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SEriES Aufbruchstimmung: Motivation ist alles besonders anspruchsvoll erscheint die aufgabe, die apotheker dazu zu motivieren, an solchen neuen versorgungsformen mitzuwirken. In regional zugeschnittenen modellen wird der Patientenstamm sicherlich besser kalkulierbar. bei überregionalen modellen ist insbesondere eine versandhandelsapotheke im vorteil, sofern sie logistisch eine stundenmäßig zeitnahe belieferung tatsächlich sicherstellen kann. die betätigung als zusätzlicher dienstleister kann berührungen mit bereichen aufweisen, die einen besonders engen bezug zum sortiment von otc-Produkten oder frei verkäuflichen arzneimitteln aufweisen. allerdings hat der gesetzgeber mit dem nunmehr für mai 2006 geplanten gesetz zur verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der arzneimittelversorgung (avWg) der bisher üblichen Praxis der gewährung von naturalrabatten einen riegel vorgeschoben. es bleibt abzuwarten, ob und wie zukünftig stattdessen die barrabatte stärker genutzt werden, schließlich sind Zugabeverordnung und rabattgesetz schon seit längerem abgeschafft und würden rein theoretisch auf diesem feld freiräume bieten. angeregt von managementgesellschaften etwa lässt sich das leistungsspektrum der apotheken insbesondere durch einbindung von geeigneten dritten im dienste eines angebots umfassender servicepakete ausweiten. der bedarf der apotheken, von pharmazeutischen herstellern in ihrer neuen oder zusätzlichen funktion unterstützt zu werden, erweist sich als experimentierfeld, das es noch auszuloten gilt. vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, dass die Iv-verträge regelmäßig einen weiten rahmen setzen, der mit kreativen Inhalten gefüllt werden kann. 12 ManageMentRepoRt HealtH 2+3-2006 Zukunftsvision: Der Aufgabenerweiterung folgen neue Vertriebskanäle ? als Zwischenergebnis lässt sich demnach festhalten, dass es im rahmen von Iv-modellen durchaus denkbar erscheint, dass die apotheke funktionell in die nähe anderer leistungserbringer rückt. dieses zusätzliche leistungsangebot steht ergänzend neben dem ärztlichen leistungsspektrum (nichtärztliche leistungen) und kann Ärzte in der Pharmakotherapie, insbesondere im hinblick auf die aufklärung, unterstützen. die haftungsrechtliche rechtsprechung misst seit jüngster Zeit der medikamenten-aufklärung ohnehin erhöhte bedeutung zu. als noch ferne Zukunftsmusik in diesem Zusammenhang erscheint die anschlussfrage, ob mit den apotheken kooperierende pharmazeutische unternehmer nicht mittelfristig funktionell enger in die nähe des leistungserbringers apotheke rücken werden. dieser Weg dürfte erst mit der beseitigung des fremdbesitzverbotes schrankenlos eröffnet sein. ob die vertriebskanäle mit zunehmender verschränkung des stationären mit dem ambulanten bereich durchlässiger werden, steht derzeit noch in den sternen. so sehr die einzelnen unterschiedlich gestalteten, meist regionalen Iv-modelle dem Wettbewerbsprinzip entsprechen, weisen sie umgekehrt den nachteil auf, dass sie für apotheker einer anderen region einen „closed shop“ darstellen. es ist daher damit zu rechnen, dass es voraussichtlich eher gelingen wird, apotheken für Iv-modelle zu gewinnen, wenn ihnen ein beitritt hierzu überregional offen steht. dies belegt nicht zuletzt auch das hausärztemodell einer bekannten krankenkasse. Fazit als direkte vertragspartner im rahmen der Iv können apotheken ohne weiteres zum lotsen und dienstleister werden. elemente dieser neu akzentuierten funktionen sind zum beispiel zusätzlicher arzneiservice, homeservice, check up-service sowie ein arzneimittel-management. dabei ist es grundsätzlich nicht ausgeschlossen, dass die beteiligte apotheke zur vertragserfüllung mit dritten kooperiert, das heißt diese funktionserweiterung im Wege des outsourcing erfüllt. die ansonsten sehr strengen vorgaben des apothekerlichen berufsrechts (wie z. b. das verbot, einen bestimmten arzneimittelhersteller zu bevorzugen), sind in der integrierten versorgung ausdrücklich nicht maßgeblich. für den fall, dass apotheken nur bloße kooperationspartner z.b. einer managementgesellschaft sind, dürfte denjenigen mit einer eigenen großhandelsbetriebserlaubnis eine sonderstellung zukommen. grundsätzlich steht die tür zur funktionserweiterung für apotheken in der integrierten versorgung weit offen. nachdem der gesetzgeber zunehmend auf eine beschneidung der rabattmöglichkeiten setzt, dürfte dies der einzige zukunftsträchtige Weg sein, sich im zunehmend enger werdenden gesundheitsmarkt zu behaupten. die hiermit verbundene qualitative herausforderung ist enorm. so kann die apotheke auf diese art und Weise letztlich auch stärker in die Prävention eingebunden werden, die wohl am wirksamsten dazu beitragen dürfte, dass die kostenexplosion im gesundheitswesen im Zaum gehalten werden kann. Priv.-Doz. Dr. Ute Walter, Rechtsanwältin Rechtsanwälte Ulsenheimer � Friederich Maximiliansplatz 12, 80333 München, Tel: 0049 89 242081-23, Fax: 242081-10 walter@uls-frie.de
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