05.01.2013 Aufrufe

und st.Gallen die - Saiten

und st.Gallen die - Saiten

und st.Gallen die - Saiten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SAITEN 11.12<br />

didaten schon seit der Erfindung des Fernsehens, man schaute<br />

zu hause, vielleicht mit Fre<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>en. Neu i<strong>st</strong>, dass sich <strong>die</strong><br />

New yorker nun wie für übertragungen wichtiger baseballoder<br />

Football­Spiele in clubs <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> bars treffen <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> ihr Team<br />

anfeuern. «gib es ihm, obama», ruft leane. dass er für <strong>die</strong><br />

Ehe gleichgeschlechtlicher Paare i<strong>st</strong>, gibt für <strong>die</strong> ältere, lebensweise<br />

lesbe aber keineswegs den Ausschlag: «das heis<strong>st</strong><br />

bloss, dass es nun doppelt so viele leute gibt, <strong>die</strong> ich nie heiraten<br />

werde», lacht sie.<br />

leane glaubt nicht, dass das grosse Interesse an den Fernsehdebatten<br />

ein Anzeichen dafür sein könnte, dass es am 6.<br />

November zu einer hohen Stimmbeteiligung kommt, im<br />

gegenteil. dass obama in seinen er<strong>st</strong>en vier Jahren wenig<br />

habe bewegen können, führe bei vielen zu einer Fru<strong>st</strong>ration<br />

gegenüber der Politik. <strong>die</strong> hoffnung, <strong>die</strong> vor vier Jahren<br />

be<strong>st</strong>anden habe, sei der desillusionierung gewichen. Es<br />

macht sich ein wenig das gefühl breit, dass obama seine<br />

ganze Kraft darauf verwendet habe, Präsident zu werden.<br />

dort angekommen, schien er in den vergangenen vier Jahren<br />

zuweilen etwas rat­ wenn nicht gar lu<strong>st</strong>los. gehen weiter<br />

millionen von Amerikanern nicht zur Arbeit <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong><br />

Enttäuschten nicht an <strong>die</strong> urne, könnte <strong>die</strong>s obama zum<br />

verhängnis werden.<br />

der Präsident <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> sein Team scheinen <strong>die</strong>s unterdessen<br />

erkannt zu haben. Seit der zweiten debatte i<strong>st</strong> er, wie <strong>die</strong><br />

Amerikaner sagen, in full swing. dass er wenig zu<strong>st</strong>ande<br />

gebracht habe, widerlegt er auf besuch in New york in der<br />

«daily Show» von Jon Stewart, dessen satirische Nachrich­<br />

39<br />

tensendung im lärmigen me<strong>die</strong>nspektakel des uS­Wahlkampfes<br />

läng<strong>st</strong> mehr i<strong>st</strong> als Komik, eher schon ein täglicher<br />

Aufruf an <strong>die</strong> vernunft.<br />

vor vier Jahren habe er versprochen den Krieg in Irak<br />

zu beenden, das ges<<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong>heitswesen zu reformieren, sich auf<br />

den Kampf gegen Al Kaida zu konzentrieren <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Autoindu<strong>st</strong>rie<br />

zu retten, sagt obama. «das haben wir gemacht.»<br />

Er fügt an, Job des Präsidenten sei es nicht nur, jene Projekte<br />

voranzutreiben, <strong>die</strong> funktionierten, sondern auch dinge, <strong>die</strong><br />

nicht machbar seien, zu verhindern. <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> romneys Politik<br />

führe zurück in jene Sackgasse, in <strong>die</strong> bush lenkte.<br />

achtung vor faulen orangen<br />

Sami aus dem Jemen führt einen kleinen lebensmittelladen<br />

am broadway in Williamsburg, der Einkaufsmeile für Arme<br />

unter der hochbahn des zuges, der richtung Flughafen JFK<br />

rattert. «<strong>die</strong>uSA sind immernoch das mächtig<strong>st</strong>e land der<br />

Welt, <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> es i<strong>st</strong> wichtig, dass es von einem guten mann geführt<br />

wird», sagte Sami, der sich vor fünf Jahren einbürgern<br />

liess <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> zusammen mit seinen vier mitarbeitern für obama<br />

<strong>st</strong>immen wird. «romney könnte noch schlimmer sein als<br />

bush», sagt er <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> wei<strong>st</strong> auf eine Schachtel voller orangen:<br />

«mit der Welt i<strong>st</strong> es wie mit <strong>die</strong>ser orangenki<strong>st</strong>e: I<strong>st</strong> eine darin<br />

faul, verderben rasch alle.» Roman elsener, new York<br />

der rorschacher roman Elsener lebt als Journali<strong>st</strong> <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> musiker<br />

seit 1996 in New york. Er schreibt unter anderem für <strong>die</strong> «Nzz<br />

am Sonntag» <<strong>st</strong>rong>und</<strong>st</strong>rong> <strong>die</strong> Schweizer Nachrichtenagentur «SdA».<br />

Flaschenpo<strong>st</strong><br />

bilder: roman Elsener

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!