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Handel– der gutmütige Champion - Handelsverband

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etail interview<br />

intern | seite 38<br />

Dr. Stefan Mumelter, Generalsekretär des Österreichischen <strong>Handelsverband</strong>es<br />

Schritt ins 21. Jahrhun<strong>der</strong>t. Wir brauchen im<br />

Handel bundeseinheitliche gesetzliche Regelungen,<br />

die in den Län<strong>der</strong>n und Gemeinden<br />

vollzogen werden. Mehr miteinan<strong>der</strong> als gegeneinan<strong>der</strong>.<br />

Mumelter: Dem stimme ich hun<strong>der</strong>tprozentig<br />

zu. Ohne Bürgermeistern zu nahe treten zu<br />

wollen, aber wir brauchen dringend eine überregionale<br />

Raumplanung. Im Bereich City-Management<br />

gibt es sicher löbliche Initiativen, die<br />

haben aber oft Reparaturcharakter. Man darf<br />

die Erwartungen auch nicht zu hoch schrauben.<br />

Eine Innenstadt, ein Ortskern, eine Einkaufsstraße<br />

wird man nie so führen können,<br />

wie ein Einkaufszentrum. Das liegt einfach daran,<br />

dass wir uns beim Einkaufszentrum in zivilrechtlichen<br />

Sphären bewegen – Betreiber,<br />

Mieter, vorgegebene Regeln seitens des Betreibers<br />

und entsprechende privatrechtliche Vereinbarungen<br />

und Verträge. Das lässt sich in<br />

<strong>der</strong> inhomogenen Struktur einer Innenstadt<br />

nicht einfach per Verordnung nachmachen.<br />

Tritscher: Ein Bürgermeister o<strong>der</strong> ein City-Manager<br />

wird oft nur Vorschläge machen können.<br />

Das betrifft das gemeinsame Marketing,<br />

Öffnungszeiten, Events etc. Im Rahmen eines<br />

Vereines lassen sich die Prozesse dafür definieren,<br />

aber Zwang kann und sollte auf die Unternehmen<br />

nicht ausgeübt werden. Dem Bürgermeister<br />

kommt also eher die Rolle eines<br />

Mediators als jene eines Geschäftsführers zu.<br />

Aber das ist alles nicht neu. Es gibt außerordentlich<br />

erfolgreiche Stadtmarketingverbände<br />

seit vielen Jahren. Der Handel muss seine Entscheidungen<br />

auch was die Standortwahl angeht<br />

sehr nüchtern treffen: Was kostet mich<br />

<strong>der</strong> Standort und wie viel Geschäft kann ich<br />

hier machen? Deswegen sind ja Überlegungen<br />

und Konzepte zur Übernahme neuer Funktionen<br />

durch die Händler in einer Gemeinde<br />

so interessant. Das fängt damit an, dass ich<br />

beim Händler einen Brief o<strong>der</strong> ein Paket aufgeben<br />

kann und letztlich wird man auch Überweisung<br />

durchführen können. Technisch ist<br />

das alles kein Problem, das geht ja auch von<br />

zu Hause aus über das Internet. Aber es geht<br />

gar nicht nur um die reinen Funktionalitäten.<br />

Der Händler wird in <strong>der</strong> Gemeinde zu einem<br />

Marktplatz mit all seinen sozialen Funktionen.<br />

Im Lebensmitteleinzelhandel erkennen wir diese<br />

Entwicklung bereits jetzt. Dort kann ich<br />

mir mittlerweile auch ein Mobiltelefon kaufen.<br />

Und zwar deshalb, weil das nachgefragt wird.<br />

Der Handel hat ein feines Sensorium für die<br />

Bedürfnisse seiner Kunden, weil er am Point of<br />

Sale ständig in Kontakt mit ihnen ist. Dadurch<br />

erkennt er Trends und Bedürfnisse zum Teil<br />

schneller als die Industrie. Darin liegen Chancen<br />

für den gesamten Einzelhandel. Von <strong>der</strong><br />

Scanner-Kasse bis zur Multichannel-Strategie<br />

ist <strong>der</strong> Handel stets ganz vorn dabei, wenn es<br />

darum geht, sich weiter zu entwickeln.

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