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in diesem Jahr laufen in<br />
Europa und den uSa 89<br />
arzneimittelpatente aus<br />
Erhebliche Marktchancen für Generika-Hersteller<br />
in 2006<br />
Weltweit bleibt der arzneimittelmarkt<br />
in bewegung. neue, innovative arzneimittel<br />
werden zugelassen, bei anderen<br />
wiederum endet der Patentschutz, so<br />
dass sich möglicher generischer konkurrenz<br />
neue marktchancen eröffnen.<br />
allein in diesem Jahr werden in den<br />
großen märkten usa und europa 89<br />
substanzen und verbindungen ihren<br />
Patentschutz verlieren. für 17 substanzen<br />
endet der Patentschutz in diesem<br />
Jahr in den usa. In europa sind es 77,<br />
davon 22 in deutschland. diese daten<br />
ermittelte InsIght health.<br />
Welches marktpotenzial allein in den<br />
22 in diesem Jahr freiwerdenden substanzen<br />
in deutschland steckt, zeigt ein<br />
blick auf die umsätze der betreffenden<br />
Präparate in 2005. Insgesamt repräsentierten<br />
sie im vergangenen Jahr einen<br />
umsatz von mehr als 310 mio. euro<br />
zu herstellerabgabepreisen. allein<br />
die fünf umsatzstärksten substanzen<br />
vereinigen davon einen umsatz von<br />
über 250 mio. euro und rund 80%<br />
auf sich. darunter befindet sich z.b.<br />
tamsulosin, ein Wirkstoff, der zur<br />
behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung<br />
eingesetzt wird. diese<br />
substanz, deren Patentschutz anfang<br />
februar ausgelaufen ist, erzielte im<br />
vergangenen Jahr in deutschland einen<br />
umsatz von deutlich mehr als 100 mio.<br />
euro zu herstellerabgabepreisen.<br />
Wie schnell generika-hersteller marktanteile<br />
gewinnen können, wenn der Patentschutz<br />
des originalpräparates ausgelaufen<br />
ist, zeigt das beispiel fentanyl.<br />
der Patentschutz dieses Wirkstoffes,<br />
der in deutschland zur behandlung<br />
schwerer chronischer schmerzzustände<br />
eingesetzt wird, ist in der vorliegenden<br />
formulierung (schmerzpflaster) im Juli<br />
letzten Jahres ausgelaufen. konnte der<br />
originalanbieter im august 2005 noch<br />
einen marktanteil von 95,3% verteidigen,<br />
erreichten die generika-anbieter<br />
bereits im dezember einen marktanteil<br />
von mehr als 25%. Im Januar 2006<br />
stieg der anteil der entsprechenden<br />
generika sogar auf nahezu 35%. allein<br />
der größte generika-hersteller in diesem<br />
segment erreichte zwischenzeitlich<br />
einen marktanteil von 23%. Insgesamt<br />
erzielte fentanyl im vergangenen Jahr<br />
einen umsatz von knapp 280 mio.<br />
euro zu herstellerabgabepreisen.<br />
www.insight-health.de<br />
Sind Patientenhotels die<br />
Zukunft?<br />
Patientenhotels - Planung, Finanzierung,<br />
realisierung<br />
In den usa (seit mehr als 30 Jahren,<br />
flächendeckend über ganz amerika<br />
verteilt), australien und auch skandinavien<br />
bereits erfolgreich eingesetzt,<br />
plant man jetzt auch in deutschland<br />
Patientenhotels. vieles spricht dafür:<br />
die kliniken können ihren Patienten<br />
besseren service bieten und zugleich<br />
kosten senken. Patienten des „niederen“<br />
versorgungsbereiches werden<br />
von mitarbeitern, ausgebildet in ge-<br />
sundheitshotellerie, betreut. dadurch<br />
kann sich das Pflegepersonal mehr auf<br />
seine originären arbeiten konzentrieren.<br />
Über die konzeption, Planung<br />
und umsetzung von Patientenhotels<br />
sowie finanzierungskonzepte und<br />
möglichkeiten der vergütung diskutierten<br />
experten aus dem In- und<br />
ausland auf einer veranstaltung unter<br />
der moderation von Prof. dr. Günter<br />
neubauer (universität der bundeswehr<br />
münchen, direktor des Instituts<br />
für gesundheitsökonomik münchen<br />
Ifg) und stellten erfolgreiche Praxisbeispiele<br />
vor.<br />
die unterbringung auf einer akutstation<br />
kostet circa 150 bis 180 euro<br />
pro tag. diesen satz können Patientenhotels<br />
um rund 80 bis 100 euro<br />
unterbieten“, meinte Marie-luise<br />
Müller, geschäftsführerin der deutsche<br />
Patientenhotel gmbh. rechne<br />
man diese einsparungen hoch auf ein<br />
100-Zimmer-Patientenhotel, ergibt sich<br />
für die klinik ein vorteil von 2,5 bis 3<br />
millionen euro pro Jahr. um die qualifizierte<br />
aufgabenstellung Patienten-<br />
und gastfokus erfolgreich für Patienten,<br />
gäste und klinik zu erreichen,<br />
ist eine besondere Zusatzqualifikation<br />
zur „gesundheitshotelfachkraft“ notwendig<br />
ist, meinte müller. auf maximal<br />
100 euro bezifferte der abbakusgeschäftsführer<br />
Franz-Josef richter<br />
die kosten im Patientenhotel. damit<br />
liegen diese um 60% niedriger als in<br />
der klinik. auch der dak-vorsitzenden<br />
Prof. dr. h.c. Herbert rebscher<br />
begrüßte dieses neue modell der Patientenversorgung.<br />
medizinische risiken<br />
sieht er nicht: „das wird der Prüfstein:<br />
die sicherheit einer klinik mit dem<br />
komfort eines hotels zu verbinden.<br />
die Patienten kommen nur, wenn sich<br />
herumspricht, dass die einrichtung<br />
auch medizinisch gut ist.“ (Quelle:<br />
Ärzte-Zeitung, sonderdruck september<br />
2005). rebscher erläuterte die möglichkeiten<br />
der leistungserfassung und ging<br />
auf den Wandel des leistungsportfolios<br />
der krankenversicherer ein.<br />
nEwS<br />
2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 1