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nach dem Tod seiner Eh Brünger) nach dem Tod ... - Meiningsen

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Nach: Dieter Risse, Erinnerungen.<br />

Im September 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. Für die Zivilisten<br />

bedeutete das von Anfang an strenge Rationierung aller<br />

lebensnotwendigen Dinge wie Lebensmittel, Treibstoffe, Bekleidung,<br />

sogar Körperpflegemittel. Bald wurde nur noch gegen<br />

Marken, Bezugsscheine, Benzingutscheine usw. zugeteilt,<br />

immer vorausgesetzt, es war überhaupt etwas vorhanden.<br />

Dieser Bewirtschaftung entsprach das Ablieferungssoll der<br />

Bauern. In einer sog. Hofkarte wurden alle Angaben über<br />

Anbaufläche und Viehbestand festgehalten und ständig überprüft<br />

bzw. festgeschrieben. Die Ablieferungsmenge für Getreide,<br />

Kartoffeln, Zuckerrüben usw. errechnete man <strong>nach</strong> der<br />

Bodenqualität, die Milch, Fleisch- oder Eiermengen <strong>nach</strong> <strong>dem</strong><br />

angegebenen Vieh- bzw. Geflügelbestand.<br />

Natürlich ging es den Bauern, vor allem bei guten Erträgen,<br />

wesentlich besser, denn trotz strenger Kontrolle war nicht zu<br />

verhindern, daß gemogelt und vereinzelt auch mal schwarzgeschlachtet<br />

oder Sahne abgeschöpft wurde.<br />

Weil die einheimischen Männer allmählich bis auf wenige<br />

eingezogen wurden, war man auf die Hilfe von zwangsverpflichteten<br />

polnischen Zivilisten oder Kriegsgefangenen angewiesen.<br />

Nur einige kannten Landarbeit, die meisten waren<br />

Städter, darunter auf <strong>dem</strong> Rienhof ein 16jähriger Oberschüler<br />

aus Lodz. Luzek, Joseph, Stanislav, Marie und Mattka lebten<br />

ständig auf <strong>dem</strong> Hof, im Unterschied zu den französischen<br />

Kriegsgefangenen, die täglich unter Bewachung aus ihrer Unterkunft<br />

im Meiningser Schützenhaus kamen.<br />

Auf den Höfen standen die Frauen ihren Mann, denn die<br />

Männer waren an der Front. Wenige landwirtschaftliche<br />

Fachleute waren U.K. ( unabkömmlich) – gestellt, oder auf<br />

Grund körperlicher Behinderung nicht im Fronteinsatz, so<br />

auch ein Verwalter auf <strong>dem</strong> Rienhof, der zwei Klumpfüße<br />

hatte. Er war ein bärenstarker Junggeselle aus <strong>dem</strong> Münsterland.<br />

Der Betrieb lief gut, das Ablieferungssoll war kein Problem,<br />

da der Verwalter M. im Ruhrgebiet Kunstdünger eintauschte,<br />

der zu überdurchschnittlichen Erträgen beitrug.<br />

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