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Diskussionsbeiträge 11/2012 - DHBW Villingen-Schwenningen

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Duale Hochschule BW <strong>Villingen</strong>-<strong>Schwenningen</strong> - Diskussionsbeitrag <strong>11</strong>/<strong>2012</strong><br />

gebildet haben. Dafür ist es zunächst erforderlich, umfassend zu verstehen, was<br />

charakteristische Merkmale eines immateriellen Gutes sind und was immaterielle<br />

von materiellen Gütern unterscheidet, und zwar in einem ersten Schritt mit Fokus<br />

auf eine Generaldefinition. Diese soll zunächst einen Einblick in die Problematik<br />

verschaffen, bevor die Definitionen betrachtet werden, die für Zwecke der Bilanzie-<br />

rung von den verschiedenen Rechnungslegungssystemen gefunden wurden und<br />

evtl. enger gefasst sind.<br />

Die Merkmale eines immateriellen Gutes können indirekt von den Merkmalen sei-<br />

nes Gegenparts, dem materiellen Gut, abgeleitet werden. 60 Ein materielles Gut<br />

wird dadurch charakterisiert, dass es pyhsikalische Existenz und Form hat und<br />

daher körperlich ist, ferner berührt und gesehen werden kann sowie ertastbar ist.<br />

Wesentlicher Unterschied zwischen materiellen und immateriellen Gütern ist je-<br />

doch insbesondere folgende Wesensart: Der Wert eines körperlichen Gutes ist in<br />

seiner tangiblen Natur bzw. seinen physikalischen Eigenschaften begründet, wäh-<br />

rend der Wert nicht-körperlicher Güter ihrer intangiblen Natur entspringt. 61 Darauf<br />

aufbauend sind folgende für Immaterialgüter typische Merkmale zu extrahieren:<br />

Immaterialgüter<br />

� können nicht versehentlich zerstört werden,<br />

� können ohne Wertverlust simultan genutzt werden und weisen starke<br />

Netzwerkeffekte auf,<br />

� werden mit ihrem Gebrauch nicht in ihrer Wirksamkeit vermindert, sondern<br />

ihre Wirksamkeit nimmt durch den Gebrauch zu, wobei diese Vermehrbar-<br />

keit zu wachsenden Erträgen führt. 62<br />

Klassisches Beispiel für ein Gut ohne körperliche Form stellt die Software dar. An-<br />

hand dieses Beispiels zeigt sich auch die ökonomische Bedeutung der oben ge-<br />

nannten Eigenschaften. Sobald eine Software marktreif ist, kann sie beliebig oft<br />

produziert 63 und an mehreren Orten gleichzeitig genutzt werden, wie z. B. ein Air-<br />

line Buchungssystem. 64 Dabei wird die Qualifizierung als immaterieller Vermö-<br />

60 Vgl. Berndt, Innovation, S. 149.<br />

61 Vgl. Reilly/Schweihs, Intangibles, S. 7.<br />

62 Vgl. Stanfield, Intangible Management, S. 3.<br />

63 Es gilt die Annahme, dass ausreichend Material für CDs als „Trägermaterial“ vorhanden ist.<br />

64 Vgl. Berndt, Innovation, S. 149.<br />

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