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Saint Johannis zu Bissenberg. Der Volksmund kennt es ... - City-map

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edacht, wie im Jahr 1158 als Bischop<strong>es</strong>berg, Biscop<strong>es</strong>berg, Bisscof<strong>es</strong>berg und im<br />

Jahr 1137 als Bisscofenberg bzw. <strong>Bissenberg</strong>.<br />

Trotzdem bleibt nicht all<strong>es</strong> für ewig verschwunden! Aber wer suchet, der findet!<br />

Heinrich Zutt schrieb <strong>zu</strong> <strong>Bissenberg</strong>, der Kirche und dem Kloster auf Seite 85:<br />

„Daselbst soll, wie man sich noch heute – 1920 – erzählt, im Mittelalter eine<br />

katholische Schw<strong>es</strong>terniederlassung gew<strong>es</strong>en sein. Beim Bau d<strong>es</strong> Haus<strong>es</strong> vom<br />

Förster Daniel ist man auf einen alten Backofen g<strong>es</strong>toßen über dem sich ein<br />

groß<strong>es</strong> Gewölbe schließt. Darüber ist ein Saal mit zwei Zimmern gew<strong>es</strong>en.<br />

Von außen hat eine Treppe von 20 Stufen <strong>zu</strong> di<strong>es</strong>en Räumen geführt. Man<br />

glaubt, dass di<strong>es</strong>e Anlage <strong>zu</strong> der Niederlassung gehört habe. Authentisch ist<br />

hierüber nichts bekannt, jedoch ist <strong>es</strong> nicht ausg<strong>es</strong>chlossen, dass die<br />

aufgefundenen Baur<strong>es</strong>te in einer Beziehung <strong>zu</strong>r Kapelle <strong>zu</strong> Elgerhausen bei<br />

Greifenstein oder dem Kloster Altenberg standen.“<br />

Zwischen Biskirchen, Stockhausen und <strong>Bissenberg</strong> finden wir den Flurnamen<br />

Nellenberg, den wir aus der Urkunde d<strong>es</strong> Peregrinus Dux Allamania wieder<br />

erkennen, denn hier wird die Anw<strong>es</strong>enheit d<strong>es</strong> Comitibus Burcardo von Nellenberg<br />

erwähnt. Die Urkunde stammt aus dem Jahr 1077 und handelt von der Einweihung<br />

d<strong>es</strong> neuen Klosters.<br />

Auf der Seite 104 sein<strong>es</strong> Buch<strong>es</strong> schreibt Heinrich Zutt, der noch immer gelten dürfte<br />

und mehr Wahrheit enthält als wir vermuten können <strong>zu</strong> <strong>Bissenberg</strong>: „Nur fleißig<br />

graben nach dem Schatz im …. Berge!“ Seltsam ist <strong>es</strong> schon, dass Heinrich Zutt<br />

unausg<strong>es</strong>prochene Punkte vor dem Wort Berge setzt.<br />

Die Kirche <strong>Saint</strong> <strong>Johannis</strong> in <strong>Bissenberg</strong> wurde laut ein<strong>es</strong> in der Kirche<br />

eingemauerten Stein<strong>es</strong> zwischen 1723 und 1726 renoviert und nicht erneuert wie<br />

überliefert. Grave Wilhelm Moritz von Greifenstein und Braunfels veranlasste den<br />

Umbau. Hier gebe ich aber <strong>zu</strong> bedenken, dass der Grave Wilhelm Moritz bereits im<br />

Jahr 1724 verstorben ist.<br />

Genau in di<strong>es</strong>en Jahren begann die zweite Welle der großen Zwangsvertreibungen<br />

in unserem Heimatgebiet. Für viele Menschen begann ein schlimmer und grausamer<br />

Schicksalsweg. Die Menschen wurden auf der ganzen Welt verteilt, selbst bis auf die<br />

kleinsten Inseln im Pazifik.<br />

Alle mussten ihre Heimat verlassen, die Reise ging nach Nordafrika bis ins Aur<strong>es</strong>-<br />

Gebirge in Algerien. Sehr viele durchgemischte Familien kamen nach Südosteuropa<br />

bzw. Ungarn, nach Ostpreußen, Russland und Polen.<br />

<strong>Der</strong> erste Reichskolonisten<strong>zu</strong>g erstreckte sich über die Jahre 1723 bis 1726. Die<br />

Deutschen = Ingrionen die aus dem Ulmtal und Umgebung kamen, wurden ins Banat<br />

als so genannte Zinsbauern gebracht. Das Banat mit der Hauptstadt Tem<strong>es</strong>chwar<br />

fiel im Jahr 1756 an die Krone d<strong>es</strong> Kaisers. Wie schlimm das Schicksal der<br />

entmündigten Ingrionen aus dem Ulm- und Lahntal in der Kolonie Banat war sagt uns<br />

eine Überlieferung mit folgendem Wortlaut „Das Banat war das Grab der Deutschen<br />

alias Ingrionen".<br />

Das Sumpfland in das man die armen Menschen brachte, war ohne jeglichen<br />

Kulturboden, der musste erst trocken gelegt werden. Viele starben an den üblichen<br />

Sumpfkrankheiten. Dank ihr<strong>es</strong> Fleiß<strong>es</strong> und Gottvertrauen machten sie den Boden<br />

Das Doppelkloster auf dem Bischofsberg = <strong>Bissenberg</strong> - © - Manfred Fay – Neustadt Ww. 18

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