07.01.2013 Aufrufe

Hilfe kommt wie gerufen! Die Johanniter. - Diakonie Leipzig

Hilfe kommt wie gerufen! Die Johanniter. - Diakonie Leipzig

Hilfe kommt wie gerufen! Die Johanniter. - Diakonie Leipzig

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 Jahresbericht 2011 Vorwort<br />

Vorwort<br />

Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter<br />

euch. (Lk 17,21)<br />

<strong>Die</strong>ses Wort ist Teil der Evangelien-Lesung des Gottesdienstes<br />

zu unserem 142. Jahresfest am 6. November 2011. Es ist<br />

die Zusage, dass die Herrlichkeit Gottes nicht erst im Jenseits<br />

Wirklichkeit wird, sondern auch hier und heute erfahrbar ist.<br />

Jedoch - stimmt dies in der Praxis unseres Alltages? Erleben<br />

wir das Reich Gottes tatsächlich mitten uns, auch in unserer<br />

Zeit?<br />

In unserem Werk erleben wir täglich die Nöte der von uns<br />

betreuten Menschen. Wir versuchen zu helfen, zu begleiten,<br />

Mut zu machen, neue Lebenswege aufzuzeigen, wo immer es<br />

möglich ist. Letztlich versuchen wir damit, Spuren des<br />

Reiches Gottes mitten unter uns erlebbar werden zu lassen.<br />

Leider erfahren wir dabei auch immer <strong>wie</strong>der die Grenzen<br />

unseres Tuns. Und dies nicht nur in der direkten Arbeit mit<br />

den Menschen, sondern auch darin, dass die Rahmenbedingungen,<br />

die wir für gute und professionelle soziale Arbeit<br />

brauchen, nicht einfacher werden.<br />

Im letzten Jahresbericht sprachen wir von der Vermutung,<br />

dass die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zeitverzögert<br />

in wohl noch verstärkter Weise die sozialen Bereiche<br />

erreichen werden. In diesem Jahr müssen wir feststellen, dass<br />

dies tatsächlich so geschehen ist. So war es im Berichtsjahr<br />

nicht möglich, mit den wichtigsten Kostenträgern ausreichende<br />

Entgelte zu verhandeln. <strong>Die</strong> Spannung zwischen den<br />

nach unseren vereinbarten Arbeitsvertragsrichtlinien zu<br />

zahlenden Gehältern und der in vielen Bereichen nicht<br />

ausreichenden Finanzierung beeinflusst in zunehmendem<br />

Maße die Diskussion um Qualität, Quantität und Struktur der<br />

inhaltlichen Arbeit. <strong>Die</strong>s bedeutete in der Konsequenz, dass<br />

unsere Arbeit nicht ausreichend finanziert wird. <strong>Die</strong> entstehende<br />

Lücke lässt sich kaum schließen.<br />

In den Wohnstätten für Menschen mit Behinderungen findet<br />

zurzeit ein extern begleiteter Prozess statt, um die Arbeit<br />

dieser Einrichtungen einerseits <strong>wie</strong>der kostendeckend zu<br />

ermöglichen, und um andererseits Einschränkungen der<br />

Lebensqualität der dort lebenden Menschen so gering <strong>wie</strong><br />

möglich zu halten. <strong>Die</strong> Einrichtungen in Borsdorf und Markkleeberg<br />

haben diese Ziele bereits erreicht, in anderen gibt es<br />

sichtbare Fortschritte.<br />

Zum Jahreswechsel 2010/2011 kam es zu Gefährdungen der<br />

Arbeit unserer Ökumenischen Projekte des Nachtcafés der<br />

<strong>Leipzig</strong>er Oase und der sich<br />

in Betriebsträgerschaft der<br />

Caritas befindlichen aber<br />

durch uns mit verantworteten<br />

Bahnhofsmission. Durch<br />

politische Unterstützung,<br />

durch die <strong>Hilfe</strong> der Kirchgemeinden,<br />

das Einlenken der<br />

ARGE, die dann letztlich<br />

doch die geforderten geförderten<br />

Maßnahmen bewilligte<br />

Missionsdirektor Pfr. Christian Kreusel<br />

und großzügige Spenden aus<br />

der freien Wirtschaft konnte dann aber doch noch eine<br />

Lösung gefunden werden. <strong>Die</strong>s zeigt uns, dass auch in<br />

aussichtslos erscheinenden Situationen doch noch positive<br />

Veränderungen möglich sind.<br />

Auch weitere positive Entwicklungen sollen kurz genannt<br />

werden: Am 21. Mai 2011 wurde mit einer Festveranstaltung<br />

das Haus am Viadukt in Borsdorf in <strong>Die</strong>nst gestellt. Damit<br />

haben sich in Borsdorf Wohnbedingungen weiter verbessert.<br />

Im Juli 2011 fand in der Pauluskirchgemeinde <strong>Leipzig</strong>-Grünau<br />

der zweite Gottesdienst Inklusive statt. Ein dritter hat anlässlich<br />

des 15. Jahrestages der Wohnstätte „Alte Posthalterei“ in<br />

Panitzsch im Oktober 2011 mit der Kirchgemeinde Taucha<br />

stattgefunden. Erwähnenswert sind weiterhin das engagierte<br />

Mitwirken einiger unserer Mitarbeitenden am Kirchentag in<br />

Dresden im Juni 2011 so<strong>wie</strong> ein beeindruckendes Singspiel,<br />

das Schülerinnen und Schüler unserer Förderschule mit<br />

denen zweier Gymnasien mit Unterstützung von Musikern des<br />

Gewandhauses eingeübt und aufgeführt haben. Von diesen<br />

und weiteren Aktivitäten ist in diesem Bericht zu lesen.<br />

Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter<br />

euch. In Vollendung ist dieses Reich Gottes erst ein zukünftiges<br />

Reich. In Spuren ist es jedoch schon heute in dieser Welt<br />

zu erfahren: Dort, wo Menschen hilfreiche Unterstützung,<br />

Zukunftshoffnung oder <strong>wie</strong>der eigene Kräfte bekommen. Dort,<br />

wo solche <strong>Die</strong>nste durch Spenden, Ehrenamt, Gebet oder auf<br />

andere Weise unterstützt werden. Im Berichtsjahr haben wir<br />

neben den Herausforderungen auch davon viel erleben<br />

dürfen. Wir sind deshalb Gott dankbar. Ebenso danken wir<br />

allen, die unsere <strong>Die</strong>nste an Mitmenschen unterstützt haben<br />

und unterstützen. Viele Menschen haben dadurch Segen<br />

erfahren. Herzlichen Dank dafür.<br />

Pfr. Christian Kreusel, Missionsdirektor

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!