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Hinweise und Chronik

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36 KAPITEL 3. NAVIGATION<br />

3.3 Kompass<br />

Mit einem Kompass (Magnetkompass), auch Bussole genannt, können wir<br />

zweierlei ermitteln:<br />

• von einem bekannten Standort aus die Richtung, in der wir weitergehen<br />

müssen, oder auch die Richtung zu markanten Punkten (Kursbestimmung),<br />

• durch eine Kreuzpeilung zu zwei bekannten Objekten (Bergen, Scharten,<br />

Hütten) den eigenen Standort (Eigenortsbestimmung),<br />

immer in Verbindung mit einer Karte. Ohne Karte kann ein Kompass nur<br />

verhindern, dass wir im Kreis marschieren. Eine oder beide Standlinien einer<br />

Kreuzpeilung können durch andere, auf der Karte <strong>und</strong> im Gelände zu findende<br />

Linien wie Höhenlinien, Wege, Bachläufe oder Bahnen ersetzt werden. Die<br />

Anzeige des Magnetkompasses darf nicht durch Ansammlungen von Eisen,<br />

Magneten oder stromführenden elektrischen Leitern in der Nähe verfälscht<br />

sein. Eine eiserne Ges<strong>und</strong>heit ist unbedenklich.<br />

Im Folgenden verzichten wir auf Feinheiten wie die Beschickung wegen<br />

Missweisung oder gar den Unterschied zwischen geografisch (rechtweisend),<br />

magnetisch (missweisend) <strong>und</strong> Gitter-Nord. Der zeit- <strong>und</strong> ortsabhängige<br />

Winkelwert der Nadelabweichung ist auf deutschen <strong>und</strong> schweizer amtlichen<br />

topografischen Karten am Rand angegeben <strong>und</strong> beträgt in den Alpen selten<br />

mehr als ein Winkelgrad, außer in der Nähe von Eisenerz-Lagerstätten. Wer<br />

sich tiefer einarbeiten möchte, greife zu Werken über Orientierung <strong>und</strong> Navigation,<br />

beispielsweise dem Band 10 des Alpin-Lehrplans, in aktueller Auflage<br />

Band 6.<br />

Bei guter Sicht nordet man die Karte mit Hilfe des Kompasses ein, richtet<br />

also Kartennord nach geografisch Nord aus, <strong>und</strong> vergleicht Karte <strong>und</strong><br />

Gelände. Das ist eine sinnvolle Übung, um das Lesen einer Karte zu lernen.<br />

Bei schlechter Sicht – Nebel, Schneetreiben, Nacht, im Wald – muss man dagegen<br />

regelrecht navigieren. Dazu ist die Arbeit auf der Karte von der Arbeit<br />

im Gelände zu trennen. Die Karte wird nicht eingenordet, ebensowenig wie<br />

auf einem Schiff.<br />

Ein üblicher Kompass besteht eigentlich aus zwei Geräten: einem Winkelmesser<br />

zum Arbeiten auf der Karte <strong>und</strong> dem Kompass mit Magnetnadel zum<br />

Arbeiten im Gelände. Auf einem Schiff werden in der Tat ein Kartenbesteck<br />

auf dem Kartentisch <strong>und</strong> davon getrennt ein Kompass auf der Steuerbrücke<br />

verwendet. So komfortabel haben wir es nicht, aber das Arbeitsprinzip bleibt<br />

dasselbe.<br />

Zur Kursbestimmung legen wir auf der Karte die Anlegekante des Kompasses<br />

auf die Linie von unserem Standort zum Ziel beziehungsweise einem<br />

Zwischenziel. Dann verdrehen wir die Kompassrose gegen das Kompassgehäuse<br />

so, dass Rosennord nach Kartennord zeigt. Auf manchen Kompassen<br />

ist es einfacher, die Ostwestrichtung der Rose parallel zur Beschriftung auf

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