88. Markt in Lebring - Website-Box
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Sterz bezeichnet e<strong>in</strong> aus Buchweizen<br />
(Heidensterz), Mais-Grieß (Türkensterz)<br />
oder Kartoffeln hergestelltes e<strong>in</strong>faches<br />
Gericht <strong>in</strong> Österreich. Ähnliche Gerichte<br />
waren jahrhundertelang die tägliche<br />
Nahrung der ärmeren europäischen<br />
Bevölkerung: Grobes Mehl mit Wasser zu<br />
e<strong>in</strong>em Brei verkocht. Wer Glück hatte,<br />
konnte sich dazu Grammeln oder etwas<br />
Schwe<strong>in</strong>efett leisten. (Erklärung zu<br />
Grammeln: Der Speck vom Schwe<strong>in</strong> wird<br />
zerkle<strong>in</strong>ert und erhitzt ("ausgelassen"),<br />
um das Schmalz zu gew<strong>in</strong>nen. Am Boden<br />
setzen sich dann die knusprigen Gewebe-<br />
reste ab, die „Grammeln"). Vor dem Aufkommen<br />
von Maismehl ("Polenta", "Türkensterz"),<br />
verwendete man Roggen,<br />
Gerste, Hafer, Weizen und andere Getreide.<br />
E<strong>in</strong> persönlicher Tipp: Polenta und<br />
Sterz wird cremiger, wenn man bis zu 1/5<br />
des Maismehls durch Weizengrieß oder<br />
fe<strong>in</strong>es Polenta-Mehl ersetzt.<br />
HEIDENSTERZ: Buchweizen wird mehr<br />
oder weniger fe<strong>in</strong> zu Heidenmehl<br />
geschrotet. Die meisten Rezepte empfehlen,<br />
das Mehl vor der Weiterverarbeitung<br />
erst <strong>in</strong> der trockenen Pfanne bei schwa-<br />
cher Hitze zu<br />
erwärmen („zu<br />
l<strong>in</strong>den“), bis e<strong>in</strong><br />
angenehm nussiger<br />
Geruch entsteht. Das<br />
Mehl wird im Verhältnis<br />
1:5 langsam<br />
<strong>in</strong> kochendes, leicht<br />
gesalzenes Wasser<br />
gerührt. Es entsteht<br />
e<strong>in</strong> Knödel, der etwa<br />
zwanzig M<strong>in</strong>uten<br />
gekocht wird. Dann wird<br />
das Wasser abgegossen<br />
und der Knödel mit Gabeln<br />
aufgerissen. Heidensterz wird<br />
gerne als Beilage zur Schwammsuppe<br />
oder zu Klachelsuppe, e<strong>in</strong>er deftigen<br />
Suppe mit Sauerrahm und zerkle<strong>in</strong>erten<br />
Schwe<strong>in</strong>sfüßen serviert.<br />
TÜRKENSTERZ, auch gelber Sterz<br />
genannt. 2 1/2 Teile gesalzenes Wasser<br />
zum Kochen br<strong>in</strong>gen, wenig Grammelschmalz<br />
<strong>in</strong>s Wasser geben. 2 Teile grobes<br />
Sterz-Mehl <strong>in</strong>s kochende Wasser<br />
geben, kräftig umrühren und warmstellen.<br />
Dann nicht mehr umrühren, damit<br />
die Masse grobkörnig und bröckelig<br />
bleibt. Am besten schmeckt Sterz mit<br />
viel Grammeln und wenig Schmalz. Ist<br />
der Sterz bereits kalt, kann man Gram-<br />
MARKT IN LEBRING 03/2010<br />
Aus der steirischen Sterzküche ...<br />
88<br />
AM<br />
13.+14. MÄRZ<br />
BEIM MARKT IN<br />
LEBRING<br />
meln <strong>in</strong> der Pfanne erwärmen, das flüssige<br />
Schmalz weggießen und den Sterz<br />
anbraten. Alternative: Grammelschmalz<br />
ganz weglassen und den Sterz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Schüssel mit Milch oder Milchkaffee,<br />
Sauermilch oder Joghurt servieren.<br />
ITALIENISCHE POLENTA: 2 1/2 Teile gesalzenes<br />
Wasser zum Kochen br<strong>in</strong>gen, e<strong>in</strong><br />
wenig Olivenöl <strong>in</strong>s Wasser geben, 2 Teile<br />
grobes Polenta-Mehl h<strong>in</strong>zufügen, noch mal<br />
kräftig umrühren und warmstellen. Immer<br />
wieder umrühren, damit sich e<strong>in</strong>e glatte,<br />
breiige Masse bildet. Die Polenta kann man<br />
z.B. mit dem Schaber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gefettete<br />
Kuchenform drücken und bei Tisch aufschneiden.<br />
Diese Polenta-Scheiben kann<br />
man auch z.B. <strong>in</strong> Butter anbraten und mit<br />
Käse servieren. Mit Speck und Käse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Pfanne geröstete Polenta wird <strong>in</strong> Kärnten<br />
als Frigga bezeichnet.<br />
KARTOFFELSTERZ: Beim Kartoffelsterz<br />
oder Kartoffelschmarrn werden gekochte,<br />
kalte, geschälte Kartoffeln fe<strong>in</strong> gerieben<br />
und anschließend mit e<strong>in</strong>er Prise Salz und<br />
etwas Mehl verrührt. Die Masse wird <strong>in</strong><br />
heißem Öl heraus gebacken. Sie kann als<br />
pikante Beilage wie auch als Süßspeise<br />
gegessen werden (<strong>in</strong> diesem Falle mit<br />
Staubzucker überstäuben).<br />
BOHNENSTERZ: E<strong>in</strong>e im Burgenland verbreitete<br />
Variante des Sterzes ist der Bohnensterz,<br />
wo gekochte Bohnen mit Mehl<br />
und dem Wasser, <strong>in</strong> dem die Bohnen zuvor<br />
gekocht wurden, vermischt zu e<strong>in</strong>em Sterz<br />
<strong>in</strong> der Pfanne zubereitet werden.<br />
MEHLSTERZ: 250 g Mehl, Salz,1/4 l<br />
Wasser, 100 g Fett. Mehl mit kaltem<br />
Wasser und e<strong>in</strong>er Prise Salz verrühren,<br />
<strong>in</strong> heißes Fett <strong>in</strong> die Pfanne gießen,<br />
ankrusten lassen, mit der Sterzschaufel<br />
umdrehen und bröckelig zerstoßen,<br />
dabei immer wieder wenden.<br />
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