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Januar 2013 Seite 31<br />

wurde der Niederländer entlassen und U17-Trainer Jens Keller zum Schalker Chefcoach befördert<br />

en. Diese Tür sollte auf jeden<br />

all geöffnet bleiben, daher<br />

ie so schnelle und beinahe<br />

gnadenlose“ Trennung von<br />

tevens. Dass der Plan durch<br />

ie 1:2-Niederlage gegen<br />

ainz nicht aufging, passt<br />

um Schalker Krisen-Winter.<br />

Stevens-Nachfolger Jens<br />

eller geht also mit dem Mael<br />

des Pokal-Ausscheidens in<br />

ie Winterpause, was seinen<br />

ob nicht gerade erleichtert.<br />

hnehin muss Keller mit dem<br />

uf leben, ein „Spezi“ von<br />

orst Heldt zu sein. Dabei hat,<br />

as fälschlicherweise oft kolortiert<br />

wird, Heldt Keller gar<br />

icht zum Cheftrainer des VfB<br />

tuttgart befördert – als Keller<br />

n der Saison 2010/11 beim<br />

fB für zwei Monate aufstieg,<br />

ar Heldt bereits beim FC<br />

chalke 04 tätig.<br />

Schade – aber man<br />

muss das nüchtern sehen<br />

Trainerwechsel auf Schalke<br />

hat es in der Bundesligaeschichte<br />

ja nun schon einige<br />

gegeben. Aber selten zeigte<br />

sich die Öffentlichkeit so erstaunt<br />

darüber, wie rasch sich<br />

die Königsblauen von Huub<br />

Stevens getrennt haben.<br />

Dabei war vor dem Spiel gegen<br />

Freiburg doch eigentlich<br />

schon klar: Wenn das in die<br />

Hose geht, ist der Trainer nicht<br />

mehr zu halten. Und es ging in<br />

die Hose, und zwar gewaltig.<br />

In solchen Situationen sind die<br />

Entscheidungsträger gefordert,<br />

die Dinge ganz nüchtern<br />

zu sehen. Es darf dann keine<br />

Rolle mehr spielen, ob es nun<br />

einen von den Fans gewählten<br />

„Jahrhundert-Trainer“ betrifft<br />

oder einen Trainer, der sich<br />

noch nicht die Verdienste eines<br />

Huub Stevens erworben<br />

hat. Als Profi habe ich es<br />

selbst einmal erlebt, wie ein<br />

von Fans und Spielern extrem<br />

geschätzter Trainer vorzeitig<br />

gehen musste, der in seiner<br />

ersten Amtszeit auf Schalke<br />

Freudloser Einstand: Jens Keller mit Seppo Eichkorn und Lars<br />

Unnerstall (l.) beim 1:2 gegen Mainz 05. –Fotos: <strong>NB</strong>M (Rabas)<br />

Heldt holte Keller aber danach<br />

zu den Schalker B-Junioren,<br />

und schon damals wurde<br />

Großes geleistet hatte: Ivica<br />

Horvat. Er kehrte genau wie<br />

Stevens noch einmal nach<br />

Schalke zurück, wurde dann<br />

aber auch beurlaubt. Auch für<br />

große und gute Trainer gibt es<br />

in Fällen der Erfolglosigkeit<br />

keine „Gnade“. Das klingt<br />

vielleicht brutal, aber wenn<br />

ein Vorstand kein Vertrauen<br />

in die zukünftige Arbeit eines<br />

Trainer mehr hat, darf die Vergangenheit<br />

keine Rolle mehr<br />

spielen.<br />

Schalkes Vorstand hatte dieses<br />

Vertrauen in die Arbeit<br />

von Huub Stevens nicht mehr.<br />

Und bei allem Respekt vor der<br />

Arbeit von Stevens: Am Ende<br />

hatte er auch kaum noch Argumente.<br />

Fünf von 24 möglichen<br />

Punkten aus den vergangenen<br />

acht Spielen, das ist einfach<br />

zu wenig und das konnte der<br />

gute Saisonstart nicht mehr<br />

auffangen. Die Mannschaft<br />

präsentierte sich zuletzt in<br />

fast erschreckender Form, es<br />

fehlte jedes Selbstvertrauen,<br />

die vielen individuellen Fehler<br />

sind dafür wohl der beste Beweis.<br />

So schade das ist: Aber<br />

so ging es einfach nicht mehr<br />

weiter.<br />

Dass in der Mannschaft Potenzial<br />

steckt, ist ja unstrittig.<br />

Ob Jens Keller es „herauskitzeln“<br />

kann, muss man abwarten.<br />

Verloren ist die Saison<br />

noch nicht. Platz drei ist aus<br />

meiner Sicht immer noch drin.<br />

Aber dann muss ab jetzt wieder<br />

alles passen.<br />

gemunkelt, der neue Mann sei<br />

auf Sicht nicht „nur“ als U17-<br />

Trainer verpflichtet worden.<br />

Es gibt genügend Beispiele,<br />

in denen solche Trainer-Experimente<br />

gut gingen, ungefähr<br />

genau so viele Versuche scheiterten.<br />

Eine Prognose über<br />

Kellers Wirken auf Schalke<br />

lässt sich daraus nicht ableiten<br />

und wäre unseriös.<br />

Immerhin hat Keller die<br />

Garantie von Clemens Tönnies,<br />

mindestens bis zum Saisonende<br />

Cheftrainer bleiben<br />

zu können. Alles andere ist<br />

dann von der Bilanz des 48.<br />

Schalker Cheftrainers in der<br />

50-jährigen Bundesliga-Geschichte<br />

(inklusive Interims-<br />

Lösungen) abhängig. Die Forderung:<br />

„Alles, was nicht für<br />

die Champions League reicht,<br />

wäre fehlgeleitet“, so Tönnies.<br />

An diesem riesigen Anspruch<br />

ist Huub Stevens letztlich<br />

gescheitert.<br />

Zugabe<br />

! Ein Video von der Präsentation<br />

von Jens Keller<br />

als Schalkes neuem<br />

Cheftrainer finden Sie<br />

auf: www.nb-medienservice.de<br />

(Videos).<br />

– Am 2. Januar 2013<br />

bittet Jens Keller mit einem<br />

nicht-öffentlichen<br />

Leistungstest zur ersten<br />

Traininseinheit nach der<br />

Winterpause. Vom 3. bis<br />

11. Januar ist Schalke im<br />

Trainingslager in Katar.<br />

Die Rückrunde beginnt<br />

für S04 am 18. 1. gegen<br />

Hannover (s. Seite 30).<br />

– Mit Huub Stevens wurde<br />

auch Co-Trainer Markus<br />

Gisdol beurlaubt. In<br />

einigen <strong>Medien</strong> galt er<br />

zuvor nach als möglicher<br />

Nachfolger...<br />

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