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Ali... - Aktion Kirche und Tiere

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WIE, WIRD AUS EINEM GLEICHGULTI-<br />

GEN MENSCHEN EINER, DER GEGEN<br />

SEINE EIGENE VERGANGENHEIT<br />

KÄMPFT?<br />

Mehr als zehn Jahre mussten vergehen,<br />

bis ich mir eines Tages sagte, dass dies ein<br />

Ende haben müsse. Ich forschte in<br />

meinem Innersten nach den Gründen<br />

dieser elenden Tradition. Es erfüllte mich<br />

mit Scham, dass ich meine ältere Tochter<br />

zu diversen Stierkämpfen mitgenommen<br />

hatte. Glücklicherweise hatte sie nie Gefallen<br />

daran gef<strong>und</strong>en. Und ich empfand<br />

Freude darüber, nie meine jüngeren Kinder<br />

dorthin mitgenommen zu haben.<br />

Eines Tages sagte ich mir: ,,Etwas muss<br />

ich tun." Und seither kämpfe ich darum,<br />

meine Wahrheit über die blutigen Stierkämpfe<br />

zu verbreiten.<br />

Das Leiden eines <strong>Tiere</strong>s darf KEIN Genuss<br />

sein. Eine Corrida ist nichts als DEMUTÜ-<br />

TIGUNG, FOLTER UND TOD eines UN-<br />

SCHULDIGEN TIERES zum Zwecke des<br />

Genusses, den eine Gruppe von SADIS-<br />

TEN dabei erstrebt.<br />

Ich dachte an all jene Kinder, die wie ich im<br />

gleichen elenden Milieu aufwachsen <strong>und</strong><br />

sicherlich nicht das gleiche Glück haben<br />

werden, das ich einst hatte, nämlich DEN<br />

STIER ZU SEHEN.<br />

Deshalb erzähle ich meine Geschichte<br />

überall dort, wo es möglich ist. Ich schäme<br />

mich nicht, sondern führe mich als einfaches<br />

Beispiel an:<br />

WENN ICH MICH HABE ÄNDERN<br />

KÖNNEN, KANNST DU ES AUCH.<br />

Ich weiß; was in einer Stierkampfarena vor<br />

sich geht. Worum ich bitte, ist Folgendes:<br />

Diejenigen, die beim Stierkampf anwesend<br />

sind, sollen erfahren, was außerhalb gefühlt<br />

wird.<br />

Seit mehr als einem Jahr halte ich in den<br />

unterschiedlichsten Bildungseinrichtungen<br />

Vorträge <strong>und</strong> überbringe die Botschaft vom<br />

Respekt gegenüber jedem Lebewesen.<br />

Bildung muss die Säule sein, an der wir<br />

Halt finden. Sie ist die Zukunft einer alarmierenden<br />

Gegenwart. Die Kinder von<br />

heute verweigern sich unseren grausamen<br />

Traditionen. Ihre überwältigende Mehrheit<br />

lehnt die Stierkämpfe ab. Diese sind nicht<br />

die Zukunft, sondern die so herbeigesehnte<br />

GEGENWART.<br />

Auch am heutigen Tag sende ich die Bot<br />

schaft des Respekts vor jedem Lebewesen<br />

AKUTe Nachrichten: 2 – 2008 � S. 27<br />

aus ungeachtet dessen, ob es sich dabei<br />

um einen Menschen oder um ein anderes<br />

Wesen handelt. Und ich bitte alle, die für<br />

die Abschaffung des Stierkampfes eintreten,<br />

dass sie niemals – wirklich niemals -<br />

ihre Freude darüber Äußern, dass ein<br />

Torero von einem Stier aufgespießt wird.<br />

Denn unser Respekt gilt doch jeder Art von<br />

Leben.<br />

Durch diesen Kampf für den Tierschutz<br />

habe ich vor einigen Jahren eine veganische<br />

Diät angefangen. Schließlich kann ich<br />

nicht das Leben von <strong>Tiere</strong>n verteidigen <strong>und</strong><br />

sie dann als Kadaver vor mir auf einem<br />

Teller zulassen.<br />

DIE REGIERUNGEN UND DIE KIRCHE<br />

ANGESICHTS DER STIERKÄMPFE<br />

Was mich an dieser ganzen Sache am<br />

meisten schmerzt, ist die Tatsache, dass<br />

diese Situation zu allem Überfluss mit<br />

öffentlichen Geldern aufrecht erhalten wird<br />

- mit dem Geld aller Bürger, ob sie nun<br />

dafür sind oder nicht. Die Regierungen, in<br />

meinem Fall die spanische, fördern, unterstützen<br />

<strong>und</strong> begrüßen die Teilnahme an<br />

diesen blutigen Schauspielen. Darüber<br />

hinaus helfen sie dazu, dass Kinder mit<br />

ges<strong>und</strong>em Geist in frühester Kindheit an<br />

Tierquälerei gewohnt werden.<br />

Aber es gibt nicht allein die Unterstützung<br />

der Regierungen, sondern auch die<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Sympathie für den<br />

