TSG Ludwigshafen-Friesenheim - HSG Düsseldorf

haben schnell mit 5-6 Toren geführt und haben dann unseren Stil
konsequent herunter gespielt. Von daher kann man schon zufrieden
sein. Auch hier war natürlich nicht alles perfekt, doch das ist
ganz normal. Wir werden immer weiter an den noch vorhandenen
Problemen arbeiten und uns so Woche für Woche verbessern.
Du wirst heute vor dem Spiel mit dem Award des besten Torschützen
der vergangenen Saison in der 2. Handball-Bundesliga Süd
ausgezeichnet, damals noch im Trikot des HSC 2000 Coburg. Wie
hast du die letzte Saison erlebt, wo ihr trotz deiner vielen Tore am
Ende abgestiegen seid?
Es war eine sehr komische Saison. Wir standen sehr schnell da, wo
wir nicht hin wollten und sind nie so wirklich in Tritt gekommen.
Immer wenn wir die Chance hatten die Saison vielleicht doch noch
zu retten, standen wir uns selbst im Weg und haben als Mannschaft
versagt. Alles in allem muss man sagen, Anspruch und Wirklichkeit
lagen schon ein Stück weit auseinander. Trotzdem, es hat
mir dort sehr gut gefallen. Nur das Wichtigste, der sportliche Erfolg,
blieb aus.
Mit dieser Auszeichnung sind natürlich auch viele Erwartungen
geknüpft, diese Leistung in Düsseldorf zu bestätigen. Ist das für
dich ein Druck, schon vor Saisonbeginn mit solchen Erwartungen
konfrontiert zu werden oder eher ein Anreiz. Was erwartest du
von dir selber für die kommende Saison?
Ich muss sagen, ich werde gerade zum ersten Mal mit dieser Erwartungshaltung
konfrontiert, von daher habe ich mich damit noch
nicht so beschäftigt. Nein, im Ernst, die Sache muss realistisch gesehen
werden. Im letzten Jahr habe ich viele 7m-Tore gemacht. Vor
allem aber in der Rückrunde, wo ich dann auch ein paar Tore aus
dem Feld gemacht habe, habe ich schließlich die meiste Zeit im linken
Rückraum gespielt. Hier werde ich sicherlich nicht die Aufgabe
haben auf Rückraum Links zu spielen und jedes Spiel 5 oder 6 Tore
zu machen. Vielmehr geht es darum, dass ich es schaffe, das Spiel
zu steuern und meine Mitspieler einzusetzen. Was jetzt aber nicht
bedeuten soll, dass ich nicht ab und an auf das Tor werfe.
Ich erwarte von mir, dass ich die Entwicklung die ich in den letzten
zwei Jahren genommen habe weiter gehen werde - in Abwehr und
interVieW
Angriff. Gleichzeitig gilt es für mich unserem Trainer beim Training
und im Spiel zu zeigen, dass ich so gut bin das er mich aufstellen
muss und ich demzufolge so viele Minuten wie nur möglich auf
dem Feld sein darf.
Die Zusammenlegung der beiden Gruppen Nord und Süd ist nun
abgeschlossen, ab jetzt gibt es nur noch eine eingleisige 2. Handball-Bundesliga.
Wie siehst du diese Liga, wo wird sich die HSG
Düsseldorf positionieren können?
Wie schon anfangs gesagt, die Liga wird sehr ausgeglichen sein
und es wird viele spannende Spiele geben. Ich habe sowohl in der
Nord- als auch in der Südgruppe gespielt und beide Ligen unterscheiden
sich in der Spielweise schon sehr voneinander. Ich bin sehr
gespannt. In der Südgruppe stehen mehr das spielerische Element
und das konsequente Bestrafen von Fehlern im Vordergrund. Im
Norden hingegen oftmals eine sehr robuste und zweikampfstarke
Abwehr. Daher gleicht die Liga zu Beginn einer Wundertüte. Es
wird wahrscheinlich eine Mannschaft geben, die gar nicht damit
rechnet, nächstes Jahr in der ersten Liga zu spielen. Aber gleichfalls
wird es auch ein oder zwei Teams geben, die nicht damit rechnen,
im nächsten Jahr in der 3. Liga zu spielen. Ich denke, dass wir ganz
gut aufgestellt sind. Wie so viele Mannschaften können wir gegen
jede Mannschaft gewinnen aber auch gegen jede verlieren. Dabei
ist es wichtig, dass wir gerade zu Hause unsere nötigen Punkte holen.
Sollten wir gut aus den ersten fünf Spielen und unserem sehr
schweren Auftaktprogramm herauskommen, traue ich uns einiges
zu.
Zum Abschluss noch ein kurzes Wort zu eurem heutigen Gegner
Friesenheim, einem der drei Absteiger aus der Toyota Handball-
Bundesliga?
Vor dem ersten Spiel ist es immer schwer seinen Gegner einzuschätzen.
Friesenheim hat auch sein Pokalspiel gewonnen, doch
alle Mannschaften fangen in der Liga nun bei null an. Unser Trainer
hat uns aber in dieser Woche gut vorbereitet, wir haben gut gearbeitet.
Wichtig ist, dass wir uns zunächst auf uns konzentrieren, gut
ins Spiel finden und an unsere Stärken glauben.
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