Chronik 1912-1987 - Feuerwehr Marienberg
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In dieser Zeit wurden die Kreisbrandschutzämter gebildet. Leiter der Kreisbrandschutzämter wurde der<br />
Kreisbrandschutzinspektor. Das Kreisbrandschutzamt <strong>Marienberg</strong> hatte seinen Sitz in Pockau (Flöhatal),<br />
Sorgauer Straße 10 (heute Gasthof Pockau). In der Rundverfügung Nr. 164 der Landesregierung Sachsen,<br />
Ministerium des Innern -Polizeiabteilung- vom 17.06.47 ist festgelegt, dass jeder Wehrangehörige 6,00 RM<br />
erhält, da aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten keine Fußbekleidung für die Kameraden gestellt werden kann.<br />
In der Rundverfügung Nr. 266 der Landesregierung Sachsen vom 11.12.47 wurde angewiesen, in allen Städten<br />
und Gemeinden Katastrophen-Kommissionen und Einsatztrupps in den Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en zu gründen.<br />
Ab 1948 wird immer mehr, dies geht aus Verfügungen und Rundschreiben der Landesregierung hervor, auf die<br />
Einhaltung des vorbeugenden Brandschutzes hingewiesen. Es kam zum Ausdruck, dass dies bereits in Zukunft<br />
eine der wesentlichsten Aufgaben der <strong>Feuerwehr</strong>en sein wird.<br />
Am 17.02.48 musste die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Marienberg</strong> zu einem Schornsteinbrand in die sowjetische<br />
Kommandantur ausrücken. Ein paar Tage später, am 25. Februar, brannte es wieder in der sowjetischen<br />
Kommandantur. Diesmal war es eine Holzbaracke. Bei diesem Brand konnte die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> erst ca. 1<br />
Stunde nach Brandausbruch in Aktion treten, da der Türmer nicht zu erreichen und eine Alarmierung mittels<br />
“Elfeglocke” deshalb unmöglich war.<br />
Abbildung 44 Fahrzeuge vor dem Gerätehaus<br />
Damals wurde von der sowjetischen<br />
Kommandantur ernstlich erwogen,<br />
den Türmer seines Amtes zu<br />
entheben. Auf Grund der<br />
Schwierigkeiten in der Alarmierung<br />
der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Marienberg</strong> fand am 01.03.1948 mit<br />
dem damaligen Kommandanten der<br />
Roten Armee, Vertretern der<br />
Deutschen Post und Kameraden<br />
unserer Wehr eine Beratung mit<br />
dem Ziel statt, die Alarmierung und<br />
damit die Einsatzbereitschaft der<br />
<strong>Feuerwehr</strong> zu verbessern.<br />
Ab 01. Juli 1949 tritt eine neue Ortssatzung über das Feuerlöschwesen der Stadt <strong>Marienberg</strong> in Kraft.<br />
Gleichzeitig wird die Feuerlöschordnung vom 11. November 1932 aufgehoben.<br />
In einem Schreiben an den Stadtrat zu <strong>Marienberg</strong> vom 20. September 1949 beklagte sich der damalige<br />
Brandinspektor und Wehrleiter Kamerad Rhiza über die Unzuverlässigkeit des Türmers der Stadtkirche.<br />
Neuerlicher Grund war die irrtümliche Alarmierung der örtlichen <strong>Feuerwehr</strong> am 08. September, 15.05 Uhr.<br />
Ohne das dem Wehrleiter bzw. einer anderen amtlichen Stelle hierüber etwas bekannt war, wurde mittels<br />
“Elfeglocke” Feueralarm gegeben. Die kurz darauf ausrückende Einheit der örtlichen <strong>Feuerwehr</strong>, welche nach<br />
Dörfel zu dem Sägewerk Adler beordert worden war, kehrte unverrichteter Dinge bald zurück, da von einem<br />
Brand nichts zu bemerken war. Wie die angestellten Ermittlungen ergaben, hat der Türmer auf Grund einer<br />
telefonischen Anfrage des Polizeiangestellten A. Reichel, ob etwa bei der Fa. Adler in Dörfel Feuer<br />
ausgebrochen sei, ohne sich näher zu unterrichten bzw. den Wehrleiter vorher zu verständigen, von sich aus<br />
Feueralarm gegeben.<br />
“Durch vorhergegangene Missstände und Unzuträglichkeiten ist vom feuerwehrtechnischen Standpunkt<br />
festzustellen, dass der Genannte als Türmer nicht geeignet ist. Es ist Tatsache, dass wenn der Türmer als<br />
wohlbestallter Feuerwächter in Aktion treten soll, er versagt und wenn er nicht in Erscheinung zu treten braucht,<br />
sich entsprechend bemerkbar macht.“<br />
Am 01.11.49 wird ein Fahrzeug von der FF <strong>Marienberg</strong> auf Anweisung des Landesbrandschutzamtes abgezogen<br />
und zur Sicherung des Brandschutzes anderweitig eingesetzt. Infolge des geringen Mannschaftsbestandes der<br />
Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Marienberg</strong> ist die volle Einsatzfähigkeit nicht mehr gegeben. Die Stadtverordneten