PHYTO MEDIZIN Mitteilungen der Deutschen ... - Die DPG

Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2005-2-6
Mykotoxinen. Da es sich bei der Fusarium-Resistenz um eine multigen vererbte
Eigenschaft handelt, konnten bislang keine vollständig resistenten Sorten
gezüchtet werden. Da die molekularen Grundlagen der Fusarium-
Resistenz noch nahezu unerforscht sind, ist das Ziel unseres Projekts, Gene
aus Gerste zu identifizieren, die nach Inokulation mit F. graminearum bzw. F.
culmorum in Ähren, Blättern bzw. Wurzeln verstärkt exprimiert werden und
die an der Abwehr dieser Pilze in der Pflanze beteiligt sind.
Zunächst wurden dazu Gene isoliert, die in den verschiedenen Pflanzenorganen
nach Inokulation mit F. graminearum oder F. culmorum differentiell
exprimiert waren. Da die funktionelle Anlyse über stabile Transformation
von Genen in Getreide sehr kosten- und zeitaufwändig ist, wurde für die erste
funktionelle Anlyse der Kandidatengene auf die Modellpflanze Arabidopsis
thaliana zurückgegriffen. Für viele der Fusarium-responsiven Gene der Gerste
konnten entsprechende Insertionsmutanten in Arabidopsis gefunden werden.
Die Evaluierung der Kandidatengene erfolgt in verschiedenen A. thaliana-
Fusarium Pathosystemen. Als Pathogene werden sowohl f.sp. von Fusarium
oxysporum, dem Erreger der Fusarium-Welke, als auch F. culmorum und F.
graminearum als Haupterreger der Ährenfusariose verwendet.
Photodynamische Sauerstoffaktivierung durch Phytotoxine von
Ramularia collo-cygni
(a) Lehrstuhl für Phytopathologie, TU München, Wissenschaftszentrum
Weihenstephan; (b) Institut für Pharmazie, Universität Jena; Ingrid Heiser (a),
Sebastian Miethbauer (b), Michael Heß (a), Kai-Uwe Schmidtke (b), Bernd
Liebermann (b)
Ramularia collo-cygni ist der Erreger einer Blattfleckenkrankheit an Gerste.
Symptome zeigen sich als kleine, nekrotische Flecken, welche von einem
chlorotischen Hof umgeben sind. Aus dem Kulturmedium und dem Myzel
des Pilzes konnten anthrachinoide Verbindungen mit phytotoxischer Aktivität
isoliert und als Rubellin B, C und D identifiziert werden. Auch in infizierten
Blättern wurden Rubelline in Konzentrationen zwischen 0,1 und 5,9
µg/cm2 nachgewiesen. In biochemischen Testsystemen wiesen die Rubelline
photodynamische Aktivität auf und induzierten in einer lichtabhängigen
Reaktion die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies. Sowohl in vitro als auch in
planta konnte eine durch Rubelline ausgelöste Peroxidation ungesättigter
Fettsäuren nachgewiesen werden. Die Bedeutung der Rubelline für die Symptomausprägung
nach einer Infektion wird diskutiert.
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