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6 KAPITEL 1. PLANUNG<br />
gesetzt <strong>und</strong> richten sich nach der Hüttenkategorie. Für Hütten in privatem<br />
Besitz können die Alpenvereine natürlich nichts festsetzen. Zu den Übernachtungstarifen<br />
kommen mitunter Beiträge für Heizung oder Brennholz hinzu.<br />
Mitglieder, die sich selbst verpflegen, entrichten auf bewirtschafteten Hütten<br />
einen Infrastrukturbeitrag für die Nutzung der Hütteneinrichtungen. Hüttenbesucher,<br />
die nicht in der Hütte übernachten, können zu einem Umweltbeitrag<br />
herangezogen werden, der in die Preise eingerechnet wird. Die ausführliche<br />
Fassung der Hüttentarifordnung entnehme man dem Netz.<br />
Der Preis für eine<br />
Übernachtung auf einer Alpenvereinshütte liegt für<br />
erwachsene Alpenvereinsmitglieder bei 10 EUR. Nichtmitglieder zahlen den<br />
doppelten Preis. Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> Notlagernde zahlen weniger. In<br />
der Schweiz können die Preise auch höher liegen. Die meisten alpinen Vereine<br />
gewähren sich Gegenrecht, das heißt, Mitglieder fremder Alpenvereine werden<br />
angesehen wie eigene.<br />
Mitglieder haben gegenüber Nichtmitgliedern außer dem Preisvorteil noch<br />
den Vorteil, dass sie nach der Ankunft – sobald es die Umstände erlauben<br />
– ihren Schlafplatz zugewiesen bekommen, während Nichtmitglieder bis zum<br />
Abend warten müssen. So steht es wenigstens in der Hüttenordnung. Ich habe<br />
häufig ein Schläfchen von 17 bis 18 Uhr genossen <strong>und</strong> bin dann ausgeruht<br />
ans Abendessen gegangen.<br />
1.5 Essen <strong>und</strong> Trinken<br />
Es gibt im Urlaub nichts Schöneres, als nach einem ausgefüllten Tag im<br />
Schein der Abendsonne auf einer Hüttenterrasse zu sitzen <strong>und</strong> sich Essen <strong>und</strong><br />
Trinken schmecken zu lassen. Einige unserer Unternehmungen könnte man<br />
geradezu als Gourmetwandern bezeichnen. Die Küchen in der Höhe vollbringen<br />
Erstaunliches, natürlich abhängig von der Möglichkeit, die Rohstoffe aus<br />
dem Tal herbeizuschaffen. Muss eine Hütte mit dem Hubschrauber versorgt<br />
werden, begrenzt das die Speisekarte <strong>und</strong> erhöht die Preise.<br />
Das Frühstück ist meist am Abend vorher zu bestellen. Die Frühstückszeiten<br />
sind den üblichen Touren in der Umgebung der Hütte angepasst, Hüttenwirt<br />
fragen. In den Westalpen liegt der Zeitpunkt des Weckens – Tagwache<br />
genannt – mitunter ungewohnt früh, da man auf Gletschertouren nicht in<br />
die nachmittägliche Wärme kommen möchte oder sollte. Hat man vor, besonders<br />
früh aufzubrechen, rede man mit dem Hüttenwirt. Manche Hütten<br />
bieten ein reichhaltiges Frühstücksbuffet an. Tagsüber sind wir unterwegs,<br />
wenn uns nicht das Wetter auf der Hütte festhält. Kommt man an einer Alm<br />
oder Alpe vorbei, besteht Hoffnung auf einen einfachen Imbiss, eine Jause<br />
oder Brotzeit (Milch, Bier, Speckbrot, Käsebrot). Auf den Hütten bekommt<br />
man eine warme Mahlzeit, so man möchte. Bei Rückkehr von der Tour am<br />
frühen Nachmittag bietet sich auf der Hütte eine Kleinigkeit wie ein Speckbrot<br />
oder ein Apfelstrudel an, dazu reichlich zu trinken. Das Abendessen<br />
ist üblicherweise die Hauptmahlzeit, also warm, von Pasta bis Zwiebelrost-