MANAGEMENT REPORT HEALTH - M-r-h.com
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kann zudem gesteuert werden. ein<br />
Joghurtbecher oder eine babywindel<br />
aus Phb könnte getrost auf den kompost<br />
geworfen werden, autobauteile<br />
wiederum ließen sich stofflich wiederverwerten.<br />
um Phb zu erzeugen, versuchte die<br />
Industrie bisher, die chemischen reaktionswege<br />
nachzuvollziehen, mit denen<br />
die bakterien das Polymer bilden. das<br />
gelang zwar, wenn bestimmte enzyme<br />
(bilogische katalysatoren) eingesetzt<br />
wurden. mit hilfe dieser beschleuniger<br />
konnten die langen molekülketten des<br />
Phb aus Zuckerformen erzeugt werden.<br />
das verfahren aber ist langwierig<br />
und teuer, weshalb solche Phb Polymere<br />
mit dem aus erdöl gewonnen Polypropylen<br />
nicht konkurrieren konnte.<br />
rieger und luistra fanden nun im<br />
labor, dass Phb nicht zwangsläufig<br />
auf der vorstufe hydroxybutyrat<br />
als grundstein basieren muss. Phb<br />
ließ sich auch als verkettung zweier<br />
kleinerer - und technisch und industriell<br />
wesentlich einfacher zugänglich<br />
- verbindungen denken: Propylenoxid<br />
und kohlenmonoxid. damit diese sich<br />
in der gewünschten Weise miteinander<br />
verbinden ließen, mussten maßgescheiderte<br />
beschleuniger (katalysatoren)<br />
gefunden werden. und genau das haben<br />
rieger und luistra geschafft: einen<br />
katalysator auf der basis von silizium,<br />
kobalt und stickstoff. mit hilfe dieses<br />
katalysators kann nun erstmals eine<br />
komplexe biologische verbindung<br />
rein synthetisch aus zwei einfachen<br />
technischen grundsubstanzen erzeugt<br />
werden. und weil so etwas der traum<br />
jedes chemieunternehmens ist, haben<br />
die beiden forscher ihre erfindung die<br />
„traum-reaktion“ genannt. diese katalyse<br />
hat noch einen weiteren vorteil:<br />
Weil bei der „biologischen“ synthese<br />
die einzelnen bausteine(hydroxybutyra<br />
te) des Phb in absolut regelmäßiger<br />
reihe miteinander verknüpft werden,<br />
ist das Produkt zwar stabil, aber spröde.<br />
mit dem verfahren „rieger-luistra“<br />
kann das design des katalysators verändert<br />
werden und damit harter oder<br />
weicher biokunststoff je nach anforderung<br />
hergestellt werden. und zuletzt<br />
werden für diese art der herstellung<br />
lediglich etwa 50% der menge an erdöl<br />
benötigt. das eröffnet neue ressourcen<br />
und einen nachhaltig positiven<br />
einfluss auf den klimaschutz.<br />
awardS<br />
2+3-2006 ManageMentRepoRt HealtH 2