Ausgabe lesen - Rheinkiesel
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20 September 2012<br />
Kieselchen<br />
Im Reich der Pilze<br />
Was haben ein morscher Baumstamm, ein Bier, eine Pizza<br />
und ein verschimmeltes Brot gemeinsam? Alle enthalten<br />
Pilze! Ein Grund, die faszinierenden Lebewesen einmal<br />
näher zu betrachten.<br />
Sie sind weder Pflanzen noch<br />
Tiere, sondern bilden ein eigenes<br />
Reich. Pilze treten in vielen unterschiedlichen<br />
Formen auf. Am ehesten<br />
erkennen wir sie, wenn wir sie<br />
im Wald oder im Garten sehen –<br />
etwa auf einem morschen Baum -<br />
stamm. Pilze zersetzen Pflanzen -<br />
material, deshalb findet man sie<br />
oft auf alten, kranken Bäumen.<br />
Pilze lieben es warm und feucht –<br />
dann vermehren sie sich gut. Aber<br />
das, was wir als „Pilz“ auf der Wiese<br />
oder am Baumstamm sehen, ist<br />
nur ein kleiner Teil des Pilz-Or ga -<br />
nismus. Pilze bilden unterirdische<br />
Geflechte – ähnlich wie Wurzeln,<br />
doch man kann sie mit bloßen<br />
Augen gar nicht sehen. Sie durchsetzen<br />
auf diese Weise auch zum<br />
Beispiel tote Baumstämme. Die<br />
„Pilze“, die wir kennen (und<br />
manchmal sammeln), sind die<br />
Farbtupfer im Herbstlaub: der giftige Fliegenpilz<br />
sogenannten „Fruchtkörper“ des<br />
Pilzes, verhalten sich also ähnlich<br />
zum ganzen Pilz wie der Apfel<br />
zum Apfelbaum. Im Fruchtkörper<br />
befinden sich die Sporen – mit<br />
ihrer Hilfe kann sich der Pilz vermehren.<br />
Kann dieser Pilz<br />
fliegen?<br />
Am auffälligsten und bekanntesten<br />
ist der Fliegenpilz: Er trägt einen<br />
roten Hut mit weißen Punkten.<br />
Die Punkte kann man übrigens<br />
leicht abwischen (danach bitte so -<br />
fort Hände waschen). Sie sind die<br />
Überreste einer feinen weißen<br />
Hülle, die den Pilz während seines<br />
Wachstums zunächst schützend<br />
umgibt und die später aufplatzt.<br />
Natürlich kann der Fliegenpilz<br />
nicht fliegen. Essen sollte man ihn<br />
auf keinen Fall, denn er ist giftig.<br />
Wer trotzdem davon kostet, der<br />
wird einige Stunden später sehr<br />
krank. Die Symptome ähneln<br />
einem Alkoholrausch: Betroffene -<br />
phantasieren, leiden an Ängsten,<br />
Krämpfen, Bauchschmerzen und<br />
Muskelzuckungen. Und so mancher<br />
hat angeblich nach einem Fliegen -<br />
pilz-Mahl Träume vom Fliegen ge -<br />
habt, weil sich sein Körper so an -<br />
fühlte, als würde er schweben. Ver -<br />
mutlich heißt der Pilz deshalb<br />
„Fliegen-Pilz“. Es gibt aber noch<br />
eine andere Erklärung: Früher<br />
diente der Fliegenpilz als Fliegen -<br />
fänger. Man schnitt den giftigen<br />
Pilz in kleine Stücke und legte sie<br />
in stark gezuckerte Milch. Weil das<br />
Fliegenpilzgift auch für Insek ten<br />
tödlich ist, starben die Fliegen –<br />
der Pilz diente also als Insekten-<br />
Vernichtungsmittel.<br />
Der unsichtbare<br />
Dünger<br />
Manche Pilze „fallen“ geradezu<br />
über kranke Pflanzen her. Andere<br />
nutzen ihnen und beschleunigen<br />
ihr Wachstum: Man nimmt an,<br />
daß mindestens zwei Drittel aller<br />
Pflanzen Hilfe von Pilzen bekommen.<br />
Die mikroskopisch feinen<br />
Pilzfäden im Boden umhüllen die<br />
Pflanzenwurzeln und helfen beispielsweise<br />
Bäumen dabei, Nähr -<br />
stoffe aus dem Boden aufzunehmen.<br />
Ohne Pilze könnten viele<br />
Pflan zen gar nicht überleben!<br />
Der Pilz in der Pizza<br />
Edelschimmelsalami und sogenannter<br />
Blauschimmelkäse sind<br />
Beispiele dafür, wo der Pilz dem<br />
Menschen dabei hilft, Lebens mit -<br />
tel haltbar zu machen. Das war<br />
einst überlebenswichtig, als es<br />
noch keine Kühlschränke gab und<br />
Fleisch oder Käse rasch verdarben!<br />
Auch an anderen Stellen hilft der<br />
Pilz dem Menschen: Beim Backen<br />
beispielsweise macht Hefe den<br />
Teig schön locker. Schuld daran<br />
sind kleine Pilze, die auch „Hefe -<br />
pilze“ heißen. Man kann sie in je -<br />
dem Supermarkt in der Kühltheke<br />
kaufen. Hefepilze fühlen sich be -<br />
son ders wohl, wenn es warm ist und<br />
sie etwas Flüssigkeit und Zu cker