<br />
Bogenschießen seit Jahrhunderten und<br />
sind davon überzeugt, dass der Geist<br />
und die persönliche Entwicklung vom<br />
Schießen mit dem Bogen profitieren.<br />
Ab Seite 18 lesen Sie alles über den geschichtlichen<br />
Verlauf des Bogensports<br />
sowie die nötige Ausrüstung und die<br />
richtige Technik.<br />
Diese und noch viele weitere Themen<br />
erwarten Sie auf den folgenden Seiten.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen<br />
Ihre Petra Wons.
Inhalt<br />
Körper & Seele:<br />
Diagnose Morbus Alzheimer<br />
Wie Angehörige damit leben können<br />
Einen Alzheimerkranken zu pflegen, ist eine<br />
verantwortungsvolle Aufgabe, die viel Kraft<br />
abverlangt. Wir schlagen in diesem Artikel<br />
Hilfestellungen vor, wie diese Aufgabe bewältigt<br />
werden kann, ohne selbst den Kopf zu verlieren.<br />
Ab Seite<br />
36<br />
Titelthema:<br />
Elemente des Lebens<br />
Früher war man der Auffassung, dass<br />
der Mensch nur die essenziellen<br />
Nähr- und Vitalstoffe brauche –<br />
Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette sowie<br />
Mineralstoffe, Spurenelemente und<br />
Vitamine. Heute weiß man, dass unsere<br />
Nahrung noch wesentlich mehr<br />
Stoffe enthält, die für uns wichtig<br />
sind. Sich ausgewogen zu ernähren,<br />
Neues aus der Forschung:<br />
Freie Radikale und schützende<br />
Antioxidantien<br />
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Freie Radikale<br />
gebildet werden und was man tun kann, um ihre<br />
Entstehung aufzuhalten. Außerdem: Lesen Sie,<br />
welchen positiven Einfluss Antioxidantien im Hinblick<br />
auf oxidativen Stress haben und wie sie es schaffen,<br />
die schädliche Kettenreaktion zu unterbrechen.<br />
Essen & Trinken:<br />
Ab Seite<br />
Knoblauch – natürliches Antibiotikum Ab Seite<br />
Knoblauch könnte auch als Tausendsassa<br />
bezeichnet werden, denn in ihm stecken viele ungeahnte<br />
Kräfte. Ob man ihn gegen Erkältungen,<br />
Warzen oder Verdauungsprobleme einsetzt –<br />
wer Knoblauch im Haus hat, hat immer eine<br />
gute Ergänzung zur Hausapotheke parat.<br />
12<br />
40<br />
ist vielen Menschen<br />
aus den verschiedensten<br />
Gründen jedoch nicht möglich.<br />
Wie man in diesem Fall<br />
dafür sorgen kann, dass der Körper<br />
trotzdem mit ausreichend<br />
Vitalstoffen versorgt wird,<br />
erfahren Sie in unserem<br />
Titelthema.<br />
Ab Seite22 22<br />
Kurzmeldungen:<br />
Multitalent Ginseng<br />
Medikamente und Nahrungsmittel:<br />
Was verträgt sich?<br />
Gesundheitsmeldungen<br />
Update fürs Immunsystem<br />
Johanniskraut gegen Depressionen<br />
Krebszellen zum Leuchten bringen<br />
Hoch dosiertes Vitamin E bei entzündlichen<br />
Gelenkerkrankungen<br />
Gesundheit & Recht:<br />
Der letzte Wille<br />
Gerichtsurteile<br />
Körper & Seele:<br />
Diagnose Morbus Alzheimer – wie<br />
Angehörige damit leben können 12<br />
Bewegung & Fitness:<br />
Alles ins Gold<br />
Bogenschießen für Jung und Alt<br />
Titelthema:<br />
Elemente des Lebens<br />
Neues aus der Forschung:<br />
Freie Radikale und schützende<br />
Antioxidantien<br />
MEDICOM informiert:<br />
Hormone sind nicht harmlos<br />
Essen & Trinken:<br />
Knoblauch –<br />
natürliches Antibiotikum<br />
Vitalstoff-Rezept<br />
Rubriken:<br />
Editorial<br />
Fotowettbewerb<br />
Impressum<br />
Rätselseite<br />
4<br />
5<br />
5<br />
6<br />
6<br />
7<br />
8<br />
10<br />
11<br />
18<br />
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36<br />
39<br />
40<br />
42<br />
2<br />
17<br />
42<br />
43
Multitalent Ginseng Tierversuchen<br />
Die kraftspendende Wurzel wird bereits seit über 5.000 Jahren in<br />
der traditionellen chinesischen Medizin genutzt. Seine gesundheitsfördernde<br />
Wirkung macht den Ginseng auch hierzulande zu<br />
einem der beliebtesten pflanzlichen Arzneimittel. Warum? Aufgrund<br />
der erstaunlich vielfältigen Eigenschaften dieser Heilwurzel.<br />
D<br />
ie Chinesen sagten schon vor Tausenden<br />
Jahren: Ginseng kann einen<br />
alten Menschen zwar nicht verjüngen,<br />
aber einen jungen Menschen bis ins<br />
hohe Alter geistig und körperlich gesund<br />
halten. Die alten Chinesen empfahlen<br />
deshalb, Ginseng schon ab dem 30. Lebensjahr<br />
täglich zu nehmen.<br />
Die chinesische Bedeutung des Wortes<br />
Ginseng ist „Menschenwurzel“, weil die<br />
Form der Wurzel einer menschlichen<br />
Gestalt ähnelt. Außerdem soll einer Sage<br />
nach ein Knabe von einem großen Geist,<br />
der auf einem Berg lebte, zu den Menschen<br />
geschickt worden sein, um deren<br />
Leiden zu lindern. Dieser Knabe soll demnach<br />
die Gestalt der Wurzel angenommen<br />
haben. Mittlerweile wird die Heilwurzel<br />
seit über 2.000 Jahren kultiviert. Sie<br />
wächst unter der Erde, und zwar sehr<br />
langsam. Die Ernte lohnt sich erst nach<br />
Ginseng wird auch<br />
„Menschenwurzel“<br />
genannt, weil die<br />
Form der Knolle<br />
einem kleinen<br />
Menschen ähnelt<br />
vier bis sechs Jahren, wobei eine Wurzel<br />
nach dieser Zeit gerade einmal drei bis<br />
fünf Gramm auf die Waage bringt. Das<br />
erklärt auch den relativ hohen Preis für<br />
Ginseng.<br />
Das Multitalent wirkt positiv bei Stress<br />
und Müdigkeit, lindert Altersbeschwerden,<br />
stärkt die Abwehrkräfte und hilft bei<br />
Herz- und Kreislauferkrankungen. Zudem<br />
fördert Ginseng die Leistungs- und<br />
Konzentrationsfähigkeit und soll sogar<br />
bei Krebserkrankungen Wirkung zeigen.<br />
Diese Erkenntnisse beruhen nicht nur auf<br />
der chinesischen Heilmedizin, sondern<br />
wurden auch wissenschaftlich untermauert,<br />
so Professor Reinhard Saller von der<br />
Abteilung Naturheilkunde und Komplementärmedizin<br />
an der Universität Zürich.<br />
Er testete verschiedene Naturheilmittel –<br />
so auch Ginseng – und weist auf neuere<br />
Untersuchungen hin, die versuchten, in<br />
eine Wirkung von Ginseng<br />
auf befallene Krebszellen nachzuweisen.<br />
Mit einem erstaunlichen Ergebnis: Die<br />
Krebszellen wurden reduziert und die<br />
Lebenszeit der Tiere verlängerte sich.<br />
Zudem wurde ein erfolgreicher Schutz<br />
gegen Virusinfektionen aufgebaut.<br />
Weitere erstaunliche Erkenntnisse lieferten<br />
Forscher von der Universität Chicago:<br />
Ihre Untersuchungen an Mäusen zeigten,<br />
dass die Beeren des Ginsengs gegen<br />
Diabetes mellitus helfen können. An Diabetes<br />
erkrankten übergewichtigen Tieren<br />
wurde ein Extrakt aus Ginsengbeeren<br />
gespritzt. Das Ergebnis: Der Blutzuckerspiegel<br />
der Mäuse sank auf Normalwerte,<br />
die Tiere waren wesentlich aktiver und<br />
dabei weniger hungrig. Der hierfür verantwortliche<br />
Stoff „Ginsenosid Re“ wurde<br />
inzwischen isoliert, nun sollen noch eingehende<br />
Studien mit der Substanz durchgeführt<br />
werden. Ginseng kann auf viele<br />
verschiedene Arten dem Körper zugeführt<br />
werden: in Pulverform, als Tee oder<br />
höher dosiert in Kapseln. Übrigens: Eine<br />
potenzfördernde Wirkung von Ginseng,<br />
wie oft behauptet, konnte bisher nicht<br />
nachgewiesen werden. Trotzdem ist Ginseng<br />
ein wahres Multitalent.<br />
Verschiedene<br />
Aufnahmemöglichkeiten:<br />
Ginseng kann<br />
als Tee, in Pulverform oder<br />
höher dosiert in Form von<br />
Kapseln aufgenommen werden<br />
FOTO: PHOTODISC<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO
Vorsicht bei der Grapefruit: Ihr<br />
Saft verträgt sich mit vielen<br />
Medikamenten nicht.<br />
Unerwünschte Nebenwirkungen<br />
und sogar<br />
schwere Herzrhythmusstörungen<br />
können die Folge sein,<br />
wenn bestimmte<br />
Medikamente mit<br />
Grapefruitsaft eingenommen<br />
werden.<br />
Medikamente und Nahrungsmittel:<br />
Was verträgt sich? FOTO:<br />
Medikamente können Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln<br />
eingehen und dies kann unerwünschte Effekte zur Folge haben.<br />
So können Medikamente sogar unwirksam oder schlimmstenfalls<br />
schädlich werden.<br />
W<br />
elche Kombinationen vermieden<br />
werden sollten, zeigt die Auswertung<br />
zahlreicher wissenschaftlicher Studien.<br />
Demnach gehen bestimmte tetracyclische<br />
Antibiotika (wie z. B. Doxycyclin) bei<br />
gleichzeitiger Aufnahme unlösliche Verbindungen<br />
mit calciumhaltigen Mineralwässern<br />
oder Milchprodukten, wie Jogurt<br />
oder Käse, ein. Die Antibiotika können so<br />
nicht vollständig vom Körper verwertet<br />
werden und ihre Wirkung wird vermindert.<br />
Calciumreiche Lebensmittel sollten<br />
daher frühestens zwei Stunden nach Einnahme<br />
dieser Antibiotika verzehrt werden.<br />
Grapefruitsaft zeigt eine der auffälligsten<br />
Wechselwirkungen mit Medikamenten.<br />
Bei mindestens 25 verschiedenen Arzneistoffen<br />
kann der Saft die Wirkung der<br />
Arzneimittel immens verstärken. In Kombination<br />
mit Kopfschmerztabletten können<br />
auf diese Weise Herzrhythmusstörungen<br />
auftreten, mit Schlafmitteln kann der<br />
Grapefruitsaft vollrauschähnliche Zustände<br />
auslösen und Herztabletten mit dem<br />
Wirkstoff Nifedipin werden derart verstärkt,<br />
dass Blutdruckabfall und Herzrasen<br />
drohen. Besonders gefährlich: Einige Antihistaminika<br />
können in Verbindung mit<br />
Grapefruitsaft sogar schwere Herzrhythmusstörungen<br />
hervorrufen. Bei Einnahme<br />
von Schmerzmitteln sollte auf stark ballaststoffreiche<br />
Nahrungsmittel wie Vollkornbrot,<br />
Müsli oder Rohkostprodukte<br />
verzichtet werden, da Ballaststoffe die<br />
Aufnahme der chemischen Inhaltsstoffe<br />
des Medikamentes verzögern oder sogar<br />
verhindern können. Grundsätzlich sind<br />
auch die meisten Wechselwirkungen auf<br />
den Gebrauchsanweisungen beschrieben.<br />
Daher ist es unabdingbar, die Packungsbeilage<br />
der Arzneimittel gründlich zu lesen.<br />
Übrigens: Ein wichtiger Faktor, der der<br />
Wirksamkeit von Medikamenten zu<br />
schaffen machen kann, ist das Wetter.<br />
UV-Licht, Wärme, Frost und Feuchtigkeit<br />
können eingenommene Medikamente<br />
stark beeinträchtigen. Um das zu vermeiden,<br />
sollten Arzneimittel bei 18 bis<br />
20 Grad Celsius im Dunkeln und trocken<br />
aufbewahrt werden – also möglichst<br />
nicht im Badezimmer. Dabei lässt man sie<br />
am besten in ihrer Originalverpackung,<br />
da diese speziell für die Lagerung konzipiert<br />
ist, und drückt sie auch erst<br />
unmittelbar vor der Einnahme aus der<br />
Folienverpackung.<br />
ISTOCKPHOTO<br />
Gesundheitsmeldungen<br />
GANZ KURZ<br />
Schutz gegen Erkältung: Spaziergang<br />
US-amerikanische Wissenschaftler ließen für<br />
eine Studie 115 übergewichtige Frauen zwischen<br />
häufigem, leichtem Sport oder einem<br />
wöchentlichen Stretching wählen. Die Teilnehmerinnen,<br />
die sich für regelmäßigen<br />
Sport, vor allem in Form von strammen Spaziergängen,<br />
entschieden hatten, konnten im<br />
Beobachtungszeitraum von zwölf Monaten<br />
einen klaren Rückgang von Erkältungskrankheiten<br />
verzeichnen. Wer regelmäßig<br />
spazieren geht, stärkt seine Abwehrkräfte<br />
und kann das Risiko, an einer Erkältung zu<br />
erkranken, halbieren. Das Bundesministerium<br />
für Gesundheit hat deshalb die Aktion „Spazieren<br />
gehen in Deutschland“ gestartet. Auf<br />
der Internetseite www.die-praevention.de<br />
können sich Interessierte von zahlreichen<br />
Routenvorschlägen inspirieren lassen. Hier<br />
kann zwischen „Literarischen Spaziergängen“,<br />
Erlebnis- und Klimawanderungen sowie<br />
historischen Streifzügen gewählt werden.<br />
++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Tee besser ohne Milch genießen<br />
Wer seinem Herz-Kreislauf-System Gutes tun<br />
will, sollte beim Genuss von schwarzem Tee<br />
auf die Zugabe von Milch verzichten. Der<br />
Grund: Eine Berliner Studie brachte ans<br />
Licht, dass Milch die gefäßschützenden Eigenschaften<br />
von Schwarztee zunichtemacht.<br />
„Schuld“ seien laut der Berliner Kardiologen<br />
die in der Milch enthaltenen Kaseine, die sich<br />
mit den Gerbsäuren des Tees verbinden.<br />
++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Dem Glimmstängel Ade sagen<br />
Das Ergebnis einer Langzeitstudie des norwegischen<br />
Gesundheitsdienstes macht es<br />
deutlich: Das Risiko schwerer Erkrankungen<br />
oder eines frühen Todes kann nicht gemindert<br />
werden, indem man langfristig weniger<br />
raucht. Nur wer sich radikal dazu entschließt,<br />
der Zigarette Lebewohl zu sagen,<br />
kann gesundheitlich auf Dauer davon profitieren.<br />
Eine Untersuchung mit rund 50.000<br />
Rauchern kam zum Beispiel zu dem Ergebnis,<br />
dass Männer, die ihren Tabakkonsum<br />
mehr als halbierten, langfristig genauso anfällig<br />
für Herz-Kreislauf-Leiden und Krebs<br />
waren wie die Männer, die den Konsum<br />
nicht reduzierten. Ärzte sollten Rauchern<br />
raten, dem Glimmstängel endgültig Ade zu<br />
sagen, statt nur den Konsum zu senken.<br />
++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Singen macht glücklich und ist gesund<br />
Ähnlich wie beim Sex oder beim Schoko<strong>laden</strong>konsum<br />
werden beim Singen das<br />
Glückshormon Dopamin sowie körpereigene<br />
Opiate ausgeschüttet. Damit nicht genug:<br />
Forscher fanden bei Chormitgliedern nach<br />
einer Aufführung um 240 Prozent erhöhte<br />
Immunglobulin-A-Werte im Speichel vor.<br />
Diese körpereigenen Abwehrstoffe schützen<br />
vor allem die Atemwege vor Infektionen.<br />
Auch die Herz-Kreislauf-Fitness kann durch<br />
Singen gesteigert werden, was wiederum<br />
mit der verbesserten Sauerstoffzufuhr zusammenhängt.
Die Menge der weißen Blutkörperchen spielt für<br />
das Immunsystem eine große Rolle<br />
Update<br />
fürs Immunsystem<br />
I<br />
m Kampf gegen Krebs stießen Forscher<br />
des US-amerikanischen National<br />
Institute of Health auf eine mögliche<br />
künftige neue „Waffe“: Im Rahmen<br />
einer Gentherapie wurden neue Gene<br />
in Immunzellen implantiert und diese<br />
in das Immunsystem eingeschleust.<br />
Das Team um Direktor Elias Zerhouni<br />
führte zu diesem Zweck eine Studie mit<br />
17 an Hautkrebs erkrankten Patienten<br />
durch. Den Probanden wurden zunächst<br />
sogenannte T-Zellen entnommen, die<br />
zu den körpereigenen Immunzellen<br />
gehören. Diesen Immunzellen wurden<br />
nun spezielle Gene für einen Rezeptor<br />
eingepflanzt, der bösartige Tumorzellen<br />
erkennt. Im Reagenzglas konnten<br />
diese manipulierten Immunzellen befallene<br />
Tumorzellen zerstören, wie die<br />
Forscher im Folgenden feststellten.<br />
Dabei wurde der Versuch erfolgreich<br />
mit verschiedenen Krebsarten vom<br />
Brustkrebs bis zum Leberkrebs durchgeführt.<br />
Im nächsten Schritt wurden<br />
den Patienten die behandelten Zellen<br />
wieder injiziert.<br />
Das Ergebnis: Bei 14 Probanden<br />
verlangsamte sich das Wachstum des<br />
Tumors deutlich und bei zwei Patienten<br />
konnte der Krebs sogar geheilt werden.<br />
Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Methoden und deren Erfolgsquoten<br />
sollte dieses Ergebnis allerdings nicht<br />
zu hoch eingeschätzt werden. Dennoch,<br />
diese biologische Krebstherapie<br />
könnte künftig Menschen helfen, für<br />
die eben die herkömmlichen Behandlungsmethoden<br />
wie eine Chemotherapie<br />
nicht infrage kommen. Die<br />
Wissenschaftler hoffen darauf, dass<br />
bald aggressive Krebsarten mit dieser<br />
Methode behandelt werden können.<br />
6 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: VISUALS UNLIMITED<br />
Johanniskraut gegen Depressionen<br />
Besonders in der dunklen Jahreszeit leiden viele Menschen an<br />
leichten und mittelschweren Depressionen. In Deutschland sollen es<br />
knapp vier Millionen Bundesbürger sein und die Zahl steigt stetig<br />
an. Die Therapie mit Johanniskrautpräparaten ist eine schonende<br />
pflanzliche Alternative zu synthetischen Antidepressiva.<br />
D<br />
ie Wirksamkeit des Heilkrautes<br />
wurde bis heute in über 20 Studien<br />
eindeutig belegt. Johanniskrautpräparate<br />
sind synthetischen Antidepressiva in<br />
ihrer Wirkung ebenbürtig und darüber<br />
hinaus weitaus verträglicher. Antidepressiva<br />
können Herzrhythmusstörungen<br />
verursachen und die Reaktionsfähigkeit<br />
beeinträchtigen. Allerdings kann Johanniskraut<br />
neuesten Studien zufolge in Einzelfällen<br />
zur Beeinträchtigung von Medikamenten<br />
wie Asthma- und Herzmitteln<br />
sowie Gerinnungshemmern führen.<br />
Trotzdem ist die Therapie mit Johanniskrautextrakten<br />
weitaus schonender. Zusätzlich<br />
zu ihrer Wirkung auf depressive<br />
Verstimmungen können Johanniskrautpräparate<br />
auch bei Schlafstörungen und<br />
nervösen Angst- und Erregungszustän-<br />
den helfen. Darüber hinaus kann das<br />
Heilkraut die Stimmung aufhellen und<br />
den inneren Antrieb fördern. Die Anwendung<br />
von Johanniskrautpräparaten<br />
eignet sich für die Therapie von Stimmungsschwankungen<br />
bis hin zu leichten<br />
bis mittelschweren Depressionen. Bei<br />
Fällen schwerer Depressionen und langwieriger<br />
Beschwerden sollte dagegen<br />
unbedingt ein Arzt konsultiert werden.<br />
Jedoch stellt gerade der Gang zum Arzt<br />
für viele Patienten ein großes Problem<br />
dar, da in einer leistungsorientierten<br />
Gesellschaft niemand gern zugeben<br />
möchte, dass er unter depressiven Verstimmungen<br />
leidet. Doch Depressionen<br />
sind ernst zu nehmende Krankheiten, die<br />
einer Behandlung bedürfen und sich bei<br />
Verdrängung oft noch verschlimmern.<br />
Natürliche Hilfe aus der Natur: Johanniskraut kann nicht nur bei depressiven Verstimmungen, sondern auch bei<br />
Schlafstörungen sowie nervösen Angst- und Erregungszuständen helfen<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO
Mit der modernen Fluoreszenz-<br />
Mikroskopie können Krebszellen<br />
zum Leuchten gebracht werden.<br />
Die Krebsfrüherkennung kann dadurch<br />
deutlich verbessert werden.<br />
Neue Technik:<br />
Krebszellen<br />
zum Leuchten bringen<br />
Die frühzeitige Diagnose von Krebserkrankungen stellt in der<br />
Medizin immer noch ein großes Problem dar. Ein Dilemma, denn<br />
die Heilungschancen in frühen Stadien sind relativ gut. Eine neue<br />
Methode soll nun befallene Zellen zum Leuchten bringen und<br />
dadurch die Krebsfrüherkennung deutlich verbessern können.<br />
F<br />
orscher des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />
(DKFZ) in Heidelberg<br />
bringen Krebszellen mit der modernen<br />
Fluoreszenz-Mikroskopie zum Leuchten.<br />
Dazu setzen die Wissenschaftler um den<br />
Chemiker Jens-Peter Knemeyer sogenannte<br />
intelligente Sonden ein, die mit<br />
Farbstoff markiert sind und sich an den<br />
Krebszellen festsetzen. Wenn die so markierten<br />
Krebszellen nun von einem Laserstrahl<br />
getroffen werden, fangen sie an<br />
zu leuchten. Diese Technik hat sich in<br />
der Tumortherapie bereits bewährt und<br />
ermöglicht tiefere Einblicke in den<br />
menschlichen Körper als je zuvor. Ein<br />
besonderer Vorteil: Mit diesem hochemp-<br />
findlichen Verfahren könnten künftig<br />
auch Krebszellen entdeckt werden,<br />
die trotz erfolgreicher Krebsbehandlung<br />
manchmal im Körper zurückbleiben und<br />
Jahre später in anderen Geweben zu<br />
einem weiteren bösartigen Tumor heranwachsen<br />
können. So sterben die meisten<br />
Krebspatienten nicht an ihrem ersten<br />
Tumor, sondern an später auftretenden<br />
Tochtergeschwülsten. Mit der Fluoreszenzmethode<br />
könnten diese vagabundierenden<br />
Krebszellen künftig frühzeitig<br />
erkannt werden und somit könnte ihrer<br />
Ausbreitung und der Entstehung von<br />
Tochtergeschwülsten entgegengewirkt<br />
werden.<br />
Eine neu erforschte Chiptechnologie kann Blutproben<br />
auf 100.000 unterschiedliche Moleküle<br />
gleichzeitig untersuchen. Die Schwachstelle der<br />
Fluoreszenz-Mikroskopie kann so ausgemerzt<br />
werden.<br />
Dennoch gibt es ein Problem, das das<br />
Team der Abteilung Funktionelle Genomanalyse<br />
durch die Kombination mit<br />
einer zweiten Technologie lösen will:<br />
Die Fluoreszenz-Mikroskopie ist nicht in<br />
der Lage, Tausende Moleküle gleichzeitig<br />
zu untersuchen – was aber für die Untersuchung<br />
von biologischen Proben und<br />
somit für die Früherkennung und Therapie<br />
unabdingbar ist.<br />
Bei diesem Problem soll nun die in der<br />
Tumordiagnostik bereits erfolgreich angewandte<br />
Chiptechnologie helfen. Diese<br />
Methode ermöglicht es, Blutproben auf<br />
100.000 unterschiedliche Moleküle<br />
gleichzeitig zu untersuchen, und würde<br />
auf diese Weise die Schwachstellen<br />
der Fluoreszenz-Mikroskopie ausmerzen<br />
können.<br />
Wenn die Wissenschaftler es schaffen,<br />
ihre Pläne zu realisieren und beide<br />
Verfahren zu kombinieren, wäre das ein<br />
großer Schritt in Richtung Früherkennung<br />
von Krebserkrankungen.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: PHOTODSIC<br />
7<br />
FOTO: SCIENCE FACTION
FOTO: DPNY<br />
B<br />
bei entzündlichen Gelenkerkrankungen<br />
Laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Emnid setzen 80 Prozent der<br />
deutschen Rheumatologen hoch dosiertes Vitamin E zur Behandlung von Gelenkerkrankungen<br />
ein. Dabei wird das fettlösliche Vitamin in Verbindung mit sogenannten nicht<br />
steroidalen Antirheumatika (NSAR) verabreicht. Bei Arthrose bieten auch die Vitalstoffe<br />
Chondroitin und Glucosamin neue Möglichkeiten der gesundheitlichen Unterstützung.<br />
esonders in der kalten Jahreszeit<br />
schmerzen die Gelenke.<br />
Die niedrigen Temperaturen<br />
und die Feuchtigkeit können<br />
die Symptome entzündlicher<br />
Gelenkerkrankungen wie<br />
Arthritis verstärken. Für<br />
gewöhnlich werden<br />
die Symptome<br />
Der menschliche Knorpel<br />
ist aus mehreren Schichten<br />
aufgebaut. Gut erhaltene<br />
Knorpelzellen sorgen für eine hohe<br />
Belastbarkeit und Funktionalität der<br />
Gelenke. Wird der Knorpel abgerieben,<br />
leidet das Gelenk. Auf der unteren<br />
Rasterelektronenmikroskopaufnahme ist<br />
der Schaden an der stark vergrößerten<br />
Knorpeloberfläche gut zu erkennen.<br />
Hoch dosiertes<br />
Vitamin E<br />
durch Schmerzmittel therapiert. Hoch<br />
dosierte Vitamin-E-Präparate bieten hier<br />
neue Möglichkeiten. Das zeigt eine<br />
Umfrage zum Thema Vitamin E bei<br />
Gelenkerkrankungen. 100 niedergelassene<br />
Rheumatologen aus Deutschland nahmen<br />
daran teil und auch die Meinung<br />
ihrer Patienten war gefragt. Das Ergebnis<br />
ist positiv zu werten: 28 Prozent der<br />
Gesunder Knorpel<br />
Geschädigter Knorpel<br />
Ärzte bewerteten die Behandlung mit<br />
hoch dosiertem Vitamin E als „gut“,<br />
49 Prozent als „befriedigend“. Auch<br />
unter den Patienten sahen 80 Prozent<br />
der Befragten die Therapie als „gut“ oder<br />
„befriedigend“ an. Insgesamt verwenden<br />
vier von fünf Rheumatologen Vitamin-E-Medikamente<br />
zur Behandlung<br />
von entzündlichen Gelenkerkrankungen.