Stierkampf seitens der katholischen<br />

<strong>Kirche</strong>.<br />

Es kommt selten vor, dass ein Stierkampf<br />

in Spanien nicht etwa im Namen eines<br />

Heiligen, einer Jungfrau oder eines<br />

Christus stattfindet. Das bedeutet:<br />

DEMÜTIGUNG, FOLTER UND TOD eines<br />

TIERES in GOTTES Namen.<br />

PAPSTLICHE BULLE<br />

An dieser Stelle sei daran erinnert, dass die<br />

<strong>Kirche</strong> DIESE GRAUSAMEN UND<br />

SCHÄNDLICHEN SPEKTAKEI, DIE NICHT<br />

VON MENSCHEN, SONDERN VOM TEU-<br />

FEL SIND, verurteilt hat.<br />

Am 1. November 1567 proklamierte Papst<br />

Pius V. die Bulle DE SALUTIS GREGIS<br />

DOMINICI, worin er entschieden <strong>und</strong> für<br />

immer die Stierkämpfe untersagte. Er<br />

schrieb die sofortige Exkommunion für<br />

jeden Katholiken vor, der diese Kämpfe<br />

gestattete oder an ihnen teilnahm. Zugleich<br />

ordnete er an, dass es keine <strong>Kirche</strong>nbestattung<br />

für diejenigen Katholiken geben<br />

könne, die an den Folgen der Teilnahme an<br />

Stierkämpfen den Tod gef<strong>und</strong>en haben.<br />

Spätere päpstliche Verfügungen modifizierten<br />

den Inhalt der genannten Bulle,<br />

indem sie Teile davon aufhoben oder strichen.<br />

Immer jedoch blieb die unverzichtbare<br />

Bedingung bestehen, dass zwei Forderungen<br />

erfüllt wurden :<br />

Die Stierkämpfe durften nicht an Feiertagen<br />

stattfinden. Bei ihrer Durchführung sollten<br />

entsprechende Maßnahmen getroffen<br />

werden, damit der Tod von Personen<br />

möglichst vermieden werde. In jedem Fall<br />

hat die Bulle weiterhin Gültigkeit für<br />

Mönche, Bettelmönche <strong>und</strong> Angehörige<br />

beliebiger christlicher Orden. Sie ist auch<br />

für gläubige Katholiken bindend – diese<br />

fügen sich ihr allerdings nicht, obgleich sie<br />

ihnen bekannt ist.<br />

Aus all diesen Gründen spreche ich von<br />

diesem Ort aus die Regierungen SCHUL-<br />

DIG, die das unnötige Leiden der Stiere<br />

erlauben.<br />

SCHULDIG ist auch die <strong>Kirche</strong>, weil sie die<br />

Teilnahme ihrer Gläubigen an diesen<br />

grausamen Schauspielen billigt.<br />

Schuldig ist die spanische Regierung, weil<br />

sie gestattet, dass Kinder belogen werden,<br />

indem man sie glauben macht, Tierquälerei<br />

finde zur Unterhaltung zu Recht statt. Auch<br />

weil sie mit öffentlichen Geldern weiterhin<br />

ein privates Schauspiel subventioniert,<br />

wobei ihr jede menschliche Moral abgeht.<br />

Die öffentliche Verwaltung gibt dieser<br />

Investition den Vorrang, statt die tatsächli<br />

chen Bedürfnisse der spanischen Bevölkerung<br />

zu befriedigen.<br />

Ich spreche die <strong>Kirche</strong> schuldig, weil sie im<br />

Namen ihrer Gottheiten segnet <strong>und</strong> Gottes<br />

Namen gr<strong>und</strong>los benutzt.<br />

Und mich selbst. da ich Teil dieser infernalischen<br />

Unterhaltung war.<br />

Ich bitte um Gerechtigkeit - nicht für mich,<br />

sondern für das Leben des am schlimmsten<br />

Betroffenen,<br />

DES STIERS.<br />

Antonio V. Moreno Abolafio<br />

Präsident des Andalusischen Kollektivs<br />

gegen Tierquälerei. Andalusien, Spanien<br />

www.cacma.org

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