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Ausgabe lesen - Rheinkiesel

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Bad Honnef<br />

Körper, Geist<br />

und Garten<br />

Gemüse, Blumen, Kräuter und Streuobstwiesen, so weit das<br />

Auge reicht – wer die Pforte zum Gärtnerhof Mucherwiese<br />

durch quert, findet sich in einem grünen Paradies wieder. Dort<br />

kann sich auch die Seele erholen und neue Kraft tanken.<br />

Statt eines bellendenWachhundes<br />

blöken die hofeigenen Schafe zur<br />

Begrü ßung. Wie ein verwunschener<br />

Teich aus dem Märchen komplettiert<br />

ein kleines Gewässer das<br />

malerische Bild. Der Maler und<br />

Bildhauer Walter Kniebe, geboren<br />

am 22. Juni 1884 in Dortmund,<br />

gestorben am 13. Oktober 1970<br />

in Bad Honnef-Mucherwiese,<br />

14 September 2012<br />

hatte das knapp fünf Hektar große<br />

Grundstück im Jahre 1935 erworben.<br />

Dort schuf er „ein Refugium,<br />

eine kleine Siedlung, eine Kultur -<br />

oase, in der Menschen und mensch -<br />

liche Werte leben konnten“, be -<br />

schreibt der Bildhauer und Lehrer<br />

Hans Dackweiler von der For -<br />

schungs stelle Kulturimpuls in<br />

Dor nach das kleine Anwesen.<br />

Schmucke Blumenpracht: Der Gärtnerhof macht seinem Namen alle Ehre<br />

Heilsame Heimat<br />

Gärtnermeisterin Stephanie Kratzer<br />

ist vor vielen Jahren durch eine<br />

Freundin auf das idyllische Wie sen -<br />

tal aufmerksam geworden. Nach -<br />

dem sie zunächst nur stunden -<br />

weise auf der Mucherwiese arbeitete,<br />

lebt sie seit neun Jahren hier<br />

und ist für die Bereiche Gemüse -<br />

anbau, Geländepflege und die<br />

„tierischen“ Mitglieder der Hofge -<br />

meinschaft verantwortlich. „Bei<br />

drohenden Unwettern oder be son -<br />

ders während der Lammzeit der<br />

Schafe ist es sinnvoll, direkt vor<br />

Ort zu sein“, erklärt sie. Ihr stehen<br />

zwei langjährige heilpädagogisch<br />

zu betreuende Mitarbeiter zur<br />

Seite, die auf der Mucherwiese eine<br />

Heimat und Arbeitsstätte gefunden<br />

haben. Einer ist bereits seit<br />

25 Jahren hier, der andere seit 15<br />

Jahren. Auf dem Gärtnerhof findet<br />

die Therapie während der Ar -<br />

beit statt: Die – im wahrsten Sinne<br />

des Wortes – bodenständige Arbeit<br />

in und mit der Natur, der feste<br />

Rhythmus, den die Natur vorgibt,<br />

sind ebenso Bestandteil ihrer heilsamen<br />

Lebensumstände wie das<br />

Gefühl und das Wissen, gebraucht<br />

zu werden. Auch der Umgang mit<br />

den Tieren des Hofes – Schafe,<br />

Esel und Enten – trägt ideal zur<br />

therapeutischen Entwicklung bei.<br />

Auf dem Hof wohnen außerdem<br />

die 94-jährige Schwiegertochter<br />

von Walter Kniebe, die ihr Herz<br />

an die Pflege der Staudengärten<br />

ver loren hat, und Anne Ballmann.<br />

Letztere organisiert die Haus wirt -<br />

schaft sowie die Vermietung des<br />

Ferien hauses, das sich auf dem<br />

Ge lände findet.<br />

Wer nach Ruhe und Abge schie -<br />

den heit inmitten der Natur sucht,<br />

ist in der Gärtnerhof-Atmosphäre<br />

der Mucherwiese mit ihren kleinen<br />

und bescheidenen Gäste zimmern<br />

genau richtig. Eine Büro- und eine<br />

Reinigungskraft komplettieren das<br />

Team. Dazu stoßen immer wieder<br />

einige Ehrenämtler, die sich den<br />

vielfältigen anfallenden Reparatur -<br />

arbeiten widmen und zum Bei spiel<br />

defekte Zäune wieder aufbauen.<br />

Antroposophie<br />

im Verein<br />

Seit 1986 ist die Mucherwiese mit<br />

ihrem Gärtnerhof gemeinnütziger<br />

eingetragener Verein zur Pflege<br />

anthroposophischer Initiativen und<br />

Begegnungsstätte sowie „Zu flucht<br />

für Menschen, die auf der Suche<br />

Andrea Niering Klaus Niering

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