Der Vorteil von Vitamin-E-Arzneimitteln<br />
gegenüber den nicht steroidalen Antirheumatika<br />
(NSAR) liegt in ihrer<br />
Verträglichkeit. Die herkömmlichen Antirheumatika<br />
sind zwar sehr wirkungsvoll,<br />
können aber mitunter unangenehme<br />
Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich<br />
hervorrufen. Die Kombination mit<br />
Vitamin-E-Präparaten ermöglicht es den<br />
Ärzten, die Dosis NSAR etwas niedriger<br />
zu halten, um so die Nebenwirkungen<br />
zu mindern und die Lebensqualität der<br />
Patienten zu erhöhen. Hinzu kommt: Bei<br />
vorausgegangenen Untersuchungen zeigte<br />
sich, dass bei Menschen mit entzündlichen<br />
Gelenkerkrankungen der Vitamin-E-<br />
Spiegel meist deutlich zu niedrig ist.<br />
Dies kann durch die Einnahme von<br />
hoch dosiertem Vitamin E ausgeglichen<br />
werden. Ein weiterer positiver Effekt<br />
des Vitamin E ist die Bekämpfung der<br />
zellzerstörenden Freien Radikale, die bei<br />
Gelenkerkrankungen vermehrt gebildet<br />
werden.<br />
Und Vitamin E kann noch viel mehr: Es<br />
fördert die Durchblutung, kann Arterienverkalkung<br />
entgegenwirken und das<br />
Risiko senken, einen Herzinfarkt oder<br />
Schlaganfall zu erleiden. Neuesten Erkenntnissen<br />
zufolge kann hoch dosiertes<br />
Vitamin E sogar den geistigen Verfall um<br />
bis zu 36 Prozent verringern. Das vielseitige<br />
Vitamin kann dem Körper durch<br />
eine abwechslungsreiche Ernährung zugeführt<br />
werden. Vor allem Pflanzenöle,<br />
Vollkornprodukte und Nüsse haben einen<br />
hohen Vitamin-E-Gehalt. Aber auch<br />
bestimmte Gemüse- und Obstsorten wie<br />
Grünkohl, Avocados und Paprikaschoten<br />
sowie Eier und Butter beinhalten das<br />
fettlösliche Vitamin in größeren Mengen.<br />
Bei Patienten mit Gelenkerkrankungen<br />
werden jedoch sehr hohe Vitamin-E-<br />
Dosierungen benötigt, die durch die<br />
Nahrung nicht aufgenommen werden<br />
können. Hoch dosierte Vitamin-E-Präparate<br />
können hier Abhilfe schaffen.<br />
Bei Arthroseerkrankungen kann dagegen<br />
eine gezielte Nahrungsergänzung mit<br />
Chondroitin und Glucosamin sinnvoll<br />
sein. Arthrosepatienten leiden unter<br />
Knorpelabnutzung, die zu starken<br />
Schmerzen führen kann. Besonders betroffen<br />
sind die Gelenke, auf die das<br />
meiste Gewicht einwirkt, wie Knie- oder<br />
Hüftgelenke. Neueren Forschungen zufolge<br />
geht ein Mangel an Vitalstoffen<br />
auch oft mit Arthrose einher. Besonders<br />
Chondroitin und Glucosamin sind immens<br />
wichtig für die Reproduktion und<br />
Geschmeidigkeit der Knorpelmasse. Die<br />
beiden Mikronährstoffe können aber<br />
über die tägliche Nahrung nur sehr<br />
schwer aufgenommen werden. Glucosamin<br />
ist nur in Krustentieren ausreichend<br />
vorhanden und Chondroitin nur in<br />
Tierknorpeln. Dementsprechend kann es<br />
sinnvoll sein, diese fehlenden Stoffe in<br />
Form einer Nahrungsergänzung aufzunehmen.<br />
Die Sonnenblume: sieht nicht nur schön aus, sondern ihre Kerne liefern zudem große Mengen an Vitamin E<br />
FOTO: PHOTOS.COM<br />
Thomas Spengler<br />
GESUNDHEIT DURCH VITALSTOFFE<br />
Informationen und Studien<br />
zum Nutzen von Vitalstoffen<br />
für den menschlichen Körper<br />
Bewahren uns Antioxidantien vor Krebs?<br />
Können Vitamine vor Arteriosklerose schützen?<br />
Verhindern Vitalstoffe Herz-Kreislauf-Erkrankungen?<br />
Oft gestellte Fragen, die niemand eindeutig beantworten<br />
kann. Auch in diesem Buch spielen diese<br />
Fragen eine große Rolle. Der Autor verspricht Ihnen<br />
keine Antworten, aber Sie werden sich nach dem<br />
Lesen dieses Buches sicher ein besseres Bild von der<br />
Leistungsfähigkeit von Vitalstoffen machen können.<br />
Neben einem kurzen einführenden Teil zur allgemeinen<br />
Funktion von Vitalstoffen werden über<br />
50 Studien zu ausgewählten Vitalstoffen kurz zusammengefasst.<br />
Lesen Sie in den Originalstudien,<br />
was es wirklich mit Vitalstoffen auf sich hat.<br />
Der Nutzen von Nahrungsergänzungen für die<br />
Gesundheit wird oft zwiespältig diskutiert. Der Autor<br />
stellt die derzeitige Rolle von Nahrungsergänzungen<br />
dar, zeigt die Möglichkeiten und Grenzen von<br />
Nahrungsergänzungen auf und beleuchtet, warum<br />
Vitalstoffe – sei es aus der Ernährung oder aus<br />
Nahrungsergänzungen – so wichtig für den<br />
Menschen sind.<br />
Bestellung per Post:<br />
IB Logistics GmbH, Kennwort: Buchversand<br />
Rudolf-Diesel-Weg 10, 30419 Hannover<br />
Per Fax: 0511 9843433<br />
Per E-Mail: spengler_selbstverlag@yahoo.de<br />
ISBN 3-00-012604-X Preis: € 12,95<br />
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Der letzte Wille –<br />
so erbt man in Deutschland<br />
Das Testament<br />
Das Wichtigste in Kürze<br />
Der Artikel „Der letzte Wille“ in der MEDICOM-Ausgabe 42 fand<br />
großen Anklang bei unseren Lesern, er hat aber bei einigen noch<br />
Unklarheiten hinterlassen. Deshalb hier das Wichtigste noch<br />
einmal in Kürze:<br />
Ein Rechtsanwalt kann kein Testament erstellen,<br />
sondern nur beim eigenhändigen<br />
Testament des Erblassers beraten. Neben<br />
dem eigenhändigen Testament ist das notarielle<br />
Testament die einzige Alternative.<br />
Ferner steht nicht allen gesetzlichen Erben<br />
die Hälfte ihres gesetzlichen Anspruchs zu,<br />
wenn sie vom Testament ausgeschlossen<br />
wurden. Dies ist nur zutreffend für<br />
Ehegatten, Abkömmlinge sowie Eltern<br />
bei fehlenden Abkömmlingen (abgesehen<br />
vom Sonderfall Nottestament).<br />
10 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
Der Erbvertrag<br />
Der Erbvertrag kann nur per notarielle<br />
Urkunde geschlossen werden und nicht<br />
privatschriftlich.<br />
Auch bei einem Erbvertrag kann der Bedachte<br />
das Erbe ausschlagen. Lediglich<br />
der Fiskus als gesetzlicher Erbe kann es<br />
nicht ausschlagen (§ 1942 II BGB).<br />
Nicht das bei Abschluss eines Erbvertrages<br />
vorhandene Vermögen wird vererbt,<br />
sondern das beim Todesfall verfügbare.<br />
Wer über ein großes Vermögen verfügt, sollte<br />
besser einen Experten zurate ziehen. Ein Notar<br />
oder ein auf Erbrecht spezialisierter Anwalt<br />
kann sich im Zweifelsfall konkret zu jedem<br />
Anliegen äußern.<br />
Das Berliner Testament<br />
Auch das Berliner Testament bietet die<br />
Möglichkeit, Erbschaftssteuerfreibeträge<br />
auszuschöpfen. Beispielsweise indem den<br />
Kindern schon beim Tode des erstversterbenden<br />
Elternteils ein entsprechendes<br />
Vermächtnis ausgesetzt wird.<br />
Die Schenkung<br />
Das Vermächtnis ist nicht gleichbedeutend<br />
mit einer Schenkung. Im Gegensatz zur<br />
lebzeitigen Schenkung ist das Vermächtnis<br />
eine letztwillige Zuwendung, die im<br />
Testament oder Erbvertrag enthalten ist.<br />
Auf Nummer sicher gehen<br />
Generell empfiehlt sich der Gang zu<br />
einem Notar, da er bei Erstellung von<br />
Erbverträgen oder beurkundeten Testamenten<br />
ohnehin zuständig ist und<br />
eine beurkundete Erbeinsetzung einen<br />
Erbschein überflüssig macht.<br />
Wir bedanken uns bei Herrn Notar<br />
Dr. Gerrit Brachvogel für seine hilfreichen<br />
Anmerkungen und die fachliche Prüfung<br />
der Angaben.<br />
ILLUSTRATIONEN AUF DEN SEITEN 10 UND 11: NILS WASSERMANN
GERICHTSURTEILE<br />
§<br />
§<br />
GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GE<br />
Zusatzurlaub für<br />
Schwerbehinderte<br />
In einem aktuellen Fall entschied das<br />
Bundesarbeitsgericht, dass schwerbehinderte<br />
Arbeitnehmer Anspruch auf<br />
zusätzliche Urlaubstage haben. Der<br />
Chef eines schwerbehinderten Krankenpflegers<br />
wollte der Forderung<br />
seines Angestellten, ihm zu dem vereinbarten<br />
Urlaub von 29 Tagen zusätzlich<br />
fünf weitere Urlaubstage zu<br />
gewähren, nicht nachkommen. Das<br />
Gericht stand auf der Seite des Krankenpflegers.<br />
Die Entscheidung wurde<br />
damit begründet, dass schwerbehinderte<br />
Menschen stärker belastet sind<br />
und deshalb eine längere Zeit benötigen,<br />
um sich zu erholen.<br />
Bundesarbeitsgericht,<br />
AZ: 9 AZR 669/05<br />
�<br />
Fehlerhafte Verhütung:<br />
Arzt muss Unterhalt<br />
zahlen<br />
Wird eine Frau ungewollt schwanger,<br />
weil die Verhütungsmethode ihres<br />
Gynäkologen versagte, kann sie diesen<br />
auf Unterhalt verklagen. In<br />
einem konkreten Fall hatte sich eine<br />
junge Frau ein lang wirkendes<br />
Verhütungsmittel oberhalb der Armbeuge<br />
einsetzen lassen. Nur unterlief<br />
dem Arzt dabei ein Fehler und sie<br />
wurde trotzdem schwanger.<br />
Der Bundesgerichtshof entschied,<br />
dass der Gynäkologe<br />
ihrem heute dreijährigen<br />
Sohn einen monatlichen Unterhalt<br />
von 600 Euro, abzüglich<br />
des Kindergelds, zu zahlen hat,<br />
bis dieser 18 Jahre alt ist. Schadenersatzansprüche<br />
dieser Art<br />
werden grundsätzlich auch bei<br />
fehlgeschlagener Sterilisation<br />
und falscher genetischer Behandlung<br />
gewährt.<br />
Bundesgerichtshof,<br />
AZ: VI ZR 48/06<br />
Pfusch auf dem Zahnarztstuhl: Leidet der Patient<br />
aufgrund nicht fachgerechter Behandlung<br />
an Schmerzen, muss der Zahnarzt mit<br />
einer Schmerzensgeldforderung rechnen<br />
Krankenhaus muss<br />
für unsachgemäßen<br />
Transport haften<br />
Wird ein Patient beim Transport zum<br />
Krankenhaus verletzt, so muss das<br />
Krankenhaus dafür geradestehen,<br />
weil der ordnungsgemäße Transport<br />
zum vertraglichen Pflichtenkreis der<br />
Klinik zählt. Im Falle einer Patientin,<br />
die für eine urologische Untersuchung<br />
von einem Krankenhaus zu<br />
einer anderen Klinik gebracht werden<br />
musste, sprach das Gericht der<br />
Frau ein Schmerzensgeld von 20.000<br />
Euro zu, da diese nicht sicher transportiert<br />
wurde: Die Mitarbeiter der<br />
Transportfirma schoben die Patientin<br />
derart unsachgemäß in den Krankenwagen,<br />
dass sie mit dem Kopf gegen<br />
die Oberkante des Fahrzeugs<br />
stieß. Sie erlitt dabei neurologische<br />
Ausfälle mit der Folge einer in<br />
Teilbereichen auftretenden Querschnittslähmung.<br />
Die Richter ließen<br />
das Argument der Klinik, die Frau<br />
habe sich beim Einschieben in den<br />
Wagen aufgerichtet, nicht gelten.<br />
Denn: Das Personal hatte die Patientin<br />
weder gewarnt noch besonders<br />
abgesichert.<br />
Oberlandesgericht Hamm,<br />
AZ: 3 U 182/05<br />
GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT<br />
Eine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können wir nicht übernehmen.<br />
Zahnarzt zu Schmerzensgeld<br />
verurteilt<br />
Werden beim Zahnarztbesuch Schmerzen<br />
durch eine nicht fachgerechte<br />
zahnmedizinische Behandlung verursacht,<br />
kann der Patient den Zahnarzt<br />
auf Schmerzensgeld verklagen.<br />
So sprach das Gericht einer Frau,<br />
deren Zähne nicht fachgerecht<br />
überkront wurden, ein Schmerzensgeld<br />
von 7.000 Euro zu. Nach der<br />
Behandlung litt die Patientin unter<br />
erheblichen Schmerzen und zudem<br />
war eine umfassende Neubehandlung<br />
erforderlich.<br />
Oberverwaltungsgericht Koblenz,<br />
AZ: 5 U 1591/05<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
11<br />
FOTO: PHOTODISC
FOTO: DIGITALVISION<br />
Der Psychiater und Neurologe Alois<br />
Alzheimer (1864 bis 1915). 1906<br />
beschrieb er erstmals die später<br />
nach ihm benannte Alzheimerkrankheit.<br />
DIAGNOSE<br />
MORBUS ALZHEIMER<br />
WIE ANGEHÖRIGE DAMIT LEBEN KÖNNEN<br />
Erkrankt ein Familienmitglied an der Alzheimerkrankheit, so ist das für die Angehörigen nicht<br />
nur ein Schock, sondern auch eine extreme Bürde. Sowohl die Belastung, die durch die Betreuung<br />
der geliebten Person entsteht, als auch der Schmerz darüber, eine nahestehende Person Stück für Stück<br />
zu verlieren, können mit der Zeit zu einer schweren Last auf den Schultern werden.<br />
Man kann die Situation leider nicht<br />
schönreden – wer einen an Morbus<br />
Alzheimer erkrankten Partner oder<br />
ein Elternteil mit dieser Krankheit zu<br />
betreuen hat, trägt eine ungeheure Last<br />
und Verantwortung. Auf den ersten Blick<br />
mag die Situation vielleicht vergleichbar<br />
sein mit der eines alleinerziehenden<br />
Elternteils: Der Alltag muss perfekt organisiert<br />
sein, spontane Unternehmen sind<br />
mit Fortschreiten der Krankheit immer<br />
weniger möglich, und vor jedem Termin<br />
12 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
muss gedanklich durchgespielt werden,<br />
ob man ihn besser allein wahrnimmt<br />
oder die zu betreuende Person mitnimmt.<br />
Man muss sich um eine „Vertretung“<br />
kümmern, wenn man mal eine Stunde<br />
für sich haben möchte, und wenn man<br />
zu Hause ist, muss dafür gesorgt sein,<br />
dass eine positive, ausgeglichene Stimmung<br />
herrscht. Denn genau wie Kinder<br />
reagieren auch Alzheimerkranke sehr<br />
sensibel auf Gefühls- und Stimmungsschwankungen<br />
in ihrem Umfeld.<br />
Doch stellt die Aufgabe, einen Alzheimerkranken<br />
zu pflegen, noch viel<br />
größere Ansprüche an die Betroffenen.<br />
Während ein Babysitter im Allgemeinen<br />
schnell gefunden werden kann, so ist es<br />
nicht einfach, geeignetes Pflegepersonal<br />
für an Alzheimererkrankte zu finden.<br />
Kinder gewöhnen sich schnell an eine<br />
neue Person; sie lernen schnell, dass diese<br />
Betreuungsperson nur ein zeitlich begrenzter<br />
„Ersatz“ ist und dass die Mutter<br />
oder der Vater früher oder später wieder
Zärtlichkeiten tun gut: Fühlt sich der Alzheimerkranke liebevoll<br />
aufgehoben, ist es leichter für ihn, Vertrauen zu fassen<br />
nach Hause kommt. Sie lernen zu vertrauen.<br />
Bei Alzheimerpatienten kommt<br />
hingegen das Problem hinzu, dass ihr<br />
Vertrauen in fremde – und auch selbst in<br />
bekannte – Personen mit der Zeit sogar<br />
abnimmt. Dadurch dass mit fortschreitendem<br />
Verlauf der Krankheit bisher<br />
vertraute Personen mitunter auf einmal<br />
fremd werden, ist es sehr schwierig, eine<br />
geeignete Person zu finden, die diese<br />
Rolle kurzfristig übernehmen kann, um<br />
zu Hause „Wache zu halten“.<br />
Kinder können Kraft geben – was man<br />
ihnen gibt, bekommt man auch in<br />
irgendeiner Form wieder zurück. Es gibt<br />
Kraft, zu sehen, wie die Kinder wachsen,<br />
gedeihen, dazulernen und wie die Verbindung<br />
zum Elternteil von Tag zu Tag<br />
stärker wird. Die Alzheimerkrankheit<br />
verläuft dagegen eher gegenteilig: Als<br />
Dank für die Betreuung und Pflege erhält<br />
man hier leider oft ein Echo, das gemischt<br />
ist aus Wut, Aggression, Traurigkeit<br />
oder Resignation. Man muss Tag für<br />
Tag erleben, wie sich die geliebte Person,<br />
die man einst ganz anders kannte, Stück<br />
für Stück erheblich verändert. Ein starker<br />
Mann wird zu einem pflegebedürftigen,<br />
schwachen Mann, eine intelligente Frau<br />
zu einer Person, die sich nicht mehr zu<br />
artikulieren vermag.<br />
Mit dem Verlauf der Krankheit muss man<br />
sich leider langsam von der Person verabschieden,<br />
die man einst kannte. Während<br />
ein Kind lachend auf seine Mutter zuläuft<br />
und ihr ein dickes Küsschen zur Begrüßung<br />
auf die Wange drückt, muss ein<br />
Angehöriger eines Alzheimerkranken damit<br />
rechnen, mit den Worten „Wer sind<br />
Sie?“ begrüßt zu werden. Das Aufziehen<br />
eines Kindes hat das Ziel, das Kind zu<br />
einem verantwortungsvollen, eigenständigen<br />
Menschen zu erziehen, der früher<br />
oder später das Haus verlassen wird und<br />
sein eigenes Leben führt. Die Pflege eines<br />
Alzheimerpatienten endet hingegen leider<br />
mit dem Tod. Das bedeutet für die Angehörigen,<br />
einen Abschied zu Lebzeiten<br />
bewältigen zu müssen.<br />
HILFESTELLUNGEN FÜR ANGEHÖRIGE<br />
Für die Angehörigen tun sich eine<br />
Menge Fragen auf, sobald die Diagnose<br />
Morbus Alzheimer auf dem Tisch<br />
liegt: Wer pflegt den Kranken oder die<br />
Kranke? Kann die Person zu Hause<br />
betreut werden oder ist es sinnvoll, ein<br />
Pflegeheim in Betracht zu ziehen? Wie<br />
kann der Alltag neu organisiert werden?<br />
Was kommt alles auf den Patienten<br />
und die Familie zu? Wie kann<br />
die Tatsache, dass der geliebte Mensch<br />
sich von Tag zu Tag mehr vom Alltag<br />
verabschiedet und seine Persönlichkeit<br />
Stück für Stück abhandenkommt,<br />
verarbeitet werden? Folgende Dinge<br />
können helfen, von der Krankheit als<br />
Angehöriger nicht überrollt zu werden:<br />
FOTO: PHOTOS.COM<br />
1<br />
Der Kranke wird dankbar sein, wenn man sich sinnvoll mit<br />
ihm beschäftigt. Einfache Spiele sind dafür eine gute<br />
Möglichkeit.<br />
Sich selbst nicht verlieren<br />
Die Person, die den Alzheimerkranken<br />
pflegen wird, sollte sich darüber im Klaren<br />
sein, dass diese Aufgabe eine Menge<br />
Kraft, Durchhaltevermögen, Geduld und<br />
Einfühlungsvermögen abverlangt. Viele<br />
Personen, die sich dieser Aufgabe stellen,<br />
laufen Gefahr, sich selbst zu verlieren. Um<br />
diese kräftezehrende Aufgabe bewältigen<br />
zu können, ist es unabdingbar, gut auf<br />
sich selbst zu achten und die Befriedigung<br />
der eigenen Bedürfnisse nicht ganz zu<br />
vernachlässigen. Außerdem: Je ausgeglichener<br />
der Betreuer ist, desto entspannter<br />
verläuft auch die Betreuung des Kranken.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
13<br />
FOTO: PHOTODISC
FOTO: PHOTOS.COM<br />
Raus an die frische Luft! Ausgedehnte Spaziergänge tun nicht nur<br />
dem Alzheimerkranken gut, sondern bieten auch dem Angehörigen<br />
die Möglichkeiten den Kopf mal „auszulüften”.<br />
Eine Zurücknahme der eigenen Gefühle<br />
und Bedürfnisse bewirkt schnell einen zusätzlichen<br />
Druck und das Empfinden des<br />
Verzichts. Die eigenen Belastungsgrenzen<br />
sollten deshalb wahr- und auch ernst genommen<br />
werden! Vor allem der Austausch<br />
mit anderen Betroffenen ist hier sehr hilfreich,<br />
um das täglich Erlebte verarbeiten<br />
zu können. Empfehlenswert ist der Besuch<br />
