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Impulse In 80 von 100 Fällen vollzieht der Europäische Gerichtshof das Schlussgutachten des Generalanwaltes in seinem Urteil nach. Bekennen sich die Europäischen Richter am 19. Mai zu dieser Tradition wird erst einmal ein Aufatmen durch die deutsche Apothekenlandschaft gehen. Denn Yves Bot, so heißt der zuständige Generalanwalt im laufenden Verfahren, hat keine Zweifel daran gelassen, dass er das deutsche Fremdbesitzverbot für Apotheken in vollem Umfang mit dem Europarecht in Einklang sieht. In einer ähnlichen Stellungnahme zum ebenfalls laufenden Prozess in gleicher Sache gegen die Republik Italien hat er seine Rechtsauffassung sogar noch einmal erheblich deutlicher untermauert. Dennoch werden derzeit Vorverträge für den Verkauf der Apotheke an Kapitalgesellschaften angeboten. Wer diese jetzt unterschreibt, handelt 100prozentig zu früh. Zumal er sich damit schon jetzt eines großen Teils seiner eigenen unternehmerischen Freiheit beraubt. Auch der Hinweis darauf, dass der deutsche Gesetzgeber bei einem europarechtlichen Bestand das Fremdbesitzverbot von sich aus aufheben könnte, zieht nicht. Sicher gibt es in allen Fraktionen Vertreter, die eine weitere Liberalisierung des Apothekenmarktes wollen. Die Mehrheit im Bundestag haben sie – zumindest derzeit – aber ganz sicher nicht. Und natürlich besteht eine immer noch 20prozentige Gefahr, dass der EuGH das Fremdbesitzverbot kippt. Sicher weiß man das aber erst am 19. Mail. Fazit: 4 Die erfolgreiche Apotheke I 05.2009 Synergie und Inidividualität Was aber geschieht, wenn am Tag danach alles beim Alten bleibt? Für Apotheker, die auch weiterhin erfolgreich bleiben wollen, besteht auch dann ganz sicher kein Grund zum zufriedenen Zurücklehnen. Denn spätestens seit der Freigabe des Versandhandels und der Erlaubnis zur Filialisierung im Jahr 2004 hat sich der Apothekenmarkt bereits radikal verändert. Die Einkaufsgemeinschaften von einst haben sich zu veritablen Vertriebsgemeinschaften gewandelt. Franchise-Systeme, Versandhandel, Discount-Apotheken, Dachmarkenkonzepte und andere Kooperationsformen haben den ohnehin traditionell harten Wettbewerb der Apotheken untereinander noch einmal erheblich angeheizt – auch ohne den Fremdbesitz. Und ganz ohne Zweifel werden Franchise Apotheken wie DocMorris schon heute von der Vielzahl der Verbraucher als Kette wahrgenommen. Wer weiß schon, dass sich hinter McDonalds selbständige Unternehmer verbergen? Verbraucher, das bestätigen alle Umfragen, schätzen die Inidividualität der Apotheken. Nicht zuletzt deswegen haben diese eine Kundenbindung, von der andere Branchen im Einzelhandel nur träumen können. Das allein reicht aber offenkundig nicht mehr aus. Der erfolgreiche Apotheker von heute muss auch morgen die ideale Mischung für eine Apotheke finden, die ebenso individuell auf ihre Kunden eingeht, wie sie konsequent die sich ihr bietenden Synergien nutzt. n Der EuGH wird am 19. Mai über das deutsche Fremdbesitzverbot entscheiden. n Die Chancen für dessen Bestand stehen bei 80 zu 20. n Auch ohne Fremdbesitz wird sich der Wettbewerb sich weiter verschärfen.
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