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12 KAPITEL 2. GEFAHREN UND GEGENMASSNAHMEN<br />
Als Beispiel sei der mehrteilige Alpin-Lehrplan des DAV <strong>und</strong> OeAV genannt.<br />
Insbesondere dessen erster Band mit dem Thema Bergwandern ist<br />
für uns von Bedeutung. Auf der Website des DAV liegen unter dem Punkt<br />
Publikationen – Broschüren – Bergsport einige Broschüren im pdf-Format<br />
zum Herunterladen bereit. Zu medizinischen Themen bietet die Website<br />
http://www.bexmed.de/ der Deutschen Gesellschaft für Berg- <strong>und</strong> Höhenmedizin<br />
umfassende Informationen, wenngleich ihr Hauptinteresse Höhen<br />
gilt, die wir nicht anstreben. Die Buchreihe Ausbildung des Schweizer Alpen-<br />
Clubs (SAC) verfolgt die gleichen Ziele wie der Alpin-Lehrplan von DAV <strong>und</strong><br />
OeAV mit teilweise anderen Schwerpunkten <strong>und</strong> anderer Darstellung.<br />
Lesen allein macht jedoch keinen erfahrenen Bergsteiger. Man muss viele<br />
Situationen er- <strong>und</strong> möglichst überlebt haben, um die Gefahren in den<br />
Bergen richtig einzuschätzen <strong>und</strong> um geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.<br />
Wichtig sind gute Lehrmeister – seien es berufsmäßige Bergführer oder<br />
bewährte Vereinskameraden. Für Kinder an erster Stelle die Eltern.<br />
Die Gefahren in den Bergen werden seit Emil Zsigmondy eingeteilt in<br />
• objektive Gefahren, die durch die Berge <strong>und</strong> das Wetter verursacht<br />
werden <strong>und</strong> für alle Bergsteiger dieselben sind, auch elementare Gefahren<br />
genannt, sowie<br />
• subjektive Gefahren, die in der Person des Bergsteigers liegen <strong>und</strong><br />
daher auch als persönliche Gefahren bezeichnet werden.<br />
Objektive Gefahren werden durch Erscheinungen verursacht, die auch ohne<br />
Anwesenheit eines Menschen bestehen. Zu einer Gefahr werden sie erst,<br />
wenn sich Menschen in zeitlicher <strong>und</strong> räumlicher Nähe aufhalten. Beispiele<br />
sind Steinschlag, Gewitter <strong>und</strong> Lawinen. Subjektive Gefahren dagegen sind<br />
an den Menschen geb<strong>und</strong>en, beispielsweise Verirren, Erschöpfung oder unangemessene<br />
Ausrüstung, insbesondere Schuhe. Viele Unfälle beruhen auf<br />
einem Ineinandergreifen objektiver <strong>und</strong> subjektiver Gefahren. Im Folgenden<br />
werden einige Punkte angesprochen, nicht etwa ausführlich abgehandelt. Die<br />
allgemeine Erste Hilfe wird ausgespart, da die Mehrzahl unserer Teilnehmer<br />
eine Sanitätsausbildung genossen hat.<br />
Das alpine Notsignal besteht darin, dass der Hilfesuchende eine Minute<br />
lang alle 10 s ein optisches oder akustisches Signal abgibt, natürlich nur dann,<br />
wenn auch die Chance besteht, dass es bemerkt wird. Nach einer Pause von<br />
einer Minute oder mehr, in der man auf eine Antwort achtet, wird das Signal<br />
wiederholt. Als Antwort werden drei Signale im Abstand von 20 s gegeben.<br />
Die Notrufnummern für das Mobiltelefon (Handy) unterscheiden sich von<br />
Land zu Land. Die 112 gilt nicht europaweit. Zudem hat man Verbindung<br />
meist nur an Stellen mit Blick auf eine Siedlung im Tal.