einer Selbsthilfegruppe, in der ein regelmäßiger<br />
Austausch unter Personen stattfindet,<br />
die sich in der gleichen Lage befinden.<br />
Hier können Tipps weitergereicht und<br />
angenommen werden. Vielleicht entstehen<br />
sogar neue Freundschaften mit Personen,<br />
die die gleiche Aufgabe bewältigen<br />
müssen. Gemeinsame Unternehmungen,<br />
wie zum Beispiel Spaziergänge mit den<br />
Alzheimerkranken, können eine schöne<br />
Ablenkung vom Alltag sein.<br />
Genauso wichtig ist es aber auch, dass die<br />
Person, die tagtäglich mit dem Kranken<br />
zusammen ist und ihn rund um die<br />
Uhr betreut, auch Zeit für sich selbst hat.<br />
Ein Besuch im Theater, Zeit für Entspannungsübungen,<br />
ein Abendessen mit<br />
Freunden, Kontakt mit Natur und frischer<br />
Luft – all dies kann helfen, um nicht von<br />
der schwierigen Aufgabe überrannt zu<br />
werden. Ein pflegender Angehöriger muss<br />
darauf achten, für seine verantwortungsvolle<br />
Aufgabe fit zu bleiben! Freie Stun-<br />
14 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
den oder auch Tage sind deshalb dringend<br />
notwendig. Das A und O ist dabei, die<br />
„Auszeit“ gut zu planen, sodass sie auch<br />
genossen werden kann. Muss man sich<br />
Sorgen machen, ob zu Hause auch alles<br />
reibungslos klappt oder ob einen später<br />
ein heilloses Chaos erwartet, so kann man<br />
sich nicht entspannen. Ein verlässlicher<br />
Ersatz muss deshalb gut ausgewählt und<br />
frühzeitig organisiert werden. Wer nicht<br />
ruhigen Gewissens aus dem Haus geht,<br />
für den bedeutet die gewollte Entlastung<br />
am Ende eine zusätzliche Belastung.<br />
2<br />
FOTO: PHOTODISC<br />
Öffentliche Einrichtungen nutzen<br />
Um mehr Lebensqualität zu erlangen,<br />
können auch staatlich organisierte<br />
Einrichtungen (Wohlfahrtsverbände wie<br />
AWO oder Rotes Kreuz) genutzt werden.<br />
Sie bieten zum Beispiel Tagesbetreuung<br />
oder Tagespflege für pflegebedürftige<br />
ältere Menschen an. In vielen Städten gibt<br />
es mittlerweile spezielle Tagesgruppen für<br />
Demenzkranke. So bietet sich die Möglichkeit,<br />
sich mal einen freien Tag zu gönnen.<br />
Da besonders Pflegende, die rund um<br />
die Uhr für den Pflegebedürftigen da sind,<br />
einen Urlaub zwischendurch nötig haben,<br />
ist der betreute Urlaub eine gute Einrichtung:<br />
Hier kann man mit dem Alzheimer-<br />
Besonders wichtig ist es, dem Pflegebedürftigen Interesse zu<br />
zeigen. Auch wenn eine Geschichte zum x-ten Mal erzählt wird,<br />
sollte signalisiert werden, dass man aufmerksam zuhört.<br />
kranken Urlaub machen. Während die<br />
Kranken ihrem Krankheitsstand entsprechend<br />
betreut werden, haben Angehörige<br />
die Möglichkeit, an Gesprächsgruppen<br />
teilzunehmen, in denen ihnen der Rücken<br />
gestärkt wird. Die eigenen vier Wände<br />
werden zurückgelassen und neue Eindrücke<br />
können gewonnen werden. Auch<br />
von Alzheimercafés können sowohl die<br />
Kranken als auch die Angehörigen profitieren.<br />
Die Idee der Alzheimercafés stammt<br />
aus den Niederlanden. Die Demenzkranken<br />
werden von Fachkräften betreut,<br />
während die Pflegenden ihre Verpflichtungen<br />
für ein paar Stunden abgeben<br />
können und die Möglichkeit bekommen,<br />
sich mit anderen auszutauschen.<br />
3<br />
Sich informieren und<br />
entsprechend vorbereiten<br />
Wer ausreichend über die Alzheimerkrankheit<br />
informiert ist, weiß besser, was<br />
auf den Betroffenen und seine Angehörigen<br />
zukommen kann. Böse Überraschungen<br />
bleiben aus, wenn man genau weiß,<br />
welchen Verlauf die Krankheit in Zukunft<br />
nimmt und was dies bedeuten kann.<br />
So kann vor allem das Haus dementsprechend<br />
vorbereitet werden. Da ein an Alzheimererkrankter<br />
oft auch nachts aufsteht
und durch die Gegend „geistert“, ist es<br />
wichtig, alle Gefahrenquellen im Haus zu<br />
eliminieren! Kann der Orientierungslose<br />
vielleicht eine Treppe herunterfallen?<br />
Liegen gefährliche Gegenstände herum?<br />
Ist es möglich, das Badezimmer auffällig<br />
zu kennzeichnen, sodass es leicht gefunden<br />
werden kann? Können Teppichböden<br />
gegen Fliesen oder PVC eingetauscht werden?<br />
Da Inkontinenz ein großes Problem<br />
von Alzheimerkranken ist, ist es hilfreich,<br />
die Wohnung so zu gestalten, dass vor<br />
allem die Böden leicht und schnell wieder<br />
gesäubert werden können. Es ist ratsam,<br />
einmal mit offenen Augen durch das Haus<br />
zu gehen und zu prüfen, ob Verbesserungen<br />
gleich durchgeführt werden können,<br />
solange der zu Pflegende sich noch in<br />
der Anfangsphase der Krankheit befindet.<br />
Denn später werden Veränderungen<br />
als lästig empfunden. Steht der Lieblingssessel<br />
an anderer Stelle, so kann das Verwirrungen<br />
hervorrufen. Hat der Pflegebedürftige<br />
bisher immer im ersten Stock<br />
geschlafen und hat er nun sein Zimmer<br />
im Erdgeschoss, weil dort nebenan das<br />
Badezimmer ist, so sollte man ihn gleich<br />
daran gewöhnen, sonst könnte er den<br />
Eindruck bekommen, er befände sich in<br />
einem ganz anderen Haus. Und solche<br />
Verwirrungen sollten vermieden werden,<br />
damit sich der Alzheimerkranke zu Hause<br />
sicher und wohlfühlt.<br />
Alzheimercafés sind eine gute Einrichtung, um kurzfristig dem Alltag zu<br />
entkommen. Die Alzheimerpatienten werden hier betreut, während<br />
Angehörige Zeit haben, sich untereinander auszutauschen.<br />
4<br />
Die Bedürfnisse des<br />
Kranken kennen<br />
Wer gut über die Krankheit informiert ist,<br />
kann sich besser in die Lage des Alzheimerkranken<br />
versetzen. Wer unter einer<br />
Demenz leidet und Schwierigkeiten hat,<br />
sich an Dinge zu erinnern, den sollte man<br />
nicht mit Versuchen quälen, alte Erinnerungen<br />
wieder hervorzukramen. Der Kranke<br />
wird unter Druck gesetzt und schämt<br />
sich womöglich, ihm wird dadurch nur<br />
sein Defizit vor Augen gehalten. Besser ist<br />
es in diesem Fall, Namen von Personen<br />
oder Ereignisse, um die es vielleicht gerade<br />
in einem Gespräch geht, wie beiläufig<br />
ins Gespräch einzustreuen. Da Alzheimerkranke<br />
sich oft gedanklich in der fernen<br />
Vergangenheit befinden, kann man versuchen,<br />
damit Brücken zur Gegenwart zu<br />
schlagen. Natürlich kann es auch vorkommen,<br />
dass der Pflegebedürftige hartnäckig<br />
darauf besteht, in einem bestimmten<br />
Punkt recht zu haben. Ihm zu widersprechen,<br />
kostet nur unnötig Energie und<br />
führt zu einer angespannten Atmosphäre.<br />
Besser ist es, einzulenken oder ganz vom<br />
Thema abzulenken.<br />
Jedem Menschen tun Streicheleinheiten<br />
gut! Besonders Kranke genießen Zärtlichkeiten:<br />
Dazu gehören liebevolle Blicke ge-<br />
nauso wie ein Streicheln, die Hand zu halten<br />
oder ein In-den-Arm-Nehmen. Sicher<br />
ist es auch genussvoll für den Kranken,<br />
zum Beispiel nach dem Bad liebevoll eingecremt<br />
oder leicht massiert zu werden.<br />
Gesten der Zuneigung werden gern angenommen<br />
und tragen dazu bei, dass sich<br />
der Kranke gut aufgehoben und wohlfühlt.<br />
Genauso wichtig ist es, dem Pflegebedürftigen<br />
das Gefühl zu geben, dass man ihm<br />
zuhört und ihn achtet. Auch wenn eine<br />
Geschichte zusammenhanglos oder zum<br />
zehnten Mal erzählt wird – es ist wichtig,<br />
dem Erzähler Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Denn der Kranke spürt, wenn ihm<br />
kein Interesse entgegengebracht wird, und<br />
wird dadurch eventuell entmutigt, wieder<br />
etwas zu den Gesprächen beizutragen.<br />
Hilfreich bei der Alltagsbewältigung können<br />
bestimmte Rituale sein: Ein geregelter<br />
Tagesrhythmus hilft dem Kranken, sich<br />
besser zurechtzufinden. Das Abendessen<br />
zur gleichen Uhrzeit einnehmen oder am<br />
frühen Nachmittag immer eine Stunde<br />
gemeinsam spazieren gehen, vor dem<br />
Schlafengehen zusammen singen – regelmäßig<br />
wiederkehrende Tätigkeiten geben<br />
dem Alzheimerkranken eine gewisse<br />
Sicherheit. Um dem Patienten das Gefühl<br />
zu vermitteln, dass er gebraucht wird, können<br />
ihm kleine einfache Aufgaben übertragen<br />
werden. Auch wenn die Tätigkeit<br />
noch so monoton ist – der Kranke wird<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
15<br />
FOTO: PHOTODISC
FOTO: PHOTOS.COM<br />
Alte Fotos können schöne Erinnerungen wecken. Das Sortieren von<br />
Fotos ist deshalb eine gute Aufgabe, die einem Alzheimerkranken<br />
übertragen werden kann, um ihn sinnvoll in den Alltag einzubinden.<br />
dafür dankbar sein, denn er wird nicht<br />
durch die Aufgabe überfordert und fühlt<br />
sich trotzdem aktiv ins Alltagsleben eingebunden.<br />
So können zum Beispiel folgende<br />
Aufgaben dem Alzheimerkranken<br />
übertragen werden: die Wäsche zusammenlegen,<br />
Staub wischen, Unkraut jäten,<br />
Gemüse putzen oder Fotos einsortieren.<br />
Wichtig bei der Auswahl einer Beschäftigung<br />
ist, dass sie nicht zu kompliziert<br />
ist, angenehme Gefühle auslöst, Pausen<br />
zulässt oder schöne Erinnerungen weckt.<br />
Insgesamt sei zu bedenken: Je wohler<br />
sich der Pflegebedürftige fühlt, desto<br />
entspannter verläuft auch seine Pflege.<br />
Einzige Hoffnung:<br />
die Krankheit frühzeitig erkennen<br />
Leider gibt es keine Pille oder Spritze, die<br />
für eine Heilung der Alzheimerkrankheit<br />
sorgt. Forscher beschreiben das Problem<br />
so, dass „ein leeres Gehirn nicht therapierbar<br />
ist“. Wichtig ist es deshalb, die Krankheit<br />
möglichst früh zu diagnostizieren, um<br />
die Chance zu haben, ihren Ausbruch etwas<br />
hinauszögern zu können. Eine Reihe<br />
von Studien hat gezeigt, dass die Behandlung<br />
nur dann erfolgreich sein kann,<br />
wenn frühzeitig eingegriffen wird. Die<br />
milde Form der Alzheimerkrankheit kann<br />
in Zukunft aufgehalten werden – so Professor<br />
Beyreuther vom Zentrum für Molekulare<br />
Biologie in Heidelberg. In einem<br />
16 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Zehn Warnsignale<br />
Gedächtnisverlust, der die Arbeitsfähigkeit<br />
beeinflusst<br />
Schwierigkeiten, bestimmte<br />
vertraute Arbeiten auszuführen<br />
Sprachprobleme<br />
Sich verlaufen sowie Verwirrungen<br />
bezüglich Ort und Zeit<br />
Schlechtes Urteilsvermögen<br />
Probleme mit dem abstrakten Denken<br />
Gegenstände verlegen<br />
Änderung von Laune und Verhalten<br />
Veränderte Persönlichkeit<br />
Verlust von Initiative<br />
Interview verrät der Leiter des Kongresses<br />
„Alzheimer – 100 Jahre und darüber<br />
hinaus“, welche Vorbeugemaßnahmen er<br />
beherzigt, um sich gegen die Alzheimerkrankheit<br />
zu schützen: Der Professor<br />
nimmt selbst täglich hohe Dosen von<br />
Vitamin C und E ein, da er die Meinung<br />
vertritt, der Entzündungsprozess könne so<br />
reduziert werden. Er rät außerdem zu einer<br />
bewussten Ernährung mit viel Obst und<br />
Gemüse, pflanzlichen Ölen, Rotwein,<br />
möglichst wenig Fleisch und nicht mehr<br />
als einem Liter fettarmer Milch am Tag.<br />
Seit seinem 60. Geburtstag nimmt er<br />
außerdem täglich Fischölkapseln zu sich.<br />
Seine Begründung: „Eine Arbeit aus<br />
Schweden hat jetzt gezeigt, dass Fischöl<br />
hilft, die milde Form von Morbus Alzheimer<br />
aufzuhalten. Von 150 Patienten<br />
waren 30 in der sehr frühen Phase und sie<br />
profitierten von großen Mengen Omega-<br />
3-Fettsäuren.“ Bewegung, wenig Stress<br />
sowie geistige Anreize können ebenso<br />
helfen, vor Ablagerungen zu schützen und<br />
den Krankheitsprozess hinauszuzögern.<br />
Neu erforschte Methoden lassen frühe Alzheimerstadien<br />
relativ zuverlässig bestimmen.<br />
Eine drohende Alzheimerdemenz<br />
lässt sich damit schon vier bis sechs Jahre<br />
vor Ausbruch der Krankheit vorhersagen.<br />
Durch Tests soll ebenso das Ausmaß einer<br />
eventuell vorliegenden Depression beurteilt<br />
werden. So können Gedächtnisstörun-<br />
FOTO: PHOTOS.COM<br />
Wer zwischendurch mal die Kraft verliert, sollte ein offenes Ohr<br />
bei Freunden suchen. Es ist wichtig, dass der Angehörige bei<br />
der Pflege die eigenen Bedürfnisse nicht ganz zurückstellt.<br />
gen einer Altersdepression von der Frühform<br />
einer Alzheimerdemenz unterschieden<br />
werden – so die Experten. Da das<br />
Risiko, an Morbus Alzheimer zu erkranken,<br />
mit zunehmendem Alter steigt, kann man<br />
schon ab 60 anfangen, sich untersuchen zu<br />
lassen. Wichtig wird es spätestens ab dem<br />
80. Lebensjahr. Liegt der Verdacht vor, dass<br />
ein Angehöriger an Morbus Alzheimer erkrankt<br />
sein könnte, so ist sofort der Arzt<br />
aufzusuchen. Je eher die Krankheit erkannt<br />
wird, desto mehr Chancen gibt es, den<br />
Verlauf der Krankheit etwas aufzuhalten.<br />
I N F O / B E R A T U N G<br />
Die Broschüre „Mit neuem Mut<br />
Demenzkranke betreuen“ kann hier<br />
bestellt werden:<br />
Hirnliga e.V., Deutsche Alzheimer<br />
Forscher, Geschäftsstelle,<br />
Postfach 13 66, 51657 Wiehl, montags<br />
bis freitags von 8:30 bis 12:30 Uhr<br />
Tel.: 02262 9999917<br />
www.hirnliga.de<br />
B U C H - T I P P<br />
Inga Tönnies:<br />
Abschied zu Lebzeiten<br />
Wie Angehörige mit<br />
Demenzkranken leben<br />
Psychiatrie-Verlag,<br />
240 Seiten<br />
€ 14,90
Fotowettbewerb<br />
Liebe Leser, machen Sie mit und schicken Sie uns Ihre<br />
kreativen Fotoideen. Es gibt wertvolle Preise zu gewinnen!<br />
1. Platz<br />
Mit 65 Jahren nahm Eberhard Weinmann den viertägigen Aufstieg auf den Gipfel des Kilimandscharo in Tansania, Afrika, auf sich.<br />
Dass der Aufstieg so reibungslos und ohne Probleme vonstattenging, liegt seiner Meinung nach an den Nobilin-Produkten. Keine<br />
Frage: Mit dieser Leistung erklettert sich Herr Weinmann bei unserem Fotowettbewerb den 1. Platz. Unsere Glückwünsche!<br />
2. Platz<br />
Auch Walter Bodem ist davon überzeugt, dass ihm ein<br />
Nobilin-Produkt dabei half, die Rotwand in Südtirol zu<br />
ersteigen. Aber nicht nur das: Nobilin Q10 soll ihm zudem<br />
geholfen haben, den späteren Herzinfarkt und Schlaganfall<br />
gut zu überstehen. Heute arbeitet der 73-Jährige<br />
immer noch einige Stunden pro Tag. Wir sagen: „Hut ab!“<br />
und gratulieren herzlich zum 2. Platz.<br />
3. Platz<br />
Fantasievoll umgesetzt wurde die Idee von Hartmut<br />
Boegner: „Nobilin – die Partitur fürs Leben“. Wir freuen<br />
uns über den genialen Einfall und möchten den kreativen<br />
Umsetzer dieser Idee zum 3. Platz unseres Fotowettbewerbs<br />
beglückwünschen.<br />
Nobilin<br />
durch die Linse betrachtet<br />
MMiittmmaacchheenn<br />
++<br />
ggeewwiinnnneenn!!<br />
Liebe Leser,<br />
wie immer durften wir uns<br />
über viele schöne Einsendungen<br />
freuen. Die drei ersten<br />
Plätze auszuwählen, fällt da<br />
schwer. Deshalb möchten wir<br />
uns bei allen Teilnehmern für<br />
ihre tollen Ideen bedanken!<br />
Besonders aufgefallen sind<br />
uns die sportlichen Leistungen<br />
von zwei über 60-jährigen<br />
Fotowettbewerbteilnehmern<br />
sowie die Darstellung eines<br />
„Nobilindirigenten“.<br />
Den MEDICOM-Einkaufsgutschein<br />
im Wert von 75 Euro<br />
für den 1. Preis bekommt<br />
Eberhard Weinmann aus Eningen.<br />
Der 2. Preis, ein Einkaufsgutschein<br />
über 50 Euro,<br />
geht an Walter Bodem aus<br />
Duderstadt. Einen Einkaufsgutschein<br />
über 25 Euro, unseren<br />
3. Preis, erhält Hartmut<br />
Boegner aus Taufkirchen.<br />
Glückwunsch!<br />
Teilnahmebedingungen<br />
Bitte schicken Sie Ihre Fotos an<br />
<strong>Medicom</strong> Pharma AG<br />
Kennwort „Fotowettbewerb“<br />
Sedemünder 2, Altenhagen I<br />
31832 Springe<br />
Der Einsendeschluss für den<br />
nächsten Fotowettbewerb ist<br />
der 30. Juni 2007. Bitte<br />
schicken Sie keine Originale,<br />
da wir diese aus organisatorischen<br />
Gründen nicht zurückschicken<br />
können. Mit der<br />
Einsendung geben Sie automatisch<br />
Ihr Einverständnis für<br />
eine Veröffentlichung in der<br />
MEDICOM. Die Gewinnerfotos<br />
erscheinen in der Ausgabe<br />
46. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Mitarbeiter<br />
der <strong>Medicom</strong> Pharma AG und<br />
ihre Angehörigen dürfen leider<br />
nicht teilnehmen.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: PHOTOS.COM<br />
17
FOTO: ISTOCKPHOTO, DPNY Alles<br />
Alles ins Gold<br />
Bogenschießen<br />
für Jung und Alt<br />
Ob acht oder 80: Die Faszination Bogenschießen kennt keine Altersgrenzen<br />
und findet immer mehr Anhänger. Vielleicht schlummert der<br />
Instinkt des Jägers aus grauer Vorzeit immer noch in uns. Der<br />
Bogensport bietet in jedem Fall die Möglichkeit, die Rücken- und<br />
Schultermuskulatur zu stärken und<br />
außerdem Konzentration, Geschicklichkeit<br />
und Ausdauer<br />
zu trainieren.<br />
Der Bogensport ist eine ideale<br />
Sportart, um vom alltäglichen<br />
Stress abzuschalten und sich unter<br />
Freunden sportlich zu betätigen.<br />
Aber er bietet auch alle Anforderungen<br />
an Leistung, Ausdauer und Disziplin<br />
eines echten Wettkampfs. Ob<br />
Bogenschießen nun zur Entspannung<br />
oder als Leistungssport betrieben<br />
wird, ist reine Geschmackssache. Der<br />
Reiz besteht für alle Schützen darin,<br />
durch Körperbeherrschung, Konzentrationsfähigkeit<br />
und Gleichmäßigkeit<br />
der Bewegungen das Ziel zu<br />
treffen. Denn es ist nicht damit getan,<br />
zwei Visierpunkte wie Kimme<br />
und Korn zur Deckung zu bringen.<br />
Ein großes Plus des Bogensports ist,<br />
dass ihm ganzjährig nachgegangen<br />
werden kann – im Freien oder in der<br />
Halle. Anfänger schießen ihre ersten<br />
Pfeile natürlich im Freien ab. Zudem<br />
kann der Sport als Einzel- oder<br />
Mannschaftsdisziplin und in vielen<br />
verschiedenen Variationen mit unterschiedlichen<br />
Bogen und Disziplinen<br />
durchgeführt werden. Mittlerweile<br />
betreiben etwa 50.000 Frauen, Männer<br />
und Kinder in über 2.000 Vereinen<br />
bundesweit diesen Sport.
