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Internationale Institutionen und nichtstaatliche Akteure

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Die praktischen Instrumente aber, um Veränderungen<br />

wie den Umbau des Energiesystems<br />

zu erreichen, werden schneller, wirksamer<br />

<strong>und</strong> ressourcengerechter regional oder<br />

lokal entwickelt. Nur so lässt sich dauerhaft<br />

eine politische <strong>und</strong> wirtschaftliche „Artenvielfalt“<br />

<strong>und</strong> damit ein Wettbewerb der besten<br />

Lösungen aufrechterhalten.<br />

Weltmacht Weltbürger<br />

„Global denken, lokal handeln“: Der Ansatz<br />

der „Agenda 21“ erscheint zwanzig Jahre<br />

später weitsichtiger denn je. Er verdient auch<br />

deshalb als „Rio reloaded“ neu bedacht zu<br />

werden, weil er die Demokratie belebt. Denn<br />

eine Schlüsselrolle spielt dabei die globale Zivilgesellschaft,<br />

die weit über professionalisierte<br />

Nichtregierungsorganisationen hinaus<br />

geht, sich dank des Internets ebenfalls intensiver<br />

denn je zusammenschließt <strong>und</strong> auf die<br />

die meisten kreativen Lösungen zurückgehen.<br />

Auch Bauern- oder Wirtschaftsverbände,<br />

Gewerkschaften, Wissenschaftsorganisationen<br />

<strong>und</strong> unzählige Stiftungen sind längst<br />

über die Grenzen der Kontinente hinweg vernetzt<br />

<strong>und</strong> können die Umsetzung von Vereinbarungen<br />

der VN vorantreiben. Beispielweise<br />

erinnern sie wie das Netzwerk CorA<br />

ihre Regierungen an deren Verantwortung<br />

dafür, dass transnationale Unternehmen auf<br />

die Einhaltung von Menschenrechten wie die<br />

Versammlungsfreiheit verpflichtet werden.<br />

Oder sie setzen sich wie La Via Campensina<br />

weltweit für die Umsetzung des Menschenrechts<br />

auf Nahrung ein. Global governance<br />

wird auch durch erfolgreiche Modelle auf nationaler<br />

Ebene bereichert. Am deutlichsten<br />

wird dies beim Einspeisegesetz für erneuerbare<br />

Energien. In keinem anderen Land ist<br />

die Einführung von Windkraft, Photovoltaik<br />

<strong>und</strong> Biomasse so weit gediehen wie in<br />

Deutschland, deshalb wurde das Gesetz bereits<br />

in über 50 Staaten in jeweils angepasster<br />

Weise zum Vorbild genommen.<br />

Die Verbindung zwischen globaler <strong>und</strong> lokaler<br />

Ebene sieht auch die Wirtschaftsnobelpreisträgerin<br />

Elinor Ostrom als Weg, den<br />

drohenden Krisen zu begegnen. „Wir brauchen<br />

globale Abkommen“, sagt sie <strong>und</strong> fügt<br />

hinzu: „Fangt bei Euch selbst an!“<br />

Jeanne Lätt<br />

“We will have to learn<br />

to be better listeners” –<br />

Double interview<br />

with Thomas Fues and<br />

Siddharth Mallavarapu<br />

The creation of global governance institutions<br />

is not so much a question of choice<br />

as a necessary response to the pressure cre-<br />

ated by global problems<br />

such as growing<br />

social and economic<br />

inequalities, climate<br />

change, financial crisis<br />

or international<br />

terrorism, some theorists<br />

of international<br />

relations say. Our efforts<br />

should therefore<br />

not concentrate on<br />

whether global governance<br />

is desirable or<br />

not, but on how it can<br />

be brought about in an<br />

efficient and inclusive<br />

way.<br />

The first essential<br />

step on the path towards<br />

more inclusiveness<br />

in global governance<br />

will no doubt<br />

be to overcome the<br />

Jeanne Lätt<br />

M. A., born 1974; fellow researcher<br />

at the German Development<br />

Institute, Tulpenfeld 6,<br />

53113 Bonn.<br />

jeanne.laett@die-gdi.de<br />

Thomas Fues<br />

Dr. rer. pol., born 1954; head of<br />

Training Department and senior<br />

researcher at the German<br />

Devel opment Institute (v. s.).<br />

thomas.fues@die-gdi.de<br />

Siddharth Mallavarapu<br />

Ph. D., born 1973; Assistant Professor<br />

at the Centre for International<br />

Politics, Organisation and<br />

Disarmament, Jawaharlal Nehru<br />

University, New Delhi/India.<br />

mallavarapu.siddharth@<br />

gmail.com<br />

North-South divide. In order to achieve this<br />

aim, we will need to be more attentive to<br />

power unbalances in the current international<br />

system, but also to historical sensibilities and<br />

different perspectives between the regions on<br />

the global problems that affect us all.<br />

Although the opinions advanced in the following<br />

interview are very personal ones, they<br />

might offer a glimpse of where major points<br />

of discussion could lie: Is international norm-<br />

The interview took place on 13 April 2010 in Bonn.<br />

Deutsche Übersetzung online: www.bpb.de/apuz<br />

APuZ 34–35/2010 7

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