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Zur Lebenssituation von behinderten Kindern im ländlichen Afrika ...

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gewonnenen Erkenntnisse konzeptioneller Natur als unveränderlich betrachtet<br />

werden.<br />

"Stellt sich mit der Konfrontation mit der sozialen Realität heraus, dass das<br />

Konzept unzureichend oder gar falsch ist, wird es modifiziert, revidiert und erneut<br />

an der Wirklichkeit gemessen" (ebd.).<br />

Schöpferische wissenschaftliche Untersuchungen setzen die ständige Bereitschaft<br />

voraus, auf unerwartete Entwicklungen und Erkenntnisse zu reagieren, die<br />

Ursachen zu hinterfragen und die Analyse der Fachliteratur als ständigen Prozess<br />

zu betrachten.<br />

Es erwies sich als ein Problem, dass zentrale Begriffe zum<br />

Untersuchungsgegenstand in der Fachliteratur unterschiedlich gefasst werden bzw.<br />

dass für ein und dasselbe Faktum verschiedene Begriffe Verwendung finden.<br />

2.1.2 Definitionen relevanter Begriffe<br />

Behinderung<br />

Für diesen zentralen Begriff gibt es eine ganze Reihe <strong>von</strong> Definitionsansätzen.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt mit ihren internationalen<br />

Klassifikationen der Funktionsfähigkeit und Behinderung einen Kriterienkatalog<br />

zur Einordnung individueller gesundheitlicher Probleme einer Person <strong>im</strong> Kontext<br />

zu ihrer <strong>Lebenssituation</strong> zur Verfügung. Die drei D<strong>im</strong>ensionen der Funktions-<br />

fähigkeiten sind nach ihr die Körperfunktionen und -strukturen, Aktivitäten und<br />

die Partizipationen. Behinderung ist demnach die Beeinträchtigung <strong>von</strong> Funktions-<br />

fähigkeiten. Die Beeinflussung durch Kontextfaktoren – hierzu gehören auch<br />

kulturelle Faktoren – wird betont (vgl. Schuntermann, 2000 und A.1.3).<br />

CLOERKES äußert den Aspekt der kulturellen Abhängigkeit <strong>von</strong> Behinderungen<br />

folgendermaßen: „Was bei uns als Behinderung gilt, muss woanders durchaus<br />

nicht so gesehen werden, und umgekehrt“ (Cloerkes, 1997, S. 8). Auch<br />

BLEIDICK spricht in seiner Definition <strong>von</strong> der Bezogenheit auf den "jeweiligen<br />

geographischen und gesellschaftlichen Kulturkreis <strong>im</strong> Rahmen eines Abschnittes<br />

der Lebensentwicklung" (Bleidick, 1983, S. 73).<br />

NEUBERT und CLOERKES verweisen auf einen anderen wichtigen Aspekt, die<br />

Andersartigkeit. „Andersartigkeiten sind Merkmale <strong>im</strong> körperlichen, geistigen<br />

oder psychischen Bereich, die häufig Spontanreaktionen auslösen und/oder<br />

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