Die Geschichte des Bogensports<br />
Pfeil und Bogen wurden bereits in der<br />
Steinzeit als Jagd- und Kampfwaffen<br />
verwendet und gehören zu den ältesten<br />
Distanzwaffen, die uns bekannt sind. Das<br />
zeigt der Fund des wohl ältesten Bogens<br />
der Welt in Mannheim-Vogelstang. Der<br />
Kiefernholzbogen wurde schon vor 17.600<br />
Jahren, also in der jüngeren Altsteinzeit,<br />
zur Jagd verwendet. Schätzungen zufolge<br />
soll dieser Bogen bereits<br />
eine Reichweite von bis zu<br />
80 Metern gehabt haben.<br />
Die Erfindung des Bogens stellte in der<br />
Vorzeit einen wahren Meilenstein dar. Im<br />
Gegensatz zum Speer, der bis dato als<br />
Hauptdistanzwaffe genutzt wurde, ist die<br />
Zielgenauigkeit eines Bogens effektiv besser.<br />
Zudem war es erstmals möglich, mehrere<br />
Projektile platzsparend mit auf die<br />
Jagd zu nehmen. Die Jagd wurde auch sicherer,<br />
da die gejagten Tiere aus größerer<br />
Distanz erlegt werden konnten. In der Folge<br />
verbreitete sich die Kriegswaffe in allen<br />
Bereits in der Steinzeit<br />
wurden Pfeil und Bogen<br />
als Jagd- und Kampfwaffe<br />
verwendet. Der<br />
berühmte Robin Hood<br />
hat dem Bogensport<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
sein Comeback<br />
gesichert.<br />
Der Trend geht zurück<br />
zum ursprünglichen<br />
Bogensport<br />
Kulturen auf der ganzen Welt. Ihren Höhepunkt<br />
fand sie im europäischen Mittelalter<br />
zu Zeiten des Rittertums. Vor allem englische<br />
Langbogenschützen waren wegen<br />
ihres Könnens gefürchtet und schlugen<br />
viele siegreiche Schlachten. Aber auch im<br />
Osten wurde eine handlichere Version des<br />
Bogens sehr erfolgreich zu Pferde genutzt.<br />
Erst mit dem Aufkommen der Handfeuerwaffe<br />
und endgültig mit der Erfindung des<br />
Repetiergewehrs verlor der Bogen seinen<br />
Status als Distanzwaffe Nummer eins.<br />
Nachdem der Bogen zunächst von der<br />
Bildfläche verschwunden war, erlebte er<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts sein Comeback<br />
durch amerikanische Pioniere des<br />
modernen Bogensports. Auch der Filmklassiker<br />
über Robin Hood, den wohl<br />
berühmtesten aller Bogenschützen, brachte<br />
den Bogensport wieder in Mode. Interessant:<br />
Der Amerikaner Howard Hill, der<br />
Bogenbauer und Bogenjäger von Beruf<br />
war, doubelte sämtliche Schießszenen in<br />
Errol Flynns „Robin Hood“. Dabei wurde<br />
vollständig auf Trickaufnahmen verzichtet<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO<br />
Der Compoundbogen ist kurz und kompakt gebaut und technisch hoch<br />
entwickelt. Die Amerikaner entwickelten den Bogen mit Visiervorrichtung<br />
bereits im Jahre 1969.<br />
und Hill spaltete beim berühmten<br />
„Meisterschuss“ einen Pfeil durch einen<br />
zweiten. Der technische Fortschritt des<br />
20. Jahrhunderts machte auch vor dem<br />
Bogensport nicht Halt. So wurde bereits ab<br />
1946 Fiberglas in Bögen verbaut und in<br />
den 70er-Jahren erfolgte ein wahrer Boom<br />
für die Szene. Immer neue technische<br />
Entwicklungen und Materialien führten<br />
zu immer ausgeklügelteren Systemen.<br />
Seit einigen Jahren geht der Trend aber<br />
wieder zurück zum ursprünglichen Bogenschießen<br />
ohne Visiervorrichtungen<br />
und hoch technisierte Bögen.<br />
Obwohl das Grundprinzip des Bogenschießens<br />
immer noch dasselbe ist, zeigt<br />
sich der Sport durch den Fortschritt in<br />
einer großen Vielfalt an Bogenklassen und<br />
Schusstechniken. In Nordamerika gibt es<br />
heute ungefähr 2,5 Millionen Bogenschützen,<br />
von denen ein großer Teil auch mit<br />
Pfeil und Bogen auf die Jagd geht. Kurios:<br />
Bei den ersten Olympischen Spielen<br />
776 vor Christus wurden angebundene<br />
Schweine als Zielscheiben benutzt.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: PHOTOS.COM<br />
19
FOTO: TAXI<br />
20<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: SCHUTTERSTOCK<br />
Die japanische Variante Kyudo, die<br />
mittlerweile auch in Deutschland<br />
praktiziert wird, ist streng ritualisiert.<br />
Hier stehen Geistesschulung und persönliche<br />
Entwicklung im Mittelpunkt.<br />
Die Disziplinen Alles über die Ausrüstung<br />
Das große Angebot an unterschiedlichen<br />
Bögen spiegelt sich auch in zahlreichen<br />
Disziplinen wider. In Deutschland unterstehen<br />
die meisten Schützen der Fédération<br />
Internationale de Tir à l’Arc (FITA),<br />
die 1931 in Polen gegründet wurde und<br />
Reglements entwickelte, die heute bei<br />
Olympischen Spielen sowie Welt- und<br />
Europameisterschaften zugrunde gelegt<br />
werden. Diesen Regeln zufolge schießen<br />
die Frauen in der Freiluftdisziplin jeweils<br />
36 Pfeile auf die Entfernung von 70,<br />
60, 50 und 30 Metern. Männer schießen<br />
dieselbe Anzahl von Pfeilen auf zum Teil<br />
größere Entfernungen – nämlich 90, 70,<br />
50 und 30 Meter. Hierbei dürfen auch<br />
bestimmte Hilfsmittel, wie zum Beispiel<br />
Stabilisatoren, Visiere und Releasehilfen,<br />
zum verwacklungsfreien Loslassen der<br />
Pfeile zu Hilfe genommen werden.<br />
Dem stellt sich die relativ junge Bewegung<br />
der traditionellen Bogenschützen<br />
entgegen, die ganz auf hoch<br />
technisierte Hilfsmittel verzichtet.<br />
Beim „ursprünglichen Bogenschießen“<br />
werden hauptsächlich<br />
Lang- oder Holzrecurvebogen<br />
und Holzpfeile verwendet.<br />
Ferner gibt es noch die japanischen<br />
Varianten des Bogenschießens:<br />
das Yabusame, das das Bogenschießen<br />
zu Pferde beinhaltet,<br />
und das Kyudo, bei dem die<br />
Schulung des Geistes sowie die<br />
persönliche Entwicklung zählen.<br />
Der Bogensport ist für Anfänger vergleichsweise<br />
günstig, da eine spezielle<br />
Sportbekleidung nicht erforderlich ist und<br />
Ausrüstungen bei den Vereinen ausgeliehen<br />
werden können. Allerdings sind<br />
bei den Bögen finanziell gesehen auch<br />
aufgrund von Materialien wie Fiberglas<br />
und Carbon keine Grenzen gesetzt.<br />
Jeder Bogen besteht aus dem eigentlichen<br />
Bogen und der Sehne. Doch davon abgesehen<br />
gibt es viele Varianten, die zu verschiedenen<br />
Zwecken entwickelt wurden.<br />
Die primitivste Variante ist der Langbogen,<br />
der aus nichts weiter als aus biegsamem<br />
Holz und einer Sehne besteht. Natürlich<br />
sind heutige Langbögen kaum noch mit<br />
den ursprünglichen zu vergleichen. Gleich<br />
geblieben ist allerdings die Form des Buchstabens<br />
D, wenn der Bogen gespannt ist.<br />
Außerdem ist ein Langbogen immer noch<br />
etwa so lang wie die Spanne zwischen den<br />
gestreckten Armen des Schützen. Aus dem<br />
Langbogen entwickelte sich der Kurzbogen,<br />
der aufgrund seiner Kompaktheit<br />
bei berittenen Schützen Anklang fand. Allerdings<br />
besitzt er ungünstige mechanische<br />
Verhältnisse, was zu der Entwicklung<br />
von Recurve- und Kompositbogen führte.<br />
Der ursprünglich aus Asien stammende<br />
Bogentyp Recurve unterscheidet sich insofern<br />
vom Langbogen, als die Enden seiner<br />
sogenannten Wurfarme stark nach vorn<br />
gebogen sind. In dieser Biegung (Recurve)<br />
wird beim Spannen des Bogens viel<br />
Energie gespeichert, dadurch überträgt der
Mittlerweile gibt es zahlreiche Modelle<br />
von Bögen. Jeder Bogen besteht aus dem<br />
eigentlichen Bogen und der Sehne. Holz<br />
wird gern als Material für die Bögen<br />
verwendet: Beliebt sind hier Eibe, Ahorn,<br />
Ebenholz oder Ulme. Als Wurfarmlaminat<br />
wird oft auf Bambus zurückgegriffen,<br />
um eine hohe Pfeilgeschwindigkeit zu<br />
erreichen. Bambus ist ein sehr leichtes<br />
Material und entwickelt seine überdurchschnittliche<br />
Leistung.<br />
Recurvebogen mehr Energie auf den Pfeil<br />
als der Langbogen und erzielt somit einen<br />
höheren Wirkungsgrad. Außerdem sorgt<br />
die Biegung dafür, dass die Sehne anliegt<br />
und einen leichteren Zug ermöglicht sowie<br />
den „Handschock“ dämpft.<br />
Der Kompositbogen – auch Reflexbogen<br />
genannt – ist ein spezieller, aus verschiedenen<br />
Materialien zusammengesetzter<br />
Bogen, der vornehmlich bei den Hunnen<br />
und den Mongolen Verwendung fand. Er<br />
wurde aus verschiedenen Materialien wie<br />
Holz und Tierhorn zusammengeleimt und<br />
mit Sehnen umwickelt. Dadurch erhielt<br />
der im Vergleich zum Langbogen eher<br />
kleine Bogen eine größere Flexibilität mit<br />
hoher Spannkraft, die sich hervorragend<br />
für Reiter eignete.<br />
1969 wurde der Compoundbogen in den<br />
USA entwickelt. Dieser Bogen ist kurz und<br />
kompakt gebaut und technisch hoch entwickelt.<br />
Durch Umlenkrollen an den Wurfarmenden<br />
und eine flaschenzugähnliche<br />
Konstruktion erreicht er eine Zuggewichtsreduzierung<br />
von bis zu 80 Prozent.<br />
Dadurch erreichen die abgeschossenen<br />
Pfeile eine Geschwindigkeit von bis zu<br />
360 Kilometern pro Stunde. Bei internationalen<br />
Wettbewerben richten sich<br />
Compoundschützen nach den Wettkampfregeln<br />
der FITA, sie benutzen aber<br />
kleinere Ziele. Außer Compoundbogen<br />
werden auch Recurvebogen, entweder mit<br />
Visier und Stabilitätshilfsmittel oder ohne,<br />
bei Wettkämpfen verwendet. Neben der<br />
Auswahl des Bogens muss sich der Sportschütze<br />
noch zwischen Aluminium- oder<br />
Carbonpfeilen entscheiden – für Anfänger<br />
gibt es spezielle Übungspfeile. Ein Bogenschütze<br />
sollte auch immer eine Schutzausrüstung<br />
tragen, das gilt besonders für<br />
Anfänger. Die Ausrüstung besteht aus einem<br />
Armschutz, einem Schießhandschuh<br />
und einem Brustschutz. Die häufigste, aber<br />
auch eine der wenigen Verletzungen, mit<br />
denen ein Sportschütze kämpfen muss,<br />
sind Blutergüsse an den Unterarmen,<br />
die aber nur entstehen, wenn keine<br />
Schutzausrüstung getragen wird.<br />
Die Technik<br />
Die richtige Technik zu erlernen, ist besonders<br />
wichtig, um das Verletzungsrisiko<br />
gering zu halten. Falscher Ehrgeiz und<br />
fehlende Anleitung können schnell zu<br />
Schmerzen im Schulter- und Armbereich<br />
führen. Am besten ist die richtige Technik<br />
im Verein von ausgebildeten Trainern zu<br />
lernen. Grundsätzlich besteht die Technik<br />
des Schießens aus drei Phasen: Spannen,<br />
Halten und Lösen. Das hört sich<br />
trivial an, jedoch gewährleistet nur eine<br />
einwandfreie Technik den mühelosen<br />
Umgang mit dem Bogen. Die körperliche<br />
Belastung beim Spannen ist nicht zu<br />
unterschätzen. Beim Spannen von 150<br />
Pfeilen und einem mittleren Bogenzuggewicht<br />
bewegt der Schütze schnell<br />
über zwei Tonnen. Der erste Schritt des<br />
Schützen ist das Anvisieren des Zieles.<br />
Dann wird der Bogen geradlinig bis zur<br />
vollen Auszugslänge gespannt – bis zum<br />
sogenannten „Haltepunkt“, an dem die<br />
Zughand den Mundwinkel berührt. Dann<br />
folgt der schwierigste Teil des Schussvorgangs<br />
– das Lösen. Hier passiert es leicht,<br />
dass die Sehne verrissen wird und der<br />
Pfeil somit nicht seine vorgesehene<br />
Flugbahn einhält. Die Sehne muss also<br />
schnell, kurz und trocken geöffnet werden.<br />
Allerdings ist das ein Vorgang von<br />
Millisekunden, den sich kaum ein Schütze<br />
überhaupt bewusst machen kann.<br />
Jetzt kann es losgehen<br />
Wenn Sie nun die Lust am Bogensport gepackt<br />
haben sollte, scheuen Sie sich nicht,<br />
einen Verein aufzusuchen. Die meisten<br />
Vereine bieten auch Schnupperkurse an, in<br />
denen Sie sich in aller Ruhe mit dem Sport<br />
vertraut machen können. Wenn dann erst<br />
einmal die Entscheidung zwischen Langbogen,<br />
Compound- oder Recurvebogen<br />
gefallen ist, ist der Weg zum Ziel aller Bogenschützen<br />
nicht weit: dem Zusammenspiel<br />
von Körper und Geist, dem Erleben<br />
physikalischer Kräfte – also dem Spaß<br />
am Sport. Getreu dem Motto aller Sportschützen:<br />
„Alles ins Gold“.<br />
I N F O / B E R A T U N G<br />
Deutscher Bogensport-Verband 1959 e. V.<br />
Berner Heerweg 86<br />
22159 Hamburg<br />
Tel.: 040 64426899<br />
Fax: 040 64533054<br />
E-Mail: post@dbsv1959.de<br />
Internet: www.dbsv1959.de<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: FRANK STEINER-SONNEBERG, BEARPAW PRODUCTS<br />
21
FOTOMONTAGE: DPNY, STOCKDISC, PHOTOS.COM, PHOTODISC<br />
Was bringen spezielle Vitalstoffe der Gesundheit?<br />
D<br />
as in der Bevölkerung zunehmende Gesundheitsbewusstsein<br />
trägt dazu bei, dass die Zahl der<br />
Menschen, die ihre Gesundheit aktiv mit Nahrungsergänzungen<br />
unterstützen, wächst. Nachdem man viele Jahre lang die<br />
Verantwortung für die eigene Gesundheit an Ärzte abgegeben<br />
hat, nimmt nun die Zahl derer zu, die nicht nur verantwortungsvoll<br />
mit ihrer Gesundheit umgehen, sondern auch<br />
vorsorgende Maßnahmen ergreifen und versuchen, optimale<br />
Voraussetzungen für die natürlichen Abwehrsysteme ihres<br />
Körpers zu schaffen. Nahrungsergänzungen ähneln in ihrem<br />
Aussehen oft Arzneimitteln. Der maßgebliche Unterschied<br />
zwischen beiden besteht darin, dass die wertbestimmenden<br />
Inhaltsstoffe der Nahrungsergänzungen, die Vitalstoffe, auch<br />
in Lebensmitteln zu finden sind. Die pharmakologischen<br />
Wirkstoffe von Arzneimitteln sind hingegen meist künstlich<br />
synthetisiert, sie greifen zum Teil massiv in den Stoffwechsel<br />
ein und können deshalb auch Nebenwirkungen hervorrufen.
