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Saint Johannis zu Bissenberg. Der Volksmund kennt es ... - City-map

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Gerold II., Grave vom Creuzgau, Praefect in Hayern, er war verheiratet mit Imma<br />

oder Emma, sie starb im Jahr 798. Geroldus Dux Svevia, Com<strong>es</strong> a Pyssen und Berg.<br />

Caroli Magni Regis Francorum ac Imperatoris Romanorum. Vixilifer et Consilarius.<br />

Boicae Praefectus. Coenebium Pyssen-Byren, sei mont-Byren ord. can. reg. In<br />

honorem B. Martini Episcopi fundavit et constryxit Anno incarnatione Dni<br />

DCCLXXVII = Gerold von Sieben, Grave von Pyssenberg, Carl d<strong>es</strong> Großen. König<br />

der Franken und römischen Kaiser Bannerträger und Ratgeber. Statthalter von<br />

Boicae = Böhmen, hat das Kloster <strong>Bissenberg</strong>-Byren vom Orden der regulierten<br />

Chorherren <strong>zu</strong>r Ehre d<strong>es</strong> seligen Bischofs Martin gegründet und errichtet, im Jahr<br />

nach der Geburt d<strong>es</strong> Herren 777. Auf seinem Schild ist <strong>zu</strong> l<strong>es</strong>en: Fundator monasterii<br />

primii quod erat trans banubium fluvium dictumque Pyssen-Byren seu Mont-Byren =<br />

Gründer d<strong>es</strong> ersten Klosters das jenseits d<strong>es</strong> Bann<strong>es</strong>- bzw. Interdiktstrom<strong>es</strong> heute<br />

Ulmbach lag und Byren <strong>Bissenberg</strong> hieß.<br />

(Sieben = Bi<strong>es</strong>en = Bi<strong>es</strong>enberg = Siebenberg = Siebenbergen = Siebenbürgen. Hinter den sieben Bergen)<br />

Boicae = Beicae = Bycae = Bice = Bicce = Bissen – Biccen – Bissen. (Interdiktstrom<br />

= Grenzfluß <strong>zu</strong>m verbotenen Land)<br />

Inderdikt = Bann = Verbot bzw. richterlicher Untersagungsbefehl oder Kirchenbann.<br />

Stag =oder Stok althochdeutscher Name für Hirsch.<br />

Di<strong>es</strong>er oben genannte Ort war ohne Zweifel das heutige <strong>Bissenberg</strong>, das mit Stock-<br />

bzw. Staghausen = Hirschhausen und dem Hof Beuhmen ins heutige Püschen, das<br />

mit Stockheim <strong>zu</strong>sammen ein Ort ist, umg<strong>es</strong>iedelt wurde. Im Jahr 1461 wird hier<br />

noch ein Heinrich von Pyssen und der erloschene Hof <strong>zu</strong> den Beuhmen = Böhmen<br />

oder Bohemen erwähnt.<br />

Boicae oder Boichaemum ist der lateinisierte Name für Boihmen bzw. Behemen = die<br />

Geheimen?<br />

<strong>Der</strong> Ort Püschen wird anno 1413 Physgin oder Biskin genannt, im heimischen<br />

<strong>Volksmund</strong> nennt man Biskirchen in Kurzform auch Biski.<br />

Im heutigen <strong>Bissenberg</strong> waren nachweislich Klöster, scheinbar waren <strong>es</strong> das<br />

Nonnenkloster Ceppel am Lukeppel, das nicht nur durch den Gemarkungsnamen<br />

„Jungfernholz“ b<strong>es</strong>tätigt wird und vom Männerkonvent hat man nahe der so<br />

genannten Dorfkirche, einst eine Klosterkirche, mehr als nur einen Teil der<br />

Klosteranlage gefunden. Nennt man doch noch heute die <strong>Bissenberg</strong>er entweder „off<br />

em Keppel“ oder die „Relinger“, das entweder von „Carelinger bzw. Carolinger oder<br />

aus dem lateinischen „relinquer“ mundum = ins Kloster gehen, herrührt. <strong>Der</strong> alte Weg<br />

von Heisterberg nach <strong>Bissenberg</strong> heißt noch heute der Keppeler Weg.<br />

Lukkeppel oder Luhkeppel, di<strong>es</strong>er Name sagt etwas aus. Luh könnte von Lügen<br />

kommen, denn in unserem heimischen Dialekt heißt lügen = geluhe bzw. Lüge und<br />

Betrügen = Luk = Lug und Trug. Da Keppel der Name d<strong>es</strong> Klosters war und man Lug<br />

oder Luh davor setzt, weiß man was damit gemeint ist.<br />

Die Unkenrufe im Volks-Märchen, dass <strong>es</strong> sich bei der Entstehung d<strong>es</strong> Namens<br />

Relinger um ein Froschkonzert gehandelt habe und die kleinen Frösche Rählinger<br />

genannt wurden, soll man endlich in den Teich befördern, wo die kleine Frösche oder<br />

Dickköpp auch hingehören.<br />

Das Doppelkloster auf dem Bischofsberg = <strong>Bissenberg</strong> - © - Manfred Fay – Neustadt Ww. 24

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