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88. Markt in Lebring - Website-Box

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14<br />

Sterz bezeichnet e<strong>in</strong> aus Buchweizen<br />

(Heidensterz), Mais-Grieß (Türkensterz)<br />

oder Kartoffeln hergestelltes e<strong>in</strong>faches<br />

Gericht <strong>in</strong> Österreich. Ähnliche Gerichte<br />

waren jahrhundertelang die tägliche<br />

Nahrung der ärmeren europäischen<br />

Bevölkerung: Grobes Mehl mit Wasser zu<br />

e<strong>in</strong>em Brei verkocht. Wer Glück hatte,<br />

konnte sich dazu Grammeln oder etwas<br />

Schwe<strong>in</strong>efett leisten. (Erklärung zu<br />

Grammeln: Der Speck vom Schwe<strong>in</strong> wird<br />

zerkle<strong>in</strong>ert und erhitzt ("ausgelassen"),<br />

um das Schmalz zu gew<strong>in</strong>nen. Am Boden<br />

setzen sich dann die knusprigen Gewebe-<br />

reste ab, die „Grammeln"). Vor dem Aufkommen<br />

von Maismehl ("Polenta", "Türkensterz"),<br />

verwendete man Roggen,<br />

Gerste, Hafer, Weizen und andere Getreide.<br />

E<strong>in</strong> persönlicher Tipp: Polenta und<br />

Sterz wird cremiger, wenn man bis zu 1/5<br />

des Maismehls durch Weizengrieß oder<br />

fe<strong>in</strong>es Polenta-Mehl ersetzt.<br />

HEIDENSTERZ: Buchweizen wird mehr<br />

oder weniger fe<strong>in</strong> zu Heidenmehl<br />

geschrotet. Die meisten Rezepte empfehlen,<br />

das Mehl vor der Weiterverarbeitung<br />

erst <strong>in</strong> der trockenen Pfanne bei schwa-<br />

cher Hitze zu<br />

erwärmen („zu<br />

l<strong>in</strong>den“), bis e<strong>in</strong><br />

angenehm nussiger<br />

Geruch entsteht. Das<br />

Mehl wird im Verhältnis<br />

1:5 langsam<br />

<strong>in</strong> kochendes, leicht<br />

gesalzenes Wasser<br />

gerührt. Es entsteht<br />

e<strong>in</strong> Knödel, der etwa<br />

zwanzig M<strong>in</strong>uten<br />

gekocht wird. Dann wird<br />

das Wasser abgegossen<br />

und der Knödel mit Gabeln<br />

aufgerissen. Heidensterz wird<br />

gerne als Beilage zur Schwammsuppe<br />

oder zu Klachelsuppe, e<strong>in</strong>er deftigen<br />

Suppe mit Sauerrahm und zerkle<strong>in</strong>erten<br />

Schwe<strong>in</strong>sfüßen serviert.<br />

TÜRKENSTERZ, auch gelber Sterz<br />

genannt. 2 1/2 Teile gesalzenes Wasser<br />

zum Kochen br<strong>in</strong>gen, wenig Grammelschmalz<br />

<strong>in</strong>s Wasser geben. 2 Teile grobes<br />

Sterz-Mehl <strong>in</strong>s kochende Wasser<br />

geben, kräftig umrühren und warmstellen.<br />

Dann nicht mehr umrühren, damit<br />

die Masse grobkörnig und bröckelig<br />

bleibt. Am besten schmeckt Sterz mit<br />

viel Grammeln und wenig Schmalz. Ist<br />

der Sterz bereits kalt, kann man Gram-<br />

MARKT IN LEBRING 03/2010<br />

Aus der steirischen Sterzküche ...<br />

88<br />

AM<br />

13.+14. MÄRZ<br />

BEIM MARKT IN<br />

LEBRING<br />

meln <strong>in</strong> der Pfanne erwärmen, das flüssige<br />

Schmalz weggießen und den Sterz<br />

anbraten. Alternative: Grammelschmalz<br />

ganz weglassen und den Sterz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Schüssel mit Milch oder Milchkaffee,<br />

Sauermilch oder Joghurt servieren.<br />

ITALIENISCHE POLENTA: 2 1/2 Teile gesalzenes<br />

Wasser zum Kochen br<strong>in</strong>gen, e<strong>in</strong><br />

wenig Olivenöl <strong>in</strong>s Wasser geben, 2 Teile<br />

grobes Polenta-Mehl h<strong>in</strong>zufügen, noch mal<br />

kräftig umrühren und warmstellen. Immer<br />

wieder umrühren, damit sich e<strong>in</strong>e glatte,<br />

breiige Masse bildet. Die Polenta kann man<br />

z.B. mit dem Schaber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gefettete<br />

Kuchenform drücken und bei Tisch aufschneiden.<br />

Diese Polenta-Scheiben kann<br />

man auch z.B. <strong>in</strong> Butter anbraten und mit<br />

Käse servieren. Mit Speck und Käse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Pfanne geröstete Polenta wird <strong>in</strong> Kärnten<br />

als Frigga bezeichnet.<br />

KARTOFFELSTERZ: Beim Kartoffelsterz<br />

oder Kartoffelschmarrn werden gekochte,<br />

kalte, geschälte Kartoffeln fe<strong>in</strong> gerieben<br />

und anschließend mit e<strong>in</strong>er Prise Salz und<br />

etwas Mehl verrührt. Die Masse wird <strong>in</strong><br />

heißem Öl heraus gebacken. Sie kann als<br />

pikante Beilage wie auch als Süßspeise<br />

gegessen werden (<strong>in</strong> diesem Falle mit<br />

Staubzucker überstäuben).<br />

BOHNENSTERZ: E<strong>in</strong>e im Burgenland verbreitete<br />

Variante des Sterzes ist der Bohnensterz,<br />

wo gekochte Bohnen mit Mehl<br />

und dem Wasser, <strong>in</strong> dem die Bohnen zuvor<br />

gekocht wurden, vermischt zu e<strong>in</strong>em Sterz<br />

<strong>in</strong> der Pfanne zubereitet werden.<br />

MEHLSTERZ: 250 g Mehl, Salz,1/4 l<br />

Wasser, 100 g Fett. Mehl mit kaltem<br />

Wasser und e<strong>in</strong>er Prise Salz verrühren,<br />

<strong>in</strong> heißes Fett <strong>in</strong> die Pfanne gießen,<br />

ankrusten lassen, mit der Sterzschaufel<br />

umdrehen und bröckelig zerstoßen,<br />

dabei immer wieder wenden.<br />

Schnapsbrennerei<br />

WIKING<br />

GesmbH.<br />

8020 Graz<br />

Babenbergerstr. 116a, office@wik<strong>in</strong>g.co.at<br />

Tel. 0 664 / 151 2222

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