Arzneimittelwirkstoffe unterdrücken<br />
Krankheitssymptome, unterstützen den<br />
Körper bei der Infektabwehr oder können<br />
auch die Krankheitsursache selbst beseitigen.<br />
Die Vitalstoffe in Nahrungsergänzungen<br />
sind Substanzen, die sowohl<br />
in der Nahrung als auch in unserem Körper<br />
ganz natürlich vorkommen. Zu den<br />
Vitalstoffen gehören Vitamine, Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente, Coenzym Q10,<br />
essenzielle Fettsäuren und Pflanzenstoffe.<br />
Die meisten dieser Substanzen kann<br />
unser Körper nicht selbst herstellen – er<br />
muss sie regelmäßig in ausreichender<br />
Menge mit der Nahrung erhalten. Ist<br />
unser Vitalstoffbedarf gedeckt, bleiben<br />
wir gesund und leistungsfähig.<br />
Krank durch Vitalstoffmangel?<br />
Der Übergang zwischen Krankheiten, die<br />
durch äußere Einflüsse ausgelöst werden,<br />
und Krankheitssymptomen, die durch<br />
Vitalstoffmangel hervorgerufen werden,<br />
ist manchmal schwer auszumachen.<br />
Früher litten Matrosen auf langen Seefahrten<br />
infolge der einseitigen Ernährung<br />
mit Zwieback, Salz, Fisch und Fleisch<br />
unter einem schweren Vitamin-C-Mangel<br />
– dem Skorbut: Sie verbluteten innerlich.<br />
Ein zweites Beispiel: In den 30er-Jahren<br />
glaubte man, in Südamerika sei eine Seuche<br />
ausgebrochen. Die Symptome waren<br />
Entkräftung, Durchfall und Dermatitis –<br />
die Ursache für die vermeintliche Seuche<br />
war jedoch unbekannt. Die Krankheit<br />
breitete sich rasend schnell unter der<br />
Bevölkerung aus. Doch die Vermutung,<br />
So frisch die Früchte aussehen –<br />
heutzutage enthält Obst nicht<br />
mehr so viele Vitalstoffe, wie<br />
man annimmt. Ein Mangel an<br />
Vitalstoffen kann zu körperlichen<br />
Beschwerden führen.<br />
ein Krankheitserreger hätte die Erkrankung<br />
ausgelöst, entpuppte sich als Trugschluss.<br />
Ein Mangel am Vitamin Niacin<br />
erwies sich als die tatsächliche Ursache.<br />
Man hatte in dieser Region kurz zuvor<br />
begonnen, das Hauptnahrungsmittel Reis<br />
zu schälen. Ahnungslos hatte man den<br />
Reis dadurch seiner vitalstoffreichsten<br />
Schichten beraubt – das hatte den Mangelzustand<br />
und die Krankheitssymptome<br />
ausgelöst. Diese Beispiele zeigen deutlich,<br />
Der Stress im Alltag<br />
lässt es häufig nicht<br />
zu, dass wir uns ausgewogen<br />
ernähren<br />
welch entscheidenden Einfluss Vitalstoffe<br />
auf unsere Gesundheit haben. Auch der<br />
Ausbruch typischer Zivilisationskrankheiten<br />
wird oft durch einen Vitalstoffmangel<br />
hervorgerufen. Die Symptome<br />
entwickeln sich jedoch über einen langen<br />
Zeitraum und werden daher von den<br />
Betroffenen meist nicht mit ihrer<br />
schlechten Ernährung und der dadurch<br />
minderwertigen Vitalstoffversorgung in<br />
Verbindung gebracht.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
23<br />
FOTO: PHOTODISC
Gesünder essen!<br />
Mit der Veränderung unserer Essgewohnheiten<br />
in den letzten 50 Jahren<br />
ging eine immense Verschlechterung des<br />
Gesundheitszustands einher. Lange Zeit<br />
glaubten Fachleute, der erhöhte Fleischkonsum<br />
sei dafür verantwortlich. Schuld<br />
an der Zunahme von Zivilisationskrankheiten<br />
ist aber in erster Linie ein Mangel<br />
an pflanzlichen Lebensmitteln auf unseren<br />
Speiseplänen. Auch Vegetarier sind<br />
nicht wegen ihres Verzichts auf Fleisch<br />
so gesund, sondern weil sie wesentlich<br />
mehr Obst und Gemüse essen als der<br />
Durchschnittsbürger.<br />
Früher war man der Auffassung, dass der<br />
Mensch nur die essenziellen Nähr- und<br />
Vitalstoffe brauche – Kohlenhydrate,<br />
Eiweiße, Fette sowie Mineralstoffe, Spurenelemente<br />
und Vitamine. Heute weiß<br />
man, dass unsere Nahrung noch wesentlich<br />
mehr Stoffe enthält, die für uns wichtig<br />
sind. Eine ausgewogene Ernährung ist<br />
vielen Menschen aus den verschiedensten<br />
Gründen jedoch nicht möglich. Sei es das<br />
Mensa- und Kantinenessen, Fast Food<br />
24<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
Fast Food trägt seinen Teil dazu<br />
bei, dass wir nicht ausreichend<br />
mit Vitalstoffen versorgt sind.<br />
Körperliche Beschwerden können<br />
die Langzeitfolge sein.<br />
oder die häufig konsumierte Fertigkost –<br />
ein Blick auf den Teller vieler Menschen<br />
genügt, um festzustellen, dass sich oftmals<br />
viel zu wenig frische pflanzliche Produkte<br />
darauf befinden. Obst und Gemüse sollten<br />
auf unserem Speiseplan aber keinesfalls<br />
zu kurz kommen. Die Massenherstellung<br />
von Nahrungsmitteln ist außerdem meist<br />
vorrangig industriefreundlich ausgerichtet.<br />
Eine möglichst lange Haltbarkeit<br />
ist am kostengünstigsten zu erzielen,<br />
wenn auch Nährstoffverluste hingenommen<br />
werden.<br />
Zeitmangel, Alltagsstress und Appetitmangel<br />
können eine vitalstoffreiche<br />
Ernährung zusätzlich erschweren. Besonders<br />
alleinstehende Menschen ernähren<br />
sich häufig einseitig. Um seinen Körper<br />
ausreichend mit Vitalstoffen zu versorgen,<br />
sollte man sich in jedem Fall<br />
ausgewogen ernähren. Zusätzlich lässt<br />
sich die Vitalstoffversorgung – gerade bei<br />
einseitiger Ernährung – mit einem<br />
hochwertigen Multivitalstoff-Präparat<br />
verbessern.<br />
Gezielte Vitalstoffversorgung<br />
Aufbauend auf einer Basisversorgung mit<br />
den wichtigsten Vitaminen, Spurenelementen<br />
und Mineralstoffen lassen sich zusätzlich<br />
besondere Vitalstoffe einsetzen, um bestimmte<br />
Bereiche der Gesundheit gezielt zu<br />
unterstützen. Ein hochwertiges Multivitalstoff-Präparat,<br />
ergänzt um solche Vitalstoffe,<br />
kann die besten Effekte für die Gesundheit<br />
erzielen. Auf den folgenden Seiten möchten<br />
wir Ihnen die bedeutendsten dieser Vitalstoffe<br />
vorstellen.<br />
FOTO: GETTYIMAGES
LYCOPINKnorpelschaden<br />
PS<br />
Beeinträchtigung des<br />
Gleichgewichtssinns<br />
GLUCOSAMIN<br />
Glucosamin ist ein natürlicher Bestandteil des Knorpels.<br />
Es ist wichtig für die Funktion des Knorpels und<br />
es stimuliert die natürlichen Reparaturmechanismen<br />
des Knorpels.<br />
Vorsicht, Falle: Wer annimmt, dass<br />
eine Schonung der Gelenke die<br />
Schmerzen lindert, liegt falsch.<br />
Leichte Belastungen hingegen<br />
beeinflussen den Knorpel positiv.<br />
PHOTOS.COM<br />
DPNY, FOTOMONTAGE:<br />
Falsche<br />
Schmerzen<br />
DPNY;<br />
Gelenkbelastung GRAFIK:<br />
Schwächere<br />
Muskeln<br />
Teufelskreis<br />
Arthrose:<br />
Schonung und<br />
Muskelschwund<br />
verschlimmern die<br />
Krankheit<br />
Bewegungsmangel<br />
wicht, Sport oder körperliche Arbeit kann<br />
der Bedarf an Glucosamin erhöht sein.<br />
Schonung<br />
Schonung ist Gift für die Gelenke<br />
Bei Schmerzen schonen viele Betroffene<br />
OPC<br />
das jeweilige Gelenk. Doch Bewegungsarmut<br />
beschleunigt das Fortschreiten der<br />
Krankheit. Denn wird ein Gelenk nicht<br />
bewegt, dann ist die Knorpelpumpe stillgelegt<br />
– der Knorpel „verhungert“. Darüber<br />
hinaus führt die Bewegungseinschrän-<br />
G<br />
kung zu einer Schwächung der Muskula-<br />
lucosamin kann knorpelab- Ist der Knorpel schlecht versorgt? tur und dadurch zu einer noch stärkeren<br />
bauende Vorgänge hemmen<br />
Das Knorpelgewebe ist ohnehin nur sehr Belastung des Gelenkes. Nicht Schonung,<br />
und die Schmierfähigkeit der Gelenk-<br />
schwer zu versorgen. Da die Blutgefäße sondern Bewegung und leichte Belastung<br />
flüssigkeit verbessern. Glucosamin gehört<br />
der hohen Belastung, die auf den Gelen- beeinflussen den Knorpel positiv und<br />
GA-3-FETTSÄURE<br />
zu den sogenannten Glykoproteinen, die<br />
ken liegt, nicht standhalten würden, ist bremsen das Fortschreiten der Arthrose.<br />
besonders viel Wasser im Knorpelgewebe<br />
der Knorpel nicht mit dem Blutgefäßsys- Man sollte trotz Schmerzen unbedingt<br />
binden können und somit die Elastizität<br />
tem verbunden. Die Nährstoffversorgung darauf achten, dass die Gelenke, soweit es<br />
des Knorpels gewährleisten. Bei Belas-<br />
des Knorpels erfolgt deshalb durch möglich ist, bewegt werden.<br />
tungen fungiert das Knorpelgewebe so-<br />
die Gelenkflüssigkeit. Die Knorpelzellen<br />
mit quasi als Stoßdämpfer und sorgt<br />
bilden ein enges Netzwerk, die sogenann-<br />
auf diese Weise für eine reibungslose<br />
te hyaline Matrix. Man kann sich diese<br />
Bewegung der Gelenke. Der großen Be-<br />
Gelenkknorpel<br />
Knorpelmatrix wie einen festen Schwamm<br />
deutung unserer Gelenke für die Beweg-<br />
vorstellen. Bei jeder Druckbelastung wird<br />
lichkeit werden wir uns meist erst dann<br />
die Gelenkflüssigkeit aus dem Knorpel ge-<br />
bewusst, wenn Bewegungen nur noch<br />
presst – wie Wasser aus einem Schwamm.<br />
eingeschränkt möglich sind oder sogar<br />
Lässt der Druck nach, saugt sich der Knor-<br />
Schmerzen verursachen.<br />
pel wieder mit Gelenkflüssigkeit voll und<br />
Mit zunehmendem Alter schwindet die nimmt dabei auch Nährstoffe auf. Der<br />
Fähigkeit des Körpers, die Gelenkschmie- Knorpel kann also nur durch Bewegung<br />
re und den Knorpel ausreichend mit des Gelenkes und die dadurch eintretende Gelenkflüssigkeit<br />
Vitalstoffen wie Glucosamin zu versor- Pumpfunktion mit den benötigten Vitalgen.<br />
Dadurch wird deren Regenerationsvermögen<br />
vermindert. Dann besteht die<br />
stoffen versorgt werden. Glucosamin ist<br />
als Bestandteil des Knorpels und der<br />
Gelenkkapsel<br />
Gefahr, dass der Knorpel „austrocknet“, Gelenkschmiere von besonders großer Gelenkinnenhaut<br />
rissig wird und Schmerzen verursacht. Bedeutung für eine gesunde Gelenkfunk-<br />
Das macht es so sinnvoll, den Körper tion. Wenn der Knorpel bereits verletzt ist,<br />
im fortgeschrittenen Alter mittels einer<br />
hochwertigen Nahrungsergänzung zusätzlich<br />
mit Glucosamin zu versorgen.<br />
ist es besonders wichtig, auf eine gute Versorgung<br />
mit Glucosamin zu achten. Auch<br />
bei hohen Belastungen durch Überge-<br />
Wird der Knorpel belastet, wird die Gelenkflüssigkeit<br />
aus dem Knorpel gepresst. Lässt der Druck nach, saugt<br />
sich der Knorpel wieder mit Gelenkflüssigkeit voll.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
25<br />
GRAFIK: DPNY
LUTEIN<br />
Unsere Augen ruhen nur im Schlaf. Tagsüber müssen sie pausenlos<br />
arbeiten, und das mitunter unter erschwerten Bedingungen:<br />
Fernsehen, Arbeiten am Computerbildschirm, Autofahren bei<br />
Nacht, trockene Klimaanlagenluft, wenig Schlaf sowie Alkohol<br />
und Nikotin belasten die Augen. Lutein eignet sich besonders,<br />
um den Stoffwechsel unseres Auges zu unterstützen.<br />
ENZYM Q10<br />
L<br />
utein gehört zu den Carotinoiden.<br />
Carotinoide sind pflanzliche<br />
Farbstoffe, die für den Menschen von<br />
großem gesundheitlichem Nutzen sind.<br />
Insbesondere für den Stoffwechsel des<br />
Auges spielt Lutein eine äußerst wichtige<br />
Rolle. Lutein findet sich vor allem in der<br />
Netzhaut (Retina), in besonders hoher<br />
Konzentration ist es in der Makula lutea<br />
(gelber Fleck) – der Stelle des schärfsten<br />
Auges vor Beschädigung. Eine schlechte<br />
Luteinversorgung der Netzhaut wird auch<br />
mit der Entstehung einer altersbedingten<br />
Makuladegeneration (AMD) in Zusammenhang<br />
gebracht. Wie in Studien gezeigt<br />
werden konnte, wiesen Patienten,<br />
die an dieser Augenerkrankung litten,<br />
wesentlich niedrigere Luteinkonzentrationen<br />
in der Makula lutea auf als die<br />
gesunden Kontrollpersonen. Lutein kann<br />
vom Körper nicht selbst hergestellt<br />
LYCOPIN<br />
Sehens auf der Netzhaut – anzutreffen.<br />
Lutein schützt die Netzhaut dort gleich werden, es muss mit der Nahrung auf-<br />
auf doppelte Weise: Als Antioxidans neutralisiert<br />
es Freie Radikale und schützt die<br />
empfindliche Retina vor deren Angriff.<br />
Lutein verhindert so den Ausbruch von<br />
oxidativem Stress durch zu große Mengen<br />
Freier Radikale und schützt das<br />
Auge vor dessen Folgen (mehr zu Freien<br />
Radikalen erfahren Sie auf Seite 36).<br />
Außerdem ist Lutein in der Lage, UV-<br />
Strahlen zu absorbieren, und schützt so<br />
die empfindlichen Lichtrezeptoren des<br />
PS<br />
26 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
genommen werden. Lutein befindet sich<br />
vor allem in grünem Gemüse, besonders<br />
hohe Konzentrationen weisen Grünkohl,<br />
Spinat und Brokkoli auf. Der Mensch<br />
nimmt durchschnittlich pro Tag nur etwa<br />
1,9 mg Lutein zu sich. Personen, die einen<br />
erhöhten Luteinbedarf aufweisen, aber<br />
selten grüne Blatt- und Kohlgemüse verzehren<br />
oder diese nicht vertragen, können<br />
auf luteinhaltige Nahrungsergänzungsmittel<br />
zurückgreifen.<br />
Die „Entdeckung“<br />
des Luteins<br />
Durch Zufall entdeckte man im Zweiten<br />
Weltkrieg die große Bedeutung des Luteins<br />
für die Sehkraft. Britische Militärpiloten,<br />
die in der Notzeit oft Brote mit Heidelbeermarmelade<br />
aßen, konnten nachts<br />
plötzlich besser sehen, und die Scheinwerfer<br />
der Fliegerabwehr blendeten sie nicht<br />
mehr so stark. Später konnten Studien<br />
zeigen, dass der hohe Luteingehalt der<br />
Heidelbeeren für das bessere Sehvermögen<br />
gesorgt haben musste.<br />
Altersbedingte<br />
Makuladegeneration (AMD)<br />
Die Makuladegeneration ist die häufigste<br />
Augenerkrankung der gesamten westlichen<br />
Welt. In Deutschland ist jeder Fünfte<br />
der über 70-Jährigen von der altersbedingten<br />
Makuladegeneration betroffen.<br />
Der Begriff „altersbedingt“ entstand, weil<br />
die ersten Symptome der Erkrankung erst<br />
zwischen dem 45. und dem 50. Lebensjahr<br />
auftreten und das Risiko, eine AMD<br />
zu entwickeln, mit zunehmendem Alter<br />
wächst. Zu den Risikofaktoren einer AMD<br />
gehören neben der UV-Strahlung auch<br />
das Rauchen sowie übermäßiger Alkoholkonsum.<br />
Die AMD äußert sich in einer zunehmenden<br />
Verschlechterung des Sehvermögens<br />
im Zentrum der Netzhaut, der Makula<br />
lutea. Betroffene sehen in der Mitte ihres<br />
Blickfeldes nur verschwommen oder wie<br />
durch einen Schleier. Man unterscheidet
Wenn Sie beim Betrachten<br />
des Gitters die Linien gebogen<br />
sehen (Abb. 1) oder ein<br />
grauer Fleck in der Mitte des<br />
Gesichtsfeldes zu erkennen<br />
ist (Abb. 2), kann dies ein<br />
Hinweis auf AMD sein.<br />
Sie sollten dann einen<br />
Augenarzt aufsuchen.<br />
Abb. 1<br />
Abb. 2<br />
zwei Formen: die langsam fortschreitende<br />
„trockene“ Makuladegeneration und die<br />
dramatisch verlaufende „feuchte“ Form.<br />
Mit ca. 85 Prozent weitaus häufiger ist die<br />
„trockene“ AMD. Bei dieser Erkrankung<br />
kommt es über Jahre hinweg zum fortschreitenden<br />
Verlust der lichtempfindlichen<br />
Rezeptorzellen in der Netzhaut. Der<br />
Betroffene sieht dadurch einen grauen<br />
Fleck in der Mitte seines Blickfeldes, der<br />
zunehmend größer wird. Die „feuchte“<br />
Form der Makuladegeneration ist seltener,<br />
aber wesentlich aggressiver. Hierbei wachsen<br />
im Bereich der Makula krankhafte,<br />
undichte Blutgefäße in die Netzhaut ein.<br />
Aus diesen tritt Flüssigkeit aus, die die<br />
Netzhaut anschwellen lässt. Dies führt zu<br />
einer Verzerrung des auf die Netzhaut geworfenen<br />
Bildes. Gerade Linien erscheinen<br />
dem Betroffenen dadurch als gebogen.<br />
Der Sehvorgang<br />
Das Auge ist eines der erstaunlichsten<br />
Organe des menschlichen Körpers. Auch<br />
wenn es uns ganz selbstverständlich erscheint:<br />
Die Fähigkeit, die Umwelt zu<br />
sehen, ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben,<br />
die unser Körper zu erfüllen hat.<br />
Unser Auge ähnelt dabei einem Fotoappa-<br />
Sehnerv Netzhaut (Retina)<br />
Makula lutea (gelber Fleck)<br />
Linse<br />
Pupille<br />
rat: Durch die Linse wird ein Bild der<br />
Außenwelt auf die lichtempfindliche<br />
Netzhaut an der Rückwand des Auges<br />
projiziert. Diese entspricht dabei praktisch<br />
dem Film in einer Kamera. Die in das<br />
Auge einfallenden Lichtstrahlen werden in<br />
der Linse gebündelt und erzeugen ein Abbild<br />
der Umgebung auf der Netzhaut. Diese<br />
besteht aus feinen lichtempfindlichen<br />
Rezeptoren, den sogenannten Stäbchen<br />
und Zapfen. Die Zapfen ermöglichen es,<br />
Farben zu sehen, und sind für das Erkennen<br />
von Details zuständig. Sie finden sich<br />
hauptsächlich im gelben Fleck (Makula<br />
lutea), dem Punkt in der Mitte der Netzhaut,<br />
der besonders viel Lutein enthält.<br />
Mithilfe der Stäbchen können wir dagegen<br />
nur hell und dunkel sehen. Beim<br />
Sehvorgang regen die Lichtstrahlen, die<br />
ins Auge fallen, die lichtempfindlichen<br />
Rezeptoren an, die wiederum Nervenzellen<br />
dazu veranlassen, Signale ans Gehirn<br />
zu senden, wo diese Informationen verarbeitet<br />
werden und sich dann das wahrgenommene<br />
Bild der Umgebung ergibt.<br />
Motiv<br />
Betrachten wir einen Gegenstand, projiziert unsere<br />
Linse das Bild auf die lichtempfindliche Netzhaut<br />
GRAFIK: DPNY<br />
Der Amsler-Test<br />
Die ersten Anzeichen für die „feuchte“<br />
Form der altersbedingten Makuladegeneration<br />
können leicht erkannt werden.<br />
Eines der ersten Symptome der „feuchten“<br />
AMD ist, dass gerade Linien gebogen<br />
erscheinen. Ein weiteres Warnzeichen ist<br />
eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Eine<br />
einfache Prüfung der Augen, die ab einem<br />
Alter von 50 Jahren regelmäßig durchgeführt<br />
werden sollte, ist der sogenannte<br />
„Amsler-Test“:<br />
So testen Sie Ihre Augen mit dem<br />
sogenannten „Amsler-Test“<br />
1 Decken Sie ein Auge ab.<br />
2 Fixieren Sie den zentralen kleinen<br />
schwarzen Punkt.<br />
3 Erscheinen alle Linien im Netz gerade?<br />
Sind einige Linien gewellt?<br />
Sind Bereiche verschwommen, unscharf<br />
oder verzerrt?<br />
4 Wiederholen Sie den Test mit dem<br />
anderen Auge.<br />
5 Wenn Ihnen Unregelmäßigkeiten<br />
auffallen, sollten Sie unbedingt zum<br />
Augenarzt gehen und Ihre Augen untersuchen<br />
lassen.<br />
Diese einfache Prüfung sollte für alle<br />
Personen ab 50 Jahren zur Routineuntersuchung<br />
werden. Der Test mit dem sogenannten<br />
Amsler-Netz ist jedoch kein<br />
Ersatz für einen regelmäßigen Besuch<br />
beim Augenarzt.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
27<br />
FOTOMONTAGE: DPNY, GETTY-IMAGES, ISTOCKPHOTO
YCOPIN<br />
PS<br />
UCOSAMIN<br />
Das Prinzip der Weinbereitung hat sich in den<br />
letzten hundert Jahren nur wenig verändert.<br />
Von der Traube zum Most, vom Most zum<br />
Wein. Neu sind jedoch die Erkenntnisse über<br />
die in ihm enthaltenen pflanzlichen Wirkstoffe.<br />
OPC<br />
Hinter dieser zunächst nichtssagenden Abkürzung verbergen<br />
sich hochpotente Radikalfänger. OPC ist die Abkürzung<br />
für Oligomere Proanthocyanidine.<br />
PC gehören zu einer Gruppe<br />
von Stoffen, die man als Flavonoide<br />
bezeichnet, die wiederum eine<br />
Untergruppe der Polyphenole sind. Polyphenole<br />
wie die OPC erfüllen in unserem<br />
Körper wichtige gesundheitsschützende<br />
Aufgaben, indem sie als Antioxidantien<br />
an der Neutralisierung Freier Radikale<br />
beteiligt sind (mehr zu Freien Radikalen:<br />
siehe Seite 36).<br />
Flavonoide befinden sich häufig in Kernen<br />
von Pflanzen und Früchten. In Trauben<br />
und Traubenkernen sind die nützlichen<br />
OPC in größeren Mengen enthalten.<br />
1955 entdeckte ein Wissenschaftler die<br />
OPC und ihren gesundheitlichen Nutzen.<br />
Die OPC lieferten damit auch eine<br />
mögliche Erklärung für das sogenannte<br />
