PHYTO MEDIZIN Mitteilungen der Deutschen ... - Die DPG
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Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2005-2-6<br />
gezielte Anbau resistenter Sorten könnte eine Lösung sein, allerdings ist über<br />
das Resistenzverhalten des gegenwärtigen Weizensortimentes und die Aggressivität<br />
<strong>der</strong> Sporenpopulationen kaum etwas bekannt. Bei <strong>der</strong> Sortenzulassung<br />
findet keine Überprüfung <strong>der</strong> Steinbrandresistenz statt. Im Rahmen<br />
eines vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau geför<strong>der</strong>ten Projektes<br />
wurden in einem zweijährigen Feldversuch 30 Winterweizensorten und –<br />
zuchtlinien an fünf verschiedenen Standorten mit Sporen lokaler Herkunft<br />
auf ihre natürliche Resistenz gegenüber Steinbrand untersucht. Dabei zeichnete<br />
sich allein die Sorte "Tommi" in beiden Versuchsjahren und an allen<br />
Versuchsstandorten durch eine geringe Anfälligkeit aus. Insgesamt zeigten<br />
sich deutliche Standortunterschiede. <strong>Die</strong> Charakterisierung verschiedener<br />
Sporenherkünfte mit einem Differentialsortiment (B. Goates, USDA-ARS,<br />
Aberdeen, ID) ergab Hinweise auf eine unterschiedliche Virulenz <strong>der</strong> verwendeten<br />
T. caries-Stämme.<br />
Da <strong>der</strong> Steinbrand sein Krankheitsbild erst nach dem Erscheinen <strong>der</strong> Ähre<br />
zeigt, wurde das Auftreten von Blattchlorosen und die immunologische Früherkennung<br />
über ELISA als potentielles Diagnoseverfahren zur frühzeitigen<br />
Charakterisierung <strong>der</strong> Resistenz überprüft. <strong>Die</strong> Blattchlorosen traten sortenabhängig<br />
auf. Bei Verwendung einer hochanfälligen Sorte eignet sich dieses<br />
einfache Verfahren für die Beizmittelentwicklung. <strong>Die</strong> bisherigen ELISA-<br />
Messungen deuten auf eine gute Korrelation zwischen Pilzgehalt und Resistenzgrad<br />
hin. Damit könnte <strong>der</strong> quantitative ELISA-Nachweis eine Einschätzung<br />
des Resistenzgrades schon im Stadium EC 14 möglich machen.<br />
Untersuchungen zur Epidemologie von Ramularia collo-cygni<br />
Balz, Torsten; von Tiedemann, Andreas; Georg August Universität Göttingen, Institut<br />
für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz; Grisebachstraße 6; 37077 Göttingen; email:<br />
tbalz@gwdg.de<br />
Ramularia collo-cygni (Rcc) ist ein neues Pathogen an <strong>der</strong> Gerste und verursacht<br />
dort eine Vielzahl kleiner Nekrosen über die gesamte Pflanze, beginnend<br />
mit den Blättern. Nach dem Symptombild wird diese Krankheit auch als<br />
Sprenkelkrankheit bezeichnet.<br />
<strong>Die</strong> morphologischen Strukturen von Rcc sind äußerst klein, was unter an<strong>der</strong>em<br />
dazu beigetragen hat, dass dieses Pathogen lange Zeit unentdeckt geblieben<br />
ist. <strong>Die</strong> jeweils 15 bis 20 einzelnen Konidienträger wachsen büschelartig<br />
aus den Stomata aus. Hierdurch erklärt sich ihre perlschnurartige Anordnung<br />
entlang <strong>der</strong> Blatta<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> hyalin gefärbten Konidienträger sind zwischen 30<br />
und 56 µm lang, schwanenhalsartig gebogen und enden mit meist einer Ko-<br />
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