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Ali... - Aktion Kirche und Tiere

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AKUTe Nachrichten: 2 – 2008 � S. 34<br />

Denkanstoß zum Umgang mit <strong>Tiere</strong>n<br />

Artikel in der „Sächsische Zeitung“ zu einem Vortrag von Pfr. Dr. Ulrich Seidel in der Hochschule in Zittau:<br />

Zum Thema „Alles, was lebt, ist dein Nächster“ diskutierte Pfarrer Ulrich Seidel in der Hochschule mit einem gesprächigen Publikum.<br />

An diesem Abend war der Hörsaal 0.02 auf dem neuen Campus besser gefüllt als bei mancher Vorlesung. Denn auf dem Programm stand<br />

am vergangenen Dienstag ein öffentlicher Vortrag im Rahmen des „Studium f<strong>und</strong>amentale“ mit Pfarrer Ulrich Seidel aus Brandis. Den hatten<br />

Professor Peter Dierich von der Hochschule Zittau/Görlitz <strong>und</strong> Sabine Krüger vom Tierschutzverein Dresden (<strong>und</strong> AKUT e. V. Mitglied)<br />

bereits zum zweiten Mal ins Dreiländereck gelockt.<br />

Pfarrer Ulrich Seidel engagiert sich bei der <strong>Aktion</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Tiere</strong> e. V. (AKUT) <strong>und</strong> sollte deshalb unter Gandhis Motto „Alles, was lebt,<br />

ist dein Nächster“ über die Beziehung zwischen Mensch <strong>und</strong> Tier berichten.<br />

Gleich zu Beginn gab er multimedial einen Überblick zu den verschiedenen Religionen, bei denen „der Nächste“, so Pfarrer Seidel, immer<br />

über den Menschen hinaus ginge. Danach erinnerte er an die biblische Geschichte des Heiligen Samariters, bei dem die Frage „wer ist dein<br />

Nächster“ auch eine zentrale Rolle spielt. „Wie weit ziehe ich den Kreis meiner Verantwortung“ fragte er in die R<strong>und</strong>e <strong>und</strong> beantwortete<br />

selbst: „Mein Nächster ist der, mit dem ich Mitgefühl habe.“<br />

Die Kraft der Bilder<br />

„Das Tier ist vollständig im Machbereich des Menschen, nur auf verschiedene Arten“, erklärte Ulrich Seidel weiter <strong>und</strong> begann, die Kraft der<br />

Bilder sprechen zu lassen. Zunächst folgten Fotos eines stolzen Pferdes <strong>und</strong> eines H<strong>und</strong>es, den treuen Fre<strong>und</strong> des Menschen. Doch<br />

danach wurden die Bilder hässlich. Denn Schweinemast <strong>und</strong> Legebatterie waren zu sehen. „Die haben nichts zu lachen“, sagte der Pfarrer<br />

<strong>und</strong> klickte immer weiter. Auch Fischfang, die Jägerei, Tierversuche oder das Artensterben kamen an seinem Pranger nicht zu kurz.<br />

„Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge“ widersprach Ulrich Seidel Protagoras <strong>und</strong> knüpfte viel lieber an Albert Schweitzer an. Der hätte<br />

erstmals eine neue Denkweise in das Abendland gebracht, die den Menschen nicht über das Tier erhebt. „Wir gehören zur Schöpfung dazu.<br />

Das müssen wir begreifen“, sagte der Pfarrer weiter.<br />

Er versuchte auch zu zeigen, warum sich seit Jahrh<strong>und</strong>erten die Menschen in Europa über <strong>Tiere</strong> erheben wollen: „Die niederer Herkunft<br />

ist unser Problem. Schließlich wird der Teufel auch gern als Tier dargestellt.“<br />

Über diesen interessanten Vortrag hinaus gab es für die gespannten Zuhörer noch die Möglichkeit, mit dem Referenten ins Gespräch zu<br />

kommen. Ulrich Seidel zeigte sich überrascht, dass davon vor allen die jüngeren Gäste Gebrauch machten.<br />

Ethikunterricht einmal anders<br />

Eine Schulklasse des beruflichen Schulzentrums Zittau hatte diese Vorlesung einer St<strong>und</strong>e Ethikunterricht vorgezogen. Die jungen Leute<br />

waren kritisch. Schlussendlich stand jedoch für alle fest, dass man seine Lebens- <strong>und</strong> Essgewohnheiten überprüfen <strong>und</strong> überdenken sollte.<br />

Stichwort essen. Professor Peter Dierich lobte den Vortrag <strong>und</strong> wagte zu hoffen, dass Ulrich Seidel bald wieder nach Zittau kommt. Dann<br />

könnte das Thema „gewaltfreies Kochen“ sein. Denn Ulrich Seidel ist seit 20 Jahren Veganer<br />

Silke Schoepe<br />

Pressemitteilung<br />

„Weh dem, der die Stadt mit Blut baut“ (Habakuk 2,12)<br />

Erklärung der <strong>Aktion</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>und</strong> <strong>Tiere</strong> (AKUT e.V.) zur genehmigten Erweiterung des Schlachthofs der<br />

„Fleischwerk Tönnies GmbH“ in Weißenfels<br />

Der 27. Mai ist ein schwarzer Tag für die Kulturstadt Weißenfels. An diesem Tag genehmigte das<br />

Landesverwaltungsamt Halle die Erhöhung der Schlachtleistung des Tönnies-Schlachthofes auf 12 000<br />

Schlachtungen pro Tag. Diese unvorstellbare Zahl von Akkordschlachtungen, die sich auf jährlich 4,5 Millionen<br />

<strong>Tiere</strong> belaufen, ist ein weiteres Zeichen extremer Entwürdigung unserer Mitgeschöpfe zur Ware, die um des<br />

Profites willen schnell <strong>und</strong> billig verarbeitet wird.<br />

Angesichts dieser Umstände, für die inzwischen viele Menschen sensibler geworden sind, betont AKUT den<br />

eigenen Wert <strong>und</strong> die eigene Würde auch jeden einzelnen <strong>Tiere</strong>s. <strong>Tiere</strong> sind keine Schlachttiere, sondern Gottes<br />

Geschöpfe <strong>und</strong> haben eine Würde, für deren Missachtung Weißenfels zum Zeichen wird.<br />

Wir verurteilen die Erweiterung des Tönnies-Schlachthofes als Sünde an Schöpfung <strong>und</strong> Kreatur. Sie widerspricht<br />

dem Willen Gottes, der alles Leben geschaffen. Gegen eine Kultur des Schlachthofs <strong>und</strong> der Lebensvernichtung<br />

erinnern wir an eine „Kultur des Lebens <strong>und</strong> der Achtsamkeit“, die uns die Bibel lehrt.<br />

Wir rufen die verantwortlichen Politiker, Behörden <strong>und</strong> Bürger auf, der kulturlosen Umwandlung der Stadt<br />

Weißenfels zu einer Schlachthofstadt entgegenzuwirken <strong>und</strong> fordern einen sofortigen Stopp des Ausbaus des<br />

Tönnies-Schlachthofes in Weißenfels. Außerdem rufen wir im Interesse der <strong>Tiere</strong>, unserer leidensfähigen<br />

Mitgeschöpfe, zu einer Reduzierung <strong>und</strong> Beendigung des Fleischkonsums als einem Dienst am Leben auf.

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