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32 KAPITEL 3. NAVIGATION<br />
Hilfen auseinandersetzen, wobei daran zu denken ist, dass der Abstieg unangenehmer<br />
als der Aufstieg ist. Abseilen kommt nicht in Frage, da wir keine<br />
Seile mitschleppen. Eine Tour im II. Schwierigkeitsgrad kann reizvoll werden.<br />
Der Normalanstieg auf die Dremelspitze in den Lechtaler Alpen wird im AVF<br />
mit II beurteilt. In der Umgebung der Darmstädter Hütte im Verwall finden<br />
sich mehrere Touren des II. Grades.<br />
Kurze Stellen im III. Grad sollten für uns bei trockenem Wetter ein überwindbares<br />
Hindernis darstellen, eine Route überwiegend im III. Grad ist<br />
nichts für uns. Der Normalanstieg auf das Totenkirchl im Wilden Kaiser fällt<br />
in diese Kategorie. Ich bin – bei Regen – am Seil eines Bergführers oben gewesen<br />
<strong>und</strong> dabei einmal ins Seil gerutscht. Ich traue mir nicht zu, die Route<br />
im Vorstieg zu gehen oder gar eine Gruppe hinauf zu führen (<strong>und</strong> wieder<br />
hinunter).<br />
Moderne Klettersteige werden nach einer eigenen Skala von A bis E bewertet.<br />
Hierbei bedeutet A oder 1 so viel wie wenig schwierig, geübte Geher<br />
können bei trockenem Wetter weitgehend auf die Benutzung der Sicherungseinrichtungen<br />
verzichten. Der Grad B oder 2 bedeutet mäßig schwierig,<br />
steiler <strong>und</strong> ausgesetzter als A, stellenweise bis Schwierigkeitsgrad III nach<br />
UIAA. Bei http://www.klettersteig.de/ wird der Drischlsteig bei der<br />
Muttekopfhütte mit 1,5 bewertet, der Steig auf die Vordere Platteinspitze<br />
mit 2, der Imster Klettersteig allerdings mit 5. Der Klettersteig auf die<br />
Steinkarspitze bei der Steinseehütte bekommt eine 3 (B/C), der Augsburger<br />
Höhenweg ebenso, der Fuldaer Höhenweg bei Mandarfen im Pitztal eine 1,5.<br />
Die Watzmann-Überschreitung wird mit 2,5 beziehungsweise B bewertet, der<br />
Sentiere delle Bocchette Centrale in der Brenta mit 3 beziehungsweise B/C.<br />
Der Zustieg zur Domhütte von Randa aus fällt unter 3,5 oder C; ich habe<br />
keine Erinnerung mehr an den Zustieg, während ich mich an den Dom gut<br />
erinnere. Bei trockenem Wetter sollten wir bis B oder 2,5 keine Probleme<br />
haben, auch ohne besondere Klettersteigausrüstung.<br />
Die Alpenbücher von Walter Pause haben sich einen einzigartigen<br />
Platz in der alpinen Literatur erobert. Sie bilden eine Mischung aus lockeren<br />
Beschreibungen, Bildband mit vielen, zum Teil vom Flugzeug aus aufgenommenen<br />
Fotos <strong>und</strong> nützlichen Fakten von jeweils 100 Touren in den Alpen von<br />
Grenoble bis Wien. Als Appetitanreger sind sie ohnegleichen. Man sollte aber<br />
bei schwierigeren Unternehmen Landkarten <strong>und</strong> Führer hinzuziehen. Auch<br />
stellen sie nur eine Auswahl möglicher Touren dar, die man nach Belieben<br />
ergänzen kann. Walter Pause starb 1988, die Buchreihe wird nicht mehr<br />
wachsen:<br />
• Berg Heil mit verschiedenen leichteren Touren,<br />
• Im Kalkfels der Alpen mit leichten bis mittelschweren Fels- <strong>und</strong><br />
Eistouren,<br />
• Von Hütte zu Hütte mit Höhenwegen <strong>und</strong> Übergängen,