„französische Paradoxon“. In Frankreich<br />
ernährt man sich genauso unausgewogen<br />
wie in anderen Ländern der westlichen<br />
Welt; dennoch erfreuen sich die Franzosen<br />
einer besseren Gesundheit als andere<br />
Europäer. Bei der Suche nach dem Grund<br />
für die bessere Gesundheit der Franzosen<br />
28 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
entdeckte man im Wein die OPC. Man<br />
fand heraus, dass neben anderen besonderen<br />
Bestandteilen der in Frankreich<br />
üblichen Ernährung vermutlich auch dieser<br />
Inhaltsstoff des Weines einen maßgeblichen<br />
Anteil an der unverhältnismäßig<br />
guten Gesundheit der Franzosen hat.<br />
OPC schützen nicht nur als Antioxidantien<br />
den Körper vor Freien Radikalen,<br />
sie wirken sich auch günstig auf die<br />
Gesundheit der Blutgefäße und des Fettstoffwechsels<br />
aus, und man nimmt an,<br />
dass sie auch antikanzerogen wirken,<br />
d.h. den Körper vor der Entstehung von<br />
Krebszellen schützen können. Da die<br />
OPC in sehr vielen Pflanzen enthalten<br />
sind, sind sie von jeher Bestandteil unserer<br />
Ernährung, und der Körper nutzt<br />
diese Substanzen ebenso selbstverständlich<br />
wie Vitamin C. Er kann die OPC aber<br />
nicht selbst herstellen, sie müssen ihm<br />
mit der Nahrung von außen zugeführt<br />
werden. OPC ist wie Vitamin C und E an<br />
der Neutralisierung von Freien Radikalen<br />
beteiligt. Bereits in der Antike wusste<br />
man um die Wirkung des Weines. Der<br />
griechische Philosoph Plutarch (ca. 45<br />
bis 125 nach Christus) schrieb: „Der<br />
Wein ist unter den Getränken das nützlichste,<br />
unter den Arzneien die schmackhafteste<br />
und unter den Nahrungsmitteln<br />
das angenehmste.“ Wegen seines Alkoholgehaltes<br />
lässt sich der Rotwein jedoch<br />
nicht uneingeschränkt als gesundheitsfördernd<br />
bezeichnen. Mit Nahrungsergänzungsmitteln,<br />
die OPC in sinnvoller<br />
Dosierung enthalten, kann man von<br />
der gesunden Wirkung des Weines<br />
auch ohne den schädlichen Einfluss des<br />
Alkohols profitieren.<br />
-3-FETTSÄUREN<br />
O<br />
FOTO: GETTYIMAGES<br />
Mit den Trinksprüchen „santé“ (französisch) oder<br />
„salud“ (spanisch) wünscht man seinem Nächsten<br />
wortwörtlich nichts anderes als „Gesundheit“. Das<br />
deutsche „Prosit“ wiederum bedeutet so viel wie<br />
„es möge nützen“.<br />
FOTO: PHOTODISC
LUTEIN<br />
Die Molekülstruktur von Lycopin verleiht<br />
ihm seine besonderen antioxidativen<br />
Eigenschaften<br />
LDL-Cholesterin gilt als wesentlicher<br />
Schritt bei der Entstehung der Arteriosklerose.<br />
In verschiedenen Studien konnte<br />
beobachtet werden, dass Lycopin die<br />
ENZYM Q10<br />
Resistenz des LDL-Cholesterins gegen die<br />
Oxidation erhöht und damit das Risiko,<br />
an Arteriosklerose zu erkranken, verringern<br />
kann. Möglicherweise kann Lycopin<br />
sogar Bluthochdruck positiv beeinflussen.<br />
Bei einem Hypertoniekongress in den<br />
USA stellten israelische Forscher ihre<br />
Gesund und lecker: Im<br />
Tomatensaft steckt viel<br />
wertvolles Lycopin<br />
Forschungsergebnisse vor. Sie hatten im<br />
Rahmen einer Studie festgestellt, dass die<br />
tägliche Zufuhr von 15 mg eines natürlichen<br />
Lycopinextraktes aus der Tomate<br />
den Blutdruck von Hypertoniepatienten<br />
deutlich senkte. Die Testpatienten hatten<br />
LYCOPIN<br />
den Lycopinextrakt über acht Wochen<br />
täglich eingenommen. Nun empfehlen die<br />
Forscher die Einnahme des natürlichen<br />
Lycopinextraktes als begleitende Maßnahme<br />
bei der Bluthochdrucktherapie.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen deuten<br />
Lycopin gehört zur großen Gruppe der Carotinoide und ist<br />
die Substanz, die Tomaten, roten Grapefruits oder dem<br />
Fleisch von Wassermelonen ihre rote Farbe verleiht.<br />
PS E ntdeckt wurde das Lycopin zu- Seine besondere chemische Struktur ererst<br />
jedoch in der Tomate, die möglicht es dem Lycopin vor allem, den<br />
außerdem darauf hin, dass sich Lycopin<br />
auch schützend hinsichtlich Krebserkrankungen<br />
auswirken kann. Verschiedene<br />
epidemiologische Studien gaben Hinweise<br />
darauf, dass eine hohe Lycopinaufnahme<br />
mit einem geringeren Risiko, an Prostatakrebs<br />
zu erkranken, einhergeht. Aber auch<br />
für das Risiko, Lungenkrebs zu entwickeln,<br />
konnten ähnliche schützende Effekte des<br />
Lycopins beobachtet werden.<br />
auch heute noch die wichtigste Lycopin- sogenannten Singulett-Sauerstoff zu neu- Andere Forschungsergebnisse zeigen, dass<br />
quelle ist. Aufmerksam wurde man auf tralisieren, ein besonders aggressives Frei- Lycopin auch hautschützende Eigenschaf-<br />
Lycopin, als sich im Rahmen einer es Radikal. Außerdem ist Lycopin in der ten besitzt. In einer Studie verabreichte<br />
Untersuchung herausstellte, dass die Lage, mit verschmutzter Luft eingeatmetes man Testpersonen zehn Wochen lang<br />
Gesundheit von Italienern, die viele To- Stickstoffdioxid sowie Wasserstoffperoxid täglich zehn Gramm Olivenöl und 16 mg<br />
maten essen, wesentlich stabiler ist als die unschädlich zu machen. Lycopin kommt Lycopin. Zur Kontrolle erhielt eine andere<br />
ihrer Landsleute, die eine geringere Men- in bestimmten Organen des Körpers in Gruppe nur Olivenöl. Nach jeweils vier<br />
LUCOSAMIN<br />
ge der roten Frucht verzehren. Man hat höheren Konzentrationen vor. Wissen- beziehungsweise nach zehn Wochen war<br />
mittlerweile entdeckt, dass insbesondere schaftler vermuten, dass Lycopin dort die Lycopinkonzentration in der Haut der<br />
Lycopin an diesem positiven Einfluss der gezielt gespeichert wird, um besonders Testpersonen stark gestiegen, und bei<br />
Tomate auf die Gesundheit beteiligt ist. empfindliche Teile des jeweiligen Organs ihnen konnte – im Vergleich zur Kontroll-<br />
Lycopin ist ein Antioxidans, seine beson- besser vor der zerstörerischen Wirkung gruppe – eine deutliche Verminderung<br />
dere Molekülstruktur macht es zu einem Freier Radikale schützen zu können. Die der von UV-Licht verursachten Haut-<br />
der besten Radikalfänger, die in der Natur höchsten Lycopinkonzentrationen wurden rötungen gemessen werden. Insgesamt lag<br />
zu finden sind. Lycopin unterstützt unser in der Leber, den Hoden, der Prostata und der Sonnenschutzfaktor durch die Lyco-<br />
Abwehrsystem beim Schutz der empfind- der Nebenniere gefunden. Die antioxidatipineinnahme bei 2 bis 3. Hochwertige<br />
lichen Zellstrukturen vor den schädlichen ve Kraft des Lycopins übt außerdem auch<br />
Freien Radikalen<br />
OPC<br />
(mehr zu Antioxidantien einen positiven Einfluss auf das Athero-<br />
und Freien Radikalen lesen Sie auf S. 36). skleroserisiko aus. Die Oxidation von<br />
Nahrungsergänzungen mit Lycopin können<br />
den Körper zusätzlich mit Lycopin<br />
versorgen.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007 29<br />
FOTO: PHOTODISC<br />
FOTOMONTAGE: DPNY, PHOTODISC
NZYM Q10<br />
COPIN<br />
Die mikroskopisch kleinen<br />
Nervenzellen sind elektrisch<br />
erregbar, so entstehen Reize.<br />
Die Zellen stehen durch<br />
Synapsen mit anderen<br />
Nervenzellen oder<br />
Empfängerzellen in<br />
Verbindung und können so<br />
Impulse weiterleiten.<br />
PS<br />
P<br />
PS steht für Phosphatidyl-Serin –<br />
einen für den Gehirnstoffwechsel<br />
sehr wichtigen Vitalstoff.<br />
COSAMIN<br />
S gehört zu den sogenannten Diverse Studien konnten zeigen, welche kann dafür sorgen, dass man sich wieder<br />
Phospholipiden. Dabei handelt wichtigen Funktionen PS im Gehirnstoff- deutlich besser an Namen, Zahlen und<br />
es sich um spezielle Fettverbindungen, wechsel ausübt. PS ist äußerst wichtig Gesichter erinnert. Da auch bei Depressio-<br />
die unverzichtbare Bestandteile aller für die Weiterleitung von Informationen nen der Informationsfluss zwischen den<br />
Zellmembranen sind. Wie alle Phospho- zwischen den Nervenzellen, denn es ist an Hirnzellen gestört ist, vermutet man, dass<br />
lipide ist PS daher mitverantwortlich der Freisetzung von Botenstoffen (Neu- Phosphatidyl-Serin auch antidepressiv<br />
dafür, dass die Zellmembranen einrotransmittern) an den Verbindungspunk- wirken könnte. Zumindest konnte eine<br />
wandfrei arbeiten. In besonders hoher ten (Synapsen) der Nervenzellen beteiligt. Studie zeigen, dass eine zusätzliche Zu-<br />
Konzentration kommt PS jedoch in den PS gewährleistet die einwandfreie Inforfuhr von PS die Ausprägung von Depres-<br />
Umhüllungen der Nervenzellen vor; das mationsvermittlung von Nervenzelle zu sionssymptomen verminderte.<br />
zeigt, dass PS gerade für das Gehirn von Nervenzelle (siehe Abbildung oben).<br />
herausragender Bedeutung ist.<br />
Auf diese Weise steigert PS in höherer<br />
OPC<br />
Mit zunehmendem Alter oder in belas- Dosierung kognitive Fähigkeiten wie die<br />
tenden Lebenssituationen vernetzen sich Lern- und Gedächtnisleistung und kann<br />
Gehirnzellen weniger oder die Verbin- auch das Erinnerungsvermögen des Gedungen<br />
sterben ab. Mit 50 Jahren hat der hirns fördern. Auch das Langzeitgedächt-<br />
Mensch statt 13 noch etwa zehn Milliarnis sowie das Ausdrucksvermögen könden<br />
Zellen zur Verfügung. Dazu kommt nen wieder verbessert werden. Vor allem<br />
So wie körperliche Arbeit verbraucht<br />
auch Kopfarbeit viel Energie und viele<br />
Vitalstoffe. Eine ausgewogene Ernährung<br />
ist auch für die geistige Leistungsfähigkeit<br />
wichtig. In zahlreichen Studien wurde<br />
bewiesen, dass Phosphatidyl-Serin sich<br />
positiv auf die Gehirnleistung auswirkt.<br />
Phosphatidyl-Serin befindet sich jedoch<br />
eine verschlechterte Reizweiterleitung hilft PS dabei, altersbedingten Gedächt- leider nur in wenigen Lebensmitteln, wie<br />
zwischen den Zellen – Vergesslichkeit ist nisabbau zu stoppen oder sogar wieder in Eigelb oder Innereien. Diese Lebensmit-<br />
eine der Folgen.<br />
rückgängig zu machen. Hoch dosiertes PS tel werden heutzutage – auch aus gesund-<br />
30 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
Botenstoff Serotonin<br />
Botenstoffe wie Serotonin (rot) vermitteln<br />
Informationen zwischen den Nervenzellen (weiß, blau).<br />
Sie „überspringen” den synaptischen Spalt und binden<br />
an den Rezeptoren der Nachbarzellen an. Die Rezeptoren<br />
leiten den Impuls dann weiter.<br />
Synaptischer Spalt<br />
Nervenzelle Nervenzelle<br />
Rezeptoren<br />
Reizweiterleitung<br />
GRAFIK: DPNY
heitlichen Gründen – nur noch wenig verzehrt,<br />
sodass die Zufuhr von PS über die<br />
Nahrung meist sehr gering ist. Experten<br />
bezweifeln, dass die Eigensynthese mit<br />
zunehmendem Alter noch optimal und<br />
ausreichend ist, insbesondere bei nachlassender<br />
Gehirnfunktion. In solchen Fällen<br />
So funktioniert das Gedächtnis<br />
Wenn wir etwas lernen, dann wird diese<br />
Information vom Gehirn gespeichert und<br />
wir können sie im Bedarfsfall abrufen.<br />
Dabei wird das Gelernte in einer Gruppe<br />
von Neuronen (Nervenzellen) sozusagen<br />
„abgelegt“ – es bildet sich eine spezielle<br />
Vernetzung aus Nervenzellen, die diese<br />
Information speichert. Nervenzellen sind<br />
untereinander mit einer Art „Kabel“ verbunden<br />
– den Dendriten oder den Neuriten.<br />
Über sie erfolgt die Informationsübertragung.<br />
An den Enden von Neuriten und<br />
Dendriten befindet sich eine Kontaktstelle<br />
– die sogenannte Synapse. Die Informationen<br />
werden in den Zellen durch elektrische<br />
Impulse weitergeleitet. Erreicht ein solcher<br />
elektrischer Impuls die Synapse, setzt sie<br />
kann man die Versorgung mittels einer<br />
PS-haltigen Nahrungsergänzung optimieren.<br />
Der Körper selbst kann Phosphatidyl-<br />
Serin in einem aufwendigen Prozess<br />
herstellen. Dieser Prozess erfordert ein gut<br />
funktionierendes Enzymsystem und einen<br />
ausgeglichenen Stoffwechsel. Bei An-<br />
bestimmte Botenstoffe frei – sogenannte<br />
Neurotransmitter – die in der nächsten<br />
Nervenzelle die Weitergabe des elektrischen<br />
Impulses und damit der Information bewirken.<br />
Forscher glauben, dass Lernen und<br />
Erinnerung von der Verstärkung oder<br />
Abschwächung und von der Häufigkeit der<br />
Informationsübertragung an den Synapsen<br />
abhängt. Je öfter wir also eine Information<br />
abfragen, umso stabiler wird die Verbindung<br />
zwischen diesen vernetzten Nervenzellen.<br />
Wird die Information nur noch selten abgerufen,<br />
dann werden die Verbindungen zwischen<br />
den Nervenzellen immer schwächer,<br />
bis sie nicht mehr ausreichen, um die dort<br />
abgelegte Information abzurufen – wir<br />
haben sie vergessen.<br />
Alle Nervenzellen in unserem Gehirn –<br />
die Neuronen – sind untereinander<br />
durch Dendriten oder Neuriten verbunden.<br />
Man kann sich das so vorstellen,<br />
als wären sie durch viele Kabel vernetzt.<br />
spannung, in Phasen, in denen man<br />
geistig sehr gefordert ist, sich einseitig<br />
ernährt, krank ist oder auch mit zunehmendem<br />
Alter ist der Vitalstoffbedarf<br />
erhöht, und es ist sinnvoll, mit einer<br />
hochwertigen Nahrungsergänzung die<br />
Nahrung um PS zu ergänzen.<br />
Lernt man etwas, dann<br />
wird diese Information<br />
in einem Netz aus<br />
Nervenzellen gespeichert.<br />
Katharinas<br />
Telefonnummer:<br />
040 2701570<br />
Wird diese Information<br />
nach einiger Zeit nur<br />
noch selten abgerufen,<br />
dann verblasst die<br />
Erinnerung. Katharinas<br />
Telefonnummer:<br />
040 27??57?<br />
… bis sie gar nicht mehr<br />
abgerufen werden kann.<br />
Katharinas<br />
Telefonnummer:<br />
040 ???????<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
GRAFIK: DPNY<br />
FOTO: GETTYIMAGES<br />
31<br />
FOTOMONTAGE: DPNY, PHOTODISC
YCOPIN<br />
PS<br />
COSAMIN<br />
esonders wichtig für den<br />
Körper sind die langkettigen<br />
Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure<br />
(DHA) und Eicosapentaensäure (EPA).<br />
Sie sind in nennenswerten Mengen<br />
lediglich in fettreichem Meeresfisch zu<br />
finden wie zum Beispiel in Lachs, Makrele,<br />
Hering oder Thunfisch. Dabei gilt:<br />
Je fetter der Fisch, umso höher ist auch<br />
der Gehalt an diesen gesunden mehrfach<br />
ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Vorwiegend<br />
in Pflanzenölen findet sich<br />
dagegen die Alpha-Linolensäure, eine<br />
kürzerkettige Omega-3-Fettsäure, die im<br />
Körper erst noch in die langkettigen<br />
Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA umgebaut<br />
werden muss. Die Omega-3-<br />
Fettsäuren gelten als essenziell, weil der<br />
Körper sie nicht selbst herstellen kann.<br />
Sie müssen dem Körper zumindest in<br />
Form der Alpha-Linolensäure, besser<br />
aber direkt als DHA oder EPA von außen<br />
mit der Nahrung zugeführt werden.<br />
32 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
Nach Aussage der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung sollen die Omega-<br />
3-Fettsäuren etwa 0,5 Prozent der<br />
täglichen Energiezufuhr ausmachen. Bei<br />
einer Energiezufuhr von 2.000 kcal am<br />
Tag entspricht dies etwas mehr als einem<br />
Gramm Omega-3-Fettsäuren. Für uns<br />
Mitteleuropäer ist es schwer, allein mit<br />
der Nahrung Omega-3-Fettsäuren in<br />
ausreichendem Maße aufzunehmen. Bei<br />
den heute in Deutschland üblichen<br />
Ernährungsgewohnheiten mit einem<br />
hohen Anteil an gesättigten Fetten und<br />
geringem Verzehr von Pflanzenölen und<br />
Fisch ist die Versorgung mit Omega-3-<br />
Fettsäuren meist zu gering. Ein Nahrungsergänzungsmittel,<br />
das reich ist an<br />
Omega-3-Fettsäuren, kann hier Abhilfe<br />
schaffen und die Versorgung des Körpers<br />
mit diesen wichtigen essenziellen<br />
Fettsäuren deutlich verbessern. Man<br />
nimmt an, dass die Omega-3-Fettsäuren<br />
auch der Grund für die robuste Gesund-<br />
PS<br />
GLUCOSAM<br />
Einfach ungesättigte Fettsäure<br />
OPC<br />
OMEG<br />
Mehrfach ungesättigte Fettsäure<br />
OPC<br />
Q1<br />
OMEGA-3-<br />
OMEGA-3-FETTS<br />
3-FETTSÄUREN<br />
FETTSÄ<br />
B<br />
Omega-3-Fettsäuren sind sogenannte ungesättigte Fettsäuren.<br />
Sie erfüllen spezielle Funktionen im menschlichen Stoffwechsel<br />
und sind deshalb von großer Bedeutung für die Gesundheit.<br />
Aufbau der Fette<br />
Gesättigte Fettsäure<br />
Kohlenstoff Wasserstoff Sauerstoff<br />
Heutzutage ist es möglich, den Bedarf an<br />
Omega-3-Fettsäuren über ein hochwertiges<br />
Nahrungsergänzungsmittel zu decken<br />
heit der Eskimos ist, denn an „Zivilisationskrankheiten“<br />
erkranken Eskimos<br />
nur selten. Sie ernähren sich fast ausschließlich<br />
von Fisch und sind daher<br />
hervorragend mit Omega-3-Fettsäuren<br />
versorgt. Eine hochwertige Nahrungsergänzung<br />
kann helfen, den Körper<br />
besser mit Omega-3-Fettsäuren zu<br />
versorgen.<br />
Omega-3-Fettsäuren spielen bei vielen<br />
Körperfunktionen eine wichtige Rolle.<br />
Sie sind für die Produktion von Hormonen<br />
ebenso von Bedeutung wie bei der<br />
Regulierung des Cholesterinspiegels.<br />
Omega-3-Fettsäuren haben nicht nur<br />
einen positiven Einfluss auf den Cholesterinwert,<br />
sondern sie verschieben auch<br />
das Verhältnis von „schlechtem“ LDL-<br />
Cholesterin zu „gutem“ HDL-Cholesterin.<br />
Vor allem werden sie benötigt für<br />
den Aufbau und die Erhaltung der<br />
Zellwände (Membranen) unserer über<br />
FOTO: DPNY
Eskimos erkranken selten an Zivilisationskrankheiten.<br />
Experten nehmen an, dass es daran liegt,<br />
dass Eskimos durch ihren großen Fischkonsum<br />
viele Omega-3-Fettsäuren aufnehmen.<br />
70 Billionen Körperzellen. Die Umhüllungen<br />
dieser kleinsten Bausteine unseres<br />
Körpers sind keine starren Wände – im<br />
Gegenteil: Je flexibler und beweglicher<br />
die Membranen sind, umso besser.<br />
Für die Beweglichkeit sind mehrfach<br />
ungesättigte Fettsäuren wie die Omega-<br />
3-Fettsäuren sehr wichtig – je mehr<br />
Omega-3-Fettsäuren die Zellmembranen<br />
enthalten, umso beweglicher sind sie. So<br />
machen sie auch die roten Blutkörperchen<br />
besonders geschmeidig und verformbar,<br />
die dann problemlos auch durch<br />
kleinste Blutgefäße fließen können.<br />
Die größte Bedeutung haben Omega-3-<br />
Fettsäuren im Hinblick auf Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen. Viele Studien<br />
zeigten, dass die Omega-3-Fettsäuren das<br />
Risiko, an Arteriosklerose zu erkranken,<br />
senken können. Außerdem können sie die<br />
Entstehung von Blutgerinnseln verhindern<br />
und so effektiv einem Herzinfarkt<br />
oder Schlaganfall vorbeugen. Dabei profitieren<br />
besonders Personen mit einem<br />
erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen von den Omega-3-Fettsäuren.<br />
Auch auf die Blutfettwerte wirken<br />
sich die Omega-3-Fettsäuren positiv aus.<br />
Insbesondere die Triglyceridwerte lassen<br />
sich mittels Omega-3-Fettsäuren stark<br />
senken. Nicht nur Herz und Kreislauf –<br />
auch unser Gehirn profitiert von einer<br />
guten Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren.<br />
Die Zellmembranen der Nervenzellen<br />
bestehen zum großen Teil aus DHA<br />
(Docosahexaensäure). Schon dies verdeutlicht<br />
die große Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren<br />
für das Gehirn. DHA<br />
dient als wichtiges Baumaterial für die<br />
Synapsen, also für die Schaltstellen, die<br />
für die Signalübertragung von Nervenzelle<br />
zu Nervenzelle zuständig sind (siehe<br />
auch Seite: 30 „PS – der Gehirnstoff“).<br />
Die schnelle Weiterleitung von Informationen<br />
ist deshalb nur dann möglich,<br />
wenn Körper und Gehirn ausreichend mit<br />
DHA versorgt sind. Stehen dem Gehirn<br />
dagegen nur wenige Omega-3-Fettsäuren<br />
zur Verfügung, kann die Übertragung<br />
von Signalen zwischen den Nervenzellen<br />
verzögert sein. Man ist dann unkonzentriert,<br />
vergesslich und leicht gereizt. Der<br />
Ausgleich einer solchen DHA-Unterversorgung<br />
kann somit zur erheblichen<br />
Verbesserung der geistigen Fähigkeiten<br />
führen. Das wurde eindrucksvoll in einer<br />
Studie mit Kindern gezeigt, die durch<br />
Aufmerksamkeitsstörungen und Lernschwäche<br />
aufgefallen waren. Mittels einer<br />
zwölfwöchigen Diät mit einem hohen Anteil<br />
an Omega-3-Fettsäuren konnten diese<br />
Symptome erheblich verbessert werden.<br />
Ferner gibt es Studien, in denen sogar ein<br />
Zusammenhang zwischen einem Mangel<br />
an Omega-3-Fettsäuren und dem Auftreten<br />
von Depressionen festgestellt wurde.<br />
Auch für solche Patienten empfiehlt es<br />
sich, auf eine ausreichende Versorgung<br />
mit Omega-3-Fettsäuren zu achten.<br />
Darüber hinaus können Omega-3-<br />
Fettsäuren in hoher Dosierung auch<br />
Entzündungsprozesse hemmen und somit<br />
beispielsweise durch Arthritis hervorgerufene<br />
Schmerzen lindern. Entzündungsprozesse<br />
werden im Körper durch<br />
bestimmte Botenstoffe, die sogenannten<br />
Eicosanoide, gesteuert. Die entzündungsfördernden<br />
Eicosanoide sind Abkömmlinge<br />
einer bestimmten Omega-6-Fettsäure,<br />
der Arachidonsäure. Aus den Omega-3-<br />
FOTO: STONE<br />
Fettsäuren werden dagegen entzündunghemmende<br />
Botenstoffe gebildet und<br />
gleichzeitig die Bildung der entzündungsfördernden<br />
Eicosanoide unterdrückt. Eine<br />
gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren<br />
ist deshalb von großer Bedeutung für<br />
die Unterbindung entzündlicher Prozesse.<br />
Bei rheumatischen Gelenkbeschwerden<br />
unterstützen die Omega-3-Fettsäuren<br />
den Körper bei der Harmonisierung des<br />
Gelenkstoffwechsels und der Linderung<br />
von Entzündungen. Viele Ärzte empfehlen<br />
bei Rheuma und Arthritis die<br />
Einnahme von Omega-3-Fettsäuren als<br />
begleitende Maßnahme zur Therapie.<br />
Für therapeutische Effekte werden Dosierungen<br />
in Höhe von ca. 2–2,5 Gramm<br />
Omega-3-Fettsäuren pro Tag benötigt. Bei<br />
dieser therapeutischen Anwendung sollte<br />
man sich mit einem Arzt besprechen, der<br />
dann ermitteln kann, bei welcher Dosierung<br />
die Fließeigenschaften des Blutes<br />
optimal gestaltet werden können.<br />
Pflanzliche Öle enthalten<br />
zwar auch Omega-<br />
3-Fettsäuren, aber<br />
nicht langkettige, wie<br />
sie in Meeresfischen<br />
zu finden sind<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
33<br />
FOTO: PHOTODISC<br />
FOTOMONTAGE: DPNY, IMAGESTATE, GETTY-IMAGES
und 95 Prozent der gesamten<br />
Körperenergie werden dadurch<br />
aktiviert. Zwar ist der gesamte menschliche<br />
Körper auf die Energieproduktion<br />
mittels Coenzym Q10 angewiesen, wegen<br />
seines hohen Energiebedarfs trifft das<br />
jedoch ganz besonders auf den Herzmuskel<br />
zu. Ein Mangel kann hier zu einer<br />
Verminderung der Herzleistung führen.<br />
Einige wissenschaftliche Untersuchungen<br />
konnten deshalb auch zeigen, dass<br />
Coenzym Q10 in hoher Dosierung bei<br />
Patienten mit Herzinsuffizienz sogar die<br />
Herzfunktion verbesserte.<br />
Coenzym Q10 erfüllt darüber hinaus<br />
wichtige Aufgaben in der Zellmembran.<br />
Denn auch Coenzym Q10 trägt dazu bei,<br />
dass sie beweglich und flexibel bleibt<br />
34 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
LUTEIN<br />
COENZYM Q10<br />
Coenzym Q10 kommt in fast allen Zellen des menschlichen<br />
Körpers vor. Die vitaminähnliche Substanz ist ein bedeutendes<br />
Element des Stoffwechselprozesses, mit dem sich der<br />
das Vitamin E, das sich durch das<br />
Abfangen Freier Radikale „erschöpft“,<br />
wieder regenerieren (mehr über Freie Radikale<br />
und Antioxidantien lesen Sie auf<br />
S. 36). Ein hoher Cholesterinspiegel ist<br />
der größte Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />
insbesondere für<br />
Arteriosklerose. Aber erst wenn LDL-<br />
Cholesterin durch die Freien Radikale<br />
LYCOPINoxidiert<br />
wird, ist es gefährlich und<br />
Ursache für die Verkalkung und den<br />
Verschluss der Blutgefäße. Neben seiner<br />
Funktion als Energielieferant schützt das<br />
Coenzym Q10 das LDL-Cholesterin vor<br />
dem Angriff durch Freie Radikale und<br />
beugt somit auch der Arteriosklerose vor.<br />
und<br />
PS<br />
ihre Funktionen optimal ausführen<br />
kann. Auch die rasche Wirksamkeit von<br />
Medikamenten hängt vermutlich von<br />
einer optimalen Zusammensetzung der<br />
Zellmembranen ab, denn je schneller der<br />
Wirkstoff eines Medikamentes in die<br />
Zellen eindringen kann, umso schneller<br />
setzt natürlich die erwünschte Wirkung<br />
und damit die Linderung von Beschwerden<br />
ein.<br />
Eine besonders wichtige Eigenschaft von<br />
Coenzym Q10 ist seine antioxidative<br />
Fähigkeit. Coenzym Q10 macht Freie Radikale<br />
bereits in der Zellmembran unschädlich.<br />
Coenzym Q10 lässt gar nicht<br />
erst zu, dass sie an der Zellwand oder im Kalkablagerungen (gelbe Schicht) können zu<br />
Arteriosklerose führen. Das Coenzym Q10 unter-<br />
Inneren der Zelle ihr schädliches Werk stützt den Körper bei der Verhinderung von<br />
beginnen. Außerdem kann Coenzym Q10 Ablagerungen.<br />
Körper die in Lebensmitteln steckende Energie nutzbar<br />
macht: Man bezeichnet diesen Prozess als „Atmungskette“.<br />
R<br />
GLUCOSAMIN<br />
OPC<br />
Bei der Bekämpfung Freier<br />
Radikale gehen diese<br />
fünf Vitalstoffe als Erste und an<br />
„vorderster Front“ gegen die<br />
schädlichen Substanzen vor. Sie<br />
arbeiten dabei sehr eng zusammen<br />
und ergänzen sich perfekt<br />
bei ihren Aufgaben.<br />
FOTO: 3DCLINIC
Das Molekül Coenzym Q10<br />
ist sowohl für die Energiegewinnung<br />
als auch für die<br />
Neutralisierung von Freien<br />
Radikalen wichtig<br />
Zur Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels<br />
werden meistens Statine verordnet,<br />
denn diese Medikamente unterbinden<br />
die körpereigene Produktion von Cholesterin<br />
sehr wirkungsvoll. Da Statine jedoch<br />
im Körper nicht nur die Produktion<br />
von Cholesterin, sondern auch die körpereigene<br />
Herstellung von Coenzym Q10<br />
hemmen, sollten Patienten, die Statine<br />
einnehmen, auf eine ausreichende Versorgung<br />
mit Coenzym Q10 achten und<br />
bei Bedarf ein hochwertiges Coenzym-<br />
Q10-haltiges Nahrungsergänzungsmittel<br />
verwenden. Dabei sollte darauf geachtet<br />
werden, dass es sich um natürliches<br />
Coenzym Q10 handelt, da der Körper die<br />
natürliche Variante des Coenzyms Q10<br />
besser aufnehmen kann.<br />
Coenzym Q10 wird künftig eventuell auch<br />
bei der Therapie der parkinsonschen<br />
Krankheit als begleitende Maßnahme eingesetzt.<br />
Wie Studien aus den USA gezeigt<br />
haben, kann Coenzym Q10 den Verlauf<br />
der Erkrankung möglicherweise verlangsamen.<br />
Patienten, die mit einer täglichen<br />
Dosis von 1.200 mg Coenzym Q10<br />
über einen Zeitraum von 16 Monaten<br />
behandelt wurden, hatten 44 Prozent<br />
weniger Einbußen in ihren geistigen und<br />
motorischen Fähigkeiten. Wissenschaftler<br />
gehen davon aus, dass Erkrankungen des<br />
Nervensystems wie zum Beispiel Morbus<br />
Parkinson und Morbus Alzheimer im<br />
direkten Zusammenhang mit dem durch<br />
Freie Radikale verursachten oxidativen<br />
Stress stehen. Der potente Radikalfänger<br />
Coenzym Q10 ist in der Lage, bestimmte<br />
Hirnbereiche vor Beschädigung zu schützen.<br />
Ein großer Vorteil der Behandlung<br />
mit Coenzym Q10 wäre, dass keine<br />
Nebenwirkungen bekannt sind und sich<br />
darüber hinaus auch kein Gewöhnungseffekt<br />
einstellt, der dazu führt, dass die Wirkung<br />
eines Medikamentes nach einiger<br />
Zeit nachlässt, wie es leider häufig der<br />
Fall ist. Anders als Medikamente wirkt<br />
Coenzym Q10 jedoch direkt an der<br />
„Quelle“ der Erkrankung, in den Zellen,<br />
und es handelt sich um einen natürlichen,<br />
körpereigenen Stoff – all das führt zu der<br />
Vermutung, dass die Therapie mit Coenzym<br />
Q10 eine schonende und effektive<br />
Behandlungsform der parkinsonschen<br />
Krankheit darstellen könnte.<br />
Coenzym Q10 kommt vorwiegend in<br />
tierischen Produkten vor. Außer Coenzym<br />
Q10 gibt es noch die Coenzyme Q1 bis<br />
Q 9 – der Mensch kann jedoch nur das<br />
höherwertige Coenzym Q10 sofort in<br />
seinem Stoffwechsel verwenden. Unser<br />
Organismus ist in der Lage, die Q-Coenzyme<br />
von niedrigerem Wert aus Lebensmitteln<br />
in das höherwertige Coenzym Q10<br />
umzuwandeln. Er kann Coenzym Q10<br />
auch aus verschiedenen Bausteinen selbst<br />
herstellen. Diese müssen dem Körper<br />
dafür allerdings in ausreichender Menge<br />
vorliegen. Etwa ab dem 40. Lebensjahr<br />
schwindet jedoch die Fähigkeit des<br />
Körpers, das Coenzym Q10 selbst herzustellen.<br />
Ein Coenzym-Q10-haltiges Nahrungsergänzungsmittel<br />
kann helfen, eine<br />
ausreichende Versorgung mit natürlichem<br />
Coenzym Q10 zu gewährleisten.<br />
Coenzym Q10 Konzentration in %<br />
100<br />
Leber<br />
90<br />
80<br />
Niere<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
Herz<br />
30<br />
20<br />
Pankreas<br />
10<br />
Alter<br />
0,7–2 Jahre 19–21 Jahre 39–43 Jahre 77–80 Jahre<br />
Ab einem Alter von<br />
40 Jahren nimmt die körpereigene<br />
Coenzym-Q10-<br />
Synthese kontinuierlich ab<br />
Coenzym Q10<br />
als natürlicher Hautschutz<br />
Coenzym Q10 ist für die Haut des Menschen<br />
unerlässlich. Ebenso wie alle anderen<br />
Zellen des menschlichen Körpers sind<br />
auch die Hautzellen auf eine ausreichende<br />
Menge an Coenzym Q10 angewiesen, um<br />
die notwendige Energie erzeugen zu können.<br />
Nur wenn sie über genügend Energie<br />
verfügt, kann die Hautzelle richtig funktionieren<br />
und ist in der Lage, sich gegen<br />
schädliche Umwelteinflüsse zu schützen.<br />
Coenzym Q10 ist hier zweifach wirksam.<br />
Zum einen sorgt es für die Energiebereitstellung<br />
in der Zelle und gleichzeitig verhindert<br />
es oxidativen Stress, indem es Freie Radikale<br />
neutralisiert und unschädlich macht.<br />
Das Coenzym Q10 sorgt dafür, dass Hautzellen<br />
richtig funktionieren. So kann sich unsere Haut<br />
gegen schädliche Umwelteinflüsse wehren.<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: DPNY<br />
FOTO: PHOTOS.COM<br />
35<br />
FOTOMONTAGE: DPNY, PHOTODSIC, PHOTOS.COM
Smog ist einer von vielen Faktoren, die zu<br />
oxidativem Stress führen<br />
Auch durch Tabakkonsum wird der Körper<br />
oxidativem Stress ausgesetzt<br />
F<br />
Freie Radikale zählen zu den stärksten Gesundheitsbedrohungen für den menschlichen<br />
Körper. Was die schädlichen Stoffwechselzwischenprodukte anrichten können,<br />
konnte in den vergangenen Jahren durch verschiedene wissenschaftliche Studien<br />
gezeigt werden. Doch was sind Freie Radikale und Antioxidantien eigentlich?<br />
reie Radikale sind biochemische Verbindungen,<br />
also Atome oder Moleküle,<br />
die ein oder mehrere ungepaarte, d. h.<br />
freie Elektronen aufweisen. Die meisten<br />
Freien Radikale sind Sauerstoffverbindungen.<br />
Sie werden als natürliche Stoffwechselprodukte<br />
im Sauerstoffhaushalt, bei<br />
der Energieproduktion oder auch im<br />
Rahmen der Immunabwehr ständig in<br />
unserem Körper produziert.<br />
Den Freien Radikalen fehlen Elektronen,<br />
dadurch sind sie instabil und hochreaktiv.<br />
Um ihren instabilen Zustand auszu-<br />
36 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: PHOTOS.COM<br />
FOTO: PHOTOSDISC<br />
gleichen, versuchen die Freien Radikale,<br />
anderen Molekülen ihre Elektronen zu<br />
entreißen. Diese können sie aus nahezu<br />
allen Biomolekülen gewinnen; die Freien<br />
Radikale verändern dadurch deren eigentliche<br />
Funktion und stellen somit eine<br />
potenzielle Gefahr für den Organismus<br />
dar. Jede einzelne Körperzelle wird täglich<br />
von 10.000 Freien Radikalen angegriffen.<br />
Die auch Oxidantien genannten Freien<br />
Radikale übernehmen durchaus lebenswichtige<br />
Aufgaben im menschlichen<br />
Organismus – denn sie sind wichtige<br />
Was ist oxidativer Stress?<br />
Viele Einflüsse, denen wir oft täglich ausgesetzt<br />
sind, führen dazu, dass unser Körper<br />
unter oxidativem Stress leidet<br />
Freie Radikale und<br />
schützende Antioxidantien<br />
Bestandteile des Immunsystems und<br />
bekämpfen zum Beispiel im Körper entstehende<br />
Krebszellen.<br />
Allerdings können auch eine Vielzahl<br />
zellulärer Strukturen geschädigt werden,<br />
wenn zu viele Freie Radikale gebildet<br />
werden. Dies geschieht vornehmlich durch<br />
äußere Einflüsse wie Umweltbelastungen,<br />
Alkoholgenuss, Zigarettenrauch, Ernährungsmängel<br />
und durch körperlichen<br />
oder seelischen Stress. Auch Medikamenteneinnahme<br />
und Verletzungen sowie jede<br />
Krankheit können die Produktion von<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO
Wie entstehen Freie Radikale?<br />
1<br />
3. Das neu entstandene Freie<br />
Radikal reagiert hocheffektiv:<br />
Es versucht nun, einem anderen<br />
noch intakten Molekül das fehlende<br />
Elektron zu entreißen.<br />
1. Ein Faktor, der den<br />
oxidativen Stress auslöst,<br />
greift ein intaktes<br />
Molekül an und „raubt“<br />
ihm ein Elektron.<br />
2. Das vorher intakte<br />
Molekül wird dadurch<br />
zu einem Freien<br />
Radikal.<br />
Durch das Zurückerobern von fehlenden Elektronen können<br />
im Körper eine Vielzahl von Freien Radikalen entstehen. Diese<br />
setzen sich in den Zellwänden ab und zerstören diese. Krebs<br />
und andere Krankheiten können so begünstigt werden.<br />
Freien Radikalen fördern. Wenn die Bildung<br />
Freier Radikale die gesundheitlich<br />
notwendige Konzentration übersteigt,<br />
spricht man vom sogenannten „oxidativen<br />
Stress“. Hier setzt die zerstörerische<br />
Wirkung auf die Organe ein. Freie Radikale<br />
können Zellmembranen angreifen<br />
und diese in ihrer Funktionalität beeinträchtigen.<br />
Die Oxidantien können aber<br />
auch Eiweißstrukturen beschädigen, die<br />
beispielsweise als Enzyme oder Baustoffe<br />
im Körper fungieren, oder sie können<br />
Schäden am genetischen Material der<br />
Körperzellen verursachen.<br />
In der Folge können diverse Krankheiten<br />
entstehen, denn der negative Einfluss der<br />
Freien Radikale kann sich auf viele<br />
Organe auswirken. So kann die übersteigerte<br />
Produktion von Oxidantien den<br />
Alterungsprozess beschleunigen und<br />
Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Krebs,<br />
Diabetes mellitus und Arteriosklerose<br />
hervorrufen. Neuesten Studien zufolge<br />
können Freie Radikale auch die Funktionen<br />
der Netzhaut des Auges beeinflussen<br />
und grauen Star verursachen.<br />
2<br />
Zellmembran<br />
3<br />
Antioxidantien schützen den Körper<br />
Natürlich hat die Natur auch einen<br />
Schutzmechanismus gegen Freie<br />
Radikale vorgesehen: die sogenannten<br />
Antioxidantien. Dazu gehören bestimmte<br />
Vitamine, Enzyme und Pflanzenstoffe.<br />
Die Antioxidantien haben eine chemische<br />
Affinität zu den Freien Radikalen,<br />
reagieren dadurch besonders schnell mit<br />
diesen und können sie somit unschädlich<br />
machen. Deshalb werden Antioxidantien<br />
auch oft Radikalfänger genannt.<br />
Antioxidantien neutralisieren die Freien<br />
Radikale und unterbinden damit ihre Aggressivität.<br />
Vornehmlich kommen die Radikalfänger<br />
in Obst und Gemüse vor. Man<br />
unterscheidet zwischen enzymatischen<br />
und nicht enzymatischen Antioxidantien,<br />
wobei aber beide Hand in Hand arbeiten.<br />
Enzymatische Antioxidantien sind Enzyme<br />
wie z. B. die Glutathionperoxidase oder<br />
die Superoxiddismutase. Bestimmte Mineralstoffe<br />
wie Zink, Kupfer, Mangan und<br />
Selen sind für die einwandfreie Funktion<br />
1<br />
2<br />
Wie schützen wir uns<br />
vor Freien Radikalen?<br />
Antioxidantien wie Vitamin E können diese Kettenreaktion unterbrechen. Denn:<br />
Das Vitamin E kann ein Elektron abgeben, ohne selbst zu einem aggressiven Molekül zu<br />
werden. „Hilfe“ dazu holt sich das Vitamin E vom Vitamin C oder vom Coenzym Q10.<br />
Zelle<br />
dieser Enzyme unerlässlich. Zu den nichtenzymatischen<br />
Antioxidantien gehören<br />
die Vitamine A, C und E, Coenzym Q10<br />
sowie zahlreiche Pflanzenstoffe wie Carotinoide<br />
oder Polyphenole. Den Vitaminen<br />
E und C sowie dem Vitaminoid Coenzym<br />
Q10 kommt eine besondere Bedeutung<br />
als Antioxidantien zu.<br />
Vitamin E<br />
Vitamin E fungiert gewissermaßen als<br />
„Schutzpolizei“ der Körperzellen und verhindert<br />
in den Zellmembranen den Angriff<br />
Freier Radikale auf die empfindlichen<br />
Fettsäuren. Während dieses Prozesses wird<br />
Vitamin E kurzfristig selbst zu einem<br />
Freien Radikal, bleibt dabei jedoch unschädlich<br />
und wird umgehend regeneriert.<br />
Vitamin C und Coenzym Q10 sind für<br />
die schnelle Regeneration von Vitamin E<br />
zuständig. Das ist besonders wichtig,<br />
da schon ein Vitamin-E-Molekül etwa<br />
100 Moleküle Freier Radikale unschädlich<br />
machen kann.<br />
3<br />
MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007 37<br />
GRAFIKEN: DPNY; FOTO: 3D4MEDICAL.COM
Frische Luft und Entspannung können die<br />
Gefahr des oxidativen Stresses mindern<br />
Um sich vor den gefährlichen UV-Strahlen<br />
zu schützen, ist ein guter Sonnenschutz<br />
unabdingbar<br />
Vitamin C<br />
Ebenso wie Vitamin E kann auch Vitamin<br />
C Freie Radikale binden, um sie so zu<br />
entschärfen. Im Gegensatz zum fettlöslichen<br />
Vitamin E agiert das wasserlösliche<br />
Vitamin C jedoch nicht in den Zellmembranen,<br />
sondern im Blut und im Zellwasser.<br />
So werden bereits dort auftretende<br />
Freie Radikale abgefangen, bevor sie<br />
überhaupt zu den Membranen gelangen.<br />
Coenzym Q10<br />
Coenzym Q10 bekämpft die Freien<br />
Radikale dagegen sozusagen gleich an<br />
vorderster Front. Coenzym Q10 ist eine<br />
vitaminähnliche Substanz, die an der<br />
Energiegewinnung in den Mitochondrien,<br />
den „Kraftwerken“ der Körperzellen,<br />
beteiligt ist. Coenzym Q10 ist hier Bestandteil<br />
der sogenannten Atmungskette,<br />
bei der aus der Übertragung von Elektronen<br />
auf Sauerstoff Energie für den<br />
Stoffwechsel gewonnen wird. Durch die<br />
Gegenwart von Sauerstoff entstehen an<br />
dieser Stelle verstärkt Freie Radikale, die<br />
vom Coenzym Q10 gleich an Ort und Stelle<br />
unschädlich gemacht werden können.<br />
38 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO FOTO: ISTOCKPHOTO<br />
Zellmembran<br />
Coenzym Q10<br />
im Kampf gegen<br />
Freie Radikale<br />
Zellkern<br />
Zelle<br />
Wie kann man sich schützen?<br />
Eine wirksame Methode, sich vor den<br />
Freien Radikalen zu schützen, ist eine<br />
vitalstoffreiche Ernährung mit reichlich<br />
Gemüse, Salat und Obst. Diese Lebensmittel<br />
liefern viele Radikalfänger, um dem<br />
„oxidativen Stress“ entgegenzuwirken.<br />
Allerdings ist es möglich, dass die Zufuhr<br />
von Vitaminen und Spurenelementen über<br />
die Nahrung wegen der wachsenden Umwelteinflüsse<br />
nicht ausreicht. Die Deutsche<br />
Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt<br />
den täglichen Verzehr von fünf<br />
Portionen Obst und Gemüse pro Tag, entsprechend<br />
etwa 250 Gramm Obst und 400<br />
Gramm Gemüse. Dabei sind dunkelgrüne<br />
und orangefarbene Gemüsesorten aufgrund<br />
ihres hohen Gehaltes an Carotinoiden<br />
besonders zu empfehlen. Frisches<br />
Gemüse und Obst, das reif geerntet wurde,<br />
enthält außerdem besonders viele sekundäre<br />
Pflanzenstoffe, die den Organismus<br />
ebenfalls vor Freien Radikalen schützen<br />
können. Wenn die Versorgung mit Vitalstoffen<br />
nicht durch die Aufnahme mit der<br />
täglichen Nahrung abgedeckt wird, z. B.<br />
wegen einseitiger Ernährung, kann die<br />
zusätzliche Verwendung von Nahrungsergänzungspräparaten<br />
durchaus sinnvoll<br />
Coenzym Q10<br />
ist ein wichtiger<br />
Bestandteil der<br />
Zellen und unterstützt<br />
diese bei der Produktion<br />
von Energie und der Abwehr<br />
von Freien Radikalen<br />
sein. Natürlich sollten innere und äußere<br />
Radikalquellen so weit wie möglich<br />
gemieden werden. Hierzu gehören Stress,<br />
starke seelische und körperliche Belastungen<br />
sowie Alkoholkonsum, Tabakrauch,<br />
Smog und UV-Strahlung. Erschreckend:<br />
Das Nikotin im Zigarettenrauch führt<br />
zu einem geradezu explosionsartigen<br />
Anstieg von Freien Radikalen im Körper.<br />
Besonders reich an sekundären Pflanzenstoffen:<br />
frisches Obst<br />
Angriff<br />
Freier Radikale<br />
Golgi-Apparat<br />
Mitochondrium<br />
FOTO: PHOTODISC
MEDICOM informiert MEDICOM informiert MEDICOM informiert<br />
MEDICOM informiert<br />
informiert<br />
informiert<br />
INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG 44. AUSGABE, MÄRZ 2007<br />
Hormone sind<br />
nicht harmlos<br />
Schönheit, Fitness, ewige Jugend – wer träumt nicht davon?<br />
Und dieses Ziel scheint ja auch ganz einfach erreichbar zu sein:<br />
„Harmlose“ Präparate sollen hier im Handumdrehen helfen<br />
können – so jedenfalls die Werbung im Internet.<br />
W<br />
as viele Verbraucher aber nicht<br />
wissen: In solchen „Wundermitteln“<br />
können Hormonverbindungen stecken –<br />
und diese sind alles andere als „sanfte<br />
Helfer“. Hormone sind vielmehr Botenstoffe,<br />
die viele Prozesse im Körper steuern<br />
und weitreichend in unseren Stoffwechsel<br />
eingreifen. Werden dem Organismus<br />
unnatürliche Mengen an bestimmten Hormonverbindungen<br />
zugeführt, kann dies<br />
schwerwiegende Folgen für die Gesundheit<br />
haben. Nicht umsonst sind Hormonpräparate<br />
in Deutschland grundsätzlich verschreibungspflichtig,<br />
sofern sie überhaupt<br />
zugelassen sind. Doch Vorsicht ist geboten:<br />
Anbieter aus dem Ausland nutzen gern<br />
das Internet, um diese Gesetze zu umgehen<br />
und auf diesem Wege trotzdem ihre<br />
hormonhaltigen Produkte zu vertreiben.<br />
Auf zwei aktuelle Beispiele möchten wir<br />
gern näher eingehen.<br />
Anabolika in<br />
Muskelaufbaupräparaten<br />
Viele Bodybuilder und Kraftsportler halten<br />
die Verwendung von Muskelaufbaupräparaten<br />
für selbstverständlich und unverzichtbar.<br />
Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
(BfR) rät hier jedoch zur Vorsicht:<br />
Präparate, die einen extrem schnellen und<br />
übermäßigen Muskelaufbau versprechen,<br />
können schädliche Anabolika enthalten!<br />
Zu den Anabolika zählen Hormone wie das<br />
männliche Sexualhormon Testosteron oder<br />
vergleichbar wirkende Substanzen. Sie<br />
steigern die Muskelmasse im Körper, werden<br />
aber als Dopingmittel eingestuft und<br />
können vor allem schwerwiegende Neben-<br />
wirkungen erzeugen. Hierzu gehören<br />
Leberfunktionsstörungen, Unfruchtbarkeit<br />
beim Mann oder „Vermännlichung“ bei<br />
der Frau. In Deutschland sind Anabolikapräparate<br />
deshalb zur Erhöhung<br />
der Muskelmasse auch nicht zugelassen.<br />
Bei Untersuchungen deutscher Überwachungsbehörden<br />
stellte sich jedoch heraus,<br />
dass einige „Aufbaumittel“ oder „Fitnessförderer“,<br />
die über das Internet bezogen<br />
wurden, gut versteckte Anabolika enthielten,<br />
die nicht als Inhaltsstoffe deklariert<br />
waren. Um möglichen Gesundheitsrisiken<br />
und Dopingproblemen aus dem Weg zu<br />
gehen, empfiehlt das BfR daher Verbrauchern,<br />
die entsprechend beworbene<br />
Muskelaufbaumittel aus dem Internet beziehen<br />
wollen, zuvor beim Hersteller oder<br />
Vertreiber Auskünfte über die exakte Zusammensetzung<br />
der Produkte einzuholen.<br />
Bei unklaren Äußerungen oder bleibenden<br />
Zweifeln sollte auf die Verwendung der<br />
Präparate verzichtet werden.<br />
DHEA ist kein „Jungbrunnen“!<br />
„Anti-Aging-Droge“ oder „Hormon der<br />
Jugend“ – so wird das Hormon DHEA<br />
(Dehydroepiandrosteron) gern vermarktet.<br />
DHEA ist ein Vorläufer sowohl der<br />
weiblichen als auch der männlichen<br />
Geschlechtshormone. Der DHEA-Trend<br />
stammt ursprünglich aus den USA, wo<br />
DHEA-Präparate bis heute als Nahrungsergänzungsmittel<br />
eingestuft werden und frei<br />
erhältlich sind. In Deutschland werden<br />
DHEA-Produkte dagegen als zulassungspflichtige<br />
Arzneimittel angesehen und sind<br />
als solche nicht zugelassen. Allerdings<br />
werden sie im Internet von ausländischen<br />
Anbietern angeboten. Und deren Versprechungen<br />
klingen verlockend: DHEA-<br />
Präparate sollen den altersbedingten Rückgang<br />
der körpereigenen DHEA-Produktion<br />
wettmachen – und dem Alterungsprozess<br />
entgegenwirken.<br />
In einer kürzlich im „New England Journal<br />
of Medicine“ veröffentlichten Studie konnte<br />
aber kein Anti-Aging-Effekt festgestellt<br />
werden. 150 Frauen und Männer im Alter<br />
zwischen 67 und 70 Jahren waren zwei<br />
Jahre lang mit DHEA behandelt worden.<br />
Trotz stark erhöhter DHEA-Plasma-Spiegel<br />
zeigten sich bei den Testpersonen im<br />
Vergleich zur Kontrollgruppe keinerlei Verjüngungseffekte<br />
und keine Verbesserung<br />
der Lebensqualität und körperlichen Leistungsfähigkeit.<br />
DHEA ist im besten Falle<br />
nutzlos. Kritiker warnen: Die Risiken einer<br />
unkontrollierten DHEA-Anwendung sind<br />
bisher kaum untersucht worden. Durch<br />
die zusätzliche Hormonzufuhr könnte<br />
beispielsweise das Wachstum hormonabhängiger<br />
Tumore, wie Brust- oder<br />
Prostatakrebs, angeregt werden. Angesichts<br />
dieser möglichen Gefährdung und<br />
des fraglichen Nutzens ist von der Verwendung<br />
DHEA-haltiger Präparate abzuraten.<br />
Vorsicht vor<br />
Muskelaufbaupräparaten!<br />
Sie lassen<br />
zwar kurzfristig die<br />
Muskeln wachsen,<br />
bringen aber zahlreicheNebenwirkungen<br />
mit sich.<br />
39<br />
FOTO: PHOTODISC
40<br />
Knoblauch<br />
Natürliches Antibiotikum<br />
Im Volksmund wird Knoblauch oft als „Penicillin des Südens“<br />
bezeichnet. Die Bewohner des Mittelmeerraums essen täglich<br />
Knoblauch und fördern damit gleichzeitig ihre<br />
Gesundheit, denn eine ordentliche<br />
Portion Knoblauch pro Tag<br />
schützt unter anderem effektiv<br />
vor Herzinfarkt und weiteren<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
So viel Gutes steckt im Knoblauch<br />
Inhaltsstoffe (jeweils pro 100 Gramm<br />
essbarem Anteil Knoblauch)<br />
400 mg Kalium<br />
40 mg Calcium<br />
25 mg Magnesium<br />
1,4 mg Eisen<br />
6 µg Selen<br />
14 mg Vitamin C<br />
3 µg Jod<br />
0,58 mg Zink<br />
Quelle: Der kleine Souci – Fachmann – Kraut: Lebensmitteltabelle für die Praxis<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO<br />
Die Knoblauchblüte<br />
hat große Ähnlichkeit<br />
mit der Schnittlauchblüte.<br />
Knoblauch blüht von Juni<br />
bis August, die Zwiebeln<br />
werden dann im September<br />
oder Oktober<br />
geerntet.<br />
Bereits vor der Entdeckung der Antibiotika<br />
diente Knoblauch – besonders<br />
in Kriegszeiten – zur Wundbehandlung.<br />
Seeleute lagerten damals Tonnen<br />
von Knoblauch auf ihrem Schiff,<br />
bevor sie in See stachen, denn<br />
Knoblauch sollte unter anderem<br />
sogar vor Pest schützen. Beim<br />
Bau der ägyptischen Pyramiden<br />
soll Knoblauch ebenfalls<br />
seine segensreiche Wirkung<br />
entfaltet haben:<br />
Eine Tagesration von<br />
vier ganzen Knollen<br />
soll dafür gesorgt haben,<br />
dass die Pyramidenbauer<br />
gesund und<br />
leistungsfähig blieben.<br />
Den Ägyptern<br />
galt Knoblauch als<br />
heilige Pflanze.<br />
Eine Knolle, die es in<br />
sich hat: In Knoblauch<br />
stecken wertvolle<br />
Vitamine und<br />
Mineralstoffe.<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO
Knoblauch: ein Tausendsassa<br />
Seit den 70er-Jahren gilt die heilende<br />
Wirkung von Knoblauch als wissenschaftlich<br />
bewiesen. Der bedeutendste<br />
Wirkstoff der Knolle ist das Allicin, ein<br />
ätherisches Öl. Das Allicin wird folgendermaßen<br />
freigesetzt: Allicin ist der<br />
ursprüngliche Inhaltsstoff des Knoblauchs,<br />
der beim Zerstören der Zellwände<br />
(durch Schneiden oder Quetschen<br />
der Knoblauchzehen) durch den<br />
Kontakt mit dem Enzym Alliinase<br />
zu Allicin umgebaut<br />
wird – etwa im Verhältnis<br />
2:1. Dieses Allicin ist<br />
dann auch „schuld“<br />
an dem typischen<br />
Knoblauchgeruch.<br />
Dank des Allicins<br />
stärkt Knoblauch,<br />
kombiniert mit<br />
den Vitaminen<br />
A, B, C und E,<br />
mit Enzymen,<br />
Mineralstoffen<br />
und Spurenelementen<br />
die Immunabwehr<br />
und<br />
aktiviert den<br />
Stoffwechsel. Besonders<br />
Herz und<br />
Kreislauf profitieren<br />
vom Verzehr des<br />
Zwiebelgewächses. Bei<br />
der Bekämpfung von<br />
Alterserscheinungen werden<br />
dem Knoblauch bis heute<br />
Wunderwirkungen zugesprochen.<br />
So wirkt er einerseits bei Bluthochdruck,<br />
hohen Blutfettwerten und<br />
zur Vorbeugung von altersbedingten<br />
Gefäßveränderungen wie Arterienverkalkung<br />
und andererseits wird ihm eine blutverdünnende<br />
sowie cholesterinsenkende<br />
Wirkung zugesprochen. Aufgrund seiner<br />
blutzuckersenkenden Eigenschaft wird er<br />
besonders von Menschen, die an Altersdiabetes<br />
leiden, geschätzt. Die ebenfalls<br />
im Knoblauch enthaltenen Scordinine haben<br />
zudem eine antibakterielle Wirkung<br />
und schützen deshalb vor Krankheiten<br />
wie Magen-Darm-Erkrankungen und<br />
Erkältungen: Knoblauch desinfiziert den<br />
Darm und kann so auch Verdauungsprobleme<br />
beseitigen. Vermischt mit<br />
Zitronensaft und einem Schuss Olivenöl<br />
oder mit Honig gilt die Knolle außerdem<br />
als altbewährtes Hausmittel gegen Erkältungen<br />
und Husten. Der Verzehr von<br />
Knoblauch wirkt sich zudem auch<br />
schleimlösend aus.<br />
Auch bei Sonnenbrand, Insektenstichen,<br />
Pickeln, Warzen, Hautpilzen oder<br />
Herpes soll Knoblauch Abhilfe schaffen<br />
können. Mundspülungen mit verdünntem<br />
Knoblauchessig versprechen außerdem<br />
Linderung bei Entzündungen und<br />
Zahnschmerzen.<br />
Knoblauch ist mehrjährig und vermehrt sich vor allem über<br />
seine zahlreichen Zwiebeln. In Europa sind die Balkanländer<br />
sein Hauptanbaugebiet, außerhalb sind es der gesamte<br />
Nahe Osten und weite Teile Zentralasiens.<br />
Im Kampf gegen Krebs<br />
Damit nicht genug: Aktuellen Tierversuchen<br />
israelischer Forscher zufolge ist es<br />
denkbar, den Wirkstoff Allicin auch bei<br />
der Behandlung von Krebserkrankungen<br />
einzusetzen. Den Wissenschaftlern ist es<br />
erstmals gelungen, bei Mäusen das Enzym<br />
Alliinase und die Knoblauchsubstanz<br />
Alliin durch ein kompliziertes<br />
Verfahren gezielt in bösartige Tumoren<br />
zu schleusen, wodurch der<br />
Wirkstoff Allicin freigesetzt wurde.<br />
Die Methodenforschung befindet<br />
sich derzeit noch im Anfangsstadium,<br />
das Ergebnis ist jedoch vielversprechend:<br />
Der Wirkstoff Allicin<br />
zerstörte die entarteten Tumorzellen,<br />
ohne benachbarte gesunde<br />
Zellen in Mitleidenschaft zu ziehen.<br />
Dieser Therapieansatz könnte außerdem<br />
künftig sogar in der Lage sein, die Metastasenbildung<br />
zu hemmen, so die Mutmaßung<br />
der israelischen Forschergruppe<br />
um David Mirelman und Meir Wilchek.<br />
„Verzehrempfehlungen“<br />
Um von all den positiven Eigenschaften<br />
des Knoblauchs profitieren zu können,<br />
sollten mindestens drei Knoblauchzehen<br />
auf dem täglichen Speiseplan<br />
stehen. Idealerweise wird spanischer<br />
Knoblauch verwendet,<br />
da er den höchsten<br />
Alliingehalt verzeichnet.<br />
Auch Knoblauchkapselnenthalten<br />
in Form<br />
von Knoblauchpulver<br />
hoch dosiertes<br />
Alliin<br />
bzw. Allicin.<br />
Wer den Geschmack<br />
des<br />
Knoblauchs<br />
nicht zu seinen<br />
Vorlieben<br />
in der Küche<br />
zählt, kann also<br />
ebenso über<br />
hochwertige<br />
Knoblauchpräparate<br />
von den positiven<br />
Eigenschaften<br />
des Wirkstoffs profitieren.<br />
Sowohl Kapseln<br />
als auch der Knoblauch<br />
selbst haben jedoch leider die<br />
Eigenschaft, einen unangenehmen<br />
Geruch im Mundraum zu<br />
hinterlassen. Hier können Chlorophylltabletten<br />
(aus der Apotheke)<br />
effektiv Abhilfe schaffen.<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO<br />
Werden die Zellwände<br />
des Knoblauchs zerstört,<br />
entsteht Allicin, das dem<br />
Knoblauch den typischen<br />
Geruch verleiht<br />
41<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO
(Für 6 Personen)<br />
Zubereitungszeit<br />
15<br />
Minuten<br />
Vitalstoff-Rezept<br />
Aioli<br />
Zubereitung<br />
Den Knoblauch fein hacken und im<br />
Mörser mit einer Prise Salz zerdrücken,<br />
sodass eine feine Masse entsteht. Das<br />
Eigelb hinzufügen und im Mörser mit<br />
dem Knoblauch verrühren. Danach das<br />
Olivenöl anfangs nur tröpfchenweise<br />
hinzufügen. Wenn sich langsam Mayonnaise<br />
bildet, kann das Olivenöl in<br />
größeren Mengen zugefügt werden. Wer<br />
schneller an seinen Dip kommen möchte,<br />
kann auch alle Zutaten – außer der<br />
sauren Sahne – in ein hohes, schmales<br />
Gefäß geben und die Mayonnaise langsam<br />
mit einem Pürierstab hochziehen.<br />
Zum Schluss nur noch die saure Sahne<br />
unterheben. Die eine Hälfte je nach Belieben<br />
mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft<br />
42 MEDICOM 44. Ausgabe, März 2007<br />
abschmecken und den anderen Teil mit<br />
Curry oder Paprikapulver variieren. Zum<br />
Dippen eignen sich verschiedene Gemüsesorten<br />
wie Möhren, Kohlrabi, Paprika<br />
und Sellerie sowie Brot. Guten Appetit!<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Medicom</strong> Pharma AG<br />
Sedemünder 2, Altenhagen I<br />
31832 Springe<br />
Tel. 05041 78-0<br />
Fax 05041 78-1169<br />
Verlag,<br />
Redaktion,<br />
Gestaltung: DPNY communications<br />
Druck: Westermann-Druck<br />
„MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift der<br />
<strong>Medicom</strong> Pharma AG; sie erscheint fünfmal<br />
jährlich. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.<br />
§<br />
§<br />
Zutaten<br />
4–6 Knoblauchzehen<br />
1 Eigelb<br />
250 ml Olivenöl<br />
200 g saure Sahne, 10% Fett<br />
Zitronensaft,<br />
Salz, Pfeffer<br />
Nährwertangaben<br />
§<br />
§<br />
FOTO: DPNY<br />
(Pro Portion)<br />
Energie 472 kcal<br />
Eiweiß 4,6 g<br />
Fett 45,6 g<br />
Kohlenhydrate 8,3 g<br />
Ballaststoffe 5,5 g<br />
Vitamin A 992 mg<br />
Vitamin B1 138 mg<br />
Vitamin B2 183 mg<br />
Vitamin B6 3,6 mg<br />
Vitamin C 99 mg<br />
Vitamin E 11 mg<br />
Folsäure 71 µg<br />
Eisen 1,3 mg<br />
Calcium 144 mg<br />
Magnesium 48 mg<br />
Kalium 642 mg<br />
Cholesterin 71 mg<br />
FOTO: DPNY
Kreuzworträtsel<br />
Liebe Rätselfreunde, diesmal geht es<br />
um einen Stoff mit kurzem Namen,<br />
aber großer Wirkung. Tragen Sie die<br />
Buchstaben in der richtigen Reihenfolge<br />
in die nummerierten Felder ein.<br />
1. Preis: ein Reisegutschein im Wert von<br />
1.000 Euro oder alternativ eine Barauszahlung<br />
von 1.000 Euro<br />
2. bis 4. Preis: je ein Buch<br />
„Gesundheit durch Vitalstoffe“<br />
von Thomas<br />
Spengler<br />
Lösung aus dem Oktober-Heft<br />
Lösungswort: Glucosamin<br />
S T A E V<br />
C H O N D R O I T I N I R E<br />
H U M O R U N O A C H T E N<br />
B E T E A H R M A K O A D E<br />
M G H<br />
E I M E R<br />
P A L A S T<br />
U N D I N G<br />
E O<br />
Z N I<br />
S K O P J E<br />
H Y A E N E<br />
O R A M<br />
M L O<br />
N E O P R Q U A R K<br />
S N O B I L I N Q 10 E M U<br />
S U D U R I G L A U O R A L<br />
M A G N E S I U M I N H A L T<br />
Lösung:<br />
Und so können Sie gewinnen<br />
Haben Sie das richtige Lösungswort? Dann schreiben Sie es auf eine Postkarte und<br />
schicken Sie diese an: MEDICOM-Redaktion, Stichwort „Preisrätsel“, Sedemünder 2,<br />
Altenhagen I, 31832 Springe. Einsendeschluss ist der 30. April 2007 (Datum des Poststempels).<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der <strong>Medicom</strong> Pharma AG und<br />
deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.<br />
S C H O N G E W U S S T ?<br />
Auch Katzen können an Alzheimer erkranken<br />
Ein internationales Forscherteam stieß in der Hirnrinde<br />
von Katzen, die älter als zehn Jahre alt waren,<br />
auf bestimmte Eiweiße, die auch beim Menschen<br />
die Alzheimerkrankheit verursachen.<br />
Das bei den Katzen gefundene Eiweiß kann<br />
beim Menschen die sogenannten Plaques bilden.<br />
Außerdem wurden hohe Konzentrationen eines<br />
anderen Eiweißes im Katzenhirn vorgefunden, das<br />
sich bei Alzheimerpatienten in den Nervenzellen<br />
bündelt und dadurch den Stoffwechsel stört.<br />
Es handelt sich somit um die gleichen Eiweiße,<br />
die beim Menschen und bei Katzen eine ähnliche<br />
Form von Alzheimer verursachen. Die<br />
Wissenschaftler empfehlen Katzenhaltern<br />
zur Vorbeugung für sich selbst und<br />
ihre Lieblinge eine ausgewogene<br />
Ernährung, viel Bewegung und soziale<br />
sowie geistige Stimulation.<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO<br />
Da Katzen genauso wie Menschen eine<br />
immer höhere Lebenserwartung haben,<br />
steigt auch bei den Tieren das Risiko, an<br />
Demenz zu erkranken
MEDICOM – weil Lebensqualität kein Zufall ist<br />
„Ihre Gesundheit ist unsere Aufgabe“ – das ist unser Motto. Die MEDICOM steht<br />
Ihnen mit sinnvollen Produkten in Ihrem Alltag zur Seite. Wir wollen, dass Sie Ihren<br />
Tag mit der Gewissheit erleben, Ihre Gesundheit aktiv zu unterstützen.<br />
Mit den Produkten von MEDICOM können Sie Ihre Gesundheit<br />
sinnvoll unterstützen. Haben Sie Fragen zum Thema „Gesundheit und<br />
Vitalstoffe“? Die Mitarbeiter unserer wissenschaftlichen Abteilung<br />
werden Ihnen gern all Ihre Fragen in einem persönlichen Gespräch<br />
am Telefon beantworten. Auch unser Kundendienst gibt Ihnen gern<br />
Auskunft zu unseren Produkten. Sie erreichen beide unter unserer gebührenfreien<br />
Telefonnummer. Ihre Zufriedenheit und Ihre Gesundheit<br />
stehen bei der MEDICOM an erster Stelle. Unser Bestreben ist es,<br />
Ihrem Vertrauen, das Sie uns als Kunde entgegenbringen, in jeder<br />
Form gerecht zu werden – sowohl mit unseren hochwertigen<br />
Produkten als auch mit sinnvollen Serviceleistungen. Bei der Herstellung unserer<br />
Produkte verwenden wir nur die hochwertigsten Rohstoffe. Die Herstellung erfolgt<br />
nach dem strengen GMP-Standard. Wenn Sie ein Produkt der MEDICOM erwerben,<br />
dann entscheiden Sie sich für Qualität. Bei der MEDICOM endet die<br />
Beziehung zum Kunden nicht mit der bezahlten Rechnung. Mit<br />
unseren Serviceleistungen – die weit über das Übliche hinausgehen –<br />
wollen wir Ihr Partner in Sachen Gesundheit sein: Sie bekommen als<br />
Kunde fünfmal im Jahr das Kundenmagazin MEDICOM. Sie erhalten<br />
auf all unsere Produkte eine zweimonatige Geld-zurück-Garantie. Sie<br />
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und im Internet anfordern. Und als Sammelbesteller erhalten Sie<br />
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FOTO